(zu) starke Assimilation eindämmen?

java97

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Hallo zusammen,

Einige von Euch werden sich beim lesen dieser Frage sicherlich an den Kopf fassen :irre: aber ich meine diese Frage ernst:

Mein sehr mit Microsorum, Anubia, Nixkraut, Hygrophila, HCC und Federmoos sehr dicht bepflanztes Aquarium (im hinteren Bereich wachsen die Pflanzen, anders als bei vielen hier, bis zur Oberfläche) ist 10h tgl. mit ca. 0,4 W/l (plus ATI-Superreflektoren) beleuchtet und gegen abend assimilieren die Pflanzen (inkl. der Farne) so heftig, dass mein noch einsamer Filigranregenbogenfisch und teilweise auch die Zwerggarnelen Sauerstoffbläschen mit sich herumschleppen. Besonders seit ich den UP-Inline Atomizer habe, hat die Assimilation anscheinend nochmal zugenommen.
Der KH3-Dauertest ist hellgrün, also 20-30 mg/l CO2 werden´s wohl sein.
Gibt es ausser Licht- und CO2-Reduzierung und evtl. Easy-Carbo-Zugabe Möglichkeiten, die Assimilation etwas einzudämmen?
Wahrscheinlich durch Reduzieren der Bepflanzung, oder? Ich weiß, ich "jammere" auf sehr hohem Niveau...aber das würde mich trotzdem echt mal interessieren...
 
Hi,

Mich störte weniger, dass die Fauna mit Bläschen am Körper leben musste, sondern die Oxidation von Nährstoffen.
Ich führe umgerechnet etwa 25% der empfohlenen Tagesmenge EC (allerdings als Glutaraldehyde) zu. In Kleindosen 6x täglich über Düngepumpe.
Bewährt sich seit etwa einem Jahr bestens.
 
Hi Werner,

Na, dann sind wir ja schon zwei, denen die Assimilation zu viel wird (die Oxidation hatte ich auch im Hinterkopf).
25% der empfohlenen Tagesdosis reichen zur Reduzierung aus? Nicht schlecht...
Am sinnvollsten wäre es wahrscheinlich, das EC erst nach der Hälfte der Beleuchtungszeit,
kurz bevor die Assimilation beginnt, zuzuführen, oder?
Kann man Easycarbo eigentlich mit Volldüngern (Kramerdrak), dem AR Spezial N oder einer KH2PO4-Lösung mischen?
Wäre eine zweite, von mir aber nicht favorisierte, Möglichkeit eine Beleuchtungs-(Mittags-) Pause?
 
Hi...... :kaffee2: ,

mhh ich weis nicht ob dies eine gute Lösung ist, aber ich äußere den Gedanken mal :D : Phosphatlimitierung ? also nicht extrem, einfach das Phosphat etwas zurückschrauben. Dann aber die anderen Parameter im Auge behalten weil der Wuchs allg. zurück geht und somit auch andere Nährstoffe weniger gebraucht werden. Würde dazu aber gern noch ein paar andere Flowgrower dazu hören.

Liebe Grüße
Alex

p.s. ....ich wünschte ich hätte dein Problem >_>
 
Hi Alex,

PO4 dünge ich 3x wöchentlich, ist somit auch immer nachweisbar
(ca. 0,6 mg/l - es entstehen in meinem Aquarium sonst gern mal Punktalgen...)
Um das Wachstum und damit die Assimilation zu bremsen müsste ich es somit gegen Null laufen lassen, oder?
Ich weiß nicht recht... :?
 
Hallo Volker,

wenn Pflanzen optimale Bedingungen haben (und die nehme ich bei dir mal an), assimilieren sie auch stark.

Sichtbar wird das aber erst, wenn eine O2- Sättigung des Wassers erreicht ist. Dieser Zustand wird um so schneller erreicht, wenn nicht genügend O2- Verbrauch stattfindet (z.B. zuwenig Tierbesatz).

An diesen, fördernden Faktoren kannst du nur was ändern, sie drosseln.

Eine Möglichlichkeit wäre noch, durch mehr Wasserbewegung einen O2- Ausgleich mit der Luft zu versuchen. Ob das funktioniert und ausreicht, müsste man probieren. Würde ich jedenfalls mal versuchen.

Gruß Ebs
 
Hi Ebs,

Ehrlich gesagt glaube ich, das ich das Aquarium regelrecht mit Fischen "vollstopfen" müsste,
um die Assimilation sichtbar zu reduzieren... :wink:
Eine starke Oberflächenbewegung würde wiederum das Co2 austreiben...

PS: Nochmal gefragt: weiß denn jemand, ob man EC mit Volldünger, AR Spezial N oder KH2PO4-Lösung mischen kann?
 
Hi,

würde ich nicht machen. Glutaraldehyd wird unter anderem bei Proteinen zum Crosslinking eingesetzt. Ich habe es nur noch oberflächlich im Kopf aus einer Vorlesung, aber könnte mir vorstellen, das es auch mit Amonium reagieren kann und dann ein cyclisches Produkt entsteht.
Richtige Chemiker wissen das aber besser als ich :wink:

Grüße
Marco
 
Hallo Volker,

Ich mische Glutaraldehyde in kleiner Menge als Konservierungsmittel auch in meine Makrolösung (PPS Pro). Dabei habe ich keine negativen Auswirkungen festgestellt.

Zur Oxidationsreduktion führe ich es separat zu (4-fach Dosierpumpe, hehehehe). Ja, und ich starte erst nachdem das Licht ca. 1 Stunde voll an ist und beende wenn das nieder-dimmen beginnt.
 
Hi,

Mal ein Update:

Den Fischbestand habe ich aufgestockt (aber nicht deswegen...)
2ml Easycarbo pro 50l Easy haben keinen Überzeugenden Erfolg gebracht.
Es assimiliert fröhlich weiter (was ja eigentlich auch toll ist).
Phosphatlimitierung über Stossdüngung 1x wö. werde ich auch mal probieren,
allerdings verspreche ich mir davon auch nicht all zu viel.
Evtl. Co2 (z.Zt. ca. 25-30 mg/l) mal herunterfahren?
Naja... :? :wink:
 
Hallo Volker,

wenn du den Stoffwechsel der Pflanzen runterfahren willst, dann musst du den irgendwie limitieren. Möglich wäre eine Limitierung in allen Makros und Temperatur. CO2 kannst du mal versuchen ... :D , dann siehst du mal wie sehr das runter gefahren werden muss bevor ein Mangel entsteht. Ich habe das mal gemacht und mit der Bläschenbildung der Pflanzen hörte das ziemlich schlagartig bei ca. kleiner/gleich 5mg/l CO2 auf. Im Grunde ist 20mg/l schon fett. Das war halt geregelt. Die Grenze galt nur für das Becken, kann differieren. Es war übrigens relativ arm an Wasserbewegung.

Temperatur kann man senken, was halt der Besatz mitmacht. 23°C ist idR kein Problem. Mache ich mit dem Hintergrund sowieso schon. Die Makrolimitierung passt halt eher weniger in übliche Düngekonzepte. Ja und dann wird immer gerne von der Oxidation der Nährstoffe referiert. Von diesem doch eher allgemeinen Geschreibsel und auch der Theorie beeindruckt habe ich mir jahrelang die Rummsmurmel zermartert, warum mein Becken mit O2-Gehalten nie(!) unter 8mg/L keine Probleme in der Nährstoffversorgung zeigte. 12mg/l konnte ich mit dem Dupla O2 Test noch gut messen. Die O2-Gehalte müssen aber in der Spitze ungewiss höher gewesen sein, denn da lieferte der Test keinen brauchbaren Farbumschlag mehr. Ich habe es dann einfach irgendwann akzeptiert, dass ich kein Problem finden kann und rate mal ob ich mir heute noch einen Kopf drüber mache ... ;) Das hat einen Status, dass ich erst mal über ein Problem in der Richtung stolpern und es dann auch dahin gehend zuordnen müsste, aber solange bin ich ausgesprochen gelassen.

Also entspannen - und lass es blubbern. Hohe Sauerstoffgehalte haben auch Vorteile und besagtes Becken lief richtig gut.

Gruß, Nik
 
hi,
Gibt es ausser Licht- und CO2-Reduzierung und evtl. Easy-Carbo-Zugabe Möglichkeiten, die Assimilation etwas einzudämmen?
Den Bodengrund nicht mehr absaugen, die Abbauprozesse im Mulm ziehen Sauerstoff.
Hab seit Jahren kein Mulm mehr abgesaugt, seitdem assimilieren die Pflanzen auch nur noch selten - doch ich sauge aus Bequemlichkeit nicht ab und nicht weil mich Sauerstoffblasen stören würden. :lol:
 
Hi Nik,

Danke für Deine Ausführungen!

Es ist nicht so, dass ich mir den Kopf wegen möglicher oxidativer Prozesse zerbreche,
es stört mich schlicht und einfach optisch ein wenig, dass es aussieht wie in einer Mineralwasserflasche.
Das Wasser wirkt durch die unzähligen winzigen Bläschen fast schon ein wenig trüb.
Und sie kleben manchmal an den Schuppen einiger Fische.
Ansonsten ist es ja eigentlich fein, dass es so schön wächst...
Ich werde einfach mal an der CO2-Schraube ansetzen...mal schauen...
dann müsste ja theoretisch der Mikro-/Makroverbrauch auch abnehmen, oder?
Hoffentlich rächt sich das nicht mit Algenbildung...
Die Temperatur von 25°C werde ich wegen meiner Iriatherina Werneri übrigens unangetastet lassen.

@Olaf-Peter:
Mulm sauge ich übrigens auch nicht ab, er sammelt sich aber auch nicht gerade in Unmengen an...
 
nochmals kurz hi,
Könntest ja vielleicht auchmal ausprobieren, was passiert wenn du eine Paffrathschale statt des Atomizers zur Einleitung nimmst. Zumindest konnte ich das in meinen Nanos so beobachten, das die blubberei per PSchale (bei gleichem Co2 Gehalt) geringer ist als wenn ich z.b. per Diffusor o.ä. Methoden einleite (wo die Co2 Blasen "klein gehäckselt werden")
(Wuchs war aber in beiden Fällen relativ identisch)
 
Hi Olaf-Peter,

Bis vor kurzem habe ich das CO2 über den JBL Taifun eingeleitet. Darin steigen die Blasen langsam auf und lösen sich.
Damit war die Assimilation bei gleichem CO2-Gehalt tatsächlich geringer. Es hängt, wie im Eingangsfred schon erwähnt,
wohl tatsächlich mit dem Inline Atomizer zusammen (das haben ja auch schon einige berichtet)
und spricht ja durchaus für selbigen. Aber den behalte ich...! :wink:
Ich werde probeweise die CO2-Einleitung herunterfahren.
 
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