Allgemeine Frage: Algen und Pflanzen?

Matz

Moderator
Teammitglied
Hi Alexander,
ich! :D :D :D
Ist doch sehr interessant. Je länger der Text, desto ausführlicher die Informationen (meistens), und umso besser fundiert die daraus resultierenden/ableitbaren Ergebnisse/Handlungsanleitungen.
Schönen Abend noch,
bis denn,
:bier:
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Dieter,
Dieter":28b0bycp schrieb:
Du möchtest doch zum Ende hin, wenn sich kaum oder keine Pflanzen mehr im Becken befinden, weiter komplett und reichlich düngen. So, als ob das Becken, wie zu Beginn, gut mit Pflanzenmasse versorgt ist. Warum möchtest Du in einem komplett pflanzenfreien Becken düngen?
weil lediglich der Nährstoffverbrauch der Pflanzen oder auch eine vermutete Allelopathie nicht die Rolle bei einer Algenpräventation spielen kann. Mit meinem im ersten Bild gezeigten (zu) geringen Bewuchs bei üppig Nährstoffen kann man die Algenfreiheit des Setups einfach nicht erklären. Lässt man die Pflanzen sein und kann trotzdem Algen verhindern, dann ist man den für einen algenfreien Betrieb sinnvollen Parametern näher. Das gedüngte Aquarium ist von der Nährstoffsituation natürlicher Gewässer meist sehr, sehr weit weg! Wirf mal Phosphat in ein natürliches Gewässer, das hat ziemlich sicher Folgen - in einem funktionierenden Aquarium sicher nicht.

Was bewirkt diese Düngung dann? Sollen die zugeführten Nährstoffe etwa suppressiv auf Algen wirken oder "fütterst" Du gar hiermit die Mikroflora? Ich erkenne hier als Laie keinen Sinn respektive Zusammenhang.
Nach den gemachten Erfahrungen vermute ich tatsächlich einen suppressiven Einfluß von Teilen der Düngung. Das macht einen erheblichen Unterschied in der Betrachtung von Algen.

Was passiert mit den zugeführten Nährstoffen, wie werden die verstoffwechselt, wo gehen die hin ohne Pflanzen und Algen?
Sie werden teilweise ausfallen, teilweise nicht. Ließe man es laufen, ... ich weiß es nicht! Bakterien, Pilze sind Destruenten, die organische Masse weitestmöglich mineralisieren. Die zuzuführende organische Masse hatte ich übrigens nicht bedacht. Grundsätzlich würde es irgendwann von Konstruenten, auch Algen, in Biomasse umgesetzt - aber da ist die suppressive Wirkung. Irgendwann stellt sich immer ein Gleichgewicht aus Destruenten, Konstruenten und Konsumenten ein. Im speziellen Fall will ich aber ganz klar auf die suppressive Komponente von im Vergleich zu natürlichen Verhältnissen ziemlich üppiger Düngung hinaus.

Sorry, für die einfachen Fragen unter Fortgeschrittenen und Experten.
Vergiss F&E, es waren gute Fragen - die haben mich beschäftigt. Das übliche Gezanke unter F&E hat was vom Schaulaufen. Es läuft meist gleich und bringt wenig bis nichts. Mindestens im Web ist es ist wirklich selten, dass das funktioniert! Ich setze das Becken auf und gut ist. Es sollte sich sowieso besser jeder selbst ein Bild machen.

Gruß, Nik
 
Ehrlich gesagt finde ich es ziemlich umsonst solche Dinge im Mikroskop anzusehen, da müsste man um wirkliche Erkenntnisse zu gewinnen schon in die Metagenomik gehen. Klar ist natürlich, dass es schwierig ist Zugang zu solchen Methoden zu bekommen! (Ich meine jetzt bezogen auf die Mikriflora/Fauna oder wie auch immer man es nennen mag, nicht bezogen auf Algen!)

Hallo,

na ja, zum Unterscheiden von Pilzen, Bakterien und Algen reicht auch ein besseres Schülermikroskop noch ganz gut aus. Und wir wissen ja von Nik inzwischen, was er als Mikroflora bezeichnet. Man muss also nicht für Normalsterbliche unerreichbare Metagenomik bemühen, um davon abzulenken, dass man überhaupt keine Ahnung davon hat, was sich auf so einem Pflanzenblatt abspielt.

1. Welchen Sinn macht Allelopathie der mit Sicherheit vielfältig zusammengesetzten Gesellschaft von Bakterien und Pilzen (die beide nicht zur "Flora" gehören, sondern eigene Reiche bilden) gegenüber pflanzlichen Lebewesen, die ja ger keine Konkurrenten, sondern gegebenenfalls wertvolle Nahrungslieferanten sind?
Müssen sie es denn "bewusst" machen? Es könnte ja ev. auch schon die Funktion als "Platzhalter" reichen, bzw. andere mehr oder weniger absichtlich erzeugte Stoffe die andere Lebewesen (z.b. Algen) im Wachstum hindern.

Wer hat etwas von "bewusst" gesagt? Da wäre die "Absicht", "Platzhalter" zu spielen, schon ein wesentlich komplizierterer Prozess. Aber davon mal ganz abgesehen - "Platzhalter" für wen oder was?

2. Wie unterscheiden die erzeugten allelopathisch wirkenden Stoffe zwischen "bösen" Algen und "guten" Pflanzen?
Man sollte meiner Meinung nach Mikroorganismen nicht "vermenschlichen", wie oben angesprochen könnte die Platzhalterfunktion reichen. Oder die MO führen z.b. zu einer regionalen Ansäuerung, hier gäbe es bestimmt viele Möglichkeiten.

Sag mal, hältst Du mich für einen kompletten Idioten? Davon muss ich ausgehen, wenn ich das "vermenschlichen" ernst nehmen soll. Aber zurück zur Ansäuerung. Das könnten theoretisch Bakterien tatsächlich leisten. Aber wozu? Erstens geht es hier inzwischen schon lange um die Frage, ob eine satte Düngung ohne Pflanzen Algenwuchs verhindert und zweitens stehen lt. Nik ja eh sowohl Pflanzen als auch eventuell vorhandene Algen bis zur Halskrause in Nährstoffen, sodass die Hilfe der ansäuernden Bakterien mehr als überflüssig wäre.

3. Da viele, wenn nicht gar alle Arten der "Mikroflora" zu den Verwertern und Umbauern organischen Materials gehören - wovon ernähren sie sich? Da außer den Cyanobakterien keine der beiden Gruppen Fotosynthese betreibt, wäre Allelopathie gegenüber ihren potenziellen Nahrungslieferanten, eben den Pflanzen u. Algen, völlig unlogisch. Denn pflanzliche Organismen können genau das, was der fälschlich als Mikroflora bezeichneten Sippe fehlt: aus Licht und CO2 Masse herstellen.
Das eine würde das andere nicht ausschließen, es gibt auch chemolithotrophe Bakterien, Bakterien die Produkte anderer Bakterien weiterverarbeiten usw. Man sollte hier denke ich das ganze als Ökosystem sehen, und auch Bakterien für sich können auch ohne Pflanzen durchaus gut leben, müssen also nicht von Pflanzen oder Tieren abhängig sein!

Genau. Wenn es kompliziert wird, muss man das Ganze als Ökosystem sehen. Macht man das und weist auf Seen oder sonstige Naturgewässer hin, darf man ein Aquarium selbstverständlich auf keinen Fall mit einem so großen Ökosystem vergleichen, obwohl es um exakt die gleichen Lebewesen geht. Sehr praktisch.

@Tobi:
Ich hatte noch keine Zeit deinen Link zu lesen, aber allgemein denke ich, dass ein Unterschied zwischen diesen Seen und Aquarien besteht. Würde ein Aquarium so aussehen wie ein See würde ich wohl keines haben...
Mein Vater baut z.b. Schwimmteiche und er achtet darauf überhaupt keine Nährstoffe zu haben. Meist sieht das so aus, dass man am Anfang eine Algenblüte hat und dann sind die Nährstoffe weg (hab ich auch schon nachgemmessen). Diese Teiche sind dann algenfrei, zum Test habe ich jedoch einmal eine Hygrophila difformis eingesetzt, diese verkrüppelte relativ schnell und ging dann ein. Also zwei ganz unterschiedliche Ansätze, jedoch in gewisser Weise auch unterschiedliche Ziele. Es wäre wohl auch nicht sinnvoll bei einem Teich mit 200m³ mit dem Düngen zu beginnen... :bonk:

Sind eigentlich alle Limnologen auf dem Holzweg, wenn sie behaupten, die regelmäßig zu Badeverboten führenden Algenplagen seien auf Eutrophierung zurückzuführen? Wenn ein sattes Nährstoffangebot zu Algenarmut führt, wie Nik behauptet sogar ohne wachsende Pflanzen, dann sollten alle überdüngten Seen, Tümpel, Weiher usw. algenfrei sein. Also alles nur optische Täuschungen? Ich schmeiß meine Kamera weg und gehe nie mehr raus in die Natur, da werde ich bloß verarscht.

Viele Grüße
Bernd
http://www.aquamax.de
 
Guten Morgen!

na ja, zum Unterscheiden von Pilzen, Bakterien und Algen reicht auch ein besseres Schülermikroskop noch ganz gut aus. Und wir wissen ja von Nik inzwischen, was er als Mikroflora bezeichnet. Man muss also nicht für Normalsterbliche unerreichbare Metagenomik bemühen, um davon abzulenken, dass man überhaupt keine Ahnung davon hat, was sich auf so einem Pflanzenblatt abspielt.
Die meisten Bakterien wird man mit einem Mikroskop nicht erkennen oder bestimmen können, das ist nuneinmal so. Was du mir mit dem Ablenken sagen willst weiß ich nicht, aber auch wenn ich nicht weiß was auf dem Blatt alles lebt (wisst ihr es?) bin ich in dieser hinsicht nicht so uninformiert wie du denkst...

Wer hat etwas von "bewusst" gesagt? Da wäre die "Absicht", "Platzhalter" zu spielen, schon ein wesentlich komplizierterer Prozess. Aber davon mal ganz abgesehen - "Platzhalter" für wen oder was?
Ist eigentlich nicht komplizierter, dort wo ein MO sitzt hat z.b. keine Alge Platz, wäre doch eine Möglichkeit!

Sag mal, hältst Du mich für einen kompletten Idioten? Davon muss ich ausgehen, wenn ich das "vermenschlichen" ernst nehmen soll. Aber zurück zur Ansäuerung. Das könnten theoretisch Bakterien tatsächlich leisten. Aber wozu? Erstens geht es hier inzwischen schon lange um die Frage, ob eine satte Düngung ohne Pflanzen Algenwuchs verhindert und zweitens stehen lt. Nik ja eh sowohl Pflanzen als auch eventuell vorhandene Algen bis zur Halskrause in Nährstoffen, sodass die Hilfe der ansäuernden Bakterien mehr als überflüssig wäre.

Nein, halte ich nicht. Bakterien säuern z.b. auch an durch ihre Atmungskette (Protonengradient). Oder als anderes Beispiel: Hast du schon einmal eine mit mehreren Bakterien-Kolonien bewachsene Agar-Platte gesehen? Dort wo viele Kolonien sind wachsen die Bakterien langsamer heran als einzelne. Der Grund ist, dass sie sich auch untereinander hemmen!

Genau. Wenn es kompliziert wird, muss man das Ganze als Ökosystem sehen. Macht man das und weist auf Seen oder sonstige Naturgewässer hin, darf man ein Aquarium selbstverständlich auf keinen Fall mit einem so großen Ökosystem vergleichen, obwohl es um exakt die gleichen Lebewesen geht. Sehr praktisch.

Ich spreche hier von sehr kleinen Ökosystemen, nämlich von dem Zusammenleben verschiedener Pilze und Bakterien untereinander.

Sind eigentlich alle Limnologen auf dem Holzweg, wenn sie behaupten, die regelmäßig zu Badeverboten führenden Algenplagen seien auf Eutrophierung zurückzuführen? Wenn ein sattes Nährstoffangebot zu Algenarmut führt, wie Nik behauptet sogar ohne wachsende Pflanzen, dann sollten alle überdüngten Seen, Tümpel, Weiher usw. algenfrei sein. Also alles nur optische Täuschungen? Ich schmeiß meine Kamera weg und gehe nie mehr raus in die Natur, da werde ich bloß verarscht.

Ließ noch einmal was ich geschrieben habe.
Allgemein muss ich sagen ich verstehe nicht warum du so aggresiv reagierst. Niemand hält dich für einen "Idioten" oder will dich "verarschen"! Wir diskutieren hier nur über ein Thema das ein Teil unseres Hobbys ist also eigentlich objektiv betrachtet ein ziemlich unwichtiges. Also warum sich so hineinsteigern? :wink:

lg
Domi
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hallo,

Bernd bitte fühl dich nicht gleich angegriffen oder veräppelt. Hier bei Flowgrow driften wir nicht gerne ins persönliche ab, bzw. kommt dies äußerst selten vor und wird dann auch abgeschaltet. Es ist mir daher wichtig, dass wir diese Diskussion weiterführen können. Sarkasmus, versteckte Angriffe usw. sollten bitte außen vor bleiben. Eine sachliche Grundlage hilft viel mehr bei einem solchen Thema, auch wenn es schnell ins emotionale abdriften kann, da wir uns in einem recht schwammigen Gebiet befinden.

@Domi
Seen und Aquarien kann man natürlich nicht einfach über einen Kamm scheren. Dennoch sind gerade die Seen aus Florida sehr viel besser geeignet, als irgendwelche Kaltwasserseen in Europa. In Seen hängen natürlich noch viele weitere Faktoren damit zusammen, ob es zu Algen kommt oder nicht. Wassertiefe, Wasserturbulenzen (Wellen usw.) und einiges mehr, was mir jetzt nicht einfällt ;).
Nährstoffe waren jedoch in der Untersuchung von Bachmann kein signifikantes Merkmal. Es ging vorrangig um Biomasse der Pflanzen, welche einen Entscheidenden Faktor in Bezug auf die Algen ausgemacht haben.

In unseren Aquarien können wir ja ein Glück sehr viel besser Einfluss nehmen und dementsprechend den Algen Paroli bieten.
 

Beetroot

Active Member
Hallo Bernd,

Ja, die üblichen Fragen werden schon gestellt, aber die Antworten, bzw. Empfehlungen laufen zu gefühlten 99 % auf Aufdüngung hinaus. Wenige weisen dabei auf die notwendigen zusätzlichen Veränderungen hin.
In den meisten Fällen liegen u.a. Nährstoffmängel oder Ungleichgewichte vor, ohne ausreichende Versorgung gehts im gut bepflanzten Aquarium eben nicht, folglich daraus eben Aufdüngung der jeweiligen Nährtsoffe.

Na ja, es kommt halt darauf an, ob sich die Betroffenen noch einmal melden. Aber an diesem Teil der Diskussion liegt mir nichts. Wenn Du glaubst, ich würde übertreiben, so kann das schon richtig sein. Andererseits kann man sich Erfolge auch schön reden und dann ist das Konto wieder ausgeglichen.
Die überwiegende Mehrheit gibt hier Feedback und Erfolge schön reden ist hier meiner Ansicht nach auch nicht die Regel.
Wenn dir an diesem Teil der Diskussion nichts liegt sparst du dir 08/15 Urteile welche ich auf Themen beziehe die in diesem Forum laufen. Wenn du Threads anderer Foren meinst die dir dein "Google Alarm" schmeisst, in dem unpassende Ratschläge gegeben werden kannst drauf verweisen und somit nicht unsere hier ins schlechte Licht rücken.

Gruß
Torsten
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

das ist so ein Haufen nachweihnachtlicher Spekulatius! Meinen Beitrag dazu möchte ich nur als Anregung verstanden wissen. Die theoretischen Möglichkeiten nehmen kein Ende und trotzdem wird hartnäckig erklärt wieso etwas ist oder auch nicht. Manchmal habe ich schon den Eindruck, darüber geht der Blick auf das Wesentliche, die Praxis verloren.

Sorry, aus einer vergleichbaren Trockensubstanz von Algen und Pflanzen auf die gleichen erforderlichen Lebensbedingungen rückschließen zu wollen ist grober Unsinn! Ich muss gestehen, bei solchen Argumenten bekomme ich Probleme und kann nicht mehr damit umgehen. Wegen der sowieso fehlenden Nachprüfbarkeit wird mir die Praxis wichtiger und in der zeigen sich mehr oder weniger deutlich wahrnehmbare Unterschiede.

Mir ist es gleich, welcher Begriff benutzt wird. Mikroorganismen(MO) ist allgemeiner und wäre eine Möglichkeit. Ich nutze den Begriff Mikroflora in seiner üblichen Belegung und die umfasst Bakterien und Pilze. So meine ich das auch. Vielleicht ist die Mund- und Darmflora ein Begriff, nicht -fauna, und das sind Örtlichkeiten, die wegen fehlenden Sonnenscheins für photoautotrophe Organismen unverdächtige Aufenthaltsorte sind. :)

Insgesamt sind Vergleiche mit natürlichen Gewässern wegen der völlig unterschiedlichen Nährstoffsituation schwierig. Es ist naheliegend sich in der Natur das Vorbild zu suchen. Das stellte sich für mich immer wieder als ungenügend übertragbar heraus, sodass ich gerade was die Begriffe der Trophie angeht sehr skeptisch bezüglich der Übertragbarkeit bin. Das ist ein Thema welches mich auch wegen eines anstehenden Teiches interessiert und da stellte sich die Frage ob ich den wie ein Aquarium betreibe - besser nicht. In der Summe führte das explizit *für die übliche Nährstoffsituation eines Aquariums* zu der Annahme das Algen mit gößeren Mengen mancher Nährstoffe nicht mehr zurechtkommen, Pflanzen schon.

Gruß, Nik
 
Tobi":3ieevno3 schrieb:
Hallo,

Bernd bitte fühl dich nicht gleich angegriffen oder veräppelt. Hier bei Flowgrow driften wir nicht gerne ins persönliche ab, bzw. kommt dies äußerst selten vor und wird dann auch abgeschaltet. Es ist mir daher wichtig, dass wir diese Diskussion weiterführen können. Sarkasmus, versteckte Angriffe usw. sollten bitte außen vor bleiben. Eine sachliche Grundlage hilft viel mehr bei einem solchen Thema, auch wenn es schnell ins emotionale abdriften kann, da wir uns in einem recht schwammigen Gebiet befinden.

Hallo Tobi,

wenn das schon zu viel war und Dein Eingreifen notwendig machte, wird es für mich schon sehr schwer. Ich kann mich nicht ernst genommen fühlen, wenn ich auf rein sachliche Fragen entweder keine Antwort bekomme, oder wenn regelrecht abstruse Ofenecken-Ideen als "Möglichkeiten" offeriert werden, die mit dem eigentlichen Thema rein gar nichts mehr zu tun haben.

Ich verstehe gut, dass Du hier den gewohnten Stil pflegen willst und respektiere das auch. Wenn Du damit klarkommst, dass auch Deine vollkommen richtigen Aussagen zum Thema ignoriert werden, ist das bewundernswert. Für mich gibt es aber im Umgang mit Ignoranz nur zwei Möglichkeiten: Ironie (Sarkasmus klingt bei mir anders) oder Ausstieg. Für rein sachliche Diskussionen bin ich jederzeit offen, aber ich erwarte wenigstens konkrete Antworten auf Fragen, oder eine Reaktion wie die von Nik, der jetzt nicht mehr in die Details gehen, sondern seinen Beweis liefern will. Das geht in Ordnung. Aber für Spielchen wie dieses fehlt mir die Zeit, das Verständnis und die Lust. Da ist wie gesagt Ironie noch so etwas wie ein letzter Versuch, wieder zur Sache zu kommen.

Viele Grüße
Bernd
http://www.aquamax.de
 
Hallo Torsten,
In den meisten Fällen liegen u.a. Nährstoffmängel oder Ungleichgewichte vor, ohne ausreichende Versorgung gehts im gut bepflanzten Aquarium eben nicht, folglich daraus eben Aufdüngung der jeweiligen Nährtsoffe.

das akzeptiere ich ja, zumindest in der Weise, wie das z. B. Tobi erklärt. In einem top gepflegten Pflanzenaquarium mit optimal eingestellter Düngung, Beleuchtung usw. gibt es keine Algenprobleme. Das ist seit Jahr und Tag auch meine Aussage. Aber genau da ist doch das Problem: Wenn hier oder sonst irgendwo Leute aufschlagen mit einem dicken Algenproblem, bekommen sie in aller Regel Fragen zu ein paar Wasserwerten gestellt, die sie gar nicht kennen und dann wird oft, aberf nicht immer, Aufdüngung als Maßnahme empfohlen. Was ich daran beanstande, ist die Tatsache, dass man scheinbar nicht daran denkt, dass ein veralgtes Aquarium eben nicht das gut und optimal bepflanzte Becken ist. Wenn dann pauschal Aufdüngung mit was auch immer empfohlen wird, wachsen bestenfalls die Algen noch zügiger, aber nicht die paar halbtoten Anubias und Echinodorus.

In diesem Thread geht aber Nik noch einen wesentlichen Schritt weiter mit seinen Behauptungen: Auch ganz ohne Pflanzen wachsen keine Algen, wenn nur genug gedüngt wird. Wenn an solchen Aussagen keine Zweifel und Fragen erlaubt sind, habe ich mich eben verirrt.
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hallo Bernd,

ich denke Fragen sind generell immer gern gesehen. Man muss auch bei weitem nicht konform gehen. Alles in allem muss man aber auch sehen, dass Nik ja probiert seinen Ideen praktische Relevanz abzugewinnen und probiert dies mit seinen Tests zu untermauern.

Bzgl. Algenfragen in diesem Forum muss man das schon etwas differenzierter sehen. Generelles Aufdüngen wird eigentlich kaum vorgeschlagen, sondern immer ein "Maßnahmenkatalog". Dieser umfasst viele Aspekte. Mag sein, dass dies für dich teilweise wie "einfach mal Aufdüngen" rüberkommt, so soll es jedoch nicht darstehen.

Bei wenig Pflanzenmasse im Becken, wird eigentlich immer zu mehr Pflanzenmasse geraten. Viele raten zudem zu gezielter Aufdüngung. In z.B. Andreas Kremsers Forum wird es ja nicht anders gemacht. Dort könnte man auch sagen, dass dann beinahe alle Beiträge zum pauschalen Aufdüngen raten.

Wenn Testergebnisse relativ klare Werte wiedergeben (NO3=0, PO4=0) und die Pflanzen einfach nicht richtig wachsen, wäre es falsch einfach auf Wasserwechsel zu setzen. Diese sollten natürlich parallel dennoch durchgeführt werden, jedoch sollte ebenfalls auf ein ausreichendes Nährstoffniveau geachtet werden.

Eutrophierung im Pflanzenaquarium ist etwas wirklich unbedeutendes, da es mit viel Nährstoffen meist immer sehr gut klappt, was jedoch nicht heißen soll, dass es mit wenig Nährstoffen nicht auch klappt :). Eigentlich ist es mit genug Biomasse eigentlich relativ egal, wie viel vorhanden ist. Es muss jedoch immer genug im Aquarium vorhanden sein, so dass die Pflanzen wachsen können.

Mikroflora hin oder her... es scheint schon Dinge im mikroskopischen Bereich zu geben, die Einfluss auf die Stabilität haben.
 

Bratfisch

Member
Hallo.

Tobi":15e21fa7 schrieb:
Alles in allem muss man aber auch sehen, dass Nik ja probiert seinen Ideen praktische Relevanz abzugewinnen und probiert dies mit seinen Tests zu untermauern.

Genau das ist der Punkt. Und deshalb bin ich auf Nik´s Versuch welchen er trotzt Regen- und Graupelschauer durchzieht sehr gespannt. Zwar habe ich ebenfalls bestimmte Bedenken aber gerade diese Bedenken sind es welche meine Neugier um so mehr anblasen und die zehn Gebote mal eben langweilige zehn Gebote sein lassen. Vieleicht wurd das elfte ja nicht niedergemeißelt weils aufm Berg gerad anfing zu regnen und Moses sich beeilen mußte und Gott die Hämmerei eh nicht mehr ertragen konnte ...

Und selbst wenn dieser Versuch scheitern sollte, dann ist immer noch nur der Versuch gescheitert (was auch ein positives Ergebnis ist weil er Vorhandenes absichert und ich glaub Nik sieht das eben genau SO sportlich) und nicht der Mensch. Sowie es hier unterschwellig rüberkommt warten scheinbar manche darauf dass über seine Theorie "der Nik" doch hoffentlich scheitert und damit folgend zum aquaristischen Trottel wird über den ab da gerne gelacht werden darf. Das sind aber Leute die selbst viel auf ihr Ego halten und daraus projizieren was diesem am unangenehmsten wäre.

Außerdem würde ich mir solche Grundlagenarbeit vermehrt wünschen. Als "kleine Diplomarbeiten", "Aquarianer forscht" oder sowas. Mitglieder welche wissenschaftlich zu arbeiten gewohnt sind gibt es ja hier welche. Die könnten Anleitung geben damit sowas Fundament hat. Im Nano-Forum hatte ich im Scherz mal von der "Aquaristik-Universität" gefaselt. Ist übertrieben. Klar. Aber warum nicht dezentral im Wohnzimmer, der Küche oder im Keller ein bißchen forschen? Ein kleines Becken, eine bestimmte Pflanze, ausgewähltes Licht und dann z.B. auf dem Nährstoff-Klavier spielen und dokumentieren. Das muß nicht viel Geld kosten. Und Gegenwert kommt zurück durch Versuche von anderen bzgl. anderer "Probleme". Vieles wäre da möglich und könnte als Aufgaben an Interessenten vergeben werden.

... *sabbel* :- )

---

Ingo
 

Dieter

Member
Hallo Nik,

danke, dass Du trotz hitziger Auseinandersetzung noch Zeit gefunden hast,einem Neuling und Anfänger hier zu antworten.

Hierhin werden teilweise universitäre Untersuchungen verlinkt oder auch über Jahre entwickelte etablierte Düngesysteme als DAS Lösungschema gegen Algen und für einen tollen Pflanzenwuchs beschworen. Das eine ist für mich zu theoretisch, das andere sicher zu einem hohen Prozentsatz die richtige Wahl. Was aber nicht heißen muss, dass diese Richtung der Kardinalweg ist um algenfreie Becken zu reproduzieren.

Nik ist ein Aquarianer der Praxis, hinterfragt oft, wo andere aufhören zu fragen. So kenne ich das zumindest aus anderen Beiträgen oder Foren. Diese praktischen langjährigen Eigenerfahrungen und Versuche, erst recht wenn sie keine ausgetrampelten Pfade gehen, sind doch für alle praktizierenden Aquarianer interessant. Deshalb sollte man das Ganze im Vorfeld nicht so vehement in Frage stellen.

In der Regel vollentsalzt Du Dein Ausgangwasser, ehe Du es mit Preis Mineralsalz auf eine konstante KH bringst. So habe ich es zumindest gelesen. Weiter hatte ich immer den Eindruck, dass Du versuchst relativ viele Bedingungen im Ökosystem Aquarium gleich oder wenig schwankend zu halten. Vielleicht ist ja auch ein Grund für Deine algenfreien Becken, dass dadurch weniger Stress durch Veränderung und Anpassung dort passiert.

Naja, bei mir Theorie und hoffentlich bei Dir bald die Praxis. Bin mal gespannt.

Gruß Dieter
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

Danke Ingo. Ich hätte das nicht gebraucht, tut trotzdem gut. Vor allem hast du es mit deiner Beschreibung sehr gut getroffen.

Grundsätzlich hat die "Algenberatung" hier eine ausgesprochen durchgängig gehandhabte Struktur, die überhaupt nicht zu irgendwelchen Dissonanzen irgendwelcher Art führen.
Die Becken, die Pflanzenmängel werden angesehen, nach den im Regelfall vorhandenen Mängeln/Problemen geforscht. Jeder wird gefragt wie er sein Aquarium betreiben will, dann wird ihm von darauf spezialisierteren Aquarianern auf die Sprünge geholfen - und gut is. Wasserwechsel und Pflanzenmasse erleichtern die Sache ungemein! Trotzdem nehme ich mir heraus beide Punkte differenzierter zu betrachten. Nirgends funktioniert die praktizierte Koexistenz verschiedener Ansätze so gut wie hier.

Das Spässje mit dem pflanzenlos algenfrei zu betreibenden Becken ist in diesem Fall plakativer, ansonsten im Rahmen üblicher Spielereien. Selbstverständlich sehe ich das sportlich, aber es sollte niemand annehmen ich hätte mich verführen lassen, im Gegenteil. Bei solchen Dingen habe ich sehr konkrete Vorstellungen und üblicherweise funktionieren die. An Grenzen zu gehen ist mir grundsätzlich interessant und wenn sich so etwas bietet, bin ich gefährdet. Ich bin mit Filterung, Bodengrund, Licht, Düngung an Grenzen gegangen und habe wohl allgemein ein Problem dass ich alles endgültig :D ausgelotet haben muss, bevor ich mich ruhiger, praktizierender Aquaristik ergeben kann. ;) Die Möglichkeit des Scheiterns ist Kick und hielte mich niemals ab! Hier ist das Klima so, da geht so etwas eh leicht. Das soll ja auch nicht der Königsweg werden sondern in einem Punkt mehr Klarheit schaffen. Und ich bin ja auch nicht nur Herzchen, provozieren darf das schon! ;)


Hallo Dieter,
Dieter":2p4mwq5y schrieb:
In der Regel vollentsalzt Du Dein Ausgangwasser, ehe Du es mit Preis Mineralsalz auf eine konstante KH bringst. So habe ich es zumindest gelesen. Weiter hatte ich immer den Eindruck, dass Du versuchst relativ viele Bedingungen im Ökosystem Aquarium gleich oder wenig schwankend zu halten. Vielleicht ist ja auch ein Grund für Deine algenfreien Becken, dass dadurch weniger Stress durch Veränderung und Anpassung dort passiert.
oh, da liegst du eher weiter daneben. Du liest auch nicht richtig mit! :D Früher habe ich vollentsalzt und mit Duradrakon aufgesalzen, weil das (damals ?) 20% PMS enthielt. PMS kannte ich schon länger. Heute wird es beim Duradrakon nicht mehr erwähnt!? Zur alleinigen Aufsalzung ist PMS ungeeignet! Ansonsten nutze ich schon Jahre Leitungswasser, dünge das im Rahmen hier aufgeführter Düngesysteme - wobei es viele wundern würde wie locker, d.h. mit welcher Bandbreite ich das praktiziere. Gemessen habe ich schon lange nicht mehr. Die VEA wieder dranzustöpseln hat schon länger nur geringe Priorität. Mit geht es noch leichter. Algenfrei sind meine Becken vor allem deshalb, weil ich keine Algen akzeptiere! Wäre das anders hätte ich früher aufgehört und mich abgefunden. ;) Die hatten mich schon an den Rand der Hobbyaufgabe gebracht, heute läuft das andersherum. Das sehe ich auch sportlich. :D Es ist schwer zu vermitteln, wie sicher ich mit denen inzwischen bin. Ausnahmen bestätigen die Regel. ;)

Gruß, Nik
 

Ähnliche Themen

Oben