"Wasserpflanzenaquaristik mit allem Drum und Dran"

kiko

Active Member
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

hi,
Vielleicht ist das Becken zu wenig mit Fisch belastet, ich habe nicht viel davon und damit wenig natürliche organische Substanz
Glaube ich nicht, habe seit Jahren mehrere besatzlose Nanos.

Eine Stimme sagt, es wäre Zeit für eine Antibiose!
Wenn die Trübungen tatsächlich bakterienbedingt sein sollten und gar nix hilft, blieben theoretisch zwar noch AB die man auch im Aq einsetzen könnte wie Erythromycin (wirkt gegen CB), Ciprofloxacin usw. -aber- das Wirkungsspektrum ist ja immer auf bestimmte Bakterienstämme begrenzt und wenn man nicht weiß, wogegen man was einsetzt - kann man zumindest schon sagen das unsachgemäßer AB Gebrauch nicht sinnvoll ist.
Ich hätte es wie auch in der pn gesagt eher mit einem Fällungsmittel + Feinfiltervlies probiert.
 

Frank2

Well-Known Member
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hallo Andreas.

Hast Du "nur" Special Blend" angewendet?

So wie Du es beschreibst ist Dein Becken momentan krank. Alles schreit nach Fehlkolonisation.
Für mich kommen da nur zwei Lösungsansätze in Frage:

1. langfristige, über Monate andauerndernder Lenkungsversuch über ML special blend, nite out, Amtra clean procult sediment. Ggf monatlich Eksudat aus ungdüngter Gartenerde oder Kompost
2. Antibiose PLUS anschließendem bakteriellen Aufbauversuch siehe oben. Ein reine AB-Therapie ohne anschließende Förderung gewünschter Bakterienstämme kann gut gehen, aber sie kann genausogut nur kurzfristiger Natur sein.

Sandboden ohne nennenswerte Filterung hat viele Vorteile. Es kann aber auch Nachteile geben. Nicht ohne Grund gibt es in nicht wenigen Sandbecken - und das ist jetzt subjektiv - vermehrt Cyanoprobleme insb. bei Fischbesatz. Wobei dieser ja bei Dir nicht das Problem ist.

Da hast Du gerade aber ein hartes Stück Brot zu kauen.

Grüße
Frank
 

nik

Moderator
Teammitglied
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hallo Andreas,

bitte erläutere mal Antibiose im Zusammenhang, so habe ich keine ausreichende Vorstellung.

Was mir auffällt:
- die beschriebene Abhängigkeit zu SE. Ist mir noch nicht aufgefallen,. Vermutlich weil ich sowieso immer reichlich SE gebe. Muss ich drauf achten. Wenn ich solch eine Trübung fördern will, dann mit reichlich NO3.

- geringer Fischbesatz, wenig Futter würde ich ausschließen.

- UV-C möglicherweise zu klein. Mit 9 Watt am 180l Becken war das schon grenzwertig bei einer allerdings starken Trübung.

- Lichtabhängigkeit ist einer der wichtigsten Punkte. So es denn solch eine Trübung ist! Typischerweise scheint die Trübung anfänglich milchig und wird dann sukzessive grün. Über die Lichtphase eines Tages lässt sich eine Zunahme der Trübung gegen Abend beobachten. Wenn das gegeben ist, dann halte ich 12h/d für viel zu lang. Verkürzung, ich dachte an 6h/d, löst es nicht, unterstützt aber deutlich in einer Kombination von Maßnahmen.

- Fällungsmittel. Hatte ich selbst gerade angewendet. Funktionierte erstaunlich gut, löste das Problem aber nicht. Ich hatte nur eins da, Nutrafin Clear. Ist vermutlich ein eisenbasierendes, nicht deklariert. Die milchigen Mittel a la Easy Life FM wirken nicht so gut, lassen sich aber besser abfiltern. Ich bin bei den eisenbasierenden über das eingebrachte Fe, nur theoretisch, nicht glücklich.

Basis für den Erfolg muss ein ausreichender UV-C sein. Vielleicht kannst du einen 2. besorgen und den an die andere Beckenseite hängen. Das muss das Wasser klar halten können. irgendwann werden sich entsprechende sessile Verwerter des Nahrungsangebots der Trübung bilden und dann kann die nicht mehr. Meine weiteren Maßnahmen zur anfänglichen Unterstützung wären Fällungsmittel, Abfilterung. Wenn du die Matte einbringen kannst, wäre das vermutlich hilfreich, müsstest allerdings bei deren Abbau wieder aufpassen. Licht reduzieren wäre wichtig. Wenn du über die unterstützenden Maßnahmen das Wasser klar bekommst, dann muss UV-C das so halten können, dann Filter abbauen, dann Licht hochfahren, dann UV-C reduzieren, abschalten.

Gruß, Nik
 

nik

Moderator
Teammitglied
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hallo Frank,
Frank2":2j6kqu50 schrieb:
Sandboden ohne nennenswerte Filterung hat viele Vorteile. Es kann aber auch Nachteile geben. Nicht ohne Grund gibt es in nicht wenigen Sandbecken - und das ist jetzt subjektiv - vermehrt Cyanoprobleme insb. bei Fischbesatz.
ja, das ist subjektiv. ;-) CB kann ich über einen langen Zeitraum, bei vielen Becken als sogar vernachlässigbare Erscheinung bezeichnen. Die Trübungen passieren bei wenig/ohne Filtersubstrat öfters, wobei die durchaus positive Effekte haben. Das ist meist anfänglich und die Becken lassen sich stabil dagegen bekommen. Ich denke auch in diesem Fall.

Gruß, Nik
 

chrisu

Well-Known Member
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hallo,

CB bringe ich überhaupt nicht mit Sandboden in Verbindung. Mit denen habe ich überhaupt keine Probleme seit ich auf Sand umgestiegen bin.
Ich behaupte ungünstiges Mikroklima und Stickstoffmangel sind die Ursache für CB. Beides kann in jeder Art von Becken auftreten.
 

Andreas S.

Member
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hallo !
Etwas spät, aber besser als....
Fällungsmittel:
- hatte ich etliche. Diejenigen, die auf mineralischer Basis arbeiten, brachten nichts (Amtra, Sera), Fe3Cl2 kam nie in Betracht, da ph bei 5,0.
Am Sandboden liegts zweifelsfrei nicht, den habe ich seit 10J. -nach Neuaufsatz in 9/'14- zu 80% ausgewaschen.
- Habe mir HMF-Schlamm eines Freundes besorgt- kein Erfolg.
- HMF rein und raus- kein Erfolg.
Wohlgemerkt: immer über Zeiträume von mind. 3Monaten. Die Matten waren dann übrigens durchaus mit Schlamm besehen, natürlich nicht so, wie nach Jahren.
Von all' diesen Bakterienkulturen halte ich pers. überhaupt nichts (so sorry). Gerade fakultative SO4- -Atmer, wie sie offenkundig im MicrobeLift SB" verwendet werden, benötige ich nicht wirklich im AQ, da ich mein N/S behalten möchte (Off Topic und nicht lohnenswert zu diskutieren, 2Flaschen hätten reichen müssen - Punkt).
Antibiose ist eine Antibiotika -Therapie (verwendet i.d. Humanmedizin bei i.V.-Gaben; der Begriff hat übrigens mehrere Bedeutungen).
Für eine Antibiose kämen also etliche Mittelchen in Frage, v.a. natürlich Breitband-Antibiotika; logisch.
UV-C in größerer Dimension? Habe ich auch schon auf der Uhr, aber warum investieren, wenn man nur am Symptom herumkuriert?
Okay. Diese Frage stellt sich allmählich nicht mehr.
Daphnien in Massen einsetzen (neuester Vorschlag). Ginge. Dann bräuchte ich aber welche aus Kläranlagen, die an Seston-Aggregate gewöhnt sind. Kenne ich- Komme ich aber nicht heran.
Filtervlies läuft, und wird 2x/d ausgewaschen. Immer voll.
Danke für all' die gutgemeinten Ratschläge hier, übrigens!
'Wird schon eines Tages!
Gruß, Andreas
 

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nik

Moderator
Teammitglied
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hallo Andreas,
Andreas S.":1ay144kl schrieb:
Von all' diesen Bakterienkulturen halte ich pers. überhaupt nichts (so sorry). Gerade fakultative SO4- -Atmer, wie sie offenkundig im MicrobeLift SB" verwendet werden, benötige ich nicht wirklich im AQ, da ich mein N/S behalten möchte (Off Topic und nicht lohnenswert zu diskutieren, 2Flaschen hätten reichen müssen - Punkt).
Der SB mag nicht gegen Trübung helfen, wenn du aber gesehen hättest, wie aufgrund von H2S-Bildung der schwarz verfärbte Sand eines im Grunde ruinierten Beckens wieder einwandfrei wurde, dann hat der SB schon was. Es ändert nichts am N/S-Verhältnis, nur was an der S-Form. Dein Becken ist groß und träge.

Gruß, Nik
 

bocap

Active Member
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Guten Morgen Andreas,

hast du schon mal versucht deutlich mehr Sauerstoff einzubringen?

Ich hatte vor ein paar Monaten, als ich ein Becken für den Kindergarten eingerichtet habe das erste mal eine bakterielle, milchigweiße Trübung. Diese trat ca. drei Tage nach der Einrichtung auf und wurde im Verlauf einer Woche immer intensiver. Nachdem ich mir das Spiel diese eine Woche lang angeschaut habe, habe ich bei dem beiliegenden Innenfilter einfach mal den Luftdiffusor angeschlossen und 24/7 ordentlich Luft ins Wasser geblasen.
Bereits nach wenigen Tagen konnte ich feststellen, dass die Trübung weniger wurde und nach zwei, drei Wochen war das Wasser wieder kristallklar.

Bezüglich des SB, glaube ich auch nicht, dass der gegen eine bakterielle Trübung hilft. Von anderen Bakterienprodukten glaube ich das aber in dem Fall auch nicht! :smile:

Lieben Gruß
Sascha
 

Andreas S.

Member
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hallo Mitsucher nach der Lösung !
Zunächst eine Berichtigung:
MB SB scheint mir eine S-Veratmer-Kultur zu sein, keine SO4-Atmer, welches aber im Wechselspiel der S-Formen (reduziert/oxidiert) zu betrachten ist, auf das die Bakterien flexibel reagieren können.
Das die dann H2S im BG beseitigen, dürfte klar sein (danke für die Steilvorlage!) und meine Vermutung bestätigen.
Die sind fakulativ anaerob und wenn die S-Quelle weg ist, können die auch NO3. Das ist der Trick. Nur sind das Bakterien, auf die ich gerne verzichten kann, da sie nicht wirklich eine Bereicherung im Sinne einer funktionierenden nitrifizierenden Bakterienflora darstellen. Zudem geht immer noch darum, die Ursache zu finden. Das gilt erst recht für schwarze, nach H2S riechenden Stellen Im BG !
Aber das ist echt off topic, Freunde.

Mit "N/S" meinte ich kein Verhältnis zwischen N und S (wozu auch? Ist mir aquaristisch auch garnicht bekannt), sondern schlicht: "Stickstoff" und "Schwefel".
Sauerstoff:
Gute Idee finde ich,
aber wenn man zwei Flaschen H2O2 versenkt hat, dürfte der Sauerstoffgehalt gewiss mehr als ausreichend gewesen sein. Mein Oximeter von WTW habe längst im Keller versenkt, da mein Pflanzenbecken stets und ständig mit O2 abgesättigt war.
Wir bleiben dran!
Gruß,
Andreas
 

bocap

Active Member
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Guten Morgen!

Andreas S.":3hao1flg schrieb:
aber wenn man zwei Flaschen H2O2 versenkt hat, dürfte der Sauerstoffgehalt gewiss mehr als ausreichend gewesen sein.
H2O2 wirkt desinfizierend und antibakteriell. Du dezimierst also wahrscheinlich eher deine Bakterienpopulation anstatt sie zu stärken. Kommt natürlich ganz auf die Endkonzentration in deinem Becken an... :pfeifen:

Auszüge aus Wikipedia:
Code:
Allgemein wirkt Wasserstoffperoxid zytotoxisch und durch seine starke Toxizität gegenüber vielen prokaryotischen Kleinstlebewesen desinfizierend.
Code:
Eine dreiprozentige Lösung Wasserstoffperoxid wird zur Desinfektion, auch im Haushaltsbereich, eingesetzt. Einsatzbeispiele sind Mund- und Rachenraum (zur Mundspülung wird es auf 0,3 Prozent verdünnt), die Zahnmedizin, die Desinfektion von Kontaktlinsen in Reinigern, die Entkeimung von Packstoffen oder die Desinfektion der Hände in Krankheitsfällen. Demgemäß kommt es in Gesichtscremes zum Einsatz: zur Reinigung der Poren und der Bekämpfung von Pickeln und Hautverunreinigungen. Auch bei der Reinigung von industriellen Abwässern und in der Schwimmbadtechnik erfolgt damit die Desinfektion des Wassers.

Versuchs doch einfach mal mit Sauerstoffeintrag über einen Diffusor für zwei, drei Wochen.

Lieben Gruß
Sascha
 

kiko

Active Member
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hallo Andreas,
(Off Topic und nicht lohnenswert zu diskutieren, 2Flaschen hätten reichen müssen - Punkt).
Paar Triebspitzen-CBs hatte ich mir mal mit reichlich Ammonium+Urea herangezüchtet. Der Befall war nicht viel und sehr überschaubar, aber eine Wirkung zeigte das Microblift Special Blend dagegen ebenfalls rein gar keine. (es sei denn der Gestank den das Mittel beim öfnnen verbreitet zählt dazu :roll: ).
Ich war da auch sehr enttäuscht, genauso wie zuvor vom MB Bio Carbon etc pp. Die MB Serie ist schließlich nicht grad billig verglichen zu Femanga Baktofit & Co, man könnte da schon was mehr erwarten. (das Baktofit klärt wenigstens visuell sichtbar das Wasser, ob es aber gegen bakterielle Trübungen wirkt denke ich eher nicht)
Aber man muß sich vielleicht schlicht auchmal von dem Gedanken verabschieden, das Bakterienmittel irgendwelche Wunder vollbrächten. Es scheint zumeist nunmal nicht übers anfüttern der Nitrifikationskette hinauszulaufen. Nur, das geht vermutlich aber auch günstiger.
 

Andreas S.

Member
Re: "Konzept für ein Pflanzenaquarium"

Hallo Sascha,
H2O2 wirkt desinfizierend und antibakteriell. Du dezimierst also wahrscheinlich eher deine Bakterienpopulation anstatt sie zu stärken. Kommt natürlich ganz auf die Endkonzentration in deinem Becken an...
Nun,
die Einträge aus Wikipedia gehen da über das Allgemeine nicht hinaus. Im Grunde halte ich das für nicht verwertbar. Gäbe es durch H2O2 keine Nitrifikanten, käme NO2 auf. Meine Fische sind jedoch quicklebendig.
Versuchs doch einfach mal mit Sauerstoffeintrag über einen Diffusor für zwei, drei Wochen.
Gute Idee, aber was ist mit den Pflanzen? Nachts fänden die das ja noch gut...
aber tagsüber? Die Sachen, die ich hier - im AQ - drin habe, bekomme ich o.W. nicht wieder.
Gruß, Andreas
 
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