Mein neues Wasserglas - Teil 3

Marmax

Member
Hallo

nach einer längeren Algenplage und unzähligen versuchen diese loszuwerden, dachte ich mir das ich was dazu schreiben kann.

Als erstes ein Aktuelles Foto Tag 266


es war keine schöne Zeit, Algen über Algen und noch mehr.......
bis ich vor ein paar Tagen ca. 100 Rotalas eingepflanz habe.....herrscht bis jetzt ruhe......( noch )
dazu folgte noch eine komplett reinigung mit Rasenschnitt.

Das Becken wurde Resetet, 4 Tage lang jeweils 50% Wasserwechsel, davor eine 7 tägige Dunkelkur auch mit einem Wasserwechsel von 80%.
Die Beleuchtung ist jetzt bei 0,5W/l
CO2 30mg ist grün.
Vom Besatzt kamen 100 Redfire´s dazu.
Dünger ( erst mal nicht ) bis Mängel auftauchen.

Ich denke das der Boden so vollgepumpt ist das erstmal kein Dünger über die Wassersäule notwendig ist, denn alles was ich dazugedüngt habe, NO3, PO4, K, Fe in kleinen oder großen Mengen dazu geführt hat, das nach 3 Tagen das Becken voller Algen war. Es waren Fadenalgen, Pelzalgen und Cyanos.
Wie gesagt, Kaliumkur, EC Kur, alles hat die Sache verschlimmert, auch anhebung des CO2 hat die dinger zur Explosion gebracht.

Jetzt sind es ruhige 4 Tage.........bin gespannt....
 
Hallo Marek,

ich beobachte dein Projekt schon seit der Entstehung und finde es wirklich beeindruckend.

Vielleicht hast du ja wirklich dein Algenproblem durch die schnellwachsenden Rotalas behoben, ich würde es dir gönnen.

Ebenfalls sehe ich schon vor meinem Auge den schönen Rotala Forest vor meinem Auge. Bitte berichte fleißig weiter.

Herzliche Grüße Christoph
 

tom68

Member
Hallo Marek,

hab mir fast schon so was gedacht, als du dich so lange nicht gemeldet hast.

Doch ich habe was für dich!

Wie können Pflanzen gegen Algen konkurieren wenn alle Nährstoffe im Überfluss vorhanden sind? Haben die Algen Augen und sehen die Pflanzen oder können deren Wachstum einschätzen z.B. ob nun CO2 bei 30 oder 20mg/l ist? Was also ist nun verantwortlich dafür ob Algen wachsen oder nicht? Ich bin der Überzeugung, dass Algen IMMER wachsen werden wenn sie die Möglichkeit dazu erhalten! Nur wenn ein essentieller Nährstoff für sie tatsächlich NULL (0,000000000000) ist werden Algen nicht wachsen!
Meiner Überzeugung nach kommen nur die Mikronährstoffe in Frage, und hier spielt die Art der Chelatierung die Konzentration und die Redoxspannung des Wassers mit hinein. Ich gehe davon aus, dass zumindest die Algen keine chelatierten Nährstoffe aufnehmen können. Steigt nun die Redoxspannung fallen so viel Nährstoffe aus, dass die Pflanzen ( hier ist nun entscheidend wie viele und wie viele schnellwachsende Pflanzen vorhanden sind) nicht mehr in der Lage sind alles für sich zu vereinnahmen und es wird zum Algenwachstum kommen.
Was kannst du also tun, Du kannst den Pflanzen eine gute Versorgung mit Makronährstoffen zukommen lassen, ohne jedoch zu übertreiben, und die Micronährstoffe limitieren. Ich würde also beispielsweise Magnesium auf ca. 10mg/l , PO4 auf ca. 0,2-0,8 mg/l bringen NO3 auf 10-15mg/l Kalium auf 6-10 mg/l co2 auf 20-30mg/l bringen.
Eisen würde ich täglich düngen und zwar z.B. den MikroBasic 1/7 von der wöchentlichen Menge von 0,07 bis 0,1 mg/l.

Es gibt also tatsächlich nur die eine Schraube an der drehen musst !!!


Gruß

Thomas
 

Marmax

Member
Hallo Thomas !

ich habe dieses Programm schon durchgefahren !!!! ohne erfolg.
Dies sind Standard Werte die ich anfangs angestrebt und entsprechend dosiert habe,
alles verbunden mit Super Algen wuchs.
Habe PO4 Limitiert, dann K Limitiert, dann erhöhte NO3 Werte gefahren (über 20mg/l)
erhöhte CO2 Werte ( 30mg) Lichtreduzierung, Lichtfarbe und verschiedene Fe Dünger durchgefahren.......alles ohne erfolg.
Habe gemessen und nachdosiert, habe nicht gemessen sondern nach Tabelle dosiert, habe nach empfehlung dosiert.......alles ohne erfolg.

Jetzt mache ich nichts und bin über den 3-ten Tag hinaus sauber :irre:
Wasserwerte:
Temp:24°C
KH:2
GH:7
PH: CO2 30mg ist grün
NO3: 5-10
K: unter 6
Fe:0
PO4:0

Zumindest wird die Rotala die NO3 Werte um 5 sehr begrüßen.

Ich muss jetzt zusehen das ich erstmal nicht zur Düngerflasche greife sondern das Becken nur über Wechselwasser fahre. Alles andere wird sich schon ergeben.
Ich werde Berichten.
 

Tutti

Active Member
Hi zusammen,

Ich würde also beispielsweise Magnesium auf ca. 10mg/l , PO4 auf ca. 0,2-0,8 mg/l bringen NO3 auf 10-15mg/l Kalium auf 6-10 mg/l co2 auf 20-30mg/l bringen.
Eisen würde ich täglich düngen und zwar z.B. den MikroBasic 1/7 von der wöchentlichen Menge von 0,07 bis 0,1 mg/l.

Dies sind Standard Werte die ich anfangs angestrebt und entsprechend dosiert habe,
alles verbunden mit Super Algen wuchs.

Jetzt stellt sich mir die Frage,warum ich genau mit diesen Standart Werten seit Jahren den besten Pflanzwuchs und keine Spur von Algen habe ?

Grüße Tutti
 

Arami Gurami

Administrator
Teammitglied
Hallo zusammen,
ich denke, der Knackpunkt ist die Pflanzenmasse und das Stichwort Allelopathie. Dh. Viele gesunde Pflanzen (besser noch schnellwachsende) verdrängen Algen durch hemmende Stoffe, die sie dann aussenden. Insofern denke ich, dass du mit dem Weg, mehr Schnellwachser einzusetzen, auf dem richtigen bist.
 

tom68

Member
Hallo Marek,

ich bin mir sicher, dass in den Mikros die Konkurrenz zu suchen ist. Wie sollen Pflanzen bei PO4 Werten von 1 oder auch 4 mg/l ( usw. mit den anderen Makros) den Algen "Nahrung wegnehmen"? Wenn du dich zurück erinnern magst, dass die Algen verschwanden sobald du das Licht ausgemacht hast -> ich bin der Überzeugung, dass die Algen einen Mangel erlebt haben, d.h. in Mangel gelaufen sind! Wenn 0,1 mg/l Eisen im Wasser sind, sind meiner Meinung nach nicht wirklich 0,1mg/l Eisen im Wasser sondern eben gerade so viel wie eben zu jeder Zeiteinheit ausfällt, abhängig von vielen Faktoren wie Licht, Redoxspannung, und andere Faktoren die mir noch nicht klar sind evtl. die Art der Chelatierung.

Doch ich möchte dich nicht um jeden Preis überzeugen :keule: . Was mich noch interessiert ist ob sich die Assimilation und die Kahmhaut geändert hat im Gegensatz zu deiner algenfreien Zeit?


Gruß

Thomas
 

Marmax

Member
Hallo

Während der Algenzeit war die Kahmhaut nicht vorhanden, die Assimilation war ganz leicht bis sehr hoch, allerdings waren das die Algen und nicht die Pflanzen.

Jetzt ist es etwas anders, die Kahmhaut ist da, weil alle Sauerstoffblasen dran hängen bleiben und es schauts aus wie ein Sternenhimmel. Assimilation vorhanden.


@Tutti : das war doch nicht Böse gemeint :bier: hab bloß schon alles durch und weiss nicht mehr weiter :(


:tnx:
 

OttoFaerber

Member
Düngung in grossen Becken

Hallo Marek

ich will mich nicht in die Aussagen der Profis einmischen,
aber ich hatte Jahrelang ein 1500 Liter Becken und jetzt ein 500 er. dieses ist nur ein 1 Meter Becken aber 90 hoch.
Ich erwähne dies nur weil es meiner Meinung nach stark auf das Verhältnis Pflanzenmasse zu Wassermenge ankommt.
Die Düngemengen angaben basieren ja immer auf je irgendwas/Liter.
Bei meinen Becken verhält sich das ja, denke ich, wie bei deinem.
Riesenmenge Wasser zu verhältnismässig wenig Pflanzen.
Da fehlt meiner Meinung nach ab einem gewissen Verhältnis der Bezug zur Pflanzenmasse, denn nur die verbrauchen ja den Dünger.
Man kann ja nicht in ein 10000 Liter Becken eine Anubia nana petitt in die Mitte setzen und dann nach mg/ Liter düngen.

Wie ist die Meinung der Profis dazu, ich hab das Problem auch noch nicht ganz gelöst.
Ich weis, durch Messungen wird der Verbrauch ermittelt, aber wer verbraucht den Dünger, die Pflanzen oder die nächste Generation Algen ?
 

Tutti

Active Member
Hallo,

@Tutti : das war doch nicht Böse gemeint :bier: hab bloß schon alles durch und weiss nicht mehr weiter :(
... ist bei mir auch nicht als böse angekommen,ich frage mich nur wirklich woran es liegt das wir mit identischen Werten total unterschiedlich Ergebnisse erzielen.

Ich erwähne dies nur weil es meiner Meinung nach stark auf das Verhältnis Pflanzenmasse zu Wassermenge ankommt.
Die Düngemengen angaben basieren ja immer auf je irgendwas/Liter.
Bei meinen Becken verhält sich das ja, denke ich, wie bei deinem.
Riesenmenge Wasser zu verhältnismässig wenig Pflanzen.
Da fehlt meiner Meinung nach ab einem gewissen Verhältnis der Bezug zur Pflanzenmasse, denn nur die verbrauchen ja den Dünger.
Man kann ja nicht in ein 10000 Liter Becken eine Anubia nana petitt in die Mitte setzen und dann nach mg/ Liter düngen.

Das ist zu 100% meine Meinung,habe ich auch schon öfters angesprochen,das man immer nach Pflanzemasse düngen sollte,und um das rauszubekommen,braucht es Erfahrung und Fingerspitzengefühl.
Man sollte sich meiner Meinung nach langsam von unten an die richtige Düngemenge rantasten,und wenn mal alles wächst wie blöde und man keine probs mit Algen mehr hat kann man auch fast bis ins unendliche Dünger reinschütten.
Nach einem radikalen Rückschnitt eines Becken mit vielen Stänngelpflanzen,sollte man dann auch mal etwas sparsamer mit den Dügerflasche sein.(besonders mit Volldünger)


Grüße Tutti
 

Japanolli

Active Member
Moin,

es gibt leider einfach kein Patentrezept, da zu viele Faktoren Einfluss haben.

Ich denke aber auch, dass sich spezielle Werte (mg/l) nicht einfach auf jedes Becken übertragen lassen.
Ähnlich wie beim Licht denke ich das bei größeren Becken geringere Werte im Verhältnis gefahren werden können.
In sofern stimme ich Dir zu Otto.
In wirklich großen Becken und auch in Mareks Becken war vor den Rotalas nur wenig Pflanzenmasse vorhanden (Auf die Wassersäule bezogen).

Was meiner Meinung nach gefährlich ist, ist irgendwelche Werte versuchen zwanghaft einzustellen.
Auch das "Messen des Verbrauchs" wird nur die halbe Wahrheit sein.
Man kann nicht messen welche Pflanze/ Alge was verbraucht hat, was ausgefällt wurde, was im Bodengrund gespeichert wurde, wie groß die Messfehler sind...

Mir kamen die Düngemengen zu viel vor.
Kann mir gut vorstellen, dass einiges eingelagert wurde und irgendwann zu Problemen führte oder die Aufnahme des Stickstoffs blockiert hat.
Ich finde nämlich das Deine Pflanzen immer nach Stickstoffmangel aussahen.

Jetzt machst Du das genaue Gegenteil, was langfristig dazu führen könnte das mehr verbraucht als zugeführt wird, da der Verbrauch natürlich exponentiell zulegen wird, wenn sich die Pflanzenmasse der Rotalas erhöht.
Das gilt es zu beobachten und man sollte nicht davon ausgehen das es so bleibt, wenn es gerade gut läuft.
Eine richtige Entscheidung war das mit den Rotalas aber sicherlich.
Schnellwachsende Pflanzen helfen dabei kleine "Fehler" auszugleichen.

Momentan sieht es ja ganz gut aus, nehme da vor allem Deine Bodendecker als Indikator.
Die scheinen auf dem Weg der Besserung zu sein und sehen zumindest schon gesünder aus als sonst.
Die Algen auf den Steinen würde ich lassen, damit Du da auch die Entwicklung beobachten kannst.

Du weisst ja, dass ich schon lange die Daumen drücke, das Du es langfristig in den Griff bekommst, Marek!
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

@ Marek,
ich bewundere deine Hartnäckigkeit…
Aber so verrückt muss man als Aquarianer sein, dann wird auch alles gut :cool: .

Japanolli":2yvsnsyf schrieb:
Auch das "Messen des Verbrauchs" wird nur die halbe Wahrheit sein.

@ Olli,
führt aber am schnellsten zum Erfolg.
Ergänzend zu Pflanzenbecken, wie will man Schwankungen in der Einlaufphase sonst kontrollieren?

Die Einlaufphase bis zur Stabilisierung des Aquarienmilieus braucht unter Umständen Monate/
Stabilisierung sogar Jahr und länger.
Bei starken Pflanzenwuchs gilt es den entsprechenden Nährstoffverbrauch zu ermitteln.

Zwischenzeitlich kann es zu einem sehr hohem NO3 bzw. PO4 Verbrauch kommen.
Zugaben sind dann sehr hoch um überhaupt in den nachweißbaren Bereich zu kommen.
Das muss entsprechend ausgeglichen werden bis es sich alles wieder einpendelt.
Es muss mit den entsprechenden NO3 bzw. PO4 anhängigen Salzen auf gedüngt werden damit Salze nicht kumulieren/ blockieren können z.B. Kalium, es aber auch nicht zu große Ionenverschiebungen gibt.
Verhältnisse der Nährstoffe sollte man auch nicht vollkommen ignorieren.

Da man normalerweise nicht über präzises Equipment bzw. alle Messmöglichkeiten verfügt
(= mögliche Messfehler/ für Tendenzen reicht es aber allemal),
muss man das mit Ausschlussverfahren und Erfahrung ausgleichen.
Zu sehen ist vieles am Habitus bzw. Färbung der Pflanzen sowie Algenwuchs.
Schlüsse daraus ziehen, entsprechendes richtiges handeln ist der grüne Daumen.
Dann ist das auch keine Zufalls Aquaristik mehr….

Von heute auf Morgen geht das nicht.
Hilfreich, die eigenen gepflegten Pflanzen in Größe, Färbung und gesunden Zustand zu kennen.
 

Japanolli

Active Member
Moin Kurt,

bei Marek scheint es aber nicht zu funktionieren.

Ich habe auch gerne Werte in der Anfangsphase gemessen, um eine Vorstellung über die Düngermenge zu bekommen.
Allerdings habe ich 1x die Woche vor den WW gemessen, um zu sehen ob etwas leer läuft oder sich ansammelt.
Entsprechend habe die Mengen leicht angepasst.

Das gepaart mit wöchentlichen großzügigen Wasserwechseln mit definierten Werten (Osmose auf Wunschwerte eingestellt) stabilisiert das ganze, da man so relativ konstante Werte halten kann.

Das tägliche Messen und Aufdüngen halte ich hingegen für wenig sinnvoll.

Ich muss aber gestehen, dass ich mit Becken in Mareks Dimension keine Erfahrung habe.
Und wie bereits geschrieben, führen viele Wege nach Rom und ich hoffe das auch Marek seinen Weg finden wird, wünschen tue ich es ihm auf jeden Fall.
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Olli,

Japanolli":26aynei9 schrieb:
bei Marek scheint es aber nicht zu funktionieren.
das kommt schon, nur nicht aufgeben! :wink:

z. B. Urlauber (Aquarianer) erleben nach ihrer Rückkehr auch so manche Überraschungen,
sie können positiv oder auch negativ ausfallen. :glaskugel:

Japanolli":26aynei9 schrieb:
Das tägliche Messen und Aufdüngen halte ich hingegen für wenig sinnvoll.
Ein Muss, das richtige deuten der Messungen/ Tendenzen.
Wenn Becken nicht rund laufen können sie Innerhalb 1 Woche Kippen und es wird immer schwieriger sie zu stabilisieren (Algen vorprogrammiert).
Ich habe in solchen Situationen Täglich gemessen, manchmal sogar Morgens u. Abends.
Da Aquarien keine statischen Systeme sind bekommt man so am schnellsten einen Überblick wie sie auf Nährstoffzufuhr reagieren, vor allem früh genug.
Das an schubsen der benötigten Mikroorganismen (richtige Aquarien Milieu) hat ja seine Zeit nötig bis zur Stabilisierung.
Dann braucht man auch nicht mehr so viel messen bzw. über Wasserwechsel nachdenken.
Bei richtigen Einstellungen wird das zweitrangig und große Becken weniger Arbeitsintensiv...
 

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