:wink:
Danke für das viele Lob, es freut mich, dass meine Erklärung so gut ankommt.
Was EDTA betrifft, noch folgende Informationen:
EDTA (
http://www.sigmaaldrich.com/catalog/sea ... LUKA/03620 ) kann 4-fach protoniert werden, hat also 4 pK-Werte (
http://openwetware.org/wiki/EDTA), und man könnte deshalb vermuten, dass sich durch die veränderte Ladung/Struktur des Moleküls seine Affinität zu den Kationen mit jeder Protonierungsstufe ändert.
Dies scheint aber nicht der Fall zu sein, wenn man diesem Experiment Glauben schenkt (ich für meinen Teil tu's)
http://gem1.cive.uh.edu/content/conf_ex ... ster/4.htm
(Bemerkung: der pK-Wert eines Moleküls ist derjenige pH-Wert, bei dem 50% der Moleküle protoniert sind. Falls ein Molekül an mehreren Orten protoniert werden können, exisitieren entsprechend der Anzahl dieser Stellen auch mehrere pK-Werte)
Kurze Erklärung: EDTA wird oft zur titrimetrischen quantifizierung von einigen Metallen (so auch Calcium) eingesetzt. Im Experiment wurde untersucht, inwiefern sich die durch Titrierung mit EDTA bestimmte Calcium-Konzentration verändert, wenn der pH der vorgelegten Ca-Lösung von 0 bis 12 variiert wird. Ergebnis:
"
Preliminary results indicate that EDTA test could be used to measure Ca2+ in the pH range of 0 to 12. No interference was observed with sulfuric and hydrochloric acids in this range of pH when the calcium concentrations were varied from 1 to 1000 ppm. Varying the sample size from 10 mL to 50 mL had only a slight effect the Ca2+ measurement."
Die Funktion von EDTA, Mertallionen zu komplexieren, hängt also (wenigstens in Bezug auf Ca(2+)) so gut wie gar nicht vom pH ab. Und es müsste mit dem Teufel zugehen, sollten sich Fe(2+) oder Fe(3+) dabei grundsätzlich anders verhalten.
Die Verwendung von EDTA als Eisen-Chelator kann aber aus anderen Gründen ungeeignet sein. So kann ich mir vorstellen, dass die extrem starke Bindung zwischen Fe(3+) und EDTA einer erfolgreichen Düngung im Wege stehen kann (
http://www.cem.msu.edu/~cem333/EDTATable.html --> K=1.3*10^25). Das geht so weit, dass man, über den Daumen gepeilt, die nicht-gebundenen Eisenionen im Becken an einer Hand abzählen kann. Allerdings habe ich keine entsprechenden Gleichgewichtskonstanten für die DPTA-Fe(3+)-Bindung gefunden (DPTA:
http://www.sigmaaldrich.com/catalog/sea ... LUKA/32320 ) Eine schwächere Bindung von DPTA zu Fe(3+) würde diese Idee stützen.
Wie dem auch sei, der Einfluss vom pH ist hier ziemlich sicher nicht das Problem.
Grüsse
Christian