Allgemeine Frage: Algen und Pflanzen?

nik

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Hallo Bernd,

Bernd Kaufmann":2ygiqgqu schrieb:
warum ist in einem der üblichen Außenfilter der Mineralisierungsprozess "weit weg vom System"? In den Aquarien, die ich kenne, sind Filter innen oder außen in jedem Fall eng mit dem "System" verbunden, bzw. sind in allen Fällen Teil des Systems.
weil im Filter Nährstoffe ausfallen. Lässt man einen Außenfilter länger laufen, bildet sich der Filterschlamm. Bis auf eine gewisse Austauscherfunktion ist das gebunden und für das System verloren.

Außerdem kommt es in üblichen Filtersystemen nicht zu mehr Chelatabbau als in anderen Teilen des Systems.
Nirgends im System wird die Mikroflora so intensiv angeströmt wie auf dem Filtersubstrat. Mikroflora ist in einem stabilen System immer am Hungern! Beides zusammen führt zu einem stärkeren Abbaudruck gegen die Chelatoren. Ich will das noch nicht einmal speziell an den Chelatoren festmachen, das betrifft den gesamten Nährstoffcocktail.

Wenn ein Aquarium nahezu filterlos betrieben wird, aber mit der gleichen Menge an organischem Material beschickt wird, müssen und werden sich die Mikroorganismen andere Substrate suchen, um ihre "Arbeit" zu verrichten. Im Zweifelsfall eben auch die Oberfläche der Pflanzen.
Ja, darauf will ich hinaus.
Für die gleiche Leistung und die gleiche Menge zu verarbeitender Stoffe ist aber auch die gleiche Menge Mikroflora notwendig. Die Konsequenz wäre eine Menge Mikroflora auf den Pflanzen und allen anderen Teilen des Aquariums, die dem üblichen Filterschlamm entspräche. Ich bin sicher, dass dies niemandem gefallen würde.
Warum suggerierst du nun ein Bild von wegen Biofilm verschlammtem Pflanzen? Filterschlamm sind vor allem Fällungen. Den konnte ich schon in erklecklichen Mengen entfernen, ohne dass das System erkennbar darauf reagiert hätte.

Ich denke, es ist ein Unterschied ob Mineralisation im Becken oder auf einem intensivst angeströmten Filtermaterial geschieht.

Warum willst Du mich immer in die Ecke der Filterfetischisten rücken?
Daran habe ich nicht einmal gedacht!

Ich habe noch nie und nirgendwo die Bedeutung der Filterung groß herausgestellt. Ganz im Gegenteil - ich werde seit mehreren Jahrzehnten nicht müde, den Leuten zu erklären, dass ich den Filter für das am meisten überschätzte Teil eines Aquariums halte. Und ich lebe diese Einstellung auch vor, indem ich selbst Filterung mehr oder weniger zur Wasserbewegung degradiert habe.
Die Klarheit der Äußerung überraschte mich trotzdem. Es ist angekommen.

Dann war Dein Test verdorben oder falsch ausgeführt. Ein Altwasserbecken mit "absurd" hohem Sauerstoffgehalt führt, wenn es denn tatsächlich existieren würde, automatisch zu einer ebenso absurd hohen Redoxspannung und zur Oxidation von Spurenelementen. Absurd hoher Sauerstoffgehalt liegt weit über 100 %, also bei 25 °C Wassertemperatur weit über 8,3 mg/l. Das schaffen nur Pflanzen oder Algen mit extremem Wachstum, was wieder viele Nährstoffe in verfügbarer Form bedingt. Wo sollen die herkommen bei geringer Fütterung und "sehr geringer" Düngung? Deshalb kann an diesem Beispiel etwas nicht stimmen.
Das waren auch die Zeiten, zu denen ich noch das Redoxpotential maß. Da das lediglich mit einer gewissen Verzögerung der Entwicklung des Sauerstoffgehalts folgte, stellte sich die O2-Messung als brauchbarer heraus. Das Becken war in aller Regel immer jenseits der Sättigungsgrenze - auch morgens. Ich glaube schon deshalb nicht mehr an einen bestimmenden Einfluss der Redoxspannung. Es hätte sonst nicht so lange funktionieren können.

Das Becken bruzzelte weitgehend in sich selbst. Das war ein extrem dicht bewachsenes Becken und vergehende Pflanzenmasse blieb im System. Praktisch ließ die sich gar nicht entfernen.

Das wird langsam kabarettistisch. Die Mikroflora braucht Nahrung, wenn sie der Pflanze etwas liefern soll. Woher nehmen und nicht stehlen? Die Bakterien und Pilze machen aus organischen Teilchen erst mineralische, gelöste Stoffe, welche die Pflanzen aufnehmen könnten. Dazu brauchen sie also "Input". Der sähe auf den Pflanzen nicht besonders attraktiv aus. Außerdem würden dann latent vorhandene Algen schneller als die Pflanzen profitieren. Genau das ist ja auch in fast allen veralgten Aquarien der Fall.
Selbstverständlich braucht Mikroflora Nahrung, nehmen wir solange das was im Aquarium üblicherweise anfällt, Fischfutter.
Wie kommst du denn darauf, dass das (Mineralisation) auf den Pflanzen nicht besonders attraktiv aussähe? Es geht um gelöste Stoffe.
Schaue dir in meinem Album im Ordner 60x35x35 die Bilder zum Biofilm auf der Scheibe an, der ist so unauffällig, dass die Scheiben monatelang nicht gereingt werden brauchten. Soll das dann auf Pflanzen zur schleimig, braunen Un-Attraktion werden? Das meinst du nicht im Ernst. Du führst dazu irgend welche aus den Fugen geratenen Szenarien an.

Aha, das ist Dir also auch schon aufgefallen. Bliebe noch der Beweis zu liefern für Deine Vermutung, vor allem, wenn Du Deiner geliebten Mikroflora nicht nur das Filtersubstrat, sondern auch noch die Pflanzen als Besiedelungsfläche nehmen willst. Ich bin nach wie vor gespannt.
Warum ist denn manchmal der Algendruck so hoch, dass Pflanzen bis auf ein paar junge Blätter komplett besiedelt werden?

Bei meinem Versuch blieben ja Scheiben und Sand als Besiedelungsfläche, drumherum passiert auch entsprechend weniger. Das besondere Merkmal wird nur die ständige, vollständige Düngung sein - ohne die Nährstoffkonkurrenz der Pflanzen.

Gruß, Nik
 
Hallo Kurt,
Gut das du das auch ansprichst, gute Erfahrungen habe ich mit lockeren braunen Mulm, auch im Filter.
Ich fahre den Filter nur mit Tonröhrchen und reinige nicht mehr, Mikroorganismen gibt es aber genug (Fundgrube).

das ist genau der "richtige" Mulm. Dazu zitiere ich mal KRAUSE aus "Handbuch Aquarienwasser":

... Wenn derartiges Quellwasser einige Zeit mit der Luft in Berührung war, hat es so viel Sauerstoff aufgenommen, dass die Fe2+-Ionen in Fe3+-Ionen übergehen. Dreiwertige Eisen-Ionen aber sind grundsätzlich nicht mehr wasserlöslich, sondern bilden unlösliche Verbindungen beispielsweise mit Phosphaten oder als Oxidhydrate, die als "Eisenocker" in Quellnähe ausfallen. Auf diese Weise verarmt das Wasser an Eisen und wird schließlich eisenfrei. Ein ähnlicher Prozess läuft auch in vielen Aquarien ab und zwar vor allem in den Aquarienfiltern: Das sauerstoffhaltige Aquarienwasser verarmt ständig an Eisen und der schwarzbraune Schlamm, der später beim Auswaschen des Filtermaterials herauskommt, ist extrem eisenhaltig! ...

Soweit Krause. Im Buch ist ein Verweis auf ein Bild einer Sickerquelle mit solchem Eisenocker. Das kann ich natürlich nicht zeigen, aber ich habe ein eigenes: http://www.aquamax.de/Bildergalerie/Sri ... 008-06.htm

Unter Reduktionsbedingungen kann aber dieser Eisenocker auch wieder in Lösung gehen.

Ich habe noch meine frühere Filtermethode mit Watte im Kopf, die war ganz dunkel und öfter verschlammt, damals hatte ich noch nicht die Möglichkeit das zu untersuchen, geht es bei der Verschlammung bis zur Denitrifikation?
Kannst du mal den Unterschied verdeutlichen, es wäre sehr nett und würde mich schon interessieren.

Bei heute üblichen Umwälzleistungen ist Denitrifikation im Filter ziemlich unwahrscheinlich. Dazu kommt, dass die Denitrifikation auch nur funktioniert, wenn eine ausreichende Kohlenstoffquelle (C) vorhanden ist. Stichwort "Wodka-Filter". Deshalb muss ich hier oft grinsen, wenn vom "Superfiltermaterial" Siporax wegen seiner angeblich zu starken Denitrifikationsleistung abgeraten wird. Siporax wurde von Schott entwickelt für Kläranlagen mit einer vergleichsweise ungeheuerlichen Belastung und dementsprechenden Mengen Kohlenstoff bei gleichzeitig notwendiger Sauerstoffarmut, was beides in Aquarien so gut wie nie vorkommt. Die Form und damit die geringe Schüttdichte ist für Kläranlagen geeignet und konzipiert, nicht für Aquarien.

Würde, bzw. könnte Siporax das ohne Weiteres leisten, was es laut Werbung kann, so wäre es eventuell tatsächlich im Sinne mancher hier Schreibenden "schädlich". Aber es ist ganz einfach neutral, weder besonders nützlich, noch besonders schädlich. Im Übrigen kann ich auch nicht verstehen, warum Denitrifikation nun so schädliche Wirkung haben soll. Der "Verlust" an Nitrat ist unter Normalbedingungen sehr moderat und wird hier doch sowieso durch "fette" Düngung mehr als ausgeglichen.

Zurück zum Mulm. Den lockeren, braunen, flockigen haben wir kennen gelernt. Der nicht so ideale ist eher graugrünlich und enthält noch reichlich nicht vollständig umgebautes organisches Material. Im mikroskopischen Bild findet man darin wesentlich mehr Nematoden, Infusorien, Amöben usw. Er ist einfach noch nicht "fertig". Aber für Mikroskopiker wahrscheinlich interessanter, weil artenreicher.
 
warum ist in einem der üblichen Außenfilter der Mineralisierungsprozess "weit weg vom System"? In den Aquarien, die ich kenne, sind Filter innen oder außen in jedem Fall eng mit dem "System" verbunden, bzw. sind in allen Fällen Teil des Systems.
weil im Filter Nährstoffe ausfallen. Lässt man einen Außenfilter länger laufen, bildet sich der Filterschlamm. Bis auf eine gewisse Austauscherfunktion ist das gebunden und für das System verloren.

Hallo Nik,

die Nährstoffe fallen immer innerhalb des Systems aus. Ob im Filter oder ersatzweise am / im Bodengrund oder auf Deko, auf Pflanzen, ist vollkommen egal. Wenn Du an ausgefallene Spurenelemente denkst, ist es tendenziell sogar genau umgekehrt: In einem durch starke Verschlammung zugesetzten Filtermaterial kommt es zu parzieller Reduktion, wodurch wenigstens Teile der ausgefällten Nährstoffe wieder in Lösung gehen. Fallen die oxidierten Nährstoffe dagegen im Aquarium selbst aus, ist durch den allgegenwärtigen Sauerstoff Reduktion unmöglich.

Außerdem kommt es in üblichen Filtersystemen nicht zu mehr Chelatabbau als in anderen Teilen des Systems.
Nirgends im System wird die Mikroflora so intensiv angeströmt wie auf dem Filtersubstrat. Mikroflora ist in einem stabilen System immer am Hungern! Beides zusammen führt zu einem stärkeren Abbaudruck gegen die Chelatoren. Ich will das noch nicht einmal speziell an den Chelatoren festmachen, das betrifft den gesamten Nährstoffcocktail.

Alle Lebewesen sind immer und überall (auch im Filter) am Hungern. Und sie vermehren sich nur so stark, wie es Nahrungs- und Raumangebot zulassen. Du hast Dich in diese "Filter-sind-schädlich-Kiste" vollständig verrannt und bringst ständig elementare Grundgesetzmäßigkeiten der Biochemie durcheinander.

Wenn ein Aquarium nahezu filterlos betrieben wird, aber mit der gleichen Menge an organischem Material beschickt wird, müssen und werden sich die Mikroorganismen andere Substrate suchen, um ihre "Arbeit" zu verrichten. Im Zweifelsfall eben auch die Oberfläche der Pflanzen.
Ja, darauf will ich hinaus.

Das weiß ich doch, dass Du darauf hinaus willst. Aber Du ignorierst permanent die einfachsten Abläufe.

Für die gleiche Leistung und die gleiche Menge zu verarbeitender Stoffe ist aber auch die gleiche Menge Mikroflora notwendig. Die Konsequenz wäre eine Menge Mikroflora auf den Pflanzen und allen anderen Teilen des Aquariums, die dem üblichen Filterschlamm entspräche. Ich bin sicher, dass dies niemandem gefallen würde.
Warum suggerierst du nun ein Bild von wegen Biofilm verschlammtem Pflanzen? Filterschlamm sind vor allem Fällungen. Den konnte ich schon in erklecklichen Mengen entfernen, ohne dass das System erkennbar darauf reagiert hätte.

Ich suggeriere gar nichts, sondern will Dir klarmachen, dass eine bestimmte Menge an zugeführter Nahrung von einer bestimmten Menge an "Mikroflora", zu der ich jetzt mal nicht nur Bakterien rechne, zu einer bestimmten Menge an Mulm verarbeitet wird. Werden die Ausfällungen aller Art nicht mehr im Filter deponiert, so müssen sie zwangsläufig im ganzen Aquarium verteilt werden und das ist auch so.

Ich denke, es ist ein Unterschied ob Mineralisation im Becken oder auf einem intensivst angeströmten Filtermaterial geschieht.

Ja, klar. Im Filter unsichtbar, im Aquarium sichtbar. Die biochemischen Unterschiede sind mehr als marginal und wenn überhaupt vorhanden, sogar im Filter eher möglich, weil dort tendenziell Reduktion vorkommen kann, was sonst nur noch im Bodengrund möglich ist.


Dann war Dein Test verdorben oder falsch ausgeführt. Ein Altwasserbecken mit "absurd" hohem Sauerstoffgehalt führt, wenn es denn tatsächlich existieren würde, automatisch zu einer ebenso absurd hohen Redoxspannung und zur Oxidation von Spurenelementen. Absurd hoher Sauerstoffgehalt liegt weit über 100 %, also bei 25 °C Wassertemperatur weit über 8,3 mg/l. Das schaffen nur Pflanzen oder Algen mit extremem Wachstum, was wieder viele Nährstoffe in verfügbarer Form bedingt. Wo sollen die herkommen bei geringer Fütterung und "sehr geringer" Düngung? Deshalb kann an diesem Beispiel etwas nicht stimmen.
Das waren auch die Zeiten, zu denen ich noch das Redoxpotential maß. Da das lediglich mit einer gewissen Verzögerung der Entwicklung des Sauerstoffgehalts folgte, stellte sich die O2-Messung als brauchbarer heraus. Das Becken war in aller Regel immer jenseits der Sättigungsgrenze - auch morgens. Ich glaube schon deshalb nicht mehr an einen bestimmenden Einfluss der Redoxspannung. Es hätte sonst nicht so lange funktionieren können.

Ich kenne die Schwierigkeiten der Redoxmessung recht gut und messe deshalb im 26. Jahr mit meinem dritten professionellen Sauerstoffmessgerät. Deshalb sage ich, dass mit dieser Schilderung des Altwasserbeckens mit seinem "absurd" hohen Sauerstoffgehalt etwas nicht stimmte. Es ist absolut unmöglich, dass der Sauerstoffgehalt so hoch war. Dein Test war schlicht kaputt.

Das Becken bruzzelte weitgehend in sich selbst. Das war ein extrem dicht bewachsenes Becken und vergehende Pflanzenmasse blieb im System. Praktisch ließ die sich gar nicht entfernen.

Auch das zeigt, dass Du nicht viel über Oxidation und Reduktion weißt. Da wird es extrem mühsam, weiter zu diskutieren.

Das wird langsam kabarettistisch. Die Mikroflora braucht Nahrung, wenn sie der Pflanze etwas liefern soll. Woher nehmen und nicht stehlen? Die Bakterien und Pilze machen aus organischen Teilchen erst mineralische, gelöste Stoffe, welche die Pflanzen aufnehmen könnten. Dazu brauchen sie also "Input". Der sähe auf den Pflanzen nicht besonders attraktiv aus. Außerdem würden dann latent vorhandene Algen schneller als die Pflanzen profitieren. Genau das ist ja auch in fast allen veralgten Aquarien der Fall.
Selbstverständlich braucht Mikroflora Nahrung, nehmen wir solange das was im Aquarium üblicherweise anfällt, Fischfutter.
Wie kommst du denn darauf, dass das (Mineralisation) auf den Pflanzen nicht besonders attraktiv aussähe? Es geht um gelöste Stoffe.

Aua. Es geht um die Menge der organischen Substanzen, die im gefilterten Aquarium eben im Filter landen und verhackstückt werden, bis sie in ihre jeweiligen Endprodukte umgewandelt wurden. Da ist unter anderem auch eine nicht unerhebliche Menge Kot dabei in einem besetzten Aquarium. Was an gelösten Stoffen übrig bleibt, ist freilich nicht sichtbar.

Schaue dir in meinem Album im Ordner 60x35x35 die Bilder zum Biofilm auf der Scheibe an, der ist so unauffällig, dass die Scheiben monatelang nicht gereingt werden brauchten. Soll das dann auf Pflanzen zur schleimig, braunen Un-Attraktion werden? Das meinst du nicht im Ernst. Du führst dazu irgend welche aus den Fugen geratenen Szenarien an.

Ich beschreibe das, was ich sehr häufig sehe. Das sind nun mal keine "Vorzeige-Aquarien".

Aha, das ist Dir also auch schon aufgefallen. Bliebe noch der Beweis zu liefern für Deine Vermutung, vor allem, wenn Du Deiner geliebten Mikroflora nicht nur das Filtersubstrat, sondern auch noch die Pflanzen als Besiedelungsfläche nehmen willst. Ich bin nach wie vor gespannt.
Warum ist denn manchmal der Algendruck so hoch, dass Pflanzen bis auf ein paar junge Blätter komplett besiedelt werden?

Weil die Pflanzen zu langsam sind? Weil es in der Natur ein völlig normaler Vorgang ist, der nur im Aquarium die Optik stört?

Bei meinem Versuch blieben ja Scheiben und Sand als Besiedelungsfläche, drumherum passiert auch entsprechend weniger. Das besondere Merkmal wird nur die ständige, vollständige Düngung sein - ohne die Nährstoffkonkurrenz der Pflanzen.

Das funktioniert nur mit toxischen Mengen von Spurenelementen.
 

kurt

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Hallo Bernd,

Bernd Kaufmann":etypzxc2 schrieb:
Übrigen kann ich auch nicht verstehen, warum Denitrifikation nun so schädliche Wirkung haben soll. Der "Verlust" an Nitrat ist unter Normalbedingungen sehr moderat und wird hier doch sowieso durch "fette" Düngung mehr als ausgeglichen.
Ich hatte mal bei Diskusbesatz einen Denitrifikationsfilter über Beipass gefahren (gefüttert mit Ethanol) Schwierigkeiten gab es da nicht, das größte Problem war Reduktion die manchmal bis zum Sulfatabbau ging und die damit verbundene Geruchsbelästigung.
Da gab´s von meiner Holden was auf´s Dach.
Die Filterbauanleitung und der Siporax-Test stehen im Diskusjahrbuch, im welchen müsste ich nachsehen.
Vorteil von Siporax ist die große Oberfläche, ich hatte aus Kostengründen kleine Schaumstoffwürfel gepackt eingesetzt.

Mit fetter Düngung habe ich auch meine Probleme, wenn ich niedrig fahre, komme ich besser zurecht.
Wichtiger ist, dass alle Nährstoffe vorhanden sind, die Werte sollten auch beständig und gleichbleibend sein.

Ich muss auch mal wieder meine Sichtblende vom Bodengrund abbauen und nachsehen, die Eisenausfällungen und eventuelle Verschlammungen kann man an der Scheibe bzw. Bodenkammer ganz gut sehen.


Der nicht so ideale ist eher graugrünlich und enthält noch reichlich nicht vollständig umgebautes organisches Material. Im mikroskopischen Bild findet man darin wesentlich mehr Nematoden, Infusorien, Amöben usw. Er ist einfach noch nicht "fertig". Aber für Mikroskopiker wahrscheinlich interessanter, weil artenreicher.
So habe ich das dann auch erfahren, mit graugrünlichem Mulm im Testbecken bevor es sich stabilisierte, das müsste doch mit Filterabsetzungen gleichzusetzen sein, oder?
 
Hallo Kurt,

Bernd Kaufmann":1rjbahl7 schrieb:
Übrigen kann ich auch nicht verstehen, warum Denitrifikation nun so schädliche Wirkung haben soll. Der "Verlust" an Nitrat ist unter Normalbedingungen sehr moderat und wird hier doch sowieso durch "fette" Düngung mehr als ausgeglichen.
Ich hatte mal bei Diskusbesatz einen Denitrifikationsfilter über Beipass gefahren (gefüttert mit Ethanol) Schwierigkeiten gab es da nicht, das größte Problem war Reduktion die manchmal bis zum Sulfatabbau ging und die damit verbundene Geruchsbelästigung.
Da gab´s von meiner Holden was auf´s Dach.

mit Recht, das geht ja auch aquaristisch gesehen zu weit. :mrgreen:

Die Filterbauanleitung und der Siporax-Test stehen im Diskusjahrbuch, im welchen müsste ich nachsehen.
Vorteil von Siporax ist die große Oberfläche, ich hatte aus Kostengründen kleine Schaumstoffwürfel gepackt eingesetzt.

Der Artikel ist mir auch noch in (schlechter) Erinnerung, weil alles andere als wissenschaftlich und unvoreingenommen. Die große Oberfläche des Materials ist zwar pro Gewichtseinheit durchaus gegeben, aber dieser Vorteil wird beim Betrieb im Aquarium durch die extrem ungünstige Form der Ringe zunichte gemacht. Geringe Schüttdichte und riesige Löcher, in denen außer zu schnellem Wasserdurchlauf nichts passiert. Da warst Du mit den Schaumstoffwürfeln mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar besser versorgt.

Mit fetter Düngung habe ich auch meine Probleme, wenn ich niedrig fahre, komme ich besser zurecht.
Wichtiger ist, dass alle Nährstoffe vorhanden sind, die Werte sollten auch beständig und gleichbleibend sein.

Lass Dich bloß nicht erwischen mit so frevlerischen Aussagen! :mrgreen: Bei der Gelegenheit: Ich habe mir Dein Aquarium angeschaut und bin begeistert. Das ist genau meine "Kragenweite". Das sage ich, obwohl ich nichts von Altwasseraquaristik halte. Einfach wunderschön, großes Kompliment!

Ich muss auch mal wieder meine Sichtblende vom Bodengrund abbauen und nachsehen, die Eisenausfällungen und eventuelle Verschlammungen kann man an der Scheibe bzw. Bodenkammer ganz gut sehen.

Wenn es Dich stark interessiert, dann mach mal. Notwendig ist das aber nicht.

Der nicht so ideale ist eher graugrünlich und enthält noch reichlich nicht vollständig umgebautes organisches Material. Im mikroskopischen Bild findet man darin wesentlich mehr Nematoden, Infusorien, Amöben usw. Er ist einfach noch nicht "fertig". Aber für Mikroskopiker wahrscheinlich interessanter, weil artenreicher.
So habe ich das dann auch erfahren, mit graugrünlichem Mulm im Testbecken bevor es sich stabilisierte, das müsste doch mit Filterabsetzungen gleichzusetzen sein, oder?

Natürlich. Zersetzung und Mineralisierung, Um- und Abbau von organischem Eintrag finden immer in jedem intakten Gewässer und in jedem Aquarium durch die entsprechenden Kleinlebewesen bis hinunter zu den Bakterien statt. Wo das passiert, ist völlig irrelevant. Was vorher im Filter war, ist nachher im ganzen Aquarium verteilt, aber es ist immer die gleiche Menge.

Will man es aus dem System entfernen, geht das über die Reinigung des Filters etwas einfacher. Will man es erhalten, ist es im Filter aus dem Blickfeld. Biologisch ist das aber absolut gleichgültig und reine Geschmacksache. Ich selbst bin kein Filterfan, sondern mache das über Wasserwechsel. Aber jeder, wie er möchte.
 

kurt

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Hallo Bernd,

Bernd Kaufmann":wnwqjtvt schrieb:
Das ist genau meine "Kragenweite". Das sage ich, obwohl ich nichts von Altwasseraquaristik halte. Einfach wunderschön, großes Kompliment!
Danke, das liest man natürlich gerne. :D
Aber ob Altwasser oder andere Systeme ist gleichgültig, wenn sie denn funktionieren!
Gerade die Bandbreite der Aquaristik ist ja so faszinierend, da kommt man erst gar nicht auf die Idee sich viel im Liegestuhl aufzuhalten und zu chillen (nennt man doch heutzutage so?)….sie hält ein auf Trab. :lol:
 

kurt

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Hallo zusammen,

hier mal ein Bild zu den immer angesprochen angeblich algenfreien Aquarien, beim Mikroskopieren bin ich zufällig auf diese kleine Ansammlung gestoßen.


Es ist eine Mikroskopaufnahme 100-fach. Fotografiert durch das Okular…Kameraeinstellung- Makro.
Gezeigt werden Cyanobakterien, im Objektträger konnte man auch schön die schwingenden Bewegungen sehen.
Zur Orientierung der Größenordnung kann man das zu sehenden Blatt nehmen, es ist Vesicularia dubyana.
(Umkehrschluss) wann würden sie sich explosionsartig vermehren, was müsste man alles falsch machen?
Ich hoffe die Diagnose ist richtig, sonst berichtigen.
 

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kurt":2cmxyxwg schrieb:
Hallo zusammen,

hier mal ein Bild zu den immer angesprochen angeblich algenfreien Aquarien, beim Mikroskopieren bin ich zufällig auf diese kleine Ansammlung gestoßen.

Hallo Kurt,

das algenfreie Aquarium war schon immer eine Utopie und bleibt es hoffentlich auch weiterhin. Fände man auch mit dem Mikroskop keine Algen oder Cyanobakterien, wäre sowieso alles tot.

Es ist eine Mikroskopaufnahme 100-fach. Fotografiert durch das Okular…Kameraeinstellung- Makro.
Gezeigt werden Cyanobakterien, im Objektträger konnte man auch schön die schwingenden Bewegungen sehen.
Zur Orientierung der Größenordnung kann man das zu sehenden Blatt nehmen, es ist Vesicularia dubyana.

Der Größenvergleich ist gut. Solche winzigen Mengen Cyanobakterien werden sich überall finden lassen, wenn man lange genug sucht. Sie breiten sich aber nur dann auch makroskopisch sichtbar aus, wenn die Wuchsbedingungen für sie besser werden. Das scheint in Deinem Aquarium aber nicht unmittelbar bevorzustehen.

(Umkehrschluss) wann würden sie sich explosionsartig vermehren, was müsste man alles falsch machen?
Ich hoffe die Diagnose ist richtig, sonst berichtigen.

Wenn ich für Fotos Blaualgen haben will, stoppe ich die üblichen Wasserwechsel und werfe Futter in Form von Futtertabletten ein. Es gibt zwar nicht in jedem Fall gleich Cyanos, aber meistens. Oder es breiten sich andere Algen aus.
 
hier mal ein Bild zu den immer angesprochen angeblich algenfreien Aquarien, beim Mikroskopieren bin ich zufällig auf diese kleine Ansammlung gestoßen.

Hallo zusammen,

dazu noch ein kleiner Nachtrag: Auch Sieger-Aquarien :lol: sind nicht zu 100 % algenfrei, wie der Ausschnitt hier zeigt:



Das soll aber ausdrücklich keine Kritik sein! Ganz im Gegenteil - es ist schön und gibt dem Ganzen eine natürliche Note.
 

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kurt

Well-Known Member
Hallo Bernd,

Bernd Kaufmann":1e00cbj1 schrieb:
Auch Sieger-Aquarien :lol: sind nicht zu 100 % algenfrei, wie der Ausschnitt hier zeigt:

... es ist schön und gibt dem Ganzen eine natürliche Note.
ja…
Jetzt sind wir doch noch beim Bodengrund :lol: , es ist ein eingefahrenes Aquarium, wieso der weiße Kies
(wirkt unnatürlich)?
Normalerweise bekommt Kies im Laufe der Zeit durch den aufsitzenden Bewuchs mehr Struktur, auch sind Farbnuancen von Beige/braun/grünlich /schwarz usw. vorhanden.
Es erinnert mich dann an Bäume (Rinde) mit ihrer Wetterseitenfarbe, die ist auch faszinierend, mir gefällt das.
Muss mich mal mehr mit dem Bewuchs befassen.

Bernd Kaufmann":1e00cbj1 schrieb:
Wenn ich für Fotos Blaualgen haben will, stoppe ich die üblichen Wasserwechsel und werfe Futter in Form von Futtertabletten ein. Es gibt zwar nicht in jedem Fall gleich Cyanos, aber meistens. Oder es breiten sich andere Algen aus.

In meinem Testaquarium ohne Technik 12l mache ich keinen Wasserwechsel, Fütterung ca. 5 Granulatkörner täglich.
Ich habe noch nicht mal eine Kahmhaut.
Von Cyanos bzw. anderen häufig auftretenden Algenarten ist augenscheinlich nichts zu sehen, nur viele Grünalgen (Cladophora-Art).
Ich bin begeistert wie sich mein Becken in den über 2 Jahren Laufzeit stabilisiert hat, tolles Beobachtungsfeld.
Über Sommer wollte ich darin zusätzliche Red-Bees einsetzen und beobachten (Vermehrung?).
Später kann ich es ja mal gezielt kippen lassen, ist ja auch interessant.
 

eumel6

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Hallo kurt,

Gezeigt werden Cyanobakterien, im Objektträger konnte man auch schön die schwingenden Bewegungen sehen.
Zur Orientierung der Größenordnung kann man das zu sehenden Blatt nehmen, es ist Vesicularia dubyana.
(Umkehrschluss) wann würden sie sich explosionsartig vermehren, was müsste man alles falsch machen?
Ich hoffe die Diagnose ist richtig, sonst berichtigen.
Ich würde bei dem Bild schon etwas Bauchschmerzen bekommen und davon ausgehen, dass sich hier etwas zusammenbraut. Meine bescheidenen Erfahrungen sind, dass bestimmte Blaualgenformen als kürzere Stäbchen schon mal in einer Algenprobe enthalten sein können, ohne dass es zu optischen Beeinträchtigungen kommt. In dem Beispiel würde ich einen sich etablierenden Herd vermuten, der bei passenden Bedingungen zur Expansion bereit ist. Provozierend könnte man das Wachstum mit erhöhten Trockenfuttergaben, keinen TWW machen und vielleicht Eisen überdüngen.

gruß jo
 

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