Die "Pflege" der Mikroflora oder ...

nik

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Hallo Stephan,

derluebarser":17okhugi schrieb:
Hallo Nik,

am bemerkenswertesten finde ich deine Ruhe, die du bei dem Verlauf deines Beckens an den Tag legst.....
ich muss zugeben, das hat mir zeitweise schon Sorgen gemacht.
Es gibt zwei Dinge auf die ich mich einfach verlasse! Die von Anfang zu gewährleistende vollständige Düngung und vor allem die Beachtung der Entwicklung der Mikroflora. Manches sieht man wieder, aber grundsätzlich ist das immer wieder eine Geschichte voller Überraschungen und obwohl ich das jedes mal hin bekommen habe, würde ich auch bei mir nicht ausschließen, dass das soweit in die Grütze läuft, sodass ich es besser neu aufsetzte. Ich will in jedem Fall ein sauber reagierendes Becken haben, denn sonst kommt beim Betrieb, der Düngung zu viel Mist raus.

Nur ein kleines verbales Update meines Beckens, denn optisch macht das wegen der galoppierenden, nun ins grünliche neigenden Bakterientrübung keinen Sinn.
Pflanzen sind weiterhin auf einem guten Weg, der Eindruck des schmuddeligen Beckens lässt weiter nach. Nachdem ich die Scheiben gereinigt hatte, entstand kein weiterer Reinigungsbedarf. Keinerlei wahrnehmbare Algen. Endlich kommt mit massenhaft jungen Posthornschnecken der überfällige Schneckenpeak. Sonstige Schnecken sind nicht, aber ein invasives Auftreten an Muschelkrebsen ist mir kürzlich aufgefallen.

Das Einzige, was ich mache, ist, ich bremse mit einem Fällungsmittel (EL flüssiges Filtermedium) die Entwicklung der Bakterienblüte ein, denn zu stark ist sonst die Beeinträchtigung der Pflanzen. Die Trübung schaue ich mir noch eine Weile an, mache das Wasser klar, schaue wieder und richte dann das Becken mit Hardscape ein. Letzteres rutsche ich weiter im Keller als Trockenübung hin und her. Für so einen Kram lasse ich mir Zeit, das Becken wird schon ein bisschen länger so stehen bleiben.

Gruß, Nik
 

Larsmd

Member
Hi,
nik":15gd35a4 schrieb:
- Immer voll aufgedüngt in Mikro- und Makronährstoffen.
- PO4- und KNO3 Stoßdüngung über Wasserwechsel.
- CO2 ~20mg/l (Dauertestlösung KH3/mittelgrün)
- Zugabe von PMS (1g/10l) auf Erstbefüllung bzw. Wechselwasser.
- Zugabe von ML/BC (Bio Carbon -> bakterieller Wuchsverstärker)
- Zugabe von Infusorien überHobby Protogen (wegen einer möglichen allgemeinen Wirkung auf Mikroflora/Biofilm und im speziellen als Nahrungsergänzung für den eingeschleppten Jungfisch)
- Zugabe von ML/SB (Special Blend -> Bakterienkulturen zum Aufsetzen/Betrieb) .
- einmalige Zugabe von Anarex Bio - lasse ich wegen der zu erhaltenden Bakterienblüte erst mal sein.
- Vereinzelt reichliche Normaldosis EC, wenn, dann alternierend mit den ML-Produkten.
- Inzwischen tägliche Volldüngung über schwach chelatierten VD AR Spezial.
Was denkst du hat den größten Beitrag zum Schubs in die richtige Richtung gegeben? Oder gar die Kombination von allem?
Hast du die Beleuchtungszeit wieder auf deine angestrebten 6h verringert?
Das mit der Bakterientrübung finde ich auchnoch sehr interessant, in dem Zusammenhang das die bei dir ja fast schon üblich ist. :lol:
Beste Grüße
Lars
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Lars,
Larsmd":k6g4qjx2 schrieb:
Was denkst du hat den größten Beitrag zum Schubs in die richtige Richtung gegeben? Oder gar die Kombination von allem?
Das lässt sich kaum an einzelnen Punkten fest machen. Es ist alles eine Begünstigung einer gewünschten Entwicklung.

Diese Art des Einfahrens besteht aus fünf Teilen:
1. - 6h Licht(, wenn man sich daran hält ;) )
2. - Nicht-, Geringfilterung - wozu auch der Sand - als in Filterleistung sicher unverdächtig - gehört.
3. - Die immer vollständige Nährstoffversorgung
4. - die Zugabe von bakteriellen Produkten
5. - Verwendung einwandfreien submersen Pflanzenmaterials.

zu 1.) die habe ich mit den zusätzlichen Dimmzeiten überschritten. Die Lichtdauer spielt in diesem Zusammenhang eine größere Rolle als die Lichtintensität. Das soll das Auftreten der Kieselalgen minimieren, allgemein Probleme reduzieren und die Entwicklung der Mikroflora begünstigen. Letzteren Punkt kann ich nicht mal spekulativ erklären, das ist Erfahrung.

zu 2.) Ich will die biologischen Prozesse im Becken haben, wobei die Nichtfilterung auch die mir höchst unerwünschte Denitrifikation vermeidet. Der Sand, als undurchlässiges Substrat, spielt da auch eine Rolle.

zu 3.) Ich finde es angesichts einer völlig außer Frage stehenden notwendigen Nährstoffversorgung der Pflanzen geradezu faszinierend, wie man trotzdem auf die Idee kommen kann Pflanzen zeitweise nicht versorgen zu können/dürfen/müssen! :shocked: Es ist sogar ausgesprochen wichtig das Becken gleich vollständig zu versorgen um zu sehen wo es nicht klappt. Es ist eine Phase wo ich mögliche Probleme durch Nährstoffversorgung provoziere, damit ich mögliche Probleme gleich erkenne! Später sind die offensichtlich schwieriger zu lösen und es ist eine Grundvoraussetzung für einen später problemlosen Betrieb. Es muss gedüngt werden können, alles! Wenn das Becken da klemmt, hat es keinen Wert! Ein klarer Grund für ein Neuaufsetzen!

zu 4.) Die Idee hinter den bakteriellen Zugaben ist, möglichst zügig die vielen unbesiedelten Räume eines neuen Beckens mit geeigneteren Mikroorganismen zu besetzen. "Geeigneter" ist nebulös und fern einer möglichen Definition. Ich sehe da mehr oder weniger Wirkung, aber sicher ist gar nichts! Kann man auch an meinem Maßnahmenkatalog sehen wie ich in verschiedenen Maßnahmen herum eiere. Letztendlich hat es sogar recht deutlich gewirkt, denn anfänglich habe ich diese Mittel sein gelassen - was das Becken in einen mich doch beunruhigenden Zustand brachte. Ich kann es nicht konkret zuordnen, aber es waren diese Maßnahmen die erhebliche Verbesserungen zur Folge hatten. Ich bin sogar ausgesprochen zufrieden mit dem derzeitigen Beckenzustand!

Zu 5.) das einwandfreie submerse Pflanzenmaterial habe ich bewusst sein gelassen und nur auf den Kram in den Händlerbecken zurück gegriffen. Nun weiß ich sicher, dass man sich so allen möglichen Mist ins Becken einschleppt und das bei einem frischen Becken - ohne den Widerstand einer stabilen Mikroflora - katastrophale Folgen haben kann. In meine stabilen Becken kann ich näherungsweise reinwerfen was ich will, die sind stabil.
Gutes, submerses Pflanzenmaterial ist wichtig, wobei die Qualität viel wichtiger als die Quantität ist. Die üblichen Sprüche von "viel Pflanzenmasse" und "Nährstoffkonkurrenz" sind haltlos. Wenige gute Pflanzen, vollversorgt, funktioniert bestens.

Hast du die Beleuchtungszeit wieder auf deine angestrebten 6h verringert?
Nein, keine Notwendigkeit. Die Kieselagen sind völlig verschwunden und sonstige Problem gibt es nicht - außer das mehr Licht die Bakterientrübung fördert.
Die 21W HE werden aber jetzt gegen 39W HO ausgetauscht, dann lasse ich wegen des Einbrennens die Dimmung sein bei 6h Licht.

Das mit der Bakterientrübung finde ich auch noch sehr interessant, in dem Zusammenhang das die bei dir ja fast schon üblich ist.
Dazu kann ich aus der Erfahrung recht konkret werden. Geringfilterung ist anfangs definitiv anfällig für Bakterientrübungen, genauso sicher bin ich mir aber auch, dass diese Trübungen ausgesprochen günstig für die weitere Entwicklung des Beckens sind. Besser mit bakterieller Trübung einfahren als ohne! Man muss sie idealerweise in einem Zustand milchig bis Anfang grünlich halten.
Die Anfälligkeit für Trübungen zeigt auch die Reife der Mikroflora, denn in einem stabilen Becken passieren die nicht mehr. Es gibt noch ein Zwischenstadium, das funktioniert schon, aber durch einen starken Pflanzenschnitt kommt es noch/wieder zu bakteriellen Trübungen.


Gruß, Nik
 

Biotoecus

Active Member
Hallo Nik,

Du hast keine Ahnung was Du mit diesem Thread bei mir ausgelöst hast. Danke dafür.
Und auch ein Dank an Olaf Peter (KiKo) für reihenweise augenöffnende Momente.

Beste Grüße
Martin
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Martin,

nee, das weiß ich nicht. Ist trotzdem angekommen. :) Auslösen ist das eine, wichtiger ist die Wirkung. Wenn du mal - in der Reife - so ein Becken erreichst, dann kommt nichts anderes mehr in Frage.

Ich muss dazu sagen, um das Becken gibt es latent nicht nur gestalterische Kämpfe. Solange ich Räume erkenne, mache ich was - ich versuche ihr so zu zeigen, aber es ist ihr Becken. Ich halte das so schon fällig für ein weitgehendes Neusetzen vieler Pflanzen, sie will das als Dschungelbecken. Düngung ist bei ihr immer noch nicht angekommen, die vernachlässigt sie hartnäckig. Sie sieht einfach nur, dass es trotzdem funktioniert. Ich habe sogar einen P-Mangel an einer R. rotundifolia gesehen! Bei dem Leitungswasser hier, ein ziemliches Kunststück! Trotz des Hin und Her ist das Becken nicht aus der Bahn zu werfen. Ungefiltert, glasklar. Reproduzierbar. ;)

Meins, auf dem Weg dahin ... :)

Die Pflanzen sind in einem deutlich besseren Zustand als im obigen Becken. Man vergleiche mal die H. c.f. tripartita im oberen 60 cm und unteren 90 cm Becken. Die Bilder sind mit gleicher Einstellung. Ich beschreibe einfach mal was weitgehend nur zu erahnen ist. Im Vordergrund ist die H. c.f. tripartita noch zu erkennen. Im linken Viertel ist eine niedrige Gruppe P. erectus, rechts anschließend, etwas höher, heller grün, M. fluviatilis. Auf der rechten Seite, dunkler, eine weitere Gruppe M. fluviatilis. Diese sitzt in einem Bereich St. repens. Der Hintergrund bleibt verborgen. Von links nach rechts ist das R. spec. "green", noch eine Gruppe M. fluvitilis, eine R. rotundifolia "Teich-Indica" und eine R. rotundifolia "Kramer indica". Dann gibt es noch zwei Moose, die sich weitgehend meiner Beobachtung entziehen. Sorgen mache ich mir trotzdem keine, es sind Riccardia graeffei und Fissidens fontanus. Wegen der Beeinträchtigung in Licht sind die Pflanzen nicht im besten Habitus, aber von der Gesundheit sind sie alle bombig. Algen sind nicht mehr, die Kahmhaut hat sich auch schon vor einiger Zeit unauffällig verabschiedet. An der Frontscheibe sind endlich die jungen Schnecken zu sehen, das hat schon erstaunlich lange gedauert. Die Trübung ist die einzige Beeinträchtigung - und ich denke in der mir eigenen Ungeduld schon über deren Beseitigung nach. Für den UV-C anzuschließen werde ich zu faul sein, ich werde es über maximale Wasserwechsel, Fällungsmittel und Anarex Bio machen. Ich will einfach wieder richtig in das Becken sehen können. ;) Na ja, vielleicht lasse ich die Trübung auch noch mal ein bisschen mit vollem Licht, d. h. 4x39 statt 4x21 W, laufen. Man kann da schon rumeiern, meine Prämissen bei der Problemlösung sind aber immer vollständige bis reichliche Düngung und das Schubsen der Mikroflora. ;) Da ist es durchaus statthaft seiner Kreativität zu vertrauen. Mein Becken sieht schon sehr, sehr positiv aus!

Ich finde schon, dass sich der Zustand eines Beckens deutlich erkennen lässt. Das kann jeder Beckenbesitzer. Dazu gehört eine bedingungslose Konsequenz. Es gibt zwei Zustände, entweder ist es tatsächlich gut oder es hat Schwächen - auch kaum wahrnehmbare. Mein Aquarium hat eine starke Verbesserung erfahren und auf diesen guten Zustand kann ich durchaus vertrauen und aufbauen. Umgekehrt sollte man sich aber auch nicht "scheinbar" latente Probleme schön reden, es bleiben welche und sie sollten restlos gelöst werden. Anders - Glücksfälle widersprechen der Regel nicht - geht es nicht.

Ich freue mich schon auf das Becken! Genauer, ich denke, das gibt eine super Basis und ich kann dann einfach gestalten wie ich will. Ohne - wie das Kaninchen auf die Schlange zu starren - Angst vor irgendwelchen Problemen haben zu müssen, halt die Kiste zum Fliegen zu bringen.

Das aufzuzeigen ist der eigentliche Sinn des Threads. ;) Und dann selber machen! - Um's Nachdenken kommt man allerdings nicht drum herum.

Gruß, Nik
 

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Plantamaniac

Well-Known Member
Hallo, schmeiß haltmal paar Wasserflöhe, Cyclops oder Muschelkrebse rein, dann wär es gleich nichtmehr trüb.
Ich weiß, das ist nicht das was Du willst, läuft aber aufs Gleiche hinaus. Die Verwerter der Bakterien haben sich eben noch nicht etabliert.
Chiao Moni
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Moni,

Muschelkrebse sind schon reichlich drin. Aus reichlicher Erfahrung heraus erwarte ich sowieso eher nicht, dass die Trübung sich von alleine gibt.

Cyclops, Wasserflöhe wäre schön, kann ich aber im Moment nicht machen. Der Heiz- und CO2-Kreislauf wird von einer knapp ins Wasser ragenden "Brunnenpumpe" angetrieben. Die hat nur ein winziges Stück groben Schwamm als Ansaugschutz und das entwickelt einen Sog, bei dem ich schon bei den Garnelen Bedenken habe. Auf auch noch frei schwimmende Wasserflöhe, Cyclops wird das eine vernichtende unddie Pumpe verstopfende Wirkung haben. Bei der Ansaugung muss ich noch nachbessern, ansonsten würde ich mir das gerne ansehen. Ich muss für die Pumpe einen Edelstahlgazeansaugkorb basteln. Eigentlich war ich schon doch beim UV-C, denn das ist für die Garnelen deutlich schonender als die starken pH-Schwankungen durch maximale Wasserwechsel.

Gruß, Nik
 

Arami Gurami

Administrator
Teammitglied
Hallo Nik,
tolle Entwicklung des Threads, ist mal was anderes bzw. aus einem anderen Blickwinkel betrachtet!
2 Anmerkungen meinerseits:
1. Das Willowmoos aus dem Becken deiner Tochter müßte eher etwas in Richtung Stringy Moos sein.
2. In Hannover haben wir auch über Kahmhaut diskutiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass der Einsatz von EC diese fördert!
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Aram, hallo zusammen,

das Moos ist einheimisch, weiß nicht mehr wo ich das gefunden habe. Es war, vormals nur im Teich, im Habitus eklatant unterschiedlich zu dem was es jetzt im Aquarium zeigt und eben für F. antipyretica gehalten worden. Wegen dieser starken Veränderung konnte es das nicht mehr sein. Danke für den Tipp. Stringy moss passt auch von der Beschreibung, gerade der unterschiedlich möglichen Formen in Teich und Aquarium wegen, sehr gut.

Wegen EC und Kahmhaut. Ist mir nicht so aufgefallen, muss ich aber was dazu bemerken. Es könnte durchaus so sein, weil ich zeitweise EC in Nomaldosis als Wachstumsmittel nutze und es anfänglich schon Tendenzen in leichter Kahmhaut haben kann, dann sind es alles geschlossene Aquarien, die nach meiner Beobachtung generell ein geringeres Problem mit Kahmhaut haben als offene Becken.

Bei dem gezeigten kleinen Becken habe ich ihr auch einen Spender mit EC hingestellt. Das Becken bekommt also EC, so sie denn überhaupt düngt! :D Da ich mich wochenendweise bei ihrer Abwesenheit um das Becken kümmere, haue ich dann in der Zeit - ihre Düngegewohnheiten kompensierend - recht üppig von allem rein. Da passiert halt bei diesem Becken an Erscheinungen,Beeinträchtigungen gar nichts. Das Becken hatte mal die Chladophora spec. als Problem, welches sich nur mittels Hammer, d.h. EL Algexit lösen ließ, ansonsten geringe Schwankungen, wobei sich dann auch nur geringe Kahmhaut und allenfalls mal grüne Punktalgen in strömungsarmen Bereichen ergaben. Zwischenzeitlich war das Becken so unterversorgt, dass die Pflanzen eingingen. Dazu gibt es ein paar gruselige Bilder, leider nur irgendwo als Anhang, aber das Becken war trotzdem frei von Kahmhaut, Algen, sonst was. Eine grobe Neueinrichtung, d.h. ohne Reinigung, die über das Absaugen des Mulms hinaus ging, und das Becken lief unterbrechungsfrei tadellos weiter.
edit: hab es gefunden, hatte sogar einen Thread dazu gemacht.

Das ist schon krass wie stabil und damit auch pflegeleicht so ein Becken werden kann. Da ich häufig zu blöd bin das in ausgesuchten Einzelfällen begleitend zu vermitteln, die Erfolgsquote war einfach ungenügend, zeige ich das nur noch an meinen Aquarien auf. Interessanterweise gibt es durchaus einige weitere erfolgreiche Beispiele im FG, allesamt von Leuten, die sich das für sich angelesen, verarbeitet und umgesetzt haben.
Es ist anspruchsvoll und es wird kein Standardrezept geben können um das Ziel zu erreichen, also zeige ich bewusst, wie ich zu dem Ziel konsequent hineiere :D. Es ist das Ziel und um das zu erreichen gibt es verschiedene Mittel, manche wie vollständige Düngung und anfänglich limitiertes Licht sind eindeutig, aber bei der Entwicklung einer reifen Mikroflora wird es unbestimmt lange vage bleiben und es bleibt nur immer wieder in die Richtung zu versuchen. Wobei ich schon die Hoffnung habe mit bakteriellen Mitteln wie auf Milchsäurebakterien basierenden Mitteln oder ML/SB und ML/BC die Erfolgsaussichten erhöhen zu können.

Diese - wenn denn erreichte - reife Mikroflora sorgt nicht nur für Problemarmut in bakteriellen Erscheinungen, wie Trübungen, Cyanobakterien, Kahmhaut und eine so weitgehende Algenfreiheit, dass ich seit >15 Jahren nur über die Cladophora spec. mal intensiver nachdenken musste, sondern korreliert auch mit einem guten Pflanzenwachstum. Ich werde sicher mal ein Soil-Becken probieren, halte es aber für sehr unwahrscheinlich den Sand dann sein zu lassen. Zurzeit habe ich den Eindruck manche Schwäche des Sandbeckens gegenüber gedüngten Soils über bakterielle Mittel gut kompensieren zu können.

Mikroflora betrifft jedes Becken, egal wie es aufgesetzt wurde, insofern kann jeder was für sich mitnehmen. Es ist entscheidend für ein funktionierendes Becken. Das Lesen dieses Threads reicht. ;)

Gruß, Nik
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Lars.

ganz gut. Sah jetzt wochenlang so aus ...


Da ich bei dem Becken Technik ziemlich reduziert hatte, war auch kein UV-C dran. Die Algenblüte ist sehr hartnäckig und ich kam irgendwie nicht dazu den UV-C dran zu hängen. Spaßeshalber habe ich noch mit BlueExit versucht ob die Algenblüte reagiert, tat sie aber nicht. Irgendwann werde ich Algenblüte noch mal mit AlgExit versuchen. Jetzt nicht mehr, ich habe nach doppeltem 90% WW den UV-C dran gestöpselt. Pflanzen sind zwischenzeitlich auch in der Suppe sehr stark gewachsen, allerdings mind. mit ausgeprägtem Stickstoffmangel. Die beiden R. rotundifolia Formen ergaben riesige, bereits aus dem Wasser wachsende Büsche.
Die Algenblüte ist wegen ihres Nährstoffbedarfs und der Lichtreduzierung schon eine Belastung für das Pflanzenwachstum. Besonders die schnellwüchsigen, in der abnehmenden Reihenfolge ihrer Probleme, H. tripartita, M. fluviatilis und die beiden R. rotundifolia litten deutlich. Zum Teil sehr gut steckten das, beste zuerst, P. erectus, S. repens und R. spec."green" weg. HCC hat wegen des permanenten N-Mangels sehr kleine Blätter, das Weepingmoos zeigt keine Schwächen, aber mit dem fehlt mir eh die Erfahrung. Irgendwo ist R. graeffei, das muss ich noch suchen und freistellen.

Wie schlimm das aussah, lässt sich ein paar Postings vorher ansehen, damals hatte ich dann doch einmal die Scheiben sauber gemacht. Auf den nachfolgenden Wasserwechselbildern mal auf die Scheiben achten, das beeindruckt mich selbst.
Die Frage nach Algen ist mit gar nichts schnell beantwortet und irgendwelche unerwünschte bakteriellen Erscheinungen sind auch völlige Fehlanzeige.


Na ja, jetzt habe ich den UV-C dran und das belastet das Wachstum wieder. Wenn der rum ist, dann können die Pflanzen in Ruhe wachsen, ich kann normal düngen und dann sieht man auch an den Pflanzen wie gut das läuft.

Jetzt sieht es so aus, der 9 W UV-C tut sich mit dem zu dicht bewachsenen Becken schwer. Da habe ich schon erheblich gelichtet, links die R. spec. "green" steht noch aus. Die Pflanzen blasen/sprudeln bereits kurz nach dem Lichteinschalten. Es sind übrigens immer noch die 4 x 21 W HE BIOvital über 90x45x45. Der Wechsel auf HO steht noch an.


Kurze Zusammenfassung, das Becken wird Bombe.

Gruß, Nik
 

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nik

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Hi,

doch noch erst ein Bömbchen gelegt :shocked: , denn ich habe inzwischen zwei fette Büschel Cladophora spec. gefunden und muss das Becken zusätzlich darauf hin behandeln. Vermutlich mit dem gekauften HCC eingeschleppt.

Sonst läuft der UV-C wegen der Resttrübung noch durchgängig, die Versorgung der Pflanzen ist so nicht optimal und des weiteren habe ich die 4x21 gegen 4x39W ausgetauscht.

So sieht es derzeit aus.


M. fluviatilis, H. cf. tripartita und P. erectus


Die rote R. rotundifolia ist die, die ich für den Teich als R. indica gekauft hatte. ;)


Nur vorne die beiden LL leuchten noch, kurz vor Feierabend.

Gruß, Nik
 

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nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

das Becken wird schon klarer, UV-C läuft aber noch. Hier noch mal ein Bild vom Problem mit der Cladophora. Vermutlich mit der HCC eingeschleppt. Die Alge hatte ich schon einmal in einem anderen Becken mit Normaldosis Alg-Exit beseitigen können. Das Becken wird also derzeit so behandelt.


Es ist mir trotz fehlender Gestaltung schon ganz nett anzusehen, die für die Jahreszeit zu kühle Witterung hat übrigens auch Vorteile. Das Becken hat schon fett Licht und überfordert die Cam im Kontrast. Viel zu selten kann ich mir das mal lang auf der Couch ansehen. ;)


Gruß, Nik
 

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Kalle

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Hallo Nik,

das macht sich ja prächtig bei dir. Ich muss gestehen, dass ich mich bei meinem Reset recht konsequent an deinen Empfehlungen orientiert habe und mein Becken nun insgesamt stabiler läuft - bis auf die Kahmhaut (die ich absauge) - aber dazu ist ja schon genug gesagt worden.

Die Clados sehen ja schön kräftig aus :thumbs: . Ich hatte / habe sie auch im HCC. Durch konsequentes Absaugen und EC habe ich sie im Griff - aber ganz verschwinden wird sie wohl nicht :keule: .

Danke jedenfalls für den informativen Thread.

VG Kalle
 

Ulrike Adler

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Hallo Nik,

ich bin am Wochenende auf Deinen Thread gestoßen und musste in mir mehrmals von vorne bis hinten durchlesen. Ein absolut interessantes Thema.
Ich fahre ziemlich zeitgleich mit Dir seit Januar mein Becken ein und wollte mal über meine Beobachtungen berichten.
Vorher hatte ich 13 Jahre lang ein Becken, das nach ca. 2 Jahren zum Altwasserbecken wurde und über die ganze Zeit herausragend stabil lief.
Meine Beobachtung nach dem ersten Jahr Überaktionismus war, je weniger ich eingriff, umso besser entwickelte sich das Becken.
Ich hatte damals nur einen leeren Filtertopf laufen und für jetzige Verhältnisse spärliche Beleuchtung.
Gedüngt wurde unregelmäßig und sehr wenig.
Das Becken war optisch algenfrei, die Schläuche blitzblank und die Scheiben blieben sauber.
Um die Mikroflora habe ich mir schlichtweg keine Gedanken gemacht. Besser gesagt, wusste ich gar nix von ihr.

Jetzt zum neuen Becken, aufgesetzt Anfang Januar: Bodengrund feiner Quarzkies, Beleuchtung 0,3W/l von Anfang an 12 Stunden am Tag, Filter ist nicht bestückt. Die Erstbepflanzung bestand aus Invitropflänzchen, Mulm aus anderem AQ wurde eingebracht. Keine Algen sichtbar. Dann Düngung optimiert und Pflanzen aus dem Bottich der örtlichen Aquaristikabteilung eingesetzt. Es bildeten sich Punktalgen an den Scheiben.
Mit der Zeit sogar massenhaft. Wurden nur an der Frontscheibe entfernt. Tags darauf bekamen die Steine im Becken und die Scheiben einen Grünalgenbelag.
Nach einigen Tagen die wirklich komplett grün überzogenen Steine gereinigt, einen Teil der Steine grün belassen.
Meine Beobachtung:
An den sauberen Steinen bildete sich nach kürzester Zeit wieder ein grüner Film, an den belassenen Steinen jedoch waren dafür die ersten Lücken im Algenteppich erkennbar. Diese wurden zusehends größer, die Steine wurden von selber wieder blank, die anderen dafür grün überzogen.
In der Zeit wurde lediglich die Frontscheibe gereinigt. Da konnte ich das selbe Beobachten. Geputzte Scheiben wurden neu von Algen besiedelt, während sie sich an belassenen Scheiben zurückbildeten.
Meine Frage jetzt:
Bildet ein fehlender oder verletzter Biofilm die Grundlage für das Anheften von Algen, oder andersherum: können sich auf einem intakten Biofilm "optisch" keine Algenbeläge niederlassen?

Irgendwann hab ich die Steine bis auf zwei raus und dafür eine große Wurzel ins Becken. Diese wurde lediglich mit heißem Wasser abgeschruppt. Innerhalb von 3 Tagen war die Wurzel dick mit Grünalgenbelägen überzogen. Die Scheiben wurden blank, die Steine blieben sauber. So etwas konnte ich noch nie beobachten. Ich fing an mich in die Matierie zu vertiefen und bin letzendlich hier gelandet.
Spricht ja auch für fehlenden Mikrofilm auf der Wurzel, der durch Algen ersetzt wird. Ich habe den Verdacht, die Algen wandern von ihrem momentanen Platz an den Ort mit dem schwächsten oder ohne bestehenden Biofilm. Sie wurden wie magnetisch angezogen.
Auf der Wurzel wurden sie nach 2 Wochen weniger, dafür bekam ich eine Algenblüte. Wurzel wieder holzfarben, Wasser dafür grün.
Meine Überlegung:
Könnte es nicht sein das sich die Mikroflora in so weit aufbaut, dass sie bestehende Algen ablöst und die dann frei im Wasser rumschwimmen?
Haben es diese Schwebealgen dann schwer sich irgendwo niederzulassen weil sich überall ein intakter Biofilm gebildet hat? Und bleiben sie deshalb Schwebealgen?
Hab mir die Blüte ne zeitlang angesehen und dann mittels UVC erschlagen. Seitdem optische Algenfreiheit.
Ich finde das Thema sehr interressant, kann mir vieles nicht erklären, nur vermuten.
Was Du darüber hier geschrieben hast, lässt meine Gehirnzellen auf Hochtouren arbeiten. Ich hab sicher vieles noch nicht verstanden, hab mich aber auch noch nie damit auseinandergesetzt.
In unserem Gartenteich (8 Jahre alt, ohne Technik), seh ich das lockerer. Ich hab da noch nie eingegriffen. Und er hat die ersten 2 Jahre rumgezickt (wir haben ihn zicken lassen), sich gefangen und stabilisiert.
Beim Aquarium bin ich da ungeduldiger. Man kann heutzutage vieles steuern: Licht, Temperatur, Wasserwerte, Düngung, Filterung........, und trotzdem (oder gerade deswegen) bei vielen läuft`s nicht rund.
Beim Teich steuere ich gar nichts, er bekommt was die Natur ihm gibt - da dauert es bestimmt länger, bis sich eine gute Mikroflora entwickelt hat. Aber wenn sie dann entstanden ist, ist sie dann nicht stärker, robuster und wiederstandsfähiger als die im stets betüttelten Aquarium. Warum? Weil sie (bei mir zumindest) mit ganz anderen Extremen zurechtkommen muss!
So gesehen herrschen im Aquarium ja höchst konstante Bedingungen (Temp., Wasserwerte, Beleuchtung....), ist der Biofilm deswegen anfälliger für Störungen? Weil er kaum extremen Situationen ausgesetzt ist???
Gibt es so was überhaupt - den robusten Typ Biofilm und den weniger robusten, wenn nicht gar anfälligen???

So, das war`s für heute von mir. Genug geschrieben für den Moment.
 
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