MCI - Hilfe für Algengeplagte - Algen als Bioindikatoren

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

nun bin ich in der Lage meine Schwierigkeiten - den MCI rund zu bekommen - zu äußern.

Der Ansatz des MCI sucht eine ausreichende Nährstoffversorgung und orientiert sich an den Bioindikatoren (verschiedener Art), die ein "Zuwenig" anzeigen. Zentrale Rolle als "Hauswand" spielt Phosphat. Ziel ist es P so wenig wie nötig zuzugeben, denn ...

- jetzt kommt die entscheidende Aussage/Theorie, die ich für nicht rund halte. Eine Theorie ist so lange gut, wie sie reproduzierbar/nachvollziehbar funktioniert.

... bei einem geringen P- Gehalt wachsen alle Algen nicht - außer den als Indikator dienenden Punktalgen. Ist der P-Gehalt zu gering, dann äußert sich das im Pflanzenwuchs(Pflanzen als Indikatoren) oder im Auftauchen vom Indikator Punktalgen.

Dieser Aussage fehlt die Allgemeingültigkeit! Im Becken meines Sohnes hatte es längere Zeit astronomische PO4-Gehalte deutlich jenseits der Messgrenze des Tests (5mg/l, der Test färbte "schwarzblau" :D ). Dasd Becken ist algenfrei und zeigt einen eingeschränkten Pflanzenwuchs, der durch den hohen P-Gehalt plausibel wird. Algen hat es gar keine.

Der Umkehrschluss der Aussage bei einem geringen P- Gehalt wachsen alle Algen nicht - außer den als Indikator dienenden Punktalgen bedeutete, viel P - viele Algenprobleme. Das ist nicht so! In der Betrachtung fehlt das, was allgemein immer noch völlig unterschätzt wird und eben auch die unterschiedlichen Folgen gleichartiger Düngung (bez. Algen) erklären kann, die "Befindlichkeit" der Mikroflora. Befindlichkeit beschreibt den Zustand und auch den Ort der Mikroflora. Warum kann ich Urea/Ammonium in erheblichen Mengen düngen ohne Algen zu "kassieren"?

Kein Dünge-/Algenvermeidungssystem bezieht in nennenswerter Art und Weise die Mikroflora mit ein. Ich bin sicher, die ist der Schlüssel für meine inzwischen sicher reproduzierten, algenfreien Becken. Damit meine ich Null sichtbare Algen.

Gruß, Nik
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hallo Nik,

der Umkehrschluss von dir ist aber falsch und auch so nicht beim MCI beschrieben. Viel PO4 bedeutet nicht viele Algen. Die Prämisse ist lediglich, dass man durch KNO3 Zufuhr bei ausgesetzter PO4 Düngung UND einem niedrigen PO4 Gehalt die grünen Punktalgen erreichen wird und das unter diesen Bedingungen (empirisch) festgestellt wurde, dass es andere Algenarten schwer haben und sich nicht weiter ausbreiten bzw. eingehen.

Mehr steht da absolut nicht. Es geht nicht um viel oder wenig löst dies oder das aus, sondern um irgendwelche Gleichgewichte, die man durch den praktischen Ansatz probiert zu reproduzieren. Ohne das du das jetzt selber ausprobiert hättest, zweifelst du schon etwas an. Passt für mich nicht so ganz zusammen.
Der Christian schreibt ja auch eindeutig, dass man sich an das MCI System zu halten hat oder man solle den Ansatz gleich lassen. Vermischung von irgendwelchen anderen Düngestrategien funktioniert in dem Zusammenhang wohl nicht.

Deine Mikroflora ist so wunderbar greifbar ... dass man mit so einer Aussage leider keinem einzigen Anfänger weiterhelfen kann. Es soll hier ja darum gehen mit praktischen Möglichkeiten Personen weiterzuhelfen. Theoretische Konstrukte gibt es genug und ich sehe das Becken deines Sohns bei weitem nicht als "Gegenbeweis". Ich persönlich habe auch bei viel PO4 keine Algen.
Wie oben schon erwähnt gibt es in der Theorie nicht den Umkehrschluss, den du anstellst.

Nik auch du kannst bei dir nicht alles fröhlich zudüngen, ohne jegliche Resonanz zu sehen. Hattest du selber in einem Thema vor kurzem Beschrieben, dass bei zu viel Kalium dies und das und jenes aufgetreten wäre. So gesehen hast du dich doch selber mit deiner Mikroflora ausgehebelt, da sie ja nicht das universelle Werkzeug gegen Algen sein kann.

Ich kann dir eben auch genau sagen, warum kein einziges System die so genannte Mikroflora einbezieht. Dieser Begriff ist so nicht greifbar oder gar leicht zu reproduzieren. Wie sollte man so etwas schwammiges auf ein anderes Becken übertragen?! In dem man einfach nicht mehr filtert und nur per Strömungspumpe arbeitet? So dass sich alles Mikrofloratypische direkt auf den Pflanzen und Glasscheiben abspielt? Das tut es doch sowieso, auch bei einer "normalen" Filterung.

Du müsstest doch bei einem radikalen Rückschnitt deiner Pflanzen beinahe die gesamte Mikroflora verlieren und so dein System dermaßen instabil werden lassen, dass es in so einer Extremsituation zu irgendwelchen Algen kommen kann bzw. sogar muss. Die Mikroflora wäre dann ja radikal eingeschränkt bzw. reduziert.

In dem Thema mit Bernd Kaufmann kam es ja auch schon zu Versuchen die "Mikroflora" etwas greifbarer zu machen. Leider kam da ja auch nichts wirklich fassbares bei heraus. Das driftet mir pers. schon zu sehr in Richtung Esoterik ab, weswegen ich mich lieber auf so simple Sachen wie die Düngung und die gesamten Rahmenbedingungen zur Algenbekämpfung konzentriere. Diese Erfahrungswerte kann ich nämlich übertragen und anderen Personen damit weiterhelfen. Mir fehlen eben bei deinem Mikrofloraansatz handfeste Richtlinien und klar verständliche Erklärungen. Bernd hatte ja eindeutige Gegenargumente zu deiner Mikrofloratheorie, die sich für mich sehr viel plausibler anhörten.

Wenn ich z.B. zu viel Urea zuführe, dann bekomme ich grüne Staubalgen. Setze ich Urea ab, kommen diese nicht wieder. Die Dosis macht aber hier den Unterschied. Übertragbar müssen meine Erkenntnisse durch so einen Umstand noch lange nicht sein, jedoch würde ich mich auch hüten, jedem jetzt von Urea abzuraten, da man ein paar grüne Staubalgen dadurch bekommen könnte. (extra im Konjunktiv geschrieben)

Für mich zählen nur Pflanzen, die gut in Schuss aussehen und das gesamte Layout. Ich will ein optisch ansprechendes Becken und nehme da auch gerne mal in Kauf die ein oder andere Alge aus dem System zu entfernen. Für mich gibt es das 100% algenfreie Becken nicht. Es wird immer kurze Perioden geben, in dem sich gewisse Ansätze von Algen zeigen, auf die man dann, entsprechend der Erfahrungswerte, reagiert.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Ich noch mal ...

ich muss die erscheinende Schärfe der Kritik abschwächen, denn keiner bezieht die Mikroflora in Dünge-/Algenkonzepten mit ein! Tut man das, dann müssen die die Mikroflora beeinflussenden Faktoren berücksicht werden. Das ist aufwändig und nur mäßig griffig. Stichworte sind Spurenelemente, die beim MCI bei geringer Volldüngerzugabe sogar eine geringe Rolle spielen, die Filterung und der Bodengrund. Zu letzteren beiden - wie üblich - kein Wort. Bezieht man die Mikroflora nicht mit ein, wird es so sein wie immer - und das könnte man schon als Regel bezeichnen - mal funktioniert es, mal nicht.

Ansonsten zielt der MCI aber auch darauf ab, bestimmte Nährstoffe ständig verfügbar zu halten, was ich für sehr wichtig in der Algenprophylaxe halte. P gehört nicht dazu, sehe ich auch so. Speziell N ist ihm wichtig wobei auf den Zusammenhang mit K hingewiesen wird und das was er beschreibt auf eine K-Limitierung hinaus läuft, damit N nicht zu viel bzw. bis gegen n.n. verbraucht wird. Eine allgemeine und vor allem gültige Regel lässt sich so auch nicht ableiten, man bedenke Rogers Düngeklimmzüge wegen der aus der KNO3-Zugabe resultierenden Akkumulierung des Kaliums.

Die Voraussetzungen für die Anwendung des MCI sind umfangreich. Das Ausgangswasser darf nicht viel N und P haben, eine hohe KH auch nicht, weil das die Löslichkeit des CO2 negativ beeinflusst. Grundsätzlich stimmt das sogar, aber der Einfluss hoher KH auf die Löslichkeit ist so gering, dass man praktisch sagen kann, die Aussage ist falsch. Die KH spielt eine Rolle bei der Einstellung des pH-Werts. Da auch CO2 mit hohen als auch sehr geringen Werten im Pflanzenbecken gefahren werden kann, lässt sich daraus keine substantielle Notwendigkeit/Regel ableiten. Ich sage es mal deutlich, wenn ein Aquarium biologisch im Sinne des Betreibers funktioniert - das zielt auf die Mikroflora - dann brauche ich weder PO4 noch CO2 zur Bekämpfung von Algensymptomen! Ursächlich ist viel einfacher. Dazu stelle man die Mikroflora in den Mittelpunkt der Betrachtung, gewährleiste eine vollständige Nährstoffversorgung über die Wassersäule - und dann funktioniert es! Ergänzend könnte man sagen, die ständige Verfügbarkeit von P ist nicht notwendig - sogar hilfreich.

Das wird sich aber nur langsam durchsetzen, denn der Topffilter, bzw. das Prinzip der zusätzlichen Substratfilterung ist in den Köpfen noch zu sehr mit dem Betrieb eines Aquariums verbunden. Bei einem Pflanzenaquarium wird das hinderlich und das mache ich dann an solchen Dingen fest.

Warum kann ich problemlos Urea oder Ammonium düngen?
Warum bin ich nicht auf PO4 im Wasser angewiesen?
Warum kann ich auch mit geringem CO2 Niveau fahren?
Warum habe ich trotz alledem keine Algen?

edit: eine Mikroflora "im Sinne des Betreibers" ist reproduzierbar!Die stellt sich ein, wenn man die Voraussetzungen dafür schafft. Allerdings habe ich dafür bis jetzt noch keine andere Möglichkeit als Quarzsand ab 0,4 bis max. 1mm Körnung und eben das Prinzip der "Geringfilterung" gefunden. Bei einem halbwegs brauchbaren Ausgangswasser funktioniert das sicher!

Gruß, Nik
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Nik,

ohne jetzt auf deine Nachricht direkt einzugehen, möchte ich kurz und knapp auf deine aufgeworfenen Fragen eingehen.

Du betreibst ein Becken rein mit Pflanzen und Sand. Hier liegt der große Unterschied zu beinahe jedem Becken, welches in Richtung "Aquascaping bzw. Naturaquarien" geht. Es wird in solchen Becken sehr stark mit Hardscape gearbeitet. Ich kann bei mir eigentlich nur Algen auf dem Hardscape oder ggf. mal auf der ein oder anderen Anubias ausmachen, ansonsten nirgendwo.

So gesehen mag das schon der Grund sein, weswegen es bei dir mit der "Mikroflora funktioniert" und bei anderen (geläufigeren) Becken nicht. Und wie ich schon ansprach.... hast du doch auch mal Algen.

Sonst habe ich eher selten mal Anflüge von Punktalgen. Die letzte Bakterienblüte konfrontierte ich mit hohen Kaliumwerten, d.h. rechnerische 30-40mg/l. Funktionierte auch ganz nett, aber hinterher hatte ich einen Überfall von grünen Punktalgen, wie ich es noch nicht erlebt habe. Hat mir ziemlich das Layout versaut. Noch mal nicht. Alles geht auch nicht. K aufgedüngt hatte ich übrigens mit K2SO4.
Quelle: Intermetierende Algenzustände

So gesehen stimmt deine Verallgemeinerung ja auch nicht.

Mit der stickstofflastigeren Düngung + geringen PO4 Werten gehe ich jedoch mit dir konform. Das passt so und hilft bei gutem Pflanzenwuchs. In dem ein oder anderen Becken kann und muss es aber auch manchmal etwas mehr PO4 sein.

Das man sich an den "Vorgaben" des MCI aufhängen kann, steht außer Frage, jedoch zeigt das Feedback vieler anderer Aquarianer, dass es auch ohne diese starren Vorgaben geht.
Einfach mal die entsprechenden Themen in den Ursprungsforen durchschmökern.
Aus diesem Grund sollte man sich daran nicht so hochziehen.

Das wirklich simple sind die Düngeprotokolle und die Algen als Bioindikatoren. Da kann man wenig falsch machen und es einfach probieren.
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
achja...

kleiner Nachschub.

Hinsichtlich Kaliumproblematik. Ich finde es schon lustig, dass allein Personen mit Fotometer diese "Kaliumphobie und Probleme" haben :D.

Es gibt z.B. sehr kaliumlastige Aufhärtesalze wie z.B. Seachem Equilibrium oder die GH Booster. Diese werden von tausenden Leuten genutzt und mit dem Mittel knackt man die 30 mg/l Kalium relativ schnell ;).
 

DrZoidberg

Active Member
Hi,
da ich immer gerne alles selbst ausproiere, habe mich auch von der Kaliumphobie anstecken lassen, auch ohne Fotometer. :D Je mehr N aus KNO3 ich durch Urea ersetzt habe, desto stärker war die Ausbreitung der Staubalgen an den Scheiben. Den Pflanzenwuchs hat es weder positiv noch negativ beeinflusst. Resultat: Ich bin wieder beim KNO3 gelandet.

Merkwürdig war nur, dass nachdem Verzicht auf Urea und eine minimale Absenkung des Flowgrow Spezial (von 5ml auf 4ml täglich) irgendwie die Rahmenbedingungen für die Kahmhaut "verbessert" wurden. Das hatte ich eine gegenteilige Reaktion erwartet.
 

Roger

Active Member
Hi Tobi!

Hinsichtlich Kaliumproblematik. Ich finde es schon lustig, dass allein Personen mit Fotometer diese "Kaliumphobie und Probleme" haben :D.

Es gibt z.B. sehr kaliumlastige Aufhärtesalze wie z.B. Seachem Equilibrium oder die GH Booster. Diese werden von tausenden Leuten genutzt und mit dem Mittel knackt man die 30 mg/l Kalium relativ schnell ;).
Das Fotometer hat mir sicher geholfen der Kaliumproblematik in meinem Becken auf die Spur zu kommen, mit dem Ergebniss das über 20mg/l K bevorzugt grüne Punktalgen entstehen.
Ansonsten messe ich eigentlich so gut wie gar nicht mehr und richte mich bei der Düngung nach dem aussehen der Pflanzen und dem entstehen von Algen. :wink:
Das bei mir und einigen wenigen anderen,Kalium in größeren Mengen ein Problem darstellt ist sicher eine Ausnahme. Diese sollte man aber bei Hilfestellungen diverser Algenprobleme nicht vergessen was ja auch bei MCI bedingt statt findet, da man versucht K zu limitieren. Ob das dann im Einzelfall mit dieser Methode ausreichend gelingt sei dahingestellt. :roll:

Aber freu dich mal weiter, das Du mit Kalium kein Problem hast! :D
 

Japanolli

Active Member
Hallo zusammen,

da ich in meinem 128 l Becken nicht wirklich weiter komme werde ich es auch mal anders probieren.
Ich werde die Woche über nicht weiter düngen und Sonntag nach dem Wasserwechsel vorerst nur KNO3 düngen.
Habe ich das mit dem Eisen richtig verstanden, diesen auf 0,1 aufzudüngen und sonst nicht weiter?
Kann mir nicht vorstellen das dies über die Woche ausreicht.
 
Hallo,

noch ein kurzer Nachtrag zur "Kaliumphobie":
1) Ja, ich habe mit dem Fotometer gemessen. Hauptsächlich weil ich (noch) kein "Pflanzenflüsterer" bin und deshalb noch nicht die Zeichen, welche mir die Pflanzen geben, richtig interpretieren kann.

2) Meine Kaliumwerte waren im Bereich >60mg/l mit der Auswirkung: a) Algen, b) Schlechtes Wachstum.

3) Nachdem ich meine Kaliumwerte wieder in den Bereich 10-20mg/l gebracht habe, ist eine erhebliche Verbesserung eingetreten.

4) Als Ursache für die Kaliumüberdüngung sehe ich meinen Einsatz von Pro Fito (welcher ja auch schon einen ordentlichen Kaliumanteil hat) und dem Selbstgebräu NPK (NO3, Kaliumsulfat, Bittersalz).

Viele Grüsse
Reiner
 

Japanolli

Active Member
Hallo Christian,

im Text steht: der MCI beginnt immer mit KNO3 und wenig Eisen (0,1 ppm)!
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Olli,

wo steht das?

Das KNO3 Protokoll gibt klar und deutlich vor NUR KNO3 zu düngen. Habe das auch schon Nik geschrieben. Es steht mehrfach von dem MCI Erfinder so beschrieben in dem Diskussionsthread im APC.

Also nur KNO3 anwenden, bis sich die grünen Punktalgen zeigen.

Der MCI probiert ja Variablen zu elemninieren. Eisenvolldünger wäre eine zusätzliche Variable.
 

Japanolli

Active Member
Unter 1 B!
Hier der komplette Auszug:
Der MCI beginnt immer mit der Düngung von KNO3, wenig Eisen (0,1 ppm) und keinem Phosphat (PO4) und Kaliumsulfat (K2SO4). Jedoch ist dies nur der Start, da einem die Algen mitteilen werden, ob man PO4 hinzuführen muss oder nicht. Hierauf werde ich später genauer eingehen.

Wenn da wirklich nur von KNO3 die Rede ist, habe ich wirklich etwas nicht verstanden!
Ich habe es so verstanden, dass Kalium limmitiert wird und in Relation zu anderen Systemen nur wenig PO4 und Fe eingesetzt wird.
Habe in dem Link mehrfach von 0,1 Fe gelesen, nur leider nicht ob täglich oder wöchentlich.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Tobi,

die Volldüngung mit Fe 0,1mg/l habe ich als Wochendosis in Erinnerung. Zum Ausloten irgendwelcher Grenzen das KNO3-/PO4-Protokoll dann ohne Volldüngung.

Um das noch einmal zusammen zu fassen. Manche Aussagen sind einfach nicht allgemeingültig. Bei meinem Sohn im Becken haben sich nach einem 70%igen Wasserwechsel immer noch 6mg/l PO4 ergeben, d.h. vorher waren das um 18mg/l PO4. Keine Algen.
Im Grunde ist das alles auch in Ordnung, aber ich bin mir sicher, wenn hier Mitglieder den MCI probieren, dann wird es Fälle geben in denen es nicht funktioniert. Ich bin davon überzeugt das die Mikroflora *im Becken* den Unterschied macht. Wenn ich die also für so wichtig halte, dann muss ich die Einflüsse darauf minimieren. Nur deshalb braucht es so wenig Filterung wie nötig (obwohl mein Ansatz ursprünglich von der Geringfilterung als zentralem Punkt ausging) und aus dem gleichen Grund einen bezüglich biologischer Aktivitäten unverdächtigen Bodengrund wie Quarzsand. Es geht auch mit Topffilterung bzw. kiesigen Gründen, die *können* aber problemträchtig werden. Da mir niemand den Sinn überflüssiger Substratfilterung erklären kann, ist das ebenfalls das Ausschließen von Variablen. Meine Spurenelement- und Mg-Betonung gehört auch dazu. Es steht noch aus, aber so lässt sich zeigen, dass sich ein Becken auch ohne/gering Pflanzen algenfrei einfahren lässt. Es ist einfach unsinnig anzunehmen, dass zusätzliche, auch noch schnellwachsende Pflanzen, d.h. zusätzliche Nährstoffverbraucher ein Nährstoffproblem lösen, wenn man weiß, immer wieder erfahren hat, dass Überschüsse idR.keine Algen auslösen - und auch der MCI geht mindestens Teilweise davon aus (nicht alle) Nährstoffe immer zur Verfügung zu stellen. Über die Bewertung des sinngemäß enthaltenen Satzes " wer P und N für die Ursache von Algen halt, hat keine Ahnung" sind wir uns sicher einig.
Die Variable schlechthin ist die Mikroflora. Wer also mit Substratfilterung besser umgehen kann, der wird auch mehr Erfolg mit dem MCI oder auch anderen Düngesystemen haben. Insgesamt ist die Substratfilterung im Pflanzenbecken ähnlich unsinnig wie die Nummer mit den schnellwachsenden Pflanzen um Nährstoffprobleme zu lösen. Den Sinn des Einbringens zusätzlicher Pflanzenmasse sehe ich in der gleichzeitigen Einbringung von (funktionierender) Mikroflora. Animpfen wie man es besser als mit Mulm machen kann. Du musst dich fragen, ob du mit Geringfilterung und Sand nicht auch Urea/Ammonium düngen könntest. Ich bin sicher, das geht dann. BTW, ich persönlich war schon immer von KNO3 als der in der Summe am besten geeigneten Stickstoffquelle überzeugt. Das gilt sicher nicht für alle Pflanzen. Na ja, Stickstoffdüngung als Luxusproblem.

Was hier oft zum Thema Geringfilterung läuft ist nicht repräsentativ, denn die ziemlich sichere Funktion der Algenfreiheit gewährleistet nur die Kombination "Geringfilterung", Quarzsand und eine komplette Düngung. Spurenelemente plus die Mg-Betonung sind viel hilfreicher als es scheint. Trotzdem ist das auch etwas was sich übertreiben lässt. Das ist eine vollständige Betrachtung des Systems! Licht ist nicht so wichtig, uninteressant was er in der MCI dazu schreibt. Licht ist ein Beschleuniger, der auch einen optimalen Bereich hat - nicht nur die Richtung "möglichst viel".
Die Kaliumgeschichte in Verbindung mit der Bakterienblüte fand ich in der Summe erschreckend! Ich werde darauf achten, aber es sieht schon so aus als hätte hoher Kaliumgehalt etwas mit grünen Punktalgen zu tun. Das hat mich schon sehr beeindruckt.
Manche sind interessiert an Geringfilterung, stopfen dann aber vorsichtshalber ein bisschen Filtermaterial in den Filter, machen das dann mit Kies oder haben ganz andere umzusetzende Ideen. Das ist halt so. Setzt man das konsequent auf, dann stellt sich ziemlich sicher die gewünschte Mikroflora ein und viele Nährstoffen werden in weitem Rahmen anwendbar, ohne dass sich Algen einstellen. Man sollte das deutlich von bakteriellen Problemen wie Cyanobakterien, Kahmhaut oder auch dem grünen Wasser trennen.

Mein 60x35x35 ist über den Urlaub und den Zeitmangel vor- und nachher zugewachsen. Habe es wieder freigemacht. Auf den hellen Steinen waren Beläge, sicher auch mit Algen, die Steine sind nun wieder wie frisch reingesetzt. Ich will es einfach so haben, dass ich ich Steine reinsetze ohne mich zahnbürstenschrubbenderweise um die kümmern zu müssen! Diese Art der Aquaristik hatte ich schon näherungsweise perfekt, da gibt es noch eine große offene, abzuklärende Frage, aber das hat Potenzial und es ist so schon reproduzierbar. Du könntest das leicht hinstellen. Ich erspare dir das Ausprobieren und zeige den praktikablen Rahmen und du schaust dir das einfach an. Für Mikroflora kann es keine 100%ige Garantie geben, aber sie ist griffiger als du annimmst.

Der MCI hantiert sparsam mit Nährstoffen, lotet Grenzen aus, nutzt verschiedene Indikatoren - alles in Ordnung. Lassen wir meine partiellen Bedenken völlig außen vor. Trotzdem deckt das nur einen Teil des Betriebs eines Aquariums ab. Aus dem Rest können Probleme entstehen die die MCI nicht lösen kann.

Gruß, Nik
 

moeff

Member
Hi,

SebastianK":qvyqnmtk schrieb:
Roger":qvyqnmtk schrieb:
Das zu viel Kalium zu grünen Punktalgen führt kann ich anhand meines Beckens bestätigen, aber ist das tatsächlich bei jedem Becken nachvollziehbar?
das kann ich jedenfalls bestätigen. Mein Profilux war für knapp 1,5 Wochen falsch eingestellt, sodass er zweimal am Tag 20ml K dem Becken zugeführt hat anstatt 1x 20ml K und 1x 20ml Step2, mir fiel es nur an den grünen Punktalgen auf und ich machte mich auf Ursachenforschung. Nachdem ich die Algen abgekratzt hatte und den Profilux wieder richtig eingestellt sind sie nicht mehr aufgetreten. Ich wollte das ganze dann nochmal nachstellen und habe satte 15ml K mehr hinzugegeben also 35ml/Tag. Prompt hatte ich nach 6 Tagen wieder Punktalgen. Es lässt sich also nachstellen. Nachgemessen habe ich in der Zeit allerdings nicht.

Roger":qvyqnmtk schrieb:
Das Fotometer hat mir sicher geholfen der Kaliumproblematik in meinem Becken auf die Spur zu kommen, mit dem Ergebniss das über 20mg/l K bevorzugt grüne Punktalgen entstehen.

endlich ein klarer Ansatz, werde mir endlich nun einen Kaliumtest zulegen. Bei mir läuft alles wie Butter, nur ich kämpfe seit Ewigkeiten mit Grünen Punktalgen, eine Phosphatsteigerung und CO² Anpassung half gar nichts. Scheinbar sollten sogar Kaliumwerte unter 10mg/L angestrebt werden.

Danke für die Aussagen! Leider ärgere mich etwas, da ich mir letzte Woche wieder eine 2L NPK Lösung mit 3:4 NO3 zu K angesetzt habe, außerdem dünge ich ziemlich üppig noch über ProFito (würde gern mal das MicroBasic testen), was den Kaliumgehalt wohl in schon ordentliche Höhen treibt. Scheinbar ist der Kaliumverbrauch ebenfalls überbewertet.

Grüße Marco
 
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