Mangelerscheinungen

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Roger,

RogersPark":2tqzt1dh schrieb:
Hallo Nik,

mit massiver Aufhärtung meine ich die Gh Erhöhung des Preis Salzes. Immerhin ist diese bei der empfohlenen Dosierung von 100-150 ml pro 100 Liter schon enorm hoch wenn ich davon ausgehe, das ich bereits bei 1/10 der Menge die Gh um ca. 2,5 Grad erhöhe.
die Bedeutung hoher GH ist für Pflanzen viel geringer als die hoher KH. Wenn du so dosierst, dass die GH um 2,5° erhöht wird, dann reicht das. Ich gebe entsprechend einer GH-Erhöhung von 5-6° zu. Und wenn es 12° GH sind, dann funktioniert das auch und die KH erhöht sich um ca. 1°.

Ich bringe bei genauerer Betrachtung die Pinselalgen nicht unbedingt mit dem Salz in Verbindung. Die Entstehung begann eigentlich nach dem letzten indirekten WW, was meine Vermutung des SE Mangels noch unterstütz. Jedoch hat das Preis Salz diesen Mangel, sofern es ein solcher ist, nicht behoben. Ich habe mich jetzt doch entschlossen das Zeolith aus dem Filter zu nehmen, da es vielleicht doch wichtige Stoffe entfernt.
Davon gehe ich aus. Es ist ein schwacher Austauscher und keiner weiß, was es bindet. Das schwankt schon von Zeolith zu Zeolith. Im Pflanzenbecken kann ich dafür schon gar keinen Sinn erkennen.

Es wird aber ein paar Wochen dauern bis das neue Filtermaterial aus Tonröhrchen und Schaumwürfeln einigermaßen eingefahren ist und man Ergebnisse sehen kann. Die Beleuchtung besteht z. Zt. aus 2x30 Watt T8 in der Lichtfarbe 865. Ich bin jedoch gerade dabei mir eine neue Abdeckung mit 3x39 und 1x24 Watt T5 dimmbar zu bauen und hoffe diese in diesem Jahr noch fertig zu bekommen. Meine Befürchtung ist allerdings, das es durch einen bestehenden Nährstoffmangel mit mehr Licht nur noch schlimmer wird, deshalb hätte ich den Mangel gerne vorher behoben.

Was verstehst Du denn unter "Geringfilterung"? Ich habe meinen Aussenfilter schon sehr weit gedrosselt, gerade so das der CO2 Aussenreaktor noch funktioniert. Kann man da noch irgend etwas anders machen?

Gruß
Roger

Geringfilterung meint mäßige Anströmung eines in der Menge angemessenen Filtersubstrats.
Pflanzenbecken bieten über die Blattmasse schon reichlich Substrat für Biofilme und sind sich schon häufig selbst Filterung genug. Das hängt natürlich von der zu mineralisierenden Menge organischer Substanzen ab. Anders ausgedrückt, es ist abhängig vom Besatz bzw. von der Menge des eingeworfenen Futters.
Das Problem eines Filters am Pflanzenbecken entsteht durch dessen hohe Wirksamkeit. Die Mikroflora sitzt im Filter auf Logenplätzen und bekommt permanent serviert. Es wird sich immer ein Zustand einstellen wo sie hungert und es wird alles organische verwertet, dessen sie habhaft werden können. Nachteilig ist das für die die Nährstoffe pflanzenverfügbar haltenden Chelatoren. Deshalb sollte nur dann zusätzliches Filtersubstrat angeboten werden, wenn sich Probleme zeigen. Der Weg ist also andersherum. Erstmal wenig Filterung und im Falle von Problemen sukzessive mehr Substrat bis die Probleme weg sind.

Ich fange ein Pflanzenbecken lediglich mit einem Filterschwämmchen auf der Ansaugseite an. Das brauche ich sowieso als Ansaugschutz. Bei einem Becken gab es mal grüne Punktalgen, die verschwanden mit einem weiteren Schwämmchen. Das ist übrigens ein mit VE-Wasser betriebenes 230L Becken mit Duradrakon aufgesalzen und beschreibt die vollständigen Erfahrungen mit Algen in diesem Becken. Bei diesem Becken wechsel ich nur sehr wenig Wasser, d.h. von einem aufbereiteten Ausgangswasser von 1,5° KH bleiben im Becken irgendwas <0,5° KH übrig. Bei diesem Becken versuche ich es weitgehend in sich selbst bruzzeln zu lassen. Reines Interesse, bei einem anderen, ähnlichen VE-Becken wechsel ich Wasser. :wink:
In dem externen Kreislauf wird nur geheizt und CO2 zugegeben.

Gruß, Nik
 

Roger

Active Member
Hallo Nik,

ich danke Dir für diesen wieder einmal sehr ausführlichen Bericht.
Ich werde jetzt mal versuchen die Filterung auf ein Minimum zu reduzieren. Den besagten Filterschwamm habe ich ja schon lange auf der Ansaugseite und ausserdem läuft noch die Bodenfilteranlage. Dies müßte dann nach meiner Einschätzung beruhend auf deinen Erfahrungen schon dicke für die Filterung ausreichen.
Wenn Du nahezu ohne Filtersubstrat arbeitest, wie sieht es dann mit der Strömung aus die Du durch den Filter zulässt? Wenn die Pflanzen als "Filtermaterial" wirken sollen müssen sie doch bestimmt relativ stark angeströmt werden.

Gruß
Roger
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Nik,

Nik":3diprtcx schrieb:
Das ist übrigens ein mit VE-Wasser betriebenes 230L Becken mit Duradrakon aufgesalzen und beschreibt die vollständigen Erfahrungen mit Algen in diesem Becken. Bei diesem Becken wechsel ich nur sehr wenig Wasser, d.h. von einem aufbereiteten Ausgangswasser von 1,5° KH bleiben im Becken irgendwas <0,5° KH übrig. Bei diesem Becken versuche ich es weitgehend in sich selbst bruzzeln zu lassen. Reines Interesse, bei einem anderen, ähnlichen VE-Becken wechsel ich Wasser.
Gruß, Nik

Wie lange klappt das bei dir schon (was ist wenig).Das ist es ja worauf ich auch aus bin.
Versuche das zur Zeit mit PPS-Pro System und für die KH Einstellung nehme ich Bicarbonat, müsste dann ja auch gehen.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Roger,

RogersPark":hwky48pk schrieb:
Hallo Nik,
... und ausserdem läuft noch die Bodenfilteranlage.
...-...-...-...:shock:
Dies müßte dann nach meiner Einschätzung beruhend auf deinen Erfahrungen schon dicke für die Filterung ausreichen.
aahhhh, wunderbar! Da kann ich ja gleich zweien tüchtig auf die Füße treten! :D :wink: Großes Pfadfinderehrenwort, ich will niemandem seine Bodenfilterung ausreden, aber ...

meine Meinung sag' ich doch! :wink: Ich habe Bodenfilterung, Kies, Bodenheizung, Bodenflutung schon reichlich genossen. Genau jenes 230L Becken, jetzt ein Paludarium, lief die meiste Zeit mit Kies, als wucherndes Pflanzenbecken, aber nährstoffmäßig unterversorgt und deshalb hartnäckig mit diversen Algen. Egal wie ich es drehte, im Grunde konnte ich an der Frontscheibe zusehen, wie sich der mehr oder weniger feine Kies mit der Zeit immer weiter zusetzte. Nach spätestens zwei Jahren gab es dann massive Probleme mit dem Pflanzenwuchs und Ausräumen stand an. Ich habe also einige verschiedene Kiese, Basalte, Lavagrus durch. Versuchsweise habe ich dann besagten, ungedüngten Fugensand verwendet und bin seitdem total happy! Das ist nun 8 Jahre her und ein Ende der Standzeit des Beckens ist nicht abzusehen. Kurz nach der Umstellung auf Sand fing ich mit der Vollentsalzung an und obwohl das ab irgendeinem Zeitpunkt zu meinem "Versuchsbecken" geworden ist, das Becken ist übrigens mein Favorit, ist seitdem in Algen und Bodengrund Ruhe.

Wenn Du nahezu ohne Filtersubstrat arbeitest, wie sieht es dann mit der Strömung aus die Du durch den Filter zulässt? Wenn die Pflanzen als "Filtermaterial" wirken sollen müssen sie doch bestimmt relativ stark angeströmt werden.

Gruß
Roger
Nein, ich vermute es schon als günstiger, aber so wichtig ist Strömung nicht. Mir war eine wegen des CO2-Austrags wenig bewegte Oberfläche wichtiger. Der Wasserteil ist 60 cm hoch, also wird der eher unten herum so gut es geht bewegt. Das geschieht aber auch nur durch die Eheim 10 W Pumpe des externen Kreislaufs.

@Kurt
wenig Wasserwechsel ist immer heikel, denn man muss möglichst passend zudüngen und es bleibt immer eine gewisse Unsicherheit. Ich wechsel sehr wenig, wenn ich mal was absaugen muss, okay, das war's dann aber auch.
Zur Aufsalzung ist Andreas Kremsers Seite hilfreich.

Gruß, Nik
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Nik,

Muss mal gesagt werden, ich freue mich immer über deine tollen Berichte! :top:

Nun meine Antwort,
Ich bewege mich da auf einem schmalen Grat aber meine Bodendurchsickerung soll noch etwas meine Spielwiese sein und ich werde
noch ein bischen experimentieren.Mein Bodengrund ist ja trotz der langen Standzeit noch einwandfrei und welche Auswirkungen er
hat weiß ich immer noch nicht genau.Ich kann nur sagen das ich damit einiges Steuern kann. Das Ventil wäre ja schnell zugedreht!
Mein Becken läuft zur Zeit sehr gut, im Forum gibt es ja gute Dünge- Konzepte die sehr hilfreich sind und auch funktionieren.
Durch den sehr guten Pflanzenwuchs bin ich jetzt auf der Suche nach der richtigen Dosierung unter anderem auch über den
Bodengrund. Die von dir angesprochene Unterversorgung ist auch noch vorhanden und zu sehen an der Heteranthera zosterifolia,
sie fängt an Wasserwurzeln zu bilden.Wieviel ich die SE Versorgung noch erhöhen muss werde ich mal ausprobieren.
Mein Traum wäre es nur noch verdunstetes Wasser nachzufüllen.
Andreas Kremsers Seite werde ich mir demnächst noch zu Gemüte führen.
 

diditsch

Member
Hallo,

nik":2eb15bck schrieb:
Egal wie ich es drehte, im Grunde konnte ich an der Frontscheibe zusehen, wie sich der mehr oder weniger feine Kies mit der Zeit immer weiter zusetzte. Nach spätestens zwei Jahren gab es dann massive Probleme mit dem Pflanzenwuchs und Ausräumen stand an.

Ich kann mich hier nur anschließen, allerdings habe ich keine Erfahrung mit Bodenfiltern. Ich hatte und habe Grobsand mit 1-2mm Körnung in Becken. Das letzte Mal war der Boden vor einem Jahr dicht, bzw. hatte gammelnden, stinkende Faulstellen. Diese führten erst zu schlechtem Pflanzenwuchs und irgendwann zu massivem Blaualgenbefall. Leider habe ich damals aus Unwissenheit leider nicht auf Sand umgestellt und so bleibt mir nichts anderes übrig, als alle paar Monate Teile des Bodens zu durchwühlen und zugesetzte Stellen abzusaugen um die Bildung von Fäulnisherden auszuschließen. Bei der nächsten großen Umbauaktion stelle ich auf jeden Fall auf Sand um.
Ich habe auch gelesen das Aquarien mit Kies oder Grobsand über Jahre funktionieren. Bei mir hält der Kiesboden ohne Reinigung höchstens 2-3Jahre.

Gruß

Dieter
 

Roger

Active Member
Hallo und guten Abend!

Es ist wirklich unglaublich - !!!
Nach dem ich vor etwa einer Woche das Zeolith aus meinem Filter genommen habe und die Bodenfilterung abgestellt wurde lösen sich die Probleme die ich bisher in meinem AQ hatte in Luft auf. Der Aussenfilter ist jetzt nur noch mit einer Filtermatte, ein paar Schaumwürfeln und einem Filtervlies bestückt. Der bei mir bisher konstant steigende Nitratwert ist auf massiver Talfahrt. Ebenso ist jetzt der Verbrauch von PO4 endlich feststellbar. Die Assimilation der Pflanzen hat gemäßigt eingesetzt und sollte durch die demnächst noch zu montierende bessere Beleuchtung noch steigerungsfähig sein. Gestern habe ich noch etwas Preis Salz zugegeben und ich bin zuversichtlich, das jetzt auch die letzten Mangelerscheinungen verschwinden.

Die Geringfilterung war des Rätsels Lösung auch wenn die Umstellung sehr schwer fiel, da ich bisher bezüglich Filterung der Meinung war: Viel hilft viel! Aber anscheinend ist hier doch weniger mehr.

Danke Nik für den Tip! :D

Gruß
Roger
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Bei mir entwickelt sich alles positiv, :D arbeite aber schon wieder an weniger Wasserwechsel.
Suche einen Kompromiss damit es nicht zu schnell wächst anderseits auch keine Algen entstehen, einfach gesagt
weniger Arbeit. Den CO2 Wert setze ich auf 20 mg/l.hoch, haben Ansätze von Bartalgen.
Die Düngung mit SE funktioniert ich werde sie aber noch anpassen müssen weil sich das Wachstum immer noch verstärkt.
Assimilation kurz nach anschalten des Lichts.Hier ein Bild vom jetzigen Zustand.Die HZ werde ich einkürzen sonst
muss nachher zu viel auf einmal machen.



@ Roger

Du hast ja deine Bodenfilterung ausgeschaltet. Kannst du mal beim Pflanzeneinkürzen auf die Veränderungen bei der Wurzelbildung
gegenüber vorher achten, mich würde Interessieren was sich da im Laufe der Zeit verändert.
Mit der Geringfilterung hört es sich ja gut an, ich habe auch nur Tonröhrchen im Filter und das schon seit über 20 Jahren, in der Zeit
habe ich das Filter nur dreimal gereinigt, war aber nicht nötig.
 

diditsch

Member
Hallo Kurt,

ich bin schwer beeindruckt. Dein Becken ist noch prächtiger geworden. Absolute Spitzenklasse!
Ich gärtner schon den ganzen Tag, bzw. reinige den blöden Grobsand. Es haben sich an einigen Stellen deutlich riechbare Faulstellen gebildet. :x

Gruß

Dieter
 

Sabine68

Active Member
Hallo Kurt,

mir hat dein Becken ja schon immer gut gefallen - ich muss Dieter da recht geben. Das hat sich noch prächtiger entwickelt und er Vallis-Wald ist echt beeindruckend.
 
A

Anonymous

Guest
Hi Kurt,

dein Becken ist der Hammer schlecht hin und diese wunderschönen Skalare, :shock: passen da rein, wie die Faust aufs Auge. :top:
 
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