Falsche Vorstellung bei "Förderhöhe" von Aussenfiltern

RavenTheJust

Active Member
Hallo zusammen,
Ich muss an dieser Stelle mal etwas loswerden:
Immer und immer wieder lese ich in den verschiedensten Foren, dass man den Aussenfilter bei hohen Becken nicht im Unterschrank platzieren darf, weil sonst die vom Hersteller angegebene Förderhöhe überschritten werden könnte und die Pumpe das Wasser nicht mehr in's Becken befördern könnte.

Ich möchte hier gerne einmal klarstellen, dass dies Unsinn ist! :down:

Die allermeisten Aussenfilter sind geschlossene Kreisläufe - sprich - alles Wasser welches gefördert wird, kann nirgendwo hin. Jeder Liter, welcher von der Pumpe in's Becken gefördert wird, drückt von hinten wieder nach. In der Summe ist der statische Druck = 0.
Der einzige Druckverlust ergibt sich durch die Schlauchlänge und die Widerstände durch Armaturen, Filtermaterialen, etc.
Dies ist vermutlich die Konfiguration wie sie in den allermeisten Becken zum Einsatz kommt. Die Förderhöhe ist dort als Kennzahl irrelevant.

Anders sieht es natürlich bei Ausgleichs/Technikbecken im Unterschrank aus, welche zB durch Überläufe gefüllt werden. Dort ist die Förderhöhe eine relevante Kennzahl, allerdings müsste auf jeden Fall der Druckverlust der Leitungen ebenfalls berücksichtigt werden.
 

Thumper

Moderator
Teammitglied
Re: Flasche Vorstellung bei "Förderhöhe" von Aussenfiltern

Moin,

so siehts aus.
Zudem: Die Filterleistung (in Litern pro Stunde) bezieht sich immer auf den leeren Filter mit keinerlei Widerständen (Schlauch, Drosselung, Höhendifferenz der Ein-/Ausläufe).
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Re: Flasche Vorstellung bei "Förderhöhe" von Aussenfiltern

'N Abend...

RavenTheJust":1a3d2pol schrieb:
Ich möchte hier gerne einmal klarstellen, dass dies Unsinn ist! :down:
Was für eine unerhört neue Neuigkeit zum Neujahr. Was sind wir dir dankbar...

Die allermeisten Aussenfilter sind geschlossene Kreisläufe...
Nö, sind se ned. Das Aquarium ist offen. Daß ein Außenfilter nur die paar Zentimeter über den Beckenrand als Förderhöhe zu überwinden hat, beruht auf den Prinzip der kommunizierenden Röhren. Again what learned, Raven :besserwiss:

I.d.S.
Robert
 

RavenTheJust

Active Member
Re: Flasche Vorstellung bei "Förderhöhe" von Aussenfiltern

Wuestenrose":ajze666e schrieb:
Daß ein Außenfilter nur die paar Zentimeter über den Beckenrand als Förderhöhe zu überwinden hat (..)
Eben nicht.
Bei den kommunizierenden Röhren ist einzig der Flüssigkeitspegel in den verschiedenen Gefässen entscheidend. Da in unserem Fall nur ein Gefäss vorhanden ist, ist der Höhenunterschied = 0. Es muss also keine Arbeit gegen die Schwerkraft verrichtet werden.

Das Prinzip des Überlaufs ohne Bohrung funktioniert genau gleich.

Grüsse

Lukas

[offtopic]Lieber Robert,
Anscheinend hast Du Dich, Deiner Reaktion nach zu urteilen, durch meinen Beitrag provoziert gefühlt. Offensichtlich hat es Dich gestört, dass ich etwas gepostet habe, was Dir schon bekannt war. Das tut mir natürlich leid.
Warum auch immer Du das als persönliche Kränkung empfunden haben könntest - so war es keinesfalls gedacht.
Nichts spricht dagegen, den Namen des zugrundeliegenden Prinzipes in diesem Thread zu posten. Passt auf jeden Fall hierhin.
Nur ist mir komplett schleierhaft weshalb Du denkst Du müsstest in Deinem Post explizit mich darüber belehren. Da ich dem Beitrag verfasst habe, ist ja naheliegend, dass mir das benannte Prinzip vertraut ist.
Es entbehrt also nicht einer gewissen Ironie, dass die Reaktion auf eine gefühlte Kränkung ist, sich in genau der gleichen Art und Weise zu verhalten. Dein letzter Satz, wenn auch grammatikalisch falsch, kann ich nur als flaming abtun. Das macht das Forum auf jeden Fall nicht zu einem besseren Ort.
Ein frohes Neues Jahr wünsche ich Dir.
[/offtopic]
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Re: Flasche Vorstellung bei "Förderhöhe" von Aussenfiltern

Mahlzeit…

RavenTheJust":x8rqwule schrieb:
Wuestenrose":x8rqwule schrieb:
Daß ein Außenfilter nur die paar Zentimeter über den Beckenrand als Förderhöhe zu überwinden hat (..)
Da in unserem Fall nur ein Gefäss vorhanden ist, ist der Höhenunterschied = 0.

Kommt drauf an. Wenn sich der Ausgang des Filterablaufschlauchs unter der Wasseroberfläche befindet, hast du recht. Wenn nicht (wovon ich zunächst ausgegangen bin, denn bei mir ist es so), dann ich. Denn dann sind Filterzu- und Ablaufschlauch zwei verschiedene, durch den Filtertopf verbundene Gefäße und das Wasser überwindet eben nicht aus eigener Kraft die Strecke zwischen Wasserspiegel und Aquarienrand.

Und wer naseweis eine Binsenweisheit als bahnbrechende Neuigkeit präsentiert, muß mit dem Echo leben können.

I.d.S.
Robert

PS. "Again what learned" ist ein Running Gag und kein "grammatikalischer Fehler"…
 

MadDarkStar

New Member
Moin,

ich betreibe seit kurzem ein Becken mit einer Filterpumpe zwei Meter tiefer im Keller.
Das Argument der kommunizierenden Röhren ist vollkommen richtig. Ich hab auch trotz der Förderhöhe keine Probleme mit dem Durchfluss.

Allerdings ergibt sich folgendes Problem:

Wird die Pumpe abgeschaltet ergibt sich über die Wassersäule ein Überdruck von 1,2 bar im Gehäuse.
Wie lange das die Dichtungen mitmachen ist fraglich. Ich habe einen gebrauchten Filter dran, der mir in den ersten Tagen mehrmals undicht wurde.
Jetzt mit neuer Hauptdichtung und neuem Schlauchanschlussblock ist seit zwei Tagen alles dicht. Der Filter hat eine angegebene Förderhöhe von 1,4 Meter.

Viele Grüße

Frank
 

Biotoecus

Active Member
Moin,

soweit ich das beurteilen kann können 2m Wassersäule nur 0,2 bar erzeugen.
Wo sollen da denn da die 1,2-1,4 bar herkommen?

Beste Grüße
Martin
 

Lixa

Well-Known Member
Hallo,

Beim laufendem Filter müsste ein geringerer Druck im Bereich der Dichtung sein, denn dies ist meist der Bereich wo das Flügelrad das Wasser nach oben drückt. Der Widerstand im Rohr nach oben müsste meistens viel geringer sein als der des Filtermediums darunter. Dadurch müsste der Druck geringer sein als durch die stehende Wassersäule erzeugt. Dass gealterte Dichtungen zuerst bei ausgeschaltetem Filter undicht werden konnte ich auch beobachten.

Viele Grüße

Alicia
 

MadDarkStar

New Member
In unserer Atmosphäre herrscht ein Luftdruck von rund einem Bar, 1000 Milibar.
Dieser drückt immer auf eine Wasserfläche. Dazu kommen noch die rund 2 Meter Förderhöhe mit 200 mBar.
Also 1,2 bar.

Viele Grüße

Frank
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Thumper":3g3yonuz schrieb:
Moin Frank,

Der Druck herrscht auch dann in der Pumpe, wenn diese läuft.
Welcher ist Betriebsabhängig = Leitungsverlauf, Ein/ausgeschaltet, Ventile auf/zu.
Druck/Leistungskurve.
Wertzuständigkeit = Pumpenlaufrad, Drehzahl, Wiederstand im Auslauf.

MadDarkStar":3g3yonuz schrieb:
Moin,
ich betreibe seit kurzem ein Becken mit einer Filterpumpe zwei Meter tiefer im Keller.
Offenes System,
2 m Wassersäule, ausgeschaltete Pumpe = 0,2 bar im Pumpengehäuse.

RavenTheJust":3g3yonuz schrieb:
Wuestenrose":3g3yonuz schrieb:
Daß ein Außenfilter nur die paar Zentimeter über den Beckenrand als Förderhöhe zu überwinden hat (..)
Eben nicht.
Bei den kommunizierenden Röhren ist einzig der Flüssigkeitspegel in den verschiedenen Gefässen entscheidend. Da in unserem Fall nur ein Gefäss vorhanden ist, ist der Höhenunterschied = 0. Es muss also keine Arbeit gegen die Schwerkraft verrichtet werden.
Auslauf unter Wasseroberfläche,
bei neu Inbetriebnahme muss erst die Luft aus den Schläuchen gepumpt der Beckenrand überwunden werden, danach = Höhenunterschied 0.
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Morgen…

MadDarkStar":3vt259gl schrieb:
In unserer Atmosphäre herrscht ein Luftdruck von rund einem Bar, 1000 Milibar.
Dieser drückt immer auf eine Wasserfläche. Dazu kommen noch die rund 2 Meter Förderhöhe mit 200 mBar.
Also 1,2 bar.
Diese Aussage solltest du noch einmal scharf überdenken. Der Umgebungsluftdruck wirkt ja nicht nur auf die Wasseroberfläche, sondern auch von allen Seiten auf dich, deine Katze und das Filtergehäuse. Also herrscht im Filter ein Überdruck von 200 mbar gegenüber der Umgebung.


I.d.S.
Robert
 

MadDarkStar

New Member
Hallo Robert,

da hast du wohl recht. Hab gestern lange überlegt. Bin Taucher, da haste ja im Wasser schon immer die 1 Bar. In der Pumpe gleicht sichs wirklich aus. Ein Bar über die Wassersäule und ein Bar von außen.

Jetzt ist aber die Frage:

Hält die Pumpe die für 140 mBar Überdruck ausgelegt ist auch bei 200 mBar dicht?
Bin am überlegen ob ich ne Oase Biomaster 350 oder Eheim 4+ 350 kaufe.
Oase gibt max. 1,4 Meter (140 mBar) an, Eheim 1,8 Meter (180 mBar) an. Drüber bin ich bei beiden.
Laut Mail von Eheim ist keine Pumpe von denen für meine Förderhöhe geeignet.

Mit dem Durchfluss hab ich übrigens bei zwei Metern kein Problem.

Viele Grüße

Frank
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Frank,

unabhängig davon würde ich den Filter im Keller höher platzieren. Das entschärft die Problematik schon weitgehend und mit den Schlauchanschlussblöcken ist das von der Handhabung auch kein Thema.

Gruß Nik
 
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