Nährstoffmangel?

Hi ,
gerade Schwämme empfinde ich als Nährstofffallen. Ich fahre meine Pflanzenbecken mit einer Schicht Tonröhrchen , sonst nix ;-)
mfg. Paul
 
Ich nutze ebenfalls in allen Becken seit wahrscheinlich 10 Jahren entweder nur Tonröhrchen (sera biopur) oder Tonröhrchen + Bims im letzten Korb.
Das Wasser ist bei den Becken, wo nur Tonröhrchen verwendet werden, sehr klar, aber wahrscheinlich nicht so absolut 100% "unsichtbar" wie wenn man über Watte o.ä. filtert. Ein paar winzige Partikel sieht man, wenn man ganz genau hinsieht und wenn man Watte hinter den Filter setzen würde, würde die auch noch etwas erwischen. Ob das schlecht ist oder nicht hängt also primär davon ab, welchen Anspruch man an das Becken hat.

Was allerdings problematischer ist (und das ist der Grund, warum ich in Becken mit Fischbesatz Bims verwende), ist, dass wenige Mulmpartikel in der Größe eines Röhrchens mit der Zeit von Röhrchen zu Röhrchen wandern können, bis sie irgendwann durch den Filter durch sind. Wenn man ein Düsenrohr (Spray Bar) verwendet, verstopfen diese Mulmpartikel dann die Löcher, so dass ich die Düsenrohre alle 2-3 Wochen reinigen muss. Wenn man aber Lily Pipes, Breitstrahlrohre oder einfach nur ein Rohr etc. als Filterauslass verwendet, merkt man davon nichts.

Ton hat von allen Filtermedien mit die geringste Oberfläche. Die Röhrchen sind in der Lage, größere (und nach kurzer Zeit auch kleinere) Partikel zurückzuhalten, aber erlauben den Bakterien auch, sich noch im Becken anzusiedeln. Wenn der Filter relativ viel Volumen für das Becken hat, kann man auch noch einen Schritt weiter gehen und einen Korb leer lassen.
 
Hallo ,
der Hauptgrund für mich war ,das ich mit Schwämmen oder anderen hochporösen Medien immer Nährstofflücken bekam und deshalb permanent messen musste um Algen zu vermeiden. Mit Tonröhrchen habe ich dieses Problem nicht mehr. Die Bakterien siedeln sich viel mehr im Becken an ( Biofilm ) ,was ich auch an den dicken Bäuchen der Ottos sehen kann. Blätter haben keinen Algenbefall mehr und es wächst alles viel besser.
mfg. Paul
 
Also würde es, wenn ich die Geringfilterung erreichen möchte, Sinn machen wenn ich auf Tonröhrchen umsteige?! Ich denke einen Schwamm werde ich behalten, da ich wirklich wert lege auf klares Wasser. Das finde ich persönlich einfach schöner.
 
Hi zusammen,

hängt euch bitte nicht nur an Geringfilterung auf. Das ist nur ein Teil der Betriebsweise, die Nik in seiner Threadreihe erläutert. Die ist durchaus komplex, zielt aber auf die Stabilisierung der Mikroflora ab. Um die geht es. Ende.
Wenn diese top dasteht, könnt ihr filtern, wie ihr wollt. Das Wasser bleibt kristallklar und hat eine gewisse Brillanz. Das geht sogar soweit, dass kranke Tiere in solchem Wasser wieder gesund werden. Ich meine, Nik hatte das mal bei Fischtuberkulose erlebt.

Sei's drum. Wenn ihr euch auf die Mikrobiologie einlassen wollt, gibt es kaum noch Kausalität in dem Sinne, wie wir es gerne hätten, weil das Milieu auf den Biofilm einwirkt und dieser wiederum eigene, individuelle Mechanismen hat, um den Milieuänderungen entgegenzuwirken. Dieses Modell erklärt auch, warum die eine Maßnahme bei A funktioniert und bei B komplett versagt.
Was aus der theoretischen Betrachtung übrig bleibt, sind Maßnahmen, die auf Effekte auf die Mikrobiologie abzielen, um diese positiv zu beeinflussen.

Ich würde jetzt erstmal die Wasserwerte in Ordnung bringen. Bittersalz und Gips sind da aber keine Salze, die einen Langzeitbetrieb ohne Wasserwechsel ermöglichen!
Und dann warten, ehe ich die Filterung anpasse.
Mach dir mal Gedanken, wie die Filterung auf Nährstoffe einwirken kann. Das ist schon die halbe Miete.
Düngersystem wechseln? Womit du dich eben wohl fühlst :)
AR bietet eine super Basis und die sind transparent. Wir können dir hier auch helfen, die Arka Dünger auf AR zu übertragen. Es gibt aber auch Systeme wie Masterline, die im Systemverbund funktionieren sollen. Die Komponenten sind aufeinander abgestimmt. ADA hat das vorgemacht, Masterline hat das adaptiert und auf ihren Betrieb ausgelegt.
Es liegt bei dir, was Du umsetzen möchtest.

Du siehst, viele Freiheitsgrade. Kein schwarz oder weiß. Daher erst nur eine Sache anpassen, beobachten und einordnen.

Das wird schon. Wir haben hier schon deutlich schlimmeres gehabt :D

Schöne Grüße
Kevin
 
Hallo Maj,

Wegen dem messtechnisch gleichbleibenden Nitratgehalt bzw. nicht Verbrauch vom Nitrat, kann es auch sein, dass die Nitrifikation ebensoviel NO3 produziert wie die Pflanzen aufnehmen.
Wenn jetzt die Filtermasse verändert wird stört es das ganze System. Wobei sich die Bakterienmenge immer ans Futterangebot anpasst. Egal wieviel Filtermaterial man verwendet. Nur die Schnelligkeit der Anpassung wird eine andere sein.
Mit günstigem Urea Granulat kann man täglich kleine Mengen zufügen, welches teilweise auch zu Nitrat umgewandelt wird.
Vielleicht schiebt auch das die Pflanzen wieder an.

Wieviel und welches Futter wird denn gefüttert? Granulat, Flocken, zusätzlich Tabs für die Corys? Wie ist deren Proteingehalt?

Ich wiederhole es noch einmal :
Über einen Resett mittels Wasserwechsel würde ich zumindest mal nachdenken.
Anschließend kann gerne wieder mit Altwasser weitergemacht werden - wenn es denn bei dir ansonsten funktioniert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal ganz vielen Dank an alle Beteiligten hier.

Ich werde erstmal bei den Filterschwämmen verbleiben und schauen wie sich alles verhält. Um nicht Schlag auf Schlag alles zu verändern. Vielleicht bleibt es dann auch einfach so.

Nitrat hat sich mittlerweile auf ca. 2 verbraucht. Die noch vorhandenen Düngermengen des Arka Düngers werde ich verbrauchen und dann auf die Dünger von Joachim Mundt umsteigen.

Die letzte Tag,e nach dem aufsalzen, haben die Pflanzen nochmal ordentlich Wachstum hingelegt, zumindest meine ich das. Diesmal ohne die sich auflösenden Blätter.

Bisher funktioniert alles wunderbar und ich bin zufrieden. Mg und Ca hatte ich nur gar nicht auf dem Schirm. Dank eurer Hilfe, habe ich das jetzt. Sollte es zu weiteren Problemen kommen, resette ich mittels WW.

Gefüttert wird 1x Löffel (der liegt mit in der Dose bei) Dr. Bassleer ich meine die Sorte ist Garlic und ein 1x1cm Würfel (gefroren) von Joachims Acai Gel für die Welse, das täglich außer 1 Tag die Woche fasten. Ab und zu gibt's ersatzweise Lebendfutter, selbstgezüchtete Artemia-Nauplien. Dann aber kein Trockenfutter an dem Tag.

Proteingehalt
Dr.Bassleer: 54%
Acai Gel: 45%
Bittersalz und Gips sind da aber keine Salze, die einen Langzeitbetrieb ohne Wasserwechsel ermöglichen!
Welche Alternativen gibt es da? Ich hatte noch gesehen Arka bietet das als Flüssigdünger an. Allerdings fürs Meerwasser, ob es trotzdem in Süßwasser in Ordnung geht weiß ich nicht. Wäre das eine Alternative? Bzw den Inhaltsstoffe daraus nehmen? Ich meine es war Calciumnitrat o.ä.

EDIT: Ich vermute auch das mit dem Altwasser ist mir zu kompliziert. Ich werde auf 10L bzw. 10% WW wöchentlich umsteigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Welche Alternativen gibt es da? Ich hatte noch gesehen Arka bietet das als Flüssigdünger an. Allerdings fürs Meerwasser, ob es trotzdem in Süßwasser in Ordnung geht weiß ich nicht. Wäre das eine Alternative? Bzw den Inhaltsstoffe daraus nehmen? Ich meine es war Calciumnitrat o.ä.
Hi,

du bist wohl genausowenig ein Chemieheld wie ich.
Deshalb musst du da mal ein bisschen recherchieren, irgendwann habe sogar ich es dann verstanden, laienhaft ausgedrückt ist es ungefähr so:

Wenn wir bspw. Mg oder Ca dosieren wollen, dann ist das nicht ganz so simpel wie man zunächst annehmen könnte.
Sowohl Mg wie auch Ca (und noch weitere Stoffe) können quasi nicht „einzeln“ dosiert werden, sondern sie bringen immer noch etwas anderes mit ins Wasser ein.
Wie die Namen schon sagen, gibt es bspw. Magnesiumnitrat und Magnesiumsulfat.

Sulfat ist nicht ganz so übel, daher kann man das zum (einmaligen) Einstellen des Mg Gehalts durchaus nehmen. Das ist das Bittersalz.
Wenn man es aber dauerhaft nimmt, reichert sich Sulfat an. Wie gesagt ist das nicht ganz so schlimm, in (sehr) hohen Mengen aber irgendwann doof.
Das heißt man sollte nun schauen, welcher andere Stoff gerne mal sinkt. Nitrat vielleicht? :)
Daher: Lieber Magnesiumnitrat nehmen für (kleinere) Aufdüngungen.

So ähnlich ist es mit Calcium auch, mit Kalium ebenfalls.

„Natrium“ oder „Chlorid“ wollen wir tendenziell gar nicht. „Sulfat“ ist ok aber nicht im Übermaß.

Beispiel, du willst Kalium erhöhen.
Deine KH ist, aus welchen Gründen auch immer, sehr niedrig (zB durch Bakterien verbraucht oder weil du einen WW mit Osmosewasser gemacht hast).
Also kannst du jetzt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen indem du Kaliumcarbonat dosiert. Somit hast du beides erhöht.

Oder deine KH ist eigentlich passend, aber mit Nitrat könntest du noch hoch. Dann nimmst du Kaliumnitrat.

Wie genau du dosieren musst sagt dir der Rechner hier von Flowgrow.

Käufliche Einzeldünger gibt es dafür nicht, oder jedenfalls nicht für alles.
Für Kaliumcarbonat (Pottasche) gehst du einfach in den Supermarkt. Andere Substanzen sind u.U. wiederum nicht ganz unkompliziert in der Anschaffung.

Also: Selbst als Chemiedoofie macht es mir Spaß, darüber nachzudenken, zu messen, usw.
Muss man aber auch nicht übertreiben.
Eigentlich ist die regelmäßige KH und K Messung ausreichend. Ab und zu auch Mg gegenchecken und mit der GH somit das Ca errechnen.
Mg wird allerdings auch mit den meisten Eisenvolldüngern zugeführt, sollte eigentlich dadurch halbwegs stabil bleiben.
Und dass Pflanzen nun nennenswert Ca verbrauchen wäre mir zumindest nicht bekannt.
Wenn man dann noch ab und zu die Leitfähigkeit misst, kriegt man irgendwann schon ein Gefühl dafür ob und wie das alles zusammenpasst.

Oder man lässt es irgendwann und misst nur die KH.
Es gibt genug Altwasserbecken die gut laufen und wo Mineralien wie K und Mg anscheinend nicht wirklich eine Rolle spielen.
Von Nährstoffen wie Nitrat und Phosphat ganz zu Schweigen.
Warum das nun so ist, darüber kann man wohl ellenlange Diskussionen führen. Im Endeffekt weiß man es halt nicht so genau.

Gruß
Dennis
 
Ah, danke. So grob versteh ich's. Da muss ich mal ein bisschen nachlesen aber ich verstehe worauf es hinaus läuft. Ganz liebe Dank für die Erklärung.
 
Oben