Sauerstoffmangel durch die hohen Temperaturen und passende Abhilfe?

borchi

Member
Hallo Pflanzen- und Fischfreunde,

mir sind in der Nacht zum Montag meine Neons verstorben. Habe bisher 12 Stück gefunden und entsorgt. Als Ursache vermute ich Sauerstoffmangel durch die sommerlichen Temperaturen, das Wasser hat aktuell 28°C, Tendenz sinkend. Die anderen Bewohner, ein paar Mollys, Platys und Antennenwelse, hingen auch heute morgen wieder mit gut sichtbarer Kiemenbewegung im Becken und haben schwer geatmet. Im Laufe des Tages wurde es besser. Als erste Maßnahme habe ich den Filterauslauf mehr auf die Wasseroberfläche gerichtet um den Gasaustausch anzukrubeln.

Wie gehe ich langfristig mit der Situation um? Die dauerhafte Belüftung mittels dem guten alten Sprudelstein oder Diffusor, irgendwo liegen beide Sachen noch im Keller, ist in Kombination mit CO2 ja nicht das Gelbe vom Ei. Ein Oxydator bei 200l ist auch nicht so einfach zu verstecken. Wie wäre es, nachts zu belüften, damit ich tagsüber nicht das gute CO2 wieder austreibe? Wie macht ihr das?

Danke
 

Roby

Well-Known Member
Hi Chris,

wenn dein Becken keine sonderliche Kahmhaut besitzt und die Oberfläche in leichter Bewegung ist, stellen 28° kein Problem dar.
Da braucht es keinen Sprudelstein etc.
Ev. Co2 zu hoch?

LG Robert
 

Ebs

Well-Known Member
Wie wäre es, nachts zu belüften, damit ich tagsüber nicht das gute CO2 wieder austreibe? Wie macht ihr das?
Hallo Christian,

genau so mache ich das nachts generell schon seit langem. Nachts eine ganz leichte Luftzufuhr (die Menge muss man ausprobieren; nicht mehr als nötig).
Warum: Viele Fische und viele Pflanzen, die beide nachts Sauerstoff verbrauchen.
Generell kaum Oberflächenbewegung, um das CO2 tagsüber zu schonen.

Kann man also so machen, wie du fragst.

Gruß Ebs
 
Zuletzt bearbeitet:

borchi

Member
Hallo Robert, Hallo Ebs,

der Dauertest mit frischer (letzten Samstag gewechselt) 20er Lösung ist hellgrün, geht schon fast ins gelbe. Ich halte immer einen Plastiklöffel dahinter, um einen gleichmäßigen Hintergund zu haben... Ich hab das CO2 etwas runter gedreht und schaue wie es sich entwickelt.

Zur Belüftung in der Nacht brauche ich dann nur eine zweite Zeitschaltuhr und eine wirklich leise Membranpumpe. Kann da jemand was empfehlen? Ich hab noch eine aus den 90ern, das ist sicher nicht mehr zeitgemäß...
 

borchi

Member
Hallo Robert,
das hatte ich vergessen. Kahmhaut ist nicht drauf. Die Oberfläche bewegt sich leicht, plätschert aber nicht. Ich habe meinen Filterauslauf ca. 5 cm unter der Oberfläche und er verteilt die CO2 Bläschen im Becken, der Diffusor häng darunter.
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei, bei mir hilft es, wenn es sehr warm ist, die Pflanzen zu reduzieren und den Filter zu putzen/Boden zu mulmen.
Der Abbau von Filterschlamm braucht unglaublich viel Sauerstoff.
Damit hat es sich meistens schon erledigt. 2 Wochen vor dem Urlaub macht das auch Sinn. Die Tiere kommen einfach besser über die Zeit und bei Stromausfall wegen Gewittern, gibt es keine Probleme.
In Becken mit sehr sauerstoffbedürftigen Fischen habe ich Minioxidatoren im Betrieb. Zb. bei den Pandaschmerlen.
Das hilft aber nur in Verbindung mit genug Oberflächenbewegung oder leichte Einstellung der Venturidüse (was für Dich evt. auch eine alternative wäre.) Sooo viel treibt die jetzt auch wieder nicht aus, ich hab garkeine Co2 Anlage und die Pflanzen meckern nicht)
Minioxydatoren bewirken bei Sauerstoffmangel einen besseren Abbau von organischer Masse. Dadurch wird wieder Co2 frei. Deswegen kann es sein, das die Tiere trotz Oxydator noch pumpen. Sie haben dann zwar genug Sauerstoff, schrammen aber an einer Co2 Vergiftung entlang.
Bei den Minioxydatoren steht es nicht im Beipackzettel, aber bei den Größeren.
Sooo schlimm sehen die Dinger jetzt auch nicht aus. Ich würde den gut sichtbar platzieren, damit man ihn immer im Blick hat.
Dann sieht man gut, wieviel verbraucht wird. Weil dann wenn viel gebraucht wird, wird er auch schneller leer.
VG Monika
 

Öhrchen

Well-Known Member
Hi,
doch, die mittleren Oxydatoren für 200 L sind leider wirklich häßlich, viel Kunststoff. Aber irgendwo kann man so ein Teil bestimmt verstecken? Die ganz großen gehen schon wieder, ein dunkler Tontopf mit Kugel.
Nachts mit Sprudelstein zu belüften, sollte mit dem CO2 nicht viel anrichten (die Wirkung wird meiner Erfahrung nach ohnehin überschätzt). Außerdem würden mir da die Tiere definitiv vor den Pflanzen gehen.
 

borchi

Member
Hallo in die Runde,
ich war gestern Abend noch im Keller und habe die gute alte RenaAir, ich glaube so heißt das Ding, aus dem letzten Jahrtausend ausgegraben. Habe von Mitternacht bis kurz nach 6 belüftet. Der CO2 Checker war nicht viel dunkler würde ich sagen. Venturidüse wäre eine Alternative, wenn die Membranpumpe nicht gut bei der Familie ankommt, leider kann ich die nicht automatisieren mit einer Zeitschaltuhr.

Kann ich Luft auch mit einem CO2 Diffusor einleiten? Ich hab noch einen rumliegen, da ich die Dinger immer tausche, wenn einer in der Reinugung ist... Bei Aquasabi habe ich gesehen, es gibt spezielle für Luft. Gibt´s da einen konstruktiven Unterschied?

Ich werde berichten...

Danke
 

omega

Well-Known Member
Hi,

Der Abbau von Filterschlamm braucht unglaublich viel Sauerstoff.
das hatte wird schon mal. Wäre dem so, warum wird er nicht abgebaut, wenn genug Sauerstoff vorhanden ist?
Erzähl doch mal, was genau im Filterschlamm so sauerstoffzehrend sein soll.
Filterschlamm ist doch bereits das Endprodukt der Abbauketten und wird dadurch nicht/kaum mehr weiter mineralisiert. Würde er wie Du meinst, unglaublich viel Sauerstoff brauchen, würde er sich doch gar nicht erst bilden.

Grüße, Markus
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei, passt Filterdreck Dir besser?
Da sind noch Bestandteile und Bakterien drin, die arbeiten.
Wenn die Fische pumpen, gehe ich davon aus, das entweder zuviel Co2 oder zu wenig Sauerstoff, oder Nitrit (was jetzt aber nicht zur Debatte steht) der Fall ist. Wenn der Sauerstoffmangel jetzt durch Oxidator behoben wird, stürzen sich die Bakterien auf die liegengebliebene organische Masse und bauen die ab. Je mehr Organische Masse, desto mehr vermehren sich die Bakterien. Wenn nixmehr da ist, stagnieren sie.
Oder man reinigt den Filter, entfernt halbverdautes und die überschüssigen Bakterien und gleich steht wieder mehr Sauerstoff für die Tiere zur Verfügung. Wasserwechsel hat nicht den gleichen Effekt. Das hilft nur eben mal kurzfristig.
Ich mach das ja jetzt auch schon 30 Jahre und da waren mind. 30 Sommer dabei und habe 35 Becken. Also ganz doof bin ich auch nicht. Ok, ich kann es nicht in die richtigen "Chemischen Worte" packen, aber fällige Filter verbrauchen Sauerstoff. Das ist so...
Konsequenz, im Sommer die Filterreinigungsintervalle verkürzen und es gibt weniger Ärger.
Klar, bei 3 Fischen auf 200 Liter wird warscheinlich ehr kein Problem entstehen. In Aufzuchtbecken schon ehr...
VG Monika
 

omega

Well-Known Member
Hi,

passt Filterdreck Dir besser?
Filterschlamm, Filterdreck, egal, der Dreck, der sich im Filter ansammelt und i.d.R. ständig gut von mehr oder wenig sauerstoffreichem Wasser umströmt wird. Wird er das nicht, muß man den O2-Gehalt erhöhen. Sonst kippt er um. Reinigen hilft hier nix, Ammonium reichert sich sonst an.

Da sind noch Bestandteile und Bakterien drin, die arbeiten.
Ja, aber die vermehren sich und arbeiten nur so viel, wie sie gefüttert werden.
Der O2-Verbrauch im Aq. hängt überwiegend von der Fütterung ab (solange es nirgendwo ein Massensterben gibt).

Wenn bei Dir in Deinem Sinne Filter fällig werden, also deren Bakterienbestand bereits in Teilen am Absterben ist und deshalb so viel O2 verbrauchen (wieso sonst?), nützt eine Filterreinigung vielleicht gegen den O2-Konsum, aber genau so produziert man Nitritpeaks, denn die vielen vielen Bakkis im Filter kommen nicht von ungefähr. Deren Menge passt genau zur Wasserbelastung.
Solange man seine Fütterung nicht reduziert, gibt es auch kein überschüssigen Bakterien.
Halbverdautes im Filter: es dauert wie lange, bis das verstoffwechselt ist? Nur wenige Stunden. Wenn sich in Deinen Filtern halbverdauter Dreck ansammelt, der O2 zehrt, solltest Du mal darüber nachdenken, was Du da mit Deinen Aquarien eigentlich anstellst.

Ok, ich kann es nicht in die richtigen "Chemischen Worte" packen, aber fällige Filter verbrauchen Sauerstoff. Das ist so...
Ne, mir fehlt es hier eher an Logik. Wenn eine Filterreinigung den O2-Verbrauch reduziert, war der Filter bereits am Umkippen oder darüber hinaus.
Und um ein Aufzuchtbecken handelt es sich bei Christian offenbar nicht.

Bei O2-Mangel würde ich die Fütterung einstellen und stark belüften. Filter reingen killt nur Bakterien.
Gegen hohe Temperaturen hilft ein Lüfter, der die Wasseroberfläche anströmt.

Grüße, Markus
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Filter putzen hilft und würde vielen Fischen und Garnelen im Sommer das Leben retten.
Und nein, wenn man das Filtermaterial nicht austauscht oder zu sauber auswäscht, gibt es auch kein Nitrit.
Ammonium ist Futter für die Pflanzen und Filterbakterien sollten normal im Aquarium überall, auf allen Flächen sitzen. Ansonsten ist der Filter zu groß. Das Äußert sich dann in Belägen, wie zb. Kieselalgen. Auf ausreichend Biofilm, können sie sich nicht halten. Von daher passiert beim Filter putzen auch nichts.
Ich habe HMF und wenn die durch sind, sind sie durch und müssen gereinigt werden. Bei mir in der Regel immer vor dem Urlaub. Einmal im Juni und einmal im Oktober oder November. Dann gibt es auch keine dummen Überraschungen für meinen Fischsitter, der ist nicht dafür da, versäumte Pflegearbeiten zu verrichten. Er füttert und sieht nach dem Rechten. Mehr ist nicht geplant. Im Gegenzug mache ich es bei ihm im Fischkeller und bin auch nicht scharf drauf, notfallmäßig seine Arbeit zu machen. Klar, wenn was ist, macht man das..anschließend gibt es aber auch einen dezenten Anschiss.

Hör Dir die Hilfeschreie im Netz überall an, wenn es mal wärmer wird.
Es wäre so einfach...aber stattdessen wird immernur am Symtom rumgedocktert, nicht an der Ursache.

Ich habe kein Problem, auch wenn sich das jetzt so anhört, weil ich weiß, was zu tun ist.
Und wenn jemand anderes ein Problem hat, dann möchte ich ihm helfen und den Fehler abstellen.
VG Monika
 
Zuletzt bearbeitet:

Lixa

Well-Known Member
Hallo,
Hohe Temperaturen haben mehrere Effekte:

- die Löslichkeit von Gasen sinkt. Das Wasser kann also weniger O2 speichern. Die Wirkung auf CO2 ist meist nicht relevant.
- alle Stoffwechselprozesse laufen schneller ab: also verbrauchen Fische mehr O2, Pflanzen mehr O2, es werden schneller Abbauprodukte und CO2 frei.
- Wenn im Boden ein Problem ist, kann es sich stärker bemerkbar machen

Neben der Reduktion der Temperatur durch Erhöhung der Verdunstung, gibt es mehrere Möglichkeiten dem Aquarium zu helfen:

- nicht abends füttern! Besser morgens! So kommt die höchste Filteraktivität zeitgleich mit der Photosynthese
- Sauerstoff zuführen. Filter plätschern und Membranpumpe machen dasselbe. Oxydatoren (leiser!) und Chihiros Doctor fügen reines O2 hinzu. Nach meiner Erfahrung reicht ein kleiner Oxydator auch für größere Becken. Typ D habe ich für 350 L. Die Intensität ist durch die Konzentration des H2O2 steuerbar und natürlich über mehr Braunstein-Katalysator. Typ D ist etwa faustgroß.
- Filter reinigen ist nicht falsch. Am besten in einem Eimer mit Aqarium-Wasser.
- Große Deko die auf dem Substrat steht anheben und darunter reinigen

Ein offenes Becken der Standardmaße wird nach meiner Erfahrung offen (bei mir mit Gitter) gleich 2-3 °C kälter. Ein PC Lüfter (z.B. an passendem Netzteil) kann das noch verdoppeln.

Viele Grüße

Alicia
 

strauch

Active Member
Guten Morgen,

Ich reinige meinen Filter alle 2 Wochen, weil ich hier kein großes Mulmaufkommen haben möchte. Da es nach meinem Verständnis in großen Mengen keinen Vorteil im Aquarium bringt. Wenn ich mir den Dreck im Filter so anschaue besteht der bei mir zu großen Teilen aus Pflanzenfasern und die brauchen doch sehr lange bis die wieder zerlegt werden, Fischkot wirds auch noch sein. Welche Bakterien hier zugange sind weiß ich nicht, es werden aber mehr sein als nur die Nitrifizierenden. Ich hab es nie gemessen, aber hier soll ja auch gerne mal das ganze Eisen verklappt werden :D.
Von daher ist für mich das nicht nur der Ort wo die Bakterien arbeiten, sondern auch der Grund warum die Bakterien arbeiten (ergo O2 verbrauchen) an einem Ort. Das Aquarium braucht diesen "Dreck" in meinen Augen nicht. Deshalb halte ich die Reinigung für sinnvoll, nicht nur im Sommer. Für mich dient der Filter einfach nur als "Dreckfalle" die Bakterien sollen sich an den reichlich vorhanden Steinen, Hölzern und Pflanzen festmachen.

Ich hatte mir auch mal den JBL O2 Test gekauft, der zeigt bei mir aber immer Tiefrot an, egal wann ich den mache morgens bevor das Licht angeht oder Nachmittags wenn das Aquarium schon 4-5h an ist. Nitrit ist bei mir auch nicht nachweißbar. Mein Aquarium kommt aber auch an den ganz heißen Tagen kaum über 25°C.
 
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