Massnahmen nach Vergiftung (oder ähnlichem)

wbeinh

Member
Hallo Gemeinde,

Mein 640l Pflanzenbecken lief seit Start (01.08.2010) ohne jegliche sichtbare Alge. Es werden 7x täglich 6l 100% RO-Wasser gewechselt und alle 2 Stunden abwechselnd (selbstgebraute) Mikros und Makros zugeführt. Pflanzenwuchs war hervorragend - keine Mangelerscheinungen.

So weit, so gut.

Vor einer Woche tauschte ich abends die CO2 Flasche, am nächsten Morgen war das Wasser gelb, viele Wirbellose tot und die C02 Armatur kaputt (verstopft). Der Zeitpunkt war "optimal", weil ich zwei Stunden später am Flughafen sein musste und erst drei Tage später wieder nach Hause kam.

Was in der CO2-Flasche war, konnte ich bisher nicht ermitteln. CO2 Versorgung wurde mit neuer Armatur und anderer Flasche vor drei Tagen wieder aufgenommen.

Jetzt habe ich alles was ich an Algen kenne:
- Kurze Fadenalgen an den Scheiben
- Grünalgen an Holz und Steinen
- Rotalgen an Farnen
- Cyanos am dekorativen Sandteil des Bodens

Ich vermute, dass Mikroflora und oder Bakterien abgetötet wurden und das Algenproblem auslösten.
Die Pflanzen selbst zeigen ausser dem oben beschriebenen (aber überschaubaren) Algenbefall bisher keine Probleme.

Würdet Ihr Massnahmen setzen (welche?) oder einfach "normal" weitermachen und warten bis/ob sich die Sache von selbst regeneriert? Sonstige Ideen und Vorschläge?

Danke im Voraus,
Werner
 

M.Kaiser

Member
Hi Werner,

eine temporäre Aktivkohlefilterung + großen Wasserwechsel würde ich auf jeden Fall machen. Was da nun in dein Becken gelangt ist vermag ich aber auch nicht zu sagen. Falls es ,,nur" ein falsches Gas war sollte dieses von alleine entgasen und die Filterung über Aktivkohle wäre unsinnig :? .

Grüße
Marco
 

wbeinh

Member
Hallo Marco,

Danke für Deine Anregung. Rein vom Gefühl her würde ich sagen, dass es schon CO2 war, aber mit irgend etwas undefinierbarem schwer verunreinigt. (Die Armatur war übrigens zum Entsorgen.)

An großen Wasserwechsel hab' ich schon gedacht, aber es sind ja schon 7 Tage vergangen. Wechsle ich jetzt groß, unterbreche ich den möglicherweise bereits stattfindenden Neuaufbau der Mikroorganismen. Oder siehst Du das anders? Das selbe trifft auch auf Deinen Vorschlag der Aktivkohlefilterung zu.

Was sind verlässliche Indikatoren für einen voranschreitenden Neuaufbau der Mikroorganismen? Hast Du oder jemand anders da Erkennungsmerkmale parat? Ich tu' mir insofern schwer, weil ich die ersten drei Tage nicht beobachten konnte. In den weiteren 4 Tagen gab es keine erkennbare Veränderung. Soll heissen: Algen gleichbleibend, Pflanzenwuchs unverändert, keine weiteren toten Tiere. Alles ist in den ersten drei Tagen passiert. Aber wie lief das ab? Keine Ahnung.
 

J2K

Member
Hi,

das meiste spielt sich eher im Filter ab, daher würde ich das Becken einmal nahezu leer machen... wobei ich den Filter auch gründlich auswaschen und neu bestücken würde.... wer weiß was da ins Becken gelangt ist
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Werner,

wbeinh":buby81nk schrieb:
Was sind verlässliche Indikatoren für einen voranschreitenden Neuaufbau der Mikroorganismen? Hast Du oder jemand anders da Erkennungsmerkmale parat? Ich tu' mir insofern schwer, weil ich die ersten drei Tage nicht beobachten konnte. In den weiteren 4 Tagen gab es keine erkennbare Veränderung. Soll heissen: Algen gleichbleibend, Pflanzenwuchs unverändert, keine weiteren toten Tiere. Alles ist in den ersten drei Tagen passiert. Aber wie lief das ab? Keine Ahnung.
[/quote]
So gut ich es finde, wenn Biofilm/Mikroflora berücksichtigt wird. Die Beobachtung in so einem Fall ist endlich. Zumal niemand weiß was es aus der CO2-Flasche gedrückt hat. Ein Wasserwechsel, mehrere sind durchaus eine gute Sache. Biofilm ist sessil, den stört das nicht. Wie sich das entwickelt ist ein abzuwartendes. Großartiger Einfluss lässt sich erst einmal nicht nehmen. Was ich machen würde ist, die Beleuchtungszeit auf 6std. reduzieren.

Gruß, Nik
 

Sauron

Member
Hallo Werner,

wie sehen denn deine Pflanzen aus? Falls da alles einigermassen normal aussieht, also keine ausgeprägten Mangelerscheinugen, tippe ich auf eine Kupfervergiftung. Fische und Pflanzen lässt Kupfer kalt, aber alles ohne Wibelsäule wird zuverlässig durch das Kupfer gekillt. Keine Ahnung, ob und wie das mit einer neuen CO2 Flasche zusammenhängt und warum dann auf einmal Algen hochkommen.
Mehr als große Wasserwechsel, zeitweise Filterung über Aktivkohle und ein strenges Auge auf die sattsam bekannten optimalen Wasserwerte fällt mir auch nicht ein. Sollte sich dieser Ausrutscher dann nach 3 bis 4 Wochen nicht wieder zurückbilden, d.h. immer noch Algen, dann muss es eben die Chemiekeule sein (= Protalon). Den Wirbellosen kann das ja nicht mehr schaden, denn die sind ja schon tot.
Viel Erfolg!
 

wbeinh

Member
Hallo,

Danke für Eure Anregungen.
Heute habe ich das Ergebnis der Analyse der Flasche erhalten.

Demnach soll bei der Herstellung von CO2 Schwefel im Spiel sein. Am Ende des Herstellungsprozesses ist der Schwefel vom CO2 zu trennen. Das geschah wohl nicht. So zumindest wurde es mir erklärt.

Weiters wurde mir geraten, Silberteile ins Wasser zu werfen. Ag würde den "schädlichen Teil" des Schwefels binden. Was dann übrig bleibt, wäre unschädlich.

Gibt es chemisch versierte Leser hier, die diese Aussagen bestätigen können?
Wieviel "Silber" würde ich da brauchen?
Kann ich das Silber anschliessend vom Schwefel befreien?

Oder ist das sowieso alles Humbug?

Danke schon mal!
 

wbeinh

Member
Danke nochmals an alle, für die Unterstützung.
Nachdem ich die Stabilisierung recht rasch feststellen konnte, habe ich alles unverändert gelassen.
Die Rotalgen auf den Farnen musste ich natürlich manuell entfernen, aber alle anderen Plagegeister haben sich selbständig verzogen.

@Nic, falls er noch mitliest
Biofilm ist sessil, den stört das nicht.
Was das gesamte System betrifft, stelle ich seit einiger Zeit konstante vor optimale Verhältnisse; das hat sich extrem gut bewährt. Deshalb habe ich auch bei der Schwefelvergiftung (oder was immer das letztendlich war) zugewartet. Biofilm ist sessil, aber profitiert er Deiner Meinung nach nicht ebenso von konstanten Verhältnissen des Systems, sprich Wassersäule, Filterung, Beleuchtung, etc.?
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Werner,
wbeinh":2mmjwyb3 schrieb:
@Nic, falls er noch mitliest
tut er.
Biofilm ist sessil, den stört das nicht.
Was das gesamte System betrifft, stelle ich seit einiger Zeit konstante vor optimale Verhältnisse; das hat sich extrem gut bewährt. Deshalb habe ich auch bei der Schwefelvergiftung (oder was immer das letztendlich war) zugewartet. Biofilm ist sessil, aber profitiert er Deiner Meinung nach nicht ebenso von konstanten Verhältnissen des Systems, sprich Wassersäule, Filterung, Beleuchtung, etc.?
Ja sicher. Es muss halt halbwegs passen.

Gruß, Nik
 
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