kieselalgenproblem – wie lösen?

o_oh

Member
hallo @ll,

ich hoffe ihr könnt mir bei folgendem problem helfen: mein 54l-becken läuft seit 5 wochen und ich habe ein zunehmendes kieselalgenproblem (vorrangig auf dem kiesboden, aber mittlerweile auch an den scheiben). das becken wurde anfangs mit 15 watt t8 beleuchtet, seit 14 tagen mit 24 watt t5. zeitgleich mit der lichtumstellung tauchten kieselalgen auf.

(nitrat liegt seit 3 wochen bei 20mg/l, po4 kann ich aktuell nicht messen – rechnerisch zwischen 0,4mg/l und n.n.)

da ich den bodengrund nicht absaugen kann, ohne meine bodendecker mit abzusaugen, suche ich nach anderen möglichkeiten, die algen zu entfernen und deren vermehrung einzudämmen.

a) aus dem meerwasserbereich ist mir der einsatz von silicarbon bekannt. hier ein link (ich hoffe, das ist ok ...):
http://www.meeresaquaristik.de/html/silicarbon.html

hat jemand von euch erfahrungen mit dem einsatz von silicarbon im süßwasser bzw. weiß genaueres über die wirkungsweise des adsobers? meine bedenken gehen dahin, dass möglicherweise neben kieselsäure/silikaten noch andere stoffe gebunden werden könnten – was ich gerne ausschließen würde ...

b) ich bin auf der suche nach schnecken, die diese algen fressen. sind geweih- oder auch posthornschnecken geeignet?

c) ansonsten interessiert mich natürlich, warum kieselalgen insbesondere in der einfahrphase von aquarien wohl recht häufig auftauchen.

ich würde mich freuen, hier möglichst kurzfristig ein feedback zu bekommen, da ich morgen noch die möglichkeit habe, "shoppen" zu gehen.

liebe grüße,
andrea
 
Hallo Andrea,

interessant wären ein paar Fotos. Wie extrem sind denn die Kieselalgen?

Grundsätzlich ist es ja so, dass Algen entstehen, wenn ein Nährstoffungleichgewicht im Becken besteht. - Das ist besonders häufig während der Einlaufphase der Fall.

Durch den Lichtwechsel wird das Ganze noch instabiler. Deine Beobachtungen lassen sich 1:1 auf eines meiner Becken übertragen. Da habe ich auch das Licht aufgestockt... hat echt gedauert, bis ich das Becken wieder im Gleichgewicht hatte.

Ich habe die Kieselalgenphase einfach abgewartet, die verschwanden nach 3 Wochen von selbst wieder.

Früher habe ich bei Kieselalgen mit J*L SilikatEx gute Erfahrungen gemacht. Einfach ein Beutel in den Filter eingehängt und gut. Aber... dadurch werden Pflanzennährstoffe rausgefiltert. Ich nutze es heute nicht mehr. Hab aber noch ne Packung hier stehen, wenn Du es probieren möchtest.

Gute Erfahrungen habe ich mit Zebrarennschnecken (Becken abdecken!) und Amanogarnelen gemacht. Die schaffen ne ganze Menge Algen. Wenn der Befall jedoch zu extrem ist, schaffen die es allein auch nicht.

Gruß
Denis
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Andrea,

ein Becken mit 5 Wochen ist mit einer eher hohen Wahrscheinlichkeit mikrobiologisch noch nicht so weit, dann ist es es kein Wunder das bei einer Lichterhöhung Kieselalgen auftauchen. Das hat - abgesehen vom Silikat - keine Abhängigkeiten zur Nährstoffsituation. Wichtiger ist die recht offensichtliche Konkurrenz von Kieselalgen und Biofilm. Besser, als Bestandteil des Biofilms können die anfänglich viel Raum einnehmen und in dem Maße wie der Biofilm sich rund entwickelt, verschwinden die Kieselalgen wieder. Ist eigentlich einfach mit denen umzugehen, Licht auf 6std. reduzieren und warten bis die Kieselalgen verschwunden sind. Dann kannst du die Lichtdauer so lange erhöhen wie sich keine Probleme zeigen. Je besser ein Becken ist, das bezieht sich auf die Qualität, den fortgeschrittenen, gewünschten Entwicklungsstand der Mikroflora, um so längeres, intensiveres Licht verträgt es. Es geht bezüglich der Lichtdauer nicht darum Rekorde zu erzielen, sondern herauszufinden wieviel Licht ist das richtige für ein Becken. Die Nährstoffsituation ist sicher ein Faktor, aber nicht der maßgebliche.

Gruß, Nik
 

o_oh

Member
guten morgen denis, guten morgen nik, hallo @ll,

herzlichen dank für’s feedback! das becken steht mikrobiologisch definitiv noch "in den kinderschuhen" und läuft noch alles andere als rund. (es wurde unangeimpft aufgesetzt und erst vor 2 wochen nachträglich mit starterbakterien geimpft, bis dahin zeigten sich deutliche probleme i.s. nitrifikation. die makroversorgung war in den ersten 2 wochen am unteren level. zudem war die strömung zeitweise zu schwach und die mikroversorgung mit kurzzeitig 0,2mg/l eisen zu hoch, was zum entstehen einer heftigen kahmhaut beigetragen haben könnte. dazu kam die lichtumstellung ...) das becken gehört meiner tochter, steht aber nicht bei uns zu hause und wird deshalb von mir nur an den wochenenden betreut. in der zwischenzeit "lasse ich düngen". das macht es insgesamt nicht gerade einfach ...

@nik: zum thema licht gebe ich dir uneingeschränkt recht. ich habe zeitgleich noch ein nano bei mir zu hause aufgesetzt und kann die entwicklung von zwei unterschiedlich "konzipierten" becken parallel ganz gut beobachten. "konzipiert" in anführungszeichen – das becken meiner tochter war ein weihnachtsgeschenk und ich habe mich mit der "hardware" mehr oder weniger arrangiert. die lichtumstellung in dieser phase war möglicherweise keine so gute idee.

@denis: nochmals vielen dank – auch für dein angebot. ich habe in der zwischenzeit noch ein wenig bzgl. der adsorber gegoogelt. alle auf eisenbasis binden u.a. auch phosphat. deshalb möchte ich hier zunächst erst mal nix unternehmen.
abschließend dazu ein weiterführender link: ttp://www.aquaristikimdetail.net/wbb3/ ... -chemiker/

rennschnecken habe ich auf grund der schwer zu entfernenden gelege zunächst mal nicht mit in die überlegungen einbezogen ...

anbei ein bild, was die situation im becken recht gut zeigt.

viele grüße,
andrea
 

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o_oh

Member
hallo allerseits,

falls es jemanden interessiert: anbei noch mal der weiterführende link bzgl. der adsorber-thematik: http://bit.ly/wAp7rC (der vorherhige link war defekt).

der silicium-wert wird von seiten des trinkwasser-versorgers mit 1,3 bis 2,8 mg/l angegeben. muss ich auf grund dieses wertes beim wasserwechsel vorsicht walten lassen oder ist der eher zu vernachlässigen?

ansonsten heißt es wohl abwarten. und in kürze ziehen geweihschnecken und amano-garnelen ins becken ein. mal schauen, ob die appetit auf die algen haben.

viele grüße,
andrea
 

java97

Active Member
Hallo Andrea,

So dramatisch sieht das doch gar nicht aus... :wink:
Die "Kieselalgen" sehen irgendwie flockig aus, oder täuscht das? Könnten sie mit Haaralgen vermischt sein?
Der Silikatwert ist ja auch nicht hoch. Ich denke, es ist das beste, Du wartest erstmal ab und reduzierst evtl. die Beleuchtungszeit etwas.
Geweihschnecken würde ich mir genau wie Rennschnecken wegen der fest haftenden Eier nie wieder ins Aquarium setzten!
Den Tipp mit dem Hornkraut habe ich Dir ja schon per PN gegeben (ist da sogar schon welches drin?).
Vielleicht solltest Du den Pflanzenbestand insgesamt noch um schnellwachsende Pflanzen aufstocken.
 

o_oh

Member
hi volker,

halb so wild? dann bin ich ja beruhigt ;) die beleuchtungszeit liegt seit beckenstart bei 6 stunden. soll ich die mal eine woche mit z.b. 5 stunden laufen lassen? und jepp - hornkraut habe ich von anfang an im becken. "flockig" trifft die optik der alge/des mixes ganz gut. ich fahnde heute abend mal nach aussagefähigen detail-ausschnitten. neue fotos kann ich leider erst nächste woche machen.

schitte. zum thema geweihschnecken hatte ich genau aus diesem grund in einem anderen thread extra nachgefragt ... nun isses zu spät – die werden nämlich gerade angepasst.

1000 dank auch an dieser stelle für deine wertvollen tips!

liebe grüße,
andrea
 

o_oh

Member
guten abend,

wie versprochen nun das drama im detail – neben "flockigem" scheint auch sonst allerlei dabei zu sein.





was mache ich mit den abgestorbenen blättern der nadelsimse? soll ich die inkl. nachgewachsenem grün abschneiden – in der hoffnung, dass da was nachwächst?



viele grüße,
andrea
 

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nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Andrea,

auch beim frischen Becken, durchaus ein bisschen flockiger ...
... aber auch nur halb so wild. Das verschwand rückstandsfrei. Wenn ich jetzt ein Leitungswasserbecken aufsetze, der Kieselsäuregehalt ist bei dir übrigens eher niedrig, dann hat es nur noch einen leichten braunen Film auf Sand und Scheiben. Denke ich überhaupt nicht mehr drüber nach

Wenn die Simse wachsen, kannst du sie runterschneiden. Licht kannst du theoretisch so weit reduzieren, solange es keine Probleme mit zu geringem Sauerstoff im Wasser gibt.

Gruß, Nik
 

Aqua-Man

Member
Guten Morgen Andrea,

mich würde interessieren wie es aktuell mit deinem Becken aussieht da ich mit dem selben Problem zu kämpfen habe?

Danke und Gruss, Mathas
 
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