"Wasserpflanzenaquaristik mit allem Drum und Dran"

nik

Moderator
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Moin
Dieser Thread und weitere beschreiben den Betrieb eines Pflanzenaquariums mit viel Licht, ungedüngtem Quarzsand als Substrat, Düngung ausschließlich über das Wasser und einer angemessenen Filterung mit dem zugehörigen Stichwort Geringfilterung. Diese Themenbereiche gehören zusammen, d.h. weisen mir wichtige Abhängigkeiten auf und werden in den nachfolgend verlinkten Threads genauer beschrieben und können dort natürlich auch diskutiert werden bzw. Erfahrungen ausgetauscht werden.
Das lässt sich natürlich abwandeln, Ob das jetzt viel oder weniger Licht hat, spielt nicht so die Rolle. Wichtiger ist, dass das Konzept grundsätzlich auch mit viel Licht funktioniert. Der ungedüngte Quarzsand, die Wasserdüngung und die Geringfilterung zielen zum Einen darauf ab die Einflüsse auf die zugegebenen Nährstoffe möglichst gering zu halten und zum Anderen das ganze System möglichst übersichtlich zu halten. So lassen sich Nährstoffzugaben am besten Veränderungen der Pflanzen zuordnen. Das ist ausgesprochen hilfreich um Pflanzen, ein Aquarium lesen zu lernen.
Das bedeutet also keinesfalls, dass z.B. starke Substratfilterung oder Kies, die modernen unterschiedlich vorgedüngten Soils, etc. nicht auch sehr gut funktionieren können, aber sie können Auswirkungen haben und die Transparenz des Systems beeinträchtigen - die eben ein maßgeblicher Punkt ist. In den zugehörigen Threads sind viele Informationen enthalten, es ist insgesamt durchaus eine anspruchsvolle Betriebsweise, die erarbeitet werden will, aber ich denke schon, dass am Ende ein besseres Verständnis für die Zusammenhänge erreicht wird und es einfach Spaß macht ein Aquarium erfolgreich auf Sicht, d.h. lesend pflegen zu können. In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß mit der Lektüre und vielleicht deren Umsetzung.

Hier folgen alle zusammen gehörenden Links für diejenigen, die direkt zu den Thementhreads wollen. Diejenigen, die sich erst einmal einen Überblick verschaffen möchten, können die unbeachtet lassen. Die Verlinkungen sind auch in den nachfolgenden Themenbeschreibungen zu finden.
Wasserpflanzenaquaristik mit allem Drum und Dran
Geringfilterung – der Thread ...
Die Düngung zur Geringfilterung
Die „Pflege“ der Mikroflora oder ...
und ## Beobachtungen und Diskussion zur Mikroflora ###

Allgemeine Bemerkungen

An dieser Stelle sei betont, die Thementhreads zu Mikrobiologie, Filterung, Düngung, etc. lassen sich auch für sich betrachten und es lassen sich auch bei anderen Betriebsweisen nutzbare Informationen herausziehen. Im Grunde kann jeder damit machen was er will. Hier gibt es zwischen den verschiedenen Punkten Abhängigkeiten in einem Gesamtkonzept, die dann eben auch dazu führen eine der Geringfilterung angepasste Düngung zu beschreiben obwohl es gerade hier im FG Düngekonzepte zuhauf gibt. Für die Filterung gilt das sowieso und zur Beckenbiologie, d.h. der Mikroflora, liest man ungeachtet ihrer überragenden Bedeutung vergleichsweise gar nichts.

Das beschreibt meine Pflanzenaquaristik, die über mind. 15 vielleicht 20 Jahre intensiver, auch massive Probleme beinhaltende Pflanzenaquaristik entstanden ist. Es gibt sicher tolle Alternativen, für mich ist es trotzdem die bestmögliche Pflanzenaquaristik, die zu erreichende Transparenz ist mir unverzichtbar, die auch in ihrer potenziellen Leistungsfähigkeit Vergleiche nicht zu scheuen braucht.
Es gibt noch einen erwähnenswerten Punkt, der für manchen eine Rolle spielen kann. Mit diesem Konzept lassen sich Aquarien sehr langfristig betreiben. Mein erstes Sandbecken lief gute 10 Jahre, davon 6 Jahre als Altwasser, weil es einfach so gut lief, und ich habe es dann nicht auflösen müssen, weil das Becken nicht mehr lief, sondern das ganze Setup war in Teilen über 20 Jahre alt und einfach mürbe. Bei der Beckenauflösung habe ich Sand herausgeholt, der nach 10 Jahren geradezu appetitlich frisch roch. Die bei Sand häufig angeführten dunklen, auf H2S hinweisenden Zonen hatte es überhaupt nicht.

Gruß, Nik


"... mit allem Drum und Dran"

Ziel ist es ein stabiles, algenfreies, ja allgemein problemfreies Aquarium zu erreichen, das Gestaltung erlaubt ohne sich permanent mit latenten Problemen herum schlagen zu müssen. Das stelle ich nicht ohne Grund ganz an den Anfang, denn es ist entscheidend und darf nicht aus den Augen verloren werden! Das ist ein hoher Anspruch und er lässt sich erfüllen. Diejenigen, die Algen als zugehörig betrachten und eine entsprechende Akzeptanz haben, sollten das überdenken. Im Grunde habe ich gar nichts gegen ein geringes Maß an Algen, allerdings haben die sich mit der Zeit als ausgesprochen guter Indikator für den Zustand des Aquariums erwiesen. D.h., hat ein Aquarium einen im Sinne des Aquarianers mikrobiologisch stabilen Zustand erreicht, dann ist es nicht nur optisch algenfrei, sondern auch sehr stabil gegen ein Auftreten von Algen bei „Pflegefehlern“ wie z.B. reichliche oder auch vernachlässigte Düngung, etc. ...
Eine Zeit lang hatte ich die Hoffnung über die Umsetzung der Geringfilterung den Schlüssel zum problemfreien Betrieb gefunden zu haben, aber genau wie bei einer möglichst günstigen/passenden Düngung gab es nicht zu erklärende Ausreißer in Form von trotzdem nur mäßig laufenden Aquarien. Danach blieb nur noch die Betrachtung der Beckenbiologie, der Mikroflora als letztem möglichen Faktor. Inzwischen bin ich sicher, dass Mikroflora/Biofilm in seinen möglichen unterschiedlichen Ausprägungen den zentralen Punkt für ein funktionierendes Aquarium bildet. Leider ist das Aufgleisen einer im Sinne des Aquarianers funktionierenden Mikroflora weder einfach noch sicher und die Unterschiede in den Becken erklären sich besser durch eine unterschiedlich reagierende Mikroflora als durch ein unterschiedliches Setup bzw. unterschiedlichen Betrieb. Es ist keine neue Beobachtung, dass gleich aufgesetzte Aquarien sich sogar recht unterschiedlich entwickeln können. Manche Aquarien bekommen vom Anfang an ohne spezielles Zutun die richtige Richtung. Das betrachte ich eher als glücklich, denn als sich automatisch ergebend. Ich möchte auch nur an dieser Stelle erwähnen, dass andere Betriebsweisen, wie starke Filterung, Kies, verschiedene Formen der Düngung, etc. wegen der überragenden Bedeutung einer (im Sinne des Aquarianers, das spare ich mir in Zukunft ;) ) funktionierenden Mikroflora ebenfalls zu ausgezeichneten Ergebnissen führen können. Trotzdem bin ich davon überzeugt über eine angemessene Filterung als auch eine vollständige Nährstoffversorgung eine günstige Entwicklung des Aquariums fördern zu können, für beides gibt es gute Gründe. Für die Themen Geringfilterung als auch der Düngung zur Geringfilterung gibt es eigene Threads. Zum Konzept gehört noch der Sand, der bekam ebenfalls einen eigenen Thread, denn das Ganze greift ineinander, wäre aber schlicht zu umfangreich für einen Thread, deshalb auch dieser zentrale Thread mit allgemeinen Beschreibungen und den links zu den zugehörigen Thementhreads.

Überblick

Das Konzept beschreibt in seiner reinen Form ein gut beleuchtetes Pflanzenaquarium mit ungedüngtem Sand als Substrat, einer ausschließlichen Düngung über das Wasser, Geringfilterung und natürlich die „Pflege“ der Mikroflora um ein stabiles, algen- und problemfreies Aquarium zu erreichen. Die Schwerpunkte liegen auf einer guten, transparenten Nährstoffversorgung, die möglichst gering durch Substratfilterung beeinträchtigt wird, deren Vorteil das gute und vergleichsweise klare Feedback auf getroffene Maßnahmen ist. Die Stabilität und Problemlosigkeit wird über die Mikroflora erreicht.

Zusammenfassend die Punkte, die beim Aufsetzen nach diesem Konzept betrachtet werden:
- Substrat (Sand)
- Filterung
- Beckenbiologie
- Düngung
- Licht

Der Punkt Licht macht die Sache vollständig. Ist an sich nicht sonderlich spannend, allerdings sind häufig noch recht krude Ansichten zum Thema im Umlauf, sodass es sich lohnt das auch noch abzuhandeln und dann gibt es für den Betrieb sowieso ein paar erwähnenswerte Dinge. Wer glaubt, ich hätte Pflanzen und Besatz vergessen, der irrt. Das findet sich ausreichend behandelt in den Themen Mikroflora und Geringfilterung wieder.

Die Ideen dahinter, „Das Konzept“
Es wird sich immer wiederholen, es ist das durchgängige Thema. Neben der vollständigen Nährstoffversorgung, einer möglichst geringen Beeinflussung derselben durch „Filtereinflüsse“ und einer bestimmten, zu erreichenden mikrobiologischen Stabilität wird nicht nur eine hohe Transparenz in der Düngung und eine klare Rückmeldung der Pflanzen erreicht, sondern auch eine hohe Stabilität des Systems und – noch ein wirklich interessanter Effekt – solche Becken werden in ihrem Verhalten ausgesprochen vergleichbar!
Nur mit diesem Hintergrund sind die obigen Punkte Substrat, Filterung, etc. zu betrachten. Es sind Punkte, die nicht zwingend zum Erfolg führen müssen, aber alle halte ich für das Ziel begünstigend. Ausführlich lässt sich das in den entsprechenden Thementhreads nachlesen.

Das Aufsetzen des Aquariums
Nur ein grober Abriss nach den schon erwähnten Punkten, genauer lässt es sich in den entsprechenden Thementhreads nachlesen.


Substrat (Sand)
Es ist nicht jeder Sand gleich gut geeignet. Reproduzierbare Ergebnisse lassen sich mit gewaschenem, feuergebrannten Quarzsand in einer Körnung von 0,4 – 0,8mm erreichen. Von den feinen würde ich eher absehen und von solchen mit Lehmanteilen auch. Mit gröberen Sanden entsteht wieder ein mögliches Problem mit Filterleistung des Substrats und möglichen Problemen durch Einsickern organischer Stoffe und anaerober Zersetzung, Fäulnis.
Einfach mal nach einem Sandwerk in der Nähe suchen, ich bekomme meinen in 0,4-0,6mm in 25kg Papiersäcken für ca. 3,- € plus Mwst. In Baumärkten findet sich in der Poolabteilung „Poolfiltersand“ in verschiedenen Körnungen, eben auch in 0,4-0,8mm. Das ist ebenfalls gewaschener, feuergebrannter Quarzsand in 25kg Säcken. Die habe ich mit 12,-€/Sack in Erinnerung.
Der wird einfach so ins Aquarium gegeben. Schichtdicke sei jedem selbst überlassen. Grundsätzlich ist der Sand dazu da möglichst geringe „Filterwirkung“ im Vergleich zu gröberen Substraten zu haben. Das einzige, was mir bezüglich der Höhe der Sandschicht eine Rolle spielt, sie muss ausreichend sein um Pflanzen noch gut setzen zu können. Aus optischen, einen natürlichen Eindruck fördernden Gründen, bin ich in einzelnen Becken dazu übergegangen auf den Quarzsandflächen eine geringe Menge gröberen Sandes aufzubringen. das kann die Körnung 1,0 - 2,0 mm sein und wird nur soweit verwendet um den manchmel unerwünschten homogenen Eindruck in Form und Farbe aufzulockern. Funktional hat das keine Wirkung, richtet sich in seiner möglichen Verwendung ganz klar an die Langläuferbecken. Da in Substraten unterschiedlicher Körnung über die Dauer eine Entmischung stattfindet, in der die größeren Partikel aufschwimmen, gibt es außer mechanischer Wirkung, d.h. untergraben in irgendeiner Form, keinen weiteren Einfluss, der die aufgebrachten gröberen Partikel im Sand einsinken ließe. Falls die gröbere Körnung doch untergeraben wird, ist das kein Schaden, es macht allerdings auch keinen Sinn auf eine Entmischung zu warten, Bei der geringen Menge lässt sich das durch Neuauftrag gröberer Körnung ausgleichen.


Filterung
Filterung als intensiver biologischer Prozess auf zusätzlich angebotenem und schnell angeströmtem Filtersubstrat ist ein immer wieder in seiner Bedeutung herausgestellter Punkt in der Aquaristik. Ist er auch, nur, aus welchen Gründen auch immer wurde entstand allgemein der Eindruck der Notwendigkeit einer intensiven Filterung. Die kann unter bestimmten Bedingungen und je nach Betriebsweise sogar Sinn im Pflanzenaquarium machen. In diesem Betriebssystem liegt der Schwerpunkt eindeutig auf Transparenz und einer , d.h. übersichtlicher, langfristiger und sehr stabil laufenden Pflanzenaquarien. Hier hat die Filterung eine wesentliche Bedeutung und es lohnt sich eine differenzierte Betrachtung. Filterung hat in seiner schon unterschiedlichen qualitativen und quantitativen Ausgestalltung verschiedene Wirkungen. Filterung hat verschiedene Einflüsse auf die Düngung.
Intensive biologische Filterung begünstigt Ausfällungen von Nährstoffen, andererseits gilt es eine ausreichende Mineralisation anfallender organischer Verbindungen zu gewährleisten. Der praktisch einzige kritische Metabolit ist das fischgiftige Nitrit. Geringfilterung bewegt sich also im Spannungsbogen möglichst geringen Einflusses auf die Düngung und einer zu gewährleistenden ausreichenden Nitrifikation. Praktisch braucht es in einem intensiven Pflanzenbecken mit dem üblichen geringen Besatz keine zusätzliche Substratfilterung, da die Pflanzenmasse mit ihren Oberflächen als Siedlungssubstrat für Biofilm dient, das Aquarium also bei anzustrebender ordentlicher Durchströmung sich selbst Filter ist. Es hat noch einen weiteren positiven Effekt, die sonst im Filter statt findenden Prozesse werden ins Aquarium verlagert und dort stattfindende Nährstofffällungen sind noch im System und auf verschiedene Weise nutzbar.
Praktisch braucht es in solch einem Becken eher Strömung als Filtersubstrat. Mitunter werden Filterschwämme als Ansaugschutz für Junggarnelen verwendet oder zur Beseitigung von Schwebteilen genutzt. Ein stabiles Becken wird auch ohne jede Filterung glasklar.
Wie man mit dem optionalen Filtersubstrat umgeht, lässt sich mit folgendem Satz zusammenfassen: nicht mehr als notwendig.
Die Nitrifikation ist schnell gewährleistet. Jenseits davon gibt es aber mitunter diffuse Probleme und die werden über möglichst wenig anfängliches Filtersubstrat und nur im Falle solcher diffusen Probleme sukzessive erhöht bis sie verschwinden.
Im gering besetzten Pflanzenbecken ist das idR. wenig bis gar kein Filtersubstrat.
Wegen des zu minimierenden Einflusses auf die Düngung spielt das auch in stärker besetzten oder weniger bepflanzten Becken eine Rolle. Immer gilt: So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig! Hier geht's zum Thread
Geringfilterung – der Thread ...

Beckenbiologie
Das ist der wichtigste Punkt im Konzept! Nicht nur in diesem Konzept, allgemein ist eine im Sinne des Aquarianers funktionierende Mikrobiologie der Schlüssel zu einem funktionierenden, d.h. stabilen und algenfreien Aquarium. Meine Betrachtung eines Aquariums ist zuerst eine Betrachtung der Mikrobiologie. Mit der Zeit bekommt man einen Blick dafür. Das ist reine Übungs-, Erfahrungssache. Erst wenn ein Aquarium nicht rund läuft, schaue ich mir Filterung, Düngung, Licht, etc. genauer an.
Das Aufsetzen eines Aquariums ist primär mit dem Blick auf die Entwicklung der Mikroflora, des Biofilms und wenn man weiß, dass Algen Bestandteil des Biofilms sind und dort einer Konkurrenzsituation ausgesetzt sind, wird die Bedeutung klar. Die Annahme, Algen würden von Pflanzen auskonkurriert, ist grober Unfug! Spaßeshalber hatte ich deshalb ein Aquarium ohne Pflanzen, mit Blick auf eine günstige Entwicklung der Mikroflora aufgesetzt, eingefahren, moderat und vollständig gedüngt und das resultierte auch in einem algenfreien Aquarium. Der Wert der Pflanzen beschränkt sich auf ihre Eigenschaft als Träger eines Biofilms der dann sozusagen in einem neuen Becken an den Start gebracht wird. Darin unterschied sich das Aufsetzen des pflanzenlosen Beckens und es bekam erst Richtung, als ich einige wenige Pflanzen aus einem gut laufenden Becken ein paar Tage darin treiben ließ. Das genügte schon.
Biofilm kann in seiner Qualität sehr unterschiedlich sein, deshalb empfehle ich auch immer wieder sein Aquarium mit Pflanzen aus einem gut funktionierenden Aquarium aufzusetzen. Ein gut funktionierendes Aquarium hat eine geeignete Mikroflora, einen Biofilm, der sich über Pflanzen ex-/importieren lässt. Der Thementhread zur Mikrobiologie ist zu recht einer der umfangreichsten im Flowgrow und wer sich auf den Thread und die dort vermittelte Sicht einlässt, versteht was dieses Konzept will.
Die „Pflege“ der Mikroflora oder ...


Düngung
Warum noch ein Düngekonzept, wird sich mancher fragen, aber es gibt bei einem gering gefilterten Sandbecken Unterschiede, die beachtet werden wollen und dann möchte ich in der Beschreibung dieses Düngekonzepts funktional einige Dinge unterbringen, die bisher eher wenig oder keine Berücksichtigung finden.
Gerade in der Anfangsphase eines gering gefilterten Beckens dient die Düngung auch der Überprüfung der Qualität des Setups, genauer der Belastbarkeit Mikroflora. Häufig wird anfänglich zurückhaltend gedüngt, weil die Pflanzen noch klein sind, sich umstellen müssen und was es sonst noch für Ausreden gibt, in erster Linie wird es aber auf die Algenangst zurück zu führen sein, warum anfänglich so oft so zögerlich gedüngt wird. Wer sich in diesen Bahnen denken sieht und das für unverzichtbar hält, für den ist an dieser Stelle der Zeitpunkt gekommen sich mit einem anderen, zusagenderen Düngekonzept zu beschäftigen. Wer sich trotzdem damit auseinandersetzen will, nutzt den nachfolgenden link.
Die Düngung zur Geringfilterung
Darin wird eine moderate, von anfang an vollständige Düngung beschrieben, die sich zum Einen von den üblichen Düngesystemen durch bewusste, konsequente Phosphatstoßdüngung unterscheidet. Ziel ist eine in Phosphat limitierte Betriebsweise, die Gründe dafür werden im Thread ausgeführt. Desweiteren wird optional eine das gängige Kaliumnitrat (KNO3) ergänzende Stickstoffdüngung mittels Urea beschrieben. Beim Einfahren eines Aquariums ist es einfacher nur Kaliumnitrat zur Stickstoffversorgung bei anfänglichen wöchentlichen 50% Wasserwechseln zu verwenden. Die Wasserwechsel sind unteranderem dazu da um der Kaliumanreicherung ausreichend begegnen zu können. Wenn das Aquarium läuft, dann ist Urea die ideale Ergänzung zum Kaliumnitrat, welches wegen seines relativ höheren Kaliumanteils, was den Pflanzenbedarf angeht, dann nur mehr zur Kaliumversorgung und der Bereitstellung eines Grundstock an Nitrat dient. Dieser Grundstock wird mittels Urea sehr elegant ergänzt.
Es wird immer wieder von der Algen auslösenden Wirkung von Urea und auch Ammonium berichtet. Das ziehe ich nicht in Zweifel, aber mit der hier beschriebenen Betriebsweise ist es mir in fast zwanzig Jahren und vielen verschiedenen Becken nicht gelungen mit diesen Nährsalzen Algen zu erreichen. Der Vorteil einer Ureadüngung besteht in dem zusätzlichen Angebot von Urea und dem daraus mineralisierten Ammonium als zusätzlichen, pflanzenverwertbaren Stickstoffformen. Praktisch ist Urea ein Pflanzenspeed.
Das ist übrigens ein gutes Beispiel für die Abhängigkeiten zu anderen Punkten des Konzepts. Geringfilterung vermeidet die schnelle Umsetzung Ureas in Nitrat, der Vorteil zusätzlicher Stickstoffformen ginge sonst verloren und die funktionierende Mikrobiologie verhindert die durch Urea mögliche Algenbildung.

Licht
Den Punkt habe ich nur der Vollständigkeit halber mit reingenommen. Licht ist weit weniger spannend als oft angenommen und ich möchte mich auf die Beschreibung der allgemeinen Wirkung von Licht und die übliche Praxis beschränken. Licht hat vor allem zwei Wirkungen auf Pflanzen. Zum Einen kurbelt Licht den Stoffwechsel an und zum Anderen hat die Lichtmenge Einfluss auf die Morphologie, d.h. die Gestalt der Pflanzen. Wer seine Pflanzen unlimitiert in Nährstoffen versorgt und das ist auch hier der Fall, da Nährstoffe nicht in den Mangel laufen, dann ist mehr Licht möglich.
Naja, so einen Absatz wie den letzten schreibt man dann, wenn einem gerade nichts sonderliches einfällt. So, für den laufenden Betrieb. ist das auch richtig, beim Einfahren sieht das aber anders aus.
Beim Einfahren eines noch nicht stabilen Beckens hat Licht eine unerwünschte Eigenschaft, es begünstigt die Entwicklung von Algen und Cyanobakterien. Das führt bis hin zu dem Gedanken ein Aquarium ohne Licht einzufahren, denn alle unerwünschten Erscheinungen sind lichtabhängig, die Entwicklung des sonstigen Biofilms aber nicht. Anfangs bewegt sich die "Dosierung" des Lichts in dem Spagat es den Pflanzen ausreichend zu gewähren, damit sie wachsen können und - ein wichtiger Punkt - ausreichend Sauerstoff erzeugen können und es wegen der anfänglich Algen fördernden Wirkung so weit wie möglich zu begrenzen. Die üblicherweise erwähnten 6 Stunden Licht am Anfang sind ein guter Praxiswert. Der lässt sich im Einzelfall anpassen, wenn man um die Folgen weiß. Wichtig ist eine ausreichende Sauerstoffversorgung und die anfänglich begünstigende Wirkung auf Algen.
"Zuviel" Sauerstoff hatte ich in einem Aquarium über Jahre, d.h. der Gehalt bewegte sich ständig über der Sättigungsgrenze von etwa 8 mg/l und ich habe mich ständig gefragt: Warum funktioniert das so gut?
Ich kann es nicht beantworten, es gibt sicher gegenläufige Prozesse, aber ich habe für mich akzeptiert, dass reichlich Sauerstoff in der Summe eine positive Wirkung hat.
Licht lässt sich aquaristisch in durchaus übersichtlichen Grenzen, d.h. es sind Übertreibungen in beide Richtungen möglich, als Produkt aus Lichtdauer und -intensität beschreiben. Das betrifft die Wirkung auf den Stoffwechsel der Pflanzen. Lichtintensität hat Wirkung auf die Morphogenese. Wenig führt in der Tendenz zu spillerigem, viel Licht zu kompakterem Wuchs. Bitte nicht überbewerten, ich denke, da spielen weitere Dinge eine größere Rolle.
Wichtig ist, dass Pflanzen einen Lichtkompensationspunkt haben, bei dem - jetzt vereinfache ich - die Sauerstoffproduktion dem Sauerstoffverbrauch der Pflanze durch Atmung, die Pflanze wie Tiere gleichermaßen haben, gleich ist.
Im Aquarium reicht das natürlich nicht, denn nicht nur darin decken Pflanzen den Sauerstoffbedarf der restlichen Lebewesen bis hin zum Sauerstoffbedarf des Biofilms.
Lichtintensität kurbelt den Stoffwechsel, die Sauerstoffproduktions der Pflanzen in einer anfänglich linearen, bei höheren Intensitäten leicht abfallenden Kurve bis zum Erreichen des Lichtsättigungspunktes ^^ an.
Berücksichtigt man die oben erwähnten Punkte, dann wird verständlich, warum beim Einfahren oder auch im Problemfall eine kurze intensive Lichtphase günstiger ist. Es wird auch klar, warum ich beim Einfahren die Dimmphasen weglasse, denn für die Begünstigung anfänglichen Algenwachstums spielt die Lichtdauer eine maßgebliche Rolle, d.h. Dimmphasen begünstigen trotz geringer Intensität weiterhin Algen, tragen aber wenig zur Sauerstoffproduktion bei.
 
Zuletzt bearbeitet:

nik

Moderator
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Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hallo zusammen,

nicht fertig, auch erst ein Anfang. Das ist der Thread der einen Überblick geben soll und ist geeignet das gesamte Konzept übergreifend zu betrachten.

Gruß, Nik
 

kiko

Active Member
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hallo Nik,
Du hattest einen wunderschönen Tread "Pflege der Mikroflora" eröffnet, wo auf die Gegebenheiten aus deiner Sicht in dem Zusammenhang mit Sand, Geringfilterung usw sehr ausführlich deinerseits eingegangen wurde. :thumbs: Und auch wenn ich sehr sicher bin, das auch dies Thema genausoviel Zuspruch finden wird - darf ein klein wenig Kritik auch erlaubt sein, denn hat manches aus dem neuen Tread hier irgendwie schon nun etwas von einer Art Zusammenfassung aus den bereits bestehnden Mikroflora/Geringfilterungs Treads.

Denn wenn wir nun über Konzepte für reine Pflanzenbecken reden,
hat das auch den Anspruch mehr als nur "Standartpflanzen" ala Trugkölbchen & Co darin halten zu können. Hier mögen zwar einige wenige einzelne sein, die auch beweisen Arten wie eine Pantanal "irgendwie" in Sand zu halten, das dürfte aber eher eine kleine Minderheit sein denen das in Sand noch so gut gelingt. Nicht gänzlich grundlos wird in vielen Scapes/Pflanzebecken daher größtenteils auch kein Sand verwendet.
Das findet deinerseits aber keinerlei Beachtung, dabei sind v.a. Soils wichtige Tools die man für Pflanzenbecken insb. in Hinblick auf erfolgreiche Hälterung schwierigerer Arten hat und in einen Tread der sich um Konzepte für Pflanzenbecken drehen soll, gehören die verschiedenen Soilarten daher normallerweise auch mitabgehandelt. Man sollte sie imo nicht als vollkommen bedeutungslos ohne jegliche Erwähnung letzlich "komplett unter den Tisch" fallen lassen.

Selbst bin zwar auch keiner, der zwangsläufig auf Soil gleich setzt,
man kann (und sollte) sich dem Umstand anderer Methoden aber nicht dem gänzlich verschliessen und sollte auchmal Sachen abseits von dem betrachten, als wie man es selbst jahrelang u.U. anders (in deinem Fall per Sand) praktiziert hat.


Das ist ein sehr hoher Anspruch – und er lässt sich erfüllen.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hi Olaf-Peter,

eben weil im Mikroflora-Fred alles "Drumherum" zum Thema wurde, war es allerhöchste Eisenbahn die zugehörigen Threads wenigstens zu starten und vor allem das Ganze zu strukturieren und zusammenzufassen. Übergreifende Themen sind hier bestens aufgehoben, aber Geringfilterung, die Wirkung der Mikroflora, die Düngung sind eigenständige Themen, die auch als solche gesehen werden können. Wem nach Konzept ist, der schaut hier. Das fasst es zusammen.

Das ist ja gewachsen aus meinem Bedürfnis nach Übersichtlichkeit, deshalb der Sand. Und dann ist es eben so, dass sich über ein mikrobiologisch stabiles, gutes Becken und eine ordentliche Düngung in Tateinheit mit Geringfilterung ein Pflanzenwuchs generieren lässt, der in mir nie ausreichend den Wunsch nach einem vorgedüngten soil aufkommen ließ. Gerade bezüglich anspruchsvoller Pflanzen ergeben sich interessante Fragestellungen! Für manche Pflanzen wird der saure pH im soil als notwendig bezeichnet. Da frage ich mich neugierig, was für eine Rolle spielt der pH im Boden, wenn der schon gar keine zu erschließenden Nährstoffe enthält und die Pflanze nur über das Blatt ernährt wird?

Abgesehen davon ist im/unterm Sand durchaus eine "Flüssigdüngung" denkbar. Die ist einfach zu realisieren, vom Arbeitsaufwand sicherlich höher, könnte aber Nachteile gegenüber vorgedüngten soils wenigstens teilweise ausgleichen. Solch eine Düngelösung ließe sich sauer einstellen.
Und - isch 'abe doch gar nichts gegen Soils! ^^ Bin da halt nur eher wenig auskunftsfähig.

Manchem kann ein solch hardwaremäßig einfaches Setup interessant sein. Mein 90x45x45 hat Sand im Wert von 5-6,-€ und nur ein , äh... , ~14,-€ Springbrunnenpümpchen zur Umwälzung drin. Da ist nur die Beleuchtung aufwändig - und das ist keine Pflicht. ^^ An anderen Becken nutze ich nur wegen der Heizung und der optionalen Möglichkeit einer Substratbestückung (nie gebraucht) leere Eheim Thermofilter.

Gruß, Nik
 
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hi Nik,

das war ja ein echtes Stückchen Arbeit :thumbs:
Finde ich sehr gut, dass man sich als Interessierter zu Deinem "Konzept" hier gebündelt informieren kann.
 

Andreas S.

Member
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hallo Olaf-Peter, Hallo nik
(...)
Da frage ich mich neugierig, was für eine Rolle spielt der pH im Boden, wenn der schon gar keine zu erschließenden Nährstoffe enthält und die Pflanze nur über das Blatt ernährt wird?
Aha?
Woher nimmst du diese Annahme?
Quellen?
Beweise?
Das Gegenteil habe ich ja unlängst im pantanal-thread geschrieben. Man beachte die leicht braunen Überzüge der Wurzeln der L. inclinata var. inclinata "grün" (zu beweisen auch an anderen Arten)...

Abgesehen davon ist im/unterm Sand durchaus eine "Flüssigdüngung" denkbar.
Wozu?
Weil über das freie Wasser angeblich nichts in den BG kommt (-> pantanal-thread)?
Die ist einfach zu realisieren, vom Arbeitsaufwand sicherlich höher, könnte aber Nachteile gegenüber vorgedüngten soils wenigstens teilweise ausgleichen. Solch eine Düngelösung ließe sich sauer einstellen.
Auch hier: wozu?
Die Makros, die wir düngen, dürften in der Masse physiologisch saure Dünger darstellen (mit Ausnahme von z.B.CaNO3), die Mikros sind eh'sauer eingelegt.
(...)Hier mögen zwar einige wenige einzelne sein, die auch beweisen Arten wie eine Pantanal "irgendwie" in Sand zu halten, das dürfte aber eher eine kleine Minderheit sein denen das in Sand noch so gut gelingt. Nicht gänzlich grundlos wird in vielen Scapes/Pflanzebecken daher größtenteils auch kein Sand verwendet.
"Irgendwie" finde ich .... gut, haha. "Irgendwie"... seit 4Jahren; wie man im thread nachlesen kann.
Dort steht auch etwas über "soils" und pH- Wert im (Sand-)BG. Pantanal-Soilisten mögen sich endlich mal zu Worte melden, wielange die denn schon so die "p." halten ;-)
Gruß, Andreas
PS: was stellen eigentlich ..."Standard- Pflanzen" dar ?
 

kiko

Active Member
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hallo Andreas,
PS: was stellen eigentlich ..."Standard- Pflanzen" dar ?
Das bezog sich meinerseits darauf, das manche Arten wie u.a. Pantanal -sofern kein entsprechender Mehraufwand betrieben wird- nunmal schneller Probleme bereiten werden als Anubien, Javafarne, Najas, Hornkraut & Co. (womit die Definition was einfach zu pflegende Standartpflanzen sind und was nicht, wohl indirekt beantwortet sein sollte :wink: ).

Und schon "irgendwie" - da es auch bei mancherlei Meßaufwand + Einzelkomponentendüngung, nicht automatisch ein Garant ist das jede Art über Jahre permanent gleichgut immer dasteht. Es gibt davon ab nunmal auch Arten, die in Soils ganz einfach besser gedeihen. Ob das für die Pantanal letzlich zutrifft oder nicht, das ist dabei auch nicht der Punkt - denn es ist nicht die einzigste Pflanze am Markt und nur eine allgemeine Aussage. Genauso wie es andererseits auch Arten gibt, die mit manchen Soils wiederum nicht so optimal zurechtkommen.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hallo Andreas,
Andreas S.":73nulwk3 schrieb:
nik":73nulwk3 schrieb:
(...)
Da frage ich mich neugierig, was für eine Rolle spielt der pH im Boden, wenn der schon gar keine zu erschließenden Nährstoffe enthält und die Pflanze nur über das Blatt ernährt wird?
Aha?
Woher nimmst du diese Annahme?
Quellen?
Beweise?
Das Gegenteil habe ich ja unlängst im pantanal-thread geschrieben. Man beachte die leicht braunen Überzüge der Wurzeln der L. inclinata var. inclinata "grün" (zu beweisen auch an anderen Arten)...
In ungedüngtem Sand mache ich schon ein Weilchen. Du hast schon insofern Recht, alsdass bei einer entsprechenden Wasserdüngung Nährstoffe auch in den Sand diffundieren. Das ist ein langsamer Prozess und es ist dann schon so, dass bei einer geringen, gar keinen Wasserdüngung nichts im Sand los sein kann und bei einer stärkeren Wasserdüngung sicher auch etwas im Wurzelbereich passiert, aber ich denke schon, die maßgebliche Ernährung erfolgt über das Blatt.
Ich habe in einem Behälter überschüssige Wendtii "brown" treiben lassen. Die wachsen im gedüngten Wasser, will ich da jetzt abschätzen in wie weit die sich übers Blatt oder über die Wurzel versorgen? Vielleicht, davon gehe ich aus, ist das gar nicht so wichtig.
Was ich von meinem Sandlangläuferbecken sicher sagen kann ist der geringe Eintrag organischer Stoffe in den Sand. Nach 12, 13 Jahren Betrieb war der Sand im Wurzelraum verfärbt, da passiert was. Oben drüber war 1cm, der von TDS blitzblank gehalten wurde und schon in einer Tiefe von 6, 7cm war der Sand nach dieser langen Zeit optisch und sensorisch "neu".

Der ungedüngte Sand, auch im Mikroklima des Wuzelbereichs unterscheidet sich gewaltig von den nährstoffgestopften Soils.
Und wenn man mal gesehen hat wie Cryptocorynen bei Nährstoffunterversorgung ihre feinen Wurzeln senkrecht aus dem Sand ins freie Wasser strecken und das zeitnah wieder sein lassen, wenn ausreichend über das Wasser gedüngt wird, dann relativiert sich einfach die Bedeutung der Wurzeln und der Versorgung darüber. Das Mikroklima im Wurzelbereich steht für mich außer Frage. Ich hatte mit einer Ausnahme nie ernsthafte Probleme mit irgendwelchen Pflanzen, bin allerdings nicht der Jäger von Raries und kann zu Exoten, die ich einfach noch nicht hatte, folglich auch nichts sagen, halte es aber grundsätzlich für machbar und vermute schon, dass immer noch die Bedeutung der Wurzeln, der Fokus auf diese überbewertet ist.
Dazu bräuchte ich wieder einen gut laufenden, größeren Sandlangläufer, die kriegt man nährstoffmäßig stabiler, den habe ich zurzeit nicht.

(...)Hier mögen zwar einige wenige einzelne sein, die auch beweisen Arten wie eine Pantanal "irgendwie" in Sand zu halten, das dürfte aber eher eine kleine Minderheit sein denen das in Sand noch so gut gelingt. Nicht gänzlich grundlos wird in vielen Scapes/Pflanzebecken daher größtenteils auch kein Sand verwendet.
Das hat andere Gründe. Dazu müssten erst mal mehr Leute einem Sandbecken so etwas zutrauen und es ist eine Frage des Know How, ein in Nährstoffen gesättigtes Soil nimmt dem Anwender eine Menge ab. An der Behauptung, wie grundsätzlich wichtig ein gedüngtes Soil und dessen pH für exotische, als schwierig oder sonst was gehandelte Pflanzen ist, habe ich Zweifel. Mag noch dauern, aber dann werde ich mir die genauer ansehen.

Gruß, Nik
 

Frank2

Well-Known Member
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

.
Das Becken kann auch ruhig mal in keinem guten Zustand sein- die Beiträge im thread soll(t)en gut sein.

Ja. Ich glaube auch dass Du bereits auf der richtigen Spur bist. Würde zusätzlich allerdings noch zu Bakterien raten.

Grüße
Frank
 

Andreas S.

Member
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hallo Frank!
Meinst soetwas wie "MicrobeLift Special Blend" ?
Höhöhö...:
Der Inhalt zweier Flaschen ist bereits versenkt worden - keinerlei Wirkung - außer einem Loch in der Geldbörse!
Gruß, Andreas
 

nik

Moderator
Teammitglied
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hallo Andreas,

diese Bakterien-/Algentrübungen tauchen öfter mal bei Becken mit geringer Substratfilterung auf. Wenn's UVC am großen Becken nicht tut, dann vielleicht etwas anderes, aus meiner Feder absurd scheinendes ... ;)
Wenn dein Aquarium sonst stabil ist, könnte ein Versuch mit temporär intensiver Filterung helfen.
Zeitlich so wenig Licht wie es zur Aufrechterhaltung eines passablen Sauerstoffniveaus benötigt und N-Versorgung über KNO3, Ca-/Mg-Nitrat und stabiler chelatiertem SE-Dünger.

Gruß, Nik
 

Andreas S.

Member
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hallo nik,
Das Becken ist geringbefiltert, gedüngt wird mit CaNO3 auf Werte bis NO3=30mg/l, Das Ca:Mg:K-Verhältnis ist 2:1:0,5.
Frag' nicht nach dem Rest- da ist alles i.O. und messen kann ich auch.
- Lichtpausen von 6Std Licht/3Std: Lichtpause/6Std.Lichtpause über 3Monate brachten nichts.
- 7x 80%TWW/Woche (!) mit jeweils auf die alten Wasserwerte eingestelltem Wasser brachten nichts. Übrigens ist d.a.s. ... "brutal force" !
- UV-C 11W (neues Leuchtmittel nach nur 6Monaten, was nicht hätte sein müssen) im Langsamdurchlauf und Abfiltration über Mikrofeinvlies an gesonderter JBL ProFlow 750, brachten nichts.
- 2Flaschen H2O2 - eine mit 19%, eine mit 30%- sind im Becken versenkt worden (brachte nichts)
- EC-Kur 40ml auf 300l brachte nichts
Etliche Kombinationen o.g. Therapieansätze brachten, neben Einzeleinsätzen, nichts.
ML SB: meine Meinung darüber steht oben.
Gedüngt wird seit 2006 mit einem SE-Dünger, der heute "KramerDrak" heißen könnte. Nie den Dünger gewechselt.
Ob mit verschlammten HMF- oder "ohne" - > Trübungen, die eindeutig mit der Gabe von SE korrelierbar sind.
Bis auf die Ludwigia pantanal: gutes Wachstum (aber nicht sehr gut) mit guter Biomasseproduktion- allemal, ohne schlechten Gewissens, anbietbar.
Hatte in den letzten Wochen Ärger mit CB-Flut, die ich mit CaNO3 erfolgreich in die Flucht schlug (s. pantanal-thread).
Ich kann haufenweise Fotos posten. Man sieht halt weiss, bzw. blaugrün (in der Hochphase).
Vielleicht ist das Becken zu wenig mit Fisch belastet, ich habe nicht viel davon und damit wenig natürliche organische Substanz, die über Zwischenstufen veratmet werden kann, sodass unterschiedliche Bakterienarten gleichzeitig etwas davon haben. Dafür aber reichlich synthetisch-organische Substanz in Form von SE-Dünger.
Eine Stimme sagt, es wäre Zeit für eine Antibiose!
Gruß, Andreas
 
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