mangelerscheinungen und pflanzenwachstum stagniert

botanicus

New Member
Hallo Scapers_Tale
danke für die Daten. 120 lumen je Watt, das ist ein super Licht. Und insgesamt 4800 lumen auf 45 cm x 45 cm, das macht 2400 lux Beleuchtungsstärke, richtig gerechnet ?
Trotzdem würde ich keine Mittagspause machen, Pflanzen sind keine Maschinen, die einfach ein- oder ausgeschaltet werden. Pflanzen sind auch keine Akkus, die 9 Stunden am Netz aufgeladen werden.
Es geht hier um pflanzeninterne Rhythmen: Pflanzen sind ca. 12 Stunden aktiv und dann ca. 12 Stunden inaktiv. In dieser Ruhephase (also in der Nacht) läuft die Fotosynthese auch dann nicht gut, wenn das Licht eingeschaltet wird. An natürlichen Standort gibt es halt nun mal kein Licht in der Nacht. Mag sein, dass manche Pflanzen toleranter sind als andere und einen anderen Lichtrhythmus, also eine Mittagspause ertragen. Ich würde das Licht von 10 - 19 Uhr oder von 11 - 20 Uhr einschalten, dann haben die Pflanzen 9 Stunden helles LED-Licht, einige Stunden Dämmerlicht und ca. 12 Stunden Ruhe.
Das ist nur meine persönliche Meinung, die ich an dieser Stelle gerne mitteilen möchte; naturwissenschaftliche Beweise kann ich nicht liefern.
Gruß, Botanicus
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hallo zusammen,

botanicus":3okby5zz schrieb:
Und insgesamt 4800 lumen auf 45 cm x 45 cm, das macht 2400 lux Beleuchtungsstärke, richtig gerechnet ?
Nö. 4800lm / (0,45m * 0,45m) = 23703lx

Trotzdem würde ich keine Mittagspause machen, Pflanzen sind keine Maschinen, die einfach ein- oder ausgeschaltet werden.
Und wie machen das Pflanzen in der Natur, Die z.B. an den Zenitalregen in den Tropen gewöhnt sind? In anderen Regionen kann man sich vorstellen, das da lediglich ein Baum am Ufer steht, Der Mittags für ein paar Stunden die Pflanzen abschattet.
 

Wuestenrose

Well-Known Member
'N Abend Bocanitus...

botanicus":15pa2ds0 schrieb:
Und insgesamt 4800 lumen auf 45 cm x 45 cm, das macht 2400 lux Beleuchtungsstärke, richtig gerechnet ?
Nein, falsch gerechnet. Hat Torsten ja bereits richtig gestellt. Und knapp 24 klx sind auch ganz nett Licht. Drum schrieb ich hier schon: "Ich bin der Meinung, daß bei Dir das Licht ausreicht."

Trotzdem würde ich keine Mittagspause machen, Pflanzen sind keine Maschinen, die einfach ein- oder ausgeschaltet werden.
Oh, in gewissem Maße trifft der Maschinenvergleich sehr wohl zu: Pflanzen sind Photosynthesemaschinen. Licht an: Photosynthese startet, Licht aus: Photosynthese stoppt. Habt ihr in der Schule nicht den Wasserpestversuch gemacht? Eine Ranke Wasserpest im Glas, Leuchte drauf. Licht an: Die Sauerstoffproduktion startet sichtbar, Licht aus: Sie stoppt wieder. Selbst aus vollkommener Dunkelheit heraus benötigt der Photosyntheseapparat nur wenige Minuten um in Schwung zu kommen, Stichwort Kautsky-Effekt. Kennst du nicht? Macht nix, Google ist dein Freund. In einer normalen Wohnumgebung wird's aber gar nicht erst vollständig dunkel.

Pflanzen sind auch keine Akkus, die 9 Stunden am Netz aufgeladen werden.
Im Gegenteil trifft's dieser Vergleich sehr gut: Während der Lichtphasen füllt die Pflanze ihre Energiespeicher. Die Lichtphasen müssen nicht zusammenhängend sein. Entscheidend ist, daß die Pflanze ausreichend Energie sammeln kann. Ist die Gesamtenergiebilanz negativ, also verbraucht die Pflanze mehr Energie, als sie bekommt, geht sie auf Dauer ein.

Es geht hier um pflanzeninterne Rhythmen: Pflanzen sind ca. 12 Stunden aktiv und dann ca. 12 Stunden inaktiv.
Nö. Pflanzen benötigen keine 12 Stunden Dunkelheit. Kriegen sie in der Natur ja auch nicht. Ok, bis auf Dröhntannen vielleicht. Die reagieren wirklich empfindlich auf den Lichtrhythmus. Passt der nicht, produzieren sie vielleicht Kopfweh, aber kein THC. Is aber bei unseren Aquarienpflanzen egal. Piepegal.

Pflanzen synchronisieren ihren Tagesrhythmus mit der Dunkelphase, nicht mit der Hellphase. Während eine selbst mehrstündige Unterbrechung der Hellphase keinen Einfluß hat, reicht bereits kurzzeitiges, nur minutenlanges Licht in Vollmondstärke während der Dunkelphase, um um den Rhythmus zu stören (nach Sitte/Ziegler/Ehrendorfer/Bresinsky, "Strasburger Lehrbuch der Botanik"). Manche hängen sich ein Lichtspektakel, über's Aquarium, das einer Disko zu allen Ehren gereichen würde, und nennen das dann "Mondlicht". Das stört die Pflanzen viel mehr als eine Mittagspause.

I.d.S.
Robert

PS. Ein Name, mit dem man dich anreden kann, wäre nett und entspricht den hiesigen Gepflogenheiten.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo ?

normalerweise kommen die User von alleine darauf, wenn sich allgemein mit dem Namen angesprochen und der mit einem Gruß unter den eigenen Posts steht. So mit scapers_tale ansprechen, das passt einfach nicht hier her! Du könntest schon deinen Teil zum Gelingen der Community betragen oder hältst du deinen Vornamen für einen Offenbahrungseid? ^^ Das ist eine nette Community und es wäre eine nette Geste, wenn die dich mit Vornamen ansprechen könnte.

Gruß Nik
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Jörn,

öhm, doch. Habe ich nicht gesehen, aber hast du ja nun mit der Sig gelöst. Wir achten deshalb auf die Form, weil Flowgrow auch als Wissensdatenbank dient. Permanente Kleinschreibung ist deshalb auch so eine Sache, da sind die Leute unterschiedlich empfindlich. Ich finde es anstrengend, weil fehlende Großschreibung den Sinn entstellen kann und dass das idR. der von mir auszubadenden Bequemlichkeit des Verfassers dient, macht es nicht besser. Webfail kennst du sicher. Ich lasse Kleinschreiber auf Dauer sein. Du scheinst mit dem Smartphone unterwegs zu sein, aber zum Einen ist Flowgrow kein Chatsystem und zum Anderen gibt es vernünftige Tastatur-Apps. SwiftKey kriegt sogar halbwegs Groß/Kleinschreibung hin, dafür gibt es bessere Apps, aber in der Summe ist es die beste derzeit erhältliche App.

Gruß Nik
 
also nick,

zum einen moechte ich dir sagen das ich finde das du in der art und weise wie du mir schreibst die von dir verlangte freundlichkeit beachtlich vermissen laesst.
im uebrigen nicht nur im umgang mit mir sondern auch im umgang mit anderen, wie ich finde.
zum anderen, schau doch das naechste mal besser nach bevor du mich oder jemand anderen kritisierst, denn auch vor der signatur setzung habe ich meinen namen geschrieben, freundlich gegruesst und alles was die etikette so verlangt. (sig? abkuerzungen sind erlaubt ja?) aha
und zu guter letzt, ich werde mir von dir nicht vorschreiben lassen das ich hier im forum gross/klein statt ausschliesslich klein schreibe.

danke fuer dein verstaendniss.

mfg joern
 

netwolf

Member
Hallo Robert,

ich finde die Sache mit dem Licht-Rhythmus sehr interessant.

Wuestenrose":fv4no42z schrieb:
Pflanzen synchronisieren ihren Tagesrhythmus mit der Dunkelphase, nicht mit der Hellphase. Während eine selbst mehrstündige Unterbrechung der Hellphase keinen Einfluß hat, reicht bereits kurzzeitiges, nur minutenlanges Licht in Vollmondstärke während der Dunkelphase, um um den Rhythmus zu stören (nach Sitte/Ziegler/Ehrendorfer/Bresinsky, "Strasburger Lehrbuch der Botanik"). Manche hängen sich ein Lichtspektakel, über's Aquarium, das einer Disko zu allen Ehren gereichen würde, und nennen das dann "Mondlicht". Das stört die Pflanzen viel mehr als eine Mittagspause.
Heißt das dann auch, dass Pflanzen in einem Aquarium, das in einem Wohnzimmer steht in dem es von früh bis spät mehr oder weniger hell ist, und wo dann z.B. noch bis Mitternacht oder länger TV, Deckenlicht etc. leuchten (neben 8-10 Std. eigentlicher, direkter Beleuchtung) eigentlich nie so wirklich zu ihrer Ruhepause - sprich Dunkelphasenreaktion - kommen, außer in der Zeit in der es 'wirklich' dunkel ist?
Speziell die Mittagspause liegt ja meist auch um Mittag herum, also in einer Zeit in der die ganz normale Umgebungshelligkeit auch ihr Maximum erreicht.

Schöne Grüße
Wolfgang
 

Wuestenrose

Well-Known Member
'N Abend...

netwolf":tc9s0e5k schrieb:
Heißt das dann auch, dass Pflanzen in einem Aquarium, das in einem Wohnzimmer steht in dem es von früh bis spät mehr oder weniger hell ist, und wo dann z.B. noch bis Mitternacht oder länger TV, Deckenlicht etc. leuchten (neben 8-10 Std. eigentlicher, direkter Beleuchtung) eigentlich nie so wirklich zu ihrer Ruhepause - sprich Dunkelphasenreaktion - kommen, außer in der Zeit in der es 'wirklich' dunkel ist?
Stimmt, so ist es. Das liest sich aber dramatischer, als es in der Praxis ist. Zudem ist es eh schwierig zu definieren, wann eine Pflanze wirklich zur Ruhe gekommen ist. Nimmt man als Indiz dafür, daß die Pflanze "schläft", die vollständige Rückbildung des Phytochroms P730 in die inaktive Form P660, so dauert das erstens Stunden und benötigt zweitens vollständige Dunkelheit. Licht in Mondlichtstärke reicht bereits, den Prozeß zu stören. Grower achten bei ihren Hanfpflanzen daher darauf, daß sie eine Periode vollständiger Dunkelheit bekommen - hatten wir weiter oben schon :smoke: …

Wir legen jedoch weder besonderes Augenmerk darauf, ob eine Aquarienpflanze blühen, noch Früchte tragen oder besondere Stoffe bilden soll. Dann legen sich unsere Pflanzen halt nicht vollständig schlafen, ist auch nicht so schlimm.

Viele Grüße
Robert
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

Wuestenrose":2wi1at3g schrieb:
Nimmt man als Indiz dafür, daß die Pflanze "schläft", die vollständige Rückbildung des Phytochroms P730 in die inaktive Form P660, so dauert das erstens Stunden und benötigt zweitens vollständige Dunkelheit. Licht in Mondlichtstärke reicht bereits, den Prozeß zu stören.
so weit so gut, das ist die aquaristische Variante.
Man kann es auch so ausdrücken, im Tageslichtverlauf überwiegt erst beim Abendlicht der dunkelrote Anteil (730 nm) im Licht den Anteil 660 nm, was sofort das aktive P730 in das inaktive P660 umwandelt. In der aquaristischen Beleuchtung wird P730 nicht bedient, 730 nm ist schlicht in aquaristischer Beleuchtung nicht enthalten - was zur Folge hat, dass das P730 sich - wie Robert es erwähnte, eher langwierig deaktiviert. Ich bin ebenso wie Robert der Ansicht das nicht überzubewerten. Ich hatte mal ein Becken mit P730 mittels Halogenlampen mit Alureflektoren abends beleuchtet um das Phytochrom P730 zu bedienen, inaktivieren. Ich hätte es ja gerne gehabt, aber es machte keinen wahrnehmbaren Unterschied im Wachstum.
Genauso bin ich bei der störenden Wirkung von geringen Lichtmengen bei. Das gilt z.B. auch für die empfohlenen 6h beim Einfahren, falls jemand auf die Idee kommt, die mit einer Dimmphase zu "garnieren" dann darf die in ihrer negativen Wirkung, trotz geringerer Lichtintensität, voll auf die 6h addiert werden. Schwierig ist es eine Grenze zu ziehen, ab wann Licht in seiner Intensität "stört" bzw. wirkt, sie ist aber erstaunlich niedrig.

Gruß Nik
 

netwolf

Member
Hallo,

danke für die interessanten Infos zum Thema Licht und Dunkelheit.

Ich wundere mich fast ein wenig darüber dass die Dunkelphase so locker gesehen wird, der Lichtdauer und -menge aber doch recht viel Aufmerksam zuteil wird.
Es wird aber schon einen Grund haben weshalb Aquarianer ihre Becken nicht wie Kanarienvögel abdecken wenn die Schlafenszeit für die Pflanzen anbricht :smile:

Und es stimmt natürlich, wir wollen weder besondere Früchte noch Blüten in den Becken, wobei submerses Growen ja irgendwo auch mal ein interessanter Gedanke wäre :wink:

Schöne Grüße
Wolfgang
 
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