Die "Pflege" der Mikroflora oder ...

Sash

Member
Benjo":3t43k00i schrieb:
Hallo Nik,

ich finde ja das Thema Mikroflora hoch interessant, besoners in Bezug auf Kahmhaut. Die verschwindet bei mir einfach nicht.
Nur das in die richtige Richtung schubsen der Mikroflora, scheint zumindest bei mir nicht zu funktionieren.
In einem anderen Thread wurd auch das Borneo Wild Zeugs (Name fällt mir gerade nicht ein ) erwähnt, das werde ich wohl einmal probieren. Ich hatte eigentlich nie Probleme mit einer Kahmhaut, erst seit dem ich den Wohnort und damit auch das Leitungswasser gewechselt habe. Eventuell hängt es auch damit zusammen, irgenwelche Inhaltstoffe im Leitungswasser begünstigen die Bildung einer Kahmhaut?

Hey,

ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht und wünschte mir da auch mal etwas mehr Durchblick.
Nur hier zu Hause habe ich immer mit der Kahmhaut Probleme, in anderen Becken (z.B. mein Schaubecken im Zoogeschäft, welches nur 1KM von mir entfernt liegt, also die gleichen Ausgangswerte hat) ist da nie auch nur ein Anflug von, obwohl Düngung und Pflege identisch sind. Ich habe das hier zu Hause ebenfalls in meinem top laufenden Nano Becken (Sand/Gering).

Ich verstehe es einfach nicht und weigere mich immernoch, einen OFA einzusetzen, weil ich wissen möchte, woher das Problem kommt. In meinem letzten Sandbecken war selbst zum Zeitpunkt des besten Zustandes (glasklares Wasser, kein Zusetzen der Scheiben u. CO2 Diffusor, keine Pinsel am Filterauslauf, optische Algenfreiheit) eine ganz feine Kahmhaut vorhanden. Sie war zwar schwer zu entdecken, aber dennoch diese typische leichte "Ölschicht", die aber auseinander geht.

Die nervt mich jetzt auch schon wieder in meinem Becken, dass ich nun mit Soil neu aufgesetzt habe. Gestern Wasserwechsel: Dabei den Filter abgestellt und die Mulmglocke als OFA benutzt, bis die Kahmhaut restlos verschwunden war und die Wasseroberfläche blitzeblank war. Nur aufgedüngt mit NPK. KEINE SE's hinzugegeben, dennoch heute wieder Kahmhaut.

Ich will die nicht mehr, bäh, die nervt total. Habe auch mein Leitungswasser im Verdacht.

Und rein von der Logik heißt es ja immer: Zu große Wasserbelastung. Komisch, dass sie aber nach einem großen WW schlagartig und heftig kommt und eher kurz vor dem nächsten WW schwächer wird/verschwindet.
 

Benjo

Member
Hallo Sascha,

das was du da in den letzten Zeilen schreibst kann ich auch bestätigen.

Sash":2svw1kg3 schrieb:
Und rein von der Logik heißt es ja immer: Zu große Wasserbelastung. Komisch, dass sie aber nach einem großen WW schlagartig und heftig kommt und eher kurz vor dem nächsten WW schwächer wird/verschwindet.

Wenn ich dich richtig verstanden hab, hast du aber immer den selben Wasserversorger, das heißt das Ausgangswasser/Leitungswasser sollte gleich sein.

Ich blicke auch nicht durch, ich habe drei Becken die unterschiedlicher nicht sein können und in jedem Becken eine Kahmhaut.
Eins der Becken steht bei mir im Büro, also auch örtlich getrennt, sodass man eine ständige Verschleppung ausschließen kann. Außer ich habe die Kahmhaut mit den Planzen mit eingeschleppt, das war das einzige was ich mitgenommen habe.

Ich habe auch schon alles durch: Sandbecken, Soilbecken, Geringfilterung, wenig und viel düngen, gar nicht düngen. Osmose Wasser, Teilentsalztes Wasser. Momentan bin ich be OFA :down:
 

Heiko Muth (Sumpfheini)

Aquasabi Mitarbeiter
Teammitglied
Hallo Sascha,
Sash":1a8lo3cf schrieb:
Nur hier zu Hause habe ich immer mit der Kahmhaut Probleme, in anderen Becken (z.B. mein Schaubecken im Zoogeschäft, welches nur 1KM von mir entfernt liegt, also die gleichen Ausgangswerte hat) ist da nie auch nur ein Anflug von, obwohl Düngung und Pflege identisch sind. Ich habe das hier zu Hause ebenfalls in meinem top laufenden Nano Becken (Sand/Gering).
Ich habe mich jetzt mit der Materie so gut wie gar nicht beschäftigt, aber wollte mal fragen: Sind in dem Zooladen-Schaubecken Guppys und andere Lebendgebärende? Ich meine nämlich gemerkt zu haben, dass in meinem ziemlich vernachlässigten Becken zuhause praktisch keine Kahmhaut ist, wenn Guppys drin sind (bzw. Limia tridens, die ich früher mal hatte). Vermutlich beseitigen die sie durch ihr Rumnibbeln an der Oberfläche.

Gruß
Heiko
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

also dann mal eine allgemeinere Betrachtung der Kahmhaut, die lediglich eine Richtung bezüglich Lösungen vorgeben, aber nichts zwangsläufiges sein kann.

Insgesamt geht es mir schon darum zu zeigen, dass ein Einfahren völlig normale biologische Prozesse mit sich bringt, die man besser lenken, denn zwingen sollte. Grundsätzlich gehören die einfach dazu und es gibt immer noch eine etablierte Praxis der Geringschätzung funktionierenden Biofilms bzw. funktionierender Mikroflora.

Es mag ja sein, dass durch anderes Leitungswasser eine Kahmhaut gefördert wird. Was sollen das für Stoffe sein? Organische, die primär als Nahrungsgrundlage herhalten könnten, lassen sich in Leitungswässern allgemein ausschließen. Möglicherweise sind es Stoffe die der Biofilm, respektive Teile davon zum Aufbau benötigen. Spurenelemente vielleicht, ist auch egal, weil wilde Spekulation. Die geheimen, unbekannten Stoffe, gerade im Leitungswasser, die den Betrieb des Aquariums erschweren würde ich mit einer gewissen Ungewissheit in Polyphosphaten generel ausschließen. In der Regel kann man einen Betrieb gemäß der in der TWA ausgewiesenen, evtl. vor der Verwendung zu korrigierender Werte erwarten.
In diesem Fall ist es ein anderes Leitungswasser, manche schreiben von Eisen, immer sind das aber Bedingungen die auch einen von einer Kahmhaut freien Betrieb ermöglichen.

Deshalb ist mein Ansatz ein anderer. Die Frage ist dann, werden die Stoffe, die in manchen Fällen Kahmhaut begünstigen, nicht anderweitig verwertet. Oder anders, gibt es im Aquarium einen Biofilm, der die im Einzelfall Kahmhaut fördernden Stoffe verwertet und damit der Kahmhaut die Grundlage entzieht.

Biofilm/Mikroflora ist schon aufgrund der schieren Anzahl verschiedener Mikroorganismen zu unübersichtlich. Es sind aber welche mit ähnlichen Ansprüchen jedoch unterschiedlichen Lebensräumen gut vorstellbar. Das ist nur ein mögliches Beispiel, wichtiger wäre die mögliche Lösung, die Prozesse woanders hin zu verlagern.

Jetzt hat z.B. bei einem das BW Bacter Energy, AFAIR ;) , gegen die Kahmhaut geholfen. Vielleicht ist das ein bakterielles Mittel und passt speziell in dem beschriebenen Einzelfall oder es bringt tatsächlich etwas mit was Kahmhaut generell die Grundlagen entzieht.

Ist im Grunde alles egal und vielleicht nur verbildlichender Schmuck am Nachthemd, bei mir führten solche Gedanken dazu die Erscheinungen zu lenken zu versuchen und das funktioniert im Grunde immer nach der gleichen Methode. Unerwünschte Erscheinungen werden unterdrückt, wobei man mit dem Unterdrücken keinen Kollateralschaden verursachen sollte, dann bleibt ein Nahrungsangebot ungenutzt, was anderen Mikroorganismen die Möglichkeit zur Entwicklung gibt und bei ausreichender Konsequenz die Funktion der unerwünschten einnehmen lässt. Idealerweise ohne die Erscheinungen der unerwünschten Mikroorganismen.

Bei einer Kahmhaut reicht bei mir ein BIOflo, andere heben die Kahmhaut immer wieder mit Zewa ab, ein OFA ist auch ein geeignetes Mittel. Es kann erst einmal nur unterdrückt werden, danach bleibt nur mehr die (begründete) Hoffnung, dass sich das dann anders, günstiger entwickelt. Garantie gibt es keine.

Das ist durchaus anspruchsvoll und verlangt mitunter Ausdauer. Trotzdem kann ich nur wiederholen, idR. bekomme ich das mit diesem Prinzip über die Zeit, mal schneller, mal langsamer mit einem guten Ergebnis hin. Einmal ist mir ein Becken in die Grütze gelaufen, da kam aber einiges zusammen und es war mir in der Summe zu mühsam. Ich kann generell nicht von einem 100%er sprechen und auch mir, als geübtem Hoppelhäschen, kann der Aufwand zu groß werden und ich setze lieber neu auf. Worauf ich allerdings nicht mehr zu verzichten bereit bin, sind die unglaublich stabil und ausgesprochen problemarm laufenden Becken. Das muss! Dafür würde ich auch ein Becken mit "leichten Schwächen", die scheinbar nicht zu beheben sind, mit dem viele schon zufrieden wären, konsequent in die Tonne kloppen und neu aufsetzen. Das ist mit der Absicht eines langfristigen Beckenbetriebs besser verständlich. Die lange Phase mit ständigen Problemen hatte ich schon, das kann und will ich nicht mehr.

BTW, was Heiko mit den Kahmhaut lutschenden Guppies beschreibt, ist im Grunde nichts anderes als Unterdrücken. Die Guppies machen's halt.

Gruß, Nik
 

Sash

Member
Sumpfheini":bp2kofav schrieb:
Ich habe mich jetzt mit der Materie so gut wie gar nicht beschäftigt, aber wollte mal fragen: Sind in dem Zooladen-Schaubecken Guppys und andere Lebendgebärende? Ich meine nämlich gemerkt zu haben, dass in meinem ziemlich vernachlässigten Becken zuhause praktisch keine Kahmhaut ist, wenn Guppys drin sind (bzw. Limia tridens, die ich früher mal hatte). Vermutlich beseitigen die sie durch ihr Rumnibbeln an der Oberfläche.


Hey Heiko,

nein, nichts dergleichen. Selbst der Besatz ist identisch. Neons, Amanos, Zwerggarnelen ;-)
 

zonda

Member
Hallo NIk,

denkst du es besteht ein Zusammenhang der schlechten Mikrobiologie und den sehr geringen Standzeiten der Aquascapingbecken, sowie der beliebten Invitropflanzen? Ich frage mich auch wie in diesem Zusammenhang niedere Lebensformen wie Pantoffeltierchen als Aufzuchtfutter in einem Becken anzusiedeln sind. Ich habe bisher die Beobachtung gemacht, dass diese in der Einlaufphase gerne mal auftauchen aber dann auch in ihrer Anzahl stark zurückgehen. :tnx:
 

Benjo

Member
Hallo Nik,

nik":3mdheqgm schrieb:
Bei einer Kahmhaut reicht bei mir ein BIOflo, andere heben die Kahmhaut immer wieder mit Zewa ab, ein OFA ist auch ein geeignetes Mittel. Es kann erst einmal nur unterdrückt werden, danach bleibt nur mehr die (begründete) Hoffnung, dass sich das dann anders, günstiger entwickelt. Garantie gibt es keine.

Der OFA läuft bei einem Becken ca. 1Jahr, davor habe ich es mit der "Zwea-Methode" probiert. Sobald ich de OFA abstelle ist die Kahmhaut spätestens nach einem Tag da. Ich gebe die Hoffnung auf, das sich diesbezülich noch was ändern wird.

In dem anderen Becken konnte ich, mit großzügigen Wasserwechsel die Kahmhaut verstärken. Je älter das Wasser wurde umso dünner wurde sie, ging aber nie ganz weg. Jetzt läuft da auch ein OFA, aber nicht weil ich hoffe das sie verschwindet sodern einfach weil es mir zu blöd geworden ist. Das Becken läuft jetzt auch zwei Jahre.
Wenn ich was ändere wovon ich mir eine Besserung erhoffe dann ziehe ich das auch mehrere Monate durch. Tritt keine Besserung ein probiere ich was Neues.

Im Endefekt hast du eine Methode gefunden die für deine Randbedingungen recht gut funktioniert. So lange du dich an das Rezept hälst, lässt sich eines stabil laufenden Beckens reproduzieren.

Wie man eine gute Mikroflora erhält, ist für mich, mit meinen Radbedingungen noch immer nicht ganz klar.
Was du über Mikroflora so schreibst klingt alles recht schlüssig, führt mich bis jetzt aber noch nicht zum Ziel.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Bernhard,

was sind denn Randbedingungen? Wasser? Na ja, es gibt hier verschiedene Becken über die ich mal drüber sehe. Das sind 3 verschiedene Wässer, mit weiteren habe ich eigene Erfahrungen.
Der Sand? Nö, mehr als günstig und mir sehr praktisch ist der nicht. Da ist das Becken einer Freundin, die den Kies trotz der erkennbaren Nachteile behalten will. Das läuft trotzdem.
Filterung? Auch nichts zwingendes, sie macht in schwach besetzten Pflanzenaquarien idR. nur herzlich wenig Sinn. Aus meiner Erfahrung mit Filterung, die ist durchaus reichlich, halte ich so wenig Filterung wie notwendig auch nur für günstiger.

Das sind alles Themen, die ich ziemlich durchgekaut habe, Licht gehört auch noch dazu. Da ich früher selbst Algen bis an den Rand der Hobbieaufgabe hatte, interessierte mich die Ursache dafür immer. Gerade mit der Geringfilterung hatte ich die Hoffnung eine Lösung für das Algenproblem gefunden zu haben. Es gab aber immer wieder nicht zu erklärende Ausnahmen, Mikroflora hatte mich schon immer interessiert, aber nun rückte die in den Mittelpunkt meiner Betrachtungen und das wichtigste an der Geschichte ist, die entwickelt sich nicht immer so gleich wie es übliche Schilderungen glauben machen könnten. Sie hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Algenbildung, auf bakterielle Erscheinungen wie Kahmhaut, bakterielle Trübungen, Cyanobakterien sowieso. Es ist weniger eine Nährstofffrage die zu Problemen führt sondern eine Frage der "Qualität" eines Biofilms, wie sich der Biofilm zusammensetzt - ohne auch nur die Chance zu haben über die Zusammensetzung einen Überblick zu bekommen.

Man kann aber Wirkungen des Biofilms und Wirkungen auf den Biofilm sehen!

Das ist der Ansatz und mehr "Rezept" ist erst einmal nicht. Es gibt dann noch ein paar Mittel zur Einflussnahme, wie ich sie im Eingangspost beschrieben habe, aber der Rest obliegt nur permanenter Beobachtung und durchaus auch eigener Kreativität. Das ist bis auf ein paar grobe, mit der Zeit weiter zu verfeinernde Regeln leider immer eine offene Geschichte und ich muss jedesmal schauen, wohin mich das nächste Becken führt.

Meine letzte Hoffnung auf Lösung des Probles hatte ich, als ich ein Becken völlig problemfrei einfuhr. Das muss ich mir schon noch bestätigen, aber dieses Mal stellte ich Regeln in Frage - und kassierte prompt die Quittung.
Die eine gebrochene Regel war der Verzicht auf gutes Pflanzenmaterial, die andere, die zu lange Beleuchtungszeit. Ich denke natürlich, das kriege ich wieder hin, sicher bin ich aber nicht. Die mögliche Einflussnahme ist endlich.

Jetzt kommen zwangsläufig und berechtigt die Fragen zur Bestimmung der Pflanzenqualität. Da gibt es keine erkennbare Grenze. Am besten so gut wie möglich.
Mikroflora/Biofilm bietet keine konkreten Kriterien zu Bewertung. Das ist schwimmend und ungenau.

Ich kann mich auch prima selbst verunsichern. Es gibt ein Beispiel eines sich hervoragend entwickelnden, neuen Beckens - nur mit In vitro Pflanzen! Da ist mit Biofilm nichts los. Im Aquarium passiert dann über die zeit zwangsläufig was, aber ich tendiere immer stärker zu der Ansicht, dass man sich viele "Plagen" importieren muss/kann. Das erklärt wieder nicht die Stabilität eines eingefahrenen Beckens gegen eingebrachte Algen/Bakterien sogar Krankheiten. Interessanterweise ist in einem solch stabilen Aquarium die Wahrnehmbarkeit eines Biofilms bis zu einem geradezu erstaunlichen Umfang rückläufig. Je stabiler das Biotop, desto weniger wahrnehmbarer Biofilm.

Also, um wieder auf meinen Punkt zurück zu kommen, komme mir bitte nicht mit meinen oder irgendwelchen Randbedingungen. ;)
Ich verstehe die Unkonkretheit des "Rezepts". Ich kann das nur schildern, aus der Erfahrung gibt es ein paar sinnvolle Regeln, alles darüber hinaus ist ....

... man tut es oder nicht!

Letztendlich gehört auch ein gewisses Glück dazu, wobei ich es erstaunlich fände, hätte ich nur Glück gehabt.

Mit freundlichem Gruß, Nik
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

eine Gesamtansicht. Ohne Hardscape, mit dem spiele ich noch herum. Die sich verstärkende Bakterienblüte erlaubt eh keine tieferen Einsichten.



Gruß, Nik
 

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Benjo

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Hallo Nik,

vielleicht ist es falsch rüber gekommen, ich zweifle natürlich nicht an deinem Ansatz, mir ist durchaus bewusst, dass das was du machst bei vielen anderen funktioniert.

Mit Randbedingung habe ich im speziellen das Ausgangswasser gemeint, meinetwegen auch "Biobefilmte" :D Pflanzenmasse. Im allgemeinen sind es dann die verschiedenen "Zudaten" die dann das fertige Scape oder Pflanzenbecken... ergeben. Wenn immer die selben oder nur geringfügig abgeändert Zudaten verwendet werden überascht es mich nicht, dass da immer was änliches dabei rauskommt.

Bis auf die Pflanzenmasse und das Ausgangswasser kann ich alles so einstellen wie du es machst, das habe ich schon vor 4 Jahren versucht und hat in Bezug auf die Kahmhaut nichts gebracht auch wenn ein Becken ansonsten algenfrei war. Vor 4 Jahren war es halt "nur" die Geringfilterung, der Ansatz aber der selbe.

Bevor ich umgezogen bin konnte ich eine Kahmhaut auch aussitzen, die verschwand ganz zuverlässig von ganz alleine. Die ist erst seit dem Umzug ein lästigen Begleiter geworden. Eventuell schleppe ich die ja auch nur von einem Becken in das Nächste, ich muss zugeben das wenig neue Planzen zum Einsatz kommen.
 

mario-b

Member
Hi Nik,
mich würde ja mal interessieren, ob die Situation deines Beckens, sich mit einem großen Pflanzenpaket aus deinen funktionierenden Becken ändert.
 

brammel57

Member
Hallo zusammen,
zum Problem der Kahmhaut habe ich kürzlich eine Erfahrung machen müssen, die mich ins Grübeln gebracht hat. Am 08.12.2012 habe ich mir (nach 15-jähriger Abstinenz) wieder ein Aquarium eingerichtet. Seinerzeit habe ich das Hobby zurückgestellt, weil der Beruf die Freizeit weitestgehend aufgefressen hat und mir das Hobby zu zeitintensiv wurde. Auslöser war letztlich aber eine Kahmhaut, die mich fast wahnsinnig gemacht hat :(

Bis dahin hatte ich über viele Jahre einige 0815-Becken mit - aus heutiger Sicht - funzeligem Leuchtstoffröhrenlicht und mehr oder weniger gutem Pflanzenwachstum und auch mal verschiedene Algen. Trotz aller möglichen unkoordinierten Düngeexperimente (vor allem mit den seinerzeit aufgekommenen Eisendüngern) war mir das Problem einer Kahmhaut völlig fremd. Dann habe ich mich entschieden, ein Pflanzenbecken nach Dupla einzurichten und mir ein tolle 125W HQL-Lampe über´s Becken gehängt - und schon war die Kahmhaut da. Schlussendlich war die Bekämpfung dieser Plage mit ein Grund, das Hobby aufzugeben.

Wie gesagt habe ich das Hobby vor einigen Wochen wieder aktiviert und nachdem ich Flowgrow entdeckt habe auch den Traum vom Pflanzenaquarium wieder aufgegriffen. :gdance:

Zunächst habe ich das neue Becken gefüllt, um die Silikonverklebungen zu wässern (so habe ich es seinerzeit gelernt). Spasseshalber habe ich dann mal die LED-Balken draufgelegt, um zu sehen wie es wirkt. Da es das dunkle Wohnzimmer auch ohne Bepflanzung schön illuminiert hat, habe ich das Licht ca. 10 Std. angelassen. Als ich es ausschalten wollte, traf mich fast der Schlag. :( Es war bereits eine richtig fette Kahmhaut drauf. Wie gesagt reines Leitungswasser und sonst nix drin.

Nach der Einrichtung des Beckens war mir klar, was passiert. Genau, bereits am ersten Abend war die Kahmhaut wieder da. Nach vielem Lesen in allen möglichen Foren hatte ich beschlossen, zunächst Geduld zu zeigen - obwohl die nicht zu meinen Charakterstärken gehört. Nach nunmehr 7 Wochen ist meine Geduld dann auch zu Ende. Wie oft zu lesen ist geht die Kahmhaut u.U. auch nach Jahren nicht zurück und ich werde jetzt einen OFA oder einen Hydor Bioflow einsetzen. Wobei letzterer die Pumpenleistung ziemlich reduziert und ggf. eine zusätzliche Strömungspumpe erfordert.

Für mich steht eine Kahmhaut - wenn auch nicht wissenschaftlich belastbar und nur auf Basis eigener Erfahrungen - in direktem Verhältnis zum Licht. Ob es Lichtstärke oder Lichtfarbe ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Da ich aber ein schönes Pflanzenwachstum habe, möchte ich im Moment keine Experimente mit dem Licht machen. Das Becken entwickelt sich gut, wobei vor allem Niks Ausführungen zur Mikroflora sehr hilfreich waren. Scheiben habe ich schweren Herzens irgendwann mal nicht mehr gereinigt und es ist tatsächlich so, dass sie zunehmend sauberer wurden und mittlerweile kaum noch Algen oder andere störende Beläge zeigen.

Nur diese sch.... Kahmhaut nervt :nasty:
 

kiko

Active Member
Hallo Nik,
Imo sollten Scheiben (von anfang an) in Becken wo die Mikroflora rund läuft "blank" (=ohne jegliche Eintrübung) sein. Denn Scheibeneintrübungen halte ich grundsätzlich für eine Art Vorzeichen, daß sich in solchen Setups im späteren Verlauf gerne mal irgendwelche Punkt- oder Staubalgen blicken lassen.
Der andere Punkt sind die zugesetzten Pflanzen, "Topfware" steuert idr. "gar nichts - bis irgendwas" an Mikroflora bei. Imo sollten es daher immer gezielt ausgewählte submerse Pflanzen aus "funktionierenden" Becken sein, - da auch nur so gewähleistet ist, das auch nur das eingebracht wird, was man haben möchte.

Unten das kleine Becken hatte ich mal zu Testzwecken vor Zeiten aufgebaut.
Beckeninhalt: 12Liter (besatzlos)
Licht: 2x13Watt
Substrat: Ada Soil (Mix aus New Amazonia+Africana)
Düngung: Täglich TPN+ (ergänzend TPN), reine Überschußdüngung
dazu sporadisch alle paar Wochen AquaDry5
WW-Frequenz: 0

Gestartet wurde es mit nur einigen wenigen Stengeln - welche jedoch ausschließlich aus einem gutlaufenden Becken stammten. Das Nano wurde mit einer Kombi aus Anarex/Aquadry5 angefahren und ab Tag1 voll beleuchtet und gedüngt. Irgendwelche Algenbeläge in Form von Kiesel, Cyannos, Staub oder Punktalgen, gab es zu keinem Zeitpunkt. Dem ganzen kann man insofern wenigstens attestieren, daß viel Licht und üppiges düngen in der Einlaufphase, schonmal keinerlei Algen auslöst.

Das untere Bild zeigt den Zustand nach nun fast einem Vierteljahr, nicht nur die Scheiben, sondern auch sämtliche Gerätschaften (Flipper, Filter, Schläuche usw.) sehen nach wie vor clean aus. Das Wasser ist obwohl monatelang keinerlei WWs stattfanden kristallklar. [=führe ich auf das AquaDry5 zurück]
Irgendwann läßt der Wuchs ohne jegliche WWs jedoch schon en ticken nach, so das es letzlich ratsam scheint zumindest "irgendwann mal" en Häppchen Wasser zu wechseln. Der Filter zeigte zu keinem Zeitpunkt eine größere Verunreinigung, im nächsten Schritt wird er testweise mal komplett entfernt.

Mein bisheriges Fazit:
Mikroflora ist ein dehnbar und schlecht erfaßbarer , geschweige denn mit Testkits meßbarer Begriff,
die sich "wohl vielleicht irgendwie irgendwas" in einem "gewissen Rahmen" forcieren läßt, wobei aber auch da immer die Frage bleibt:
Ist es nicht zufallsbasiert? :?
 

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Benjo

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Hallo,

wenn nach 10h Beleuchtungszeit schon eine Kahmhaut in einem Glasbecken sichtbar ist, dann kann ja eigentlich nur das Leitungswasser was mitbringen. Das Licht verstärkt dann die Kahmhaut.
Bei mir hat sich auch mit wenig Licht an der Situation nichts geändert. Im Nano war jetzt einige Wochen nur Tageslicht, weil mir die alte Leuchte abgebrannt ist. Kurz bevor die neue Leuchte kam dachte ich mir, super Kahmhaut ist weg. Nix da, ich habe die nur nicht gesehen, Licht an.... grrrr doch noch da :down:

Das letzte Bild finde ich ja interessant, da hat man ja gar nichts zu putzen....
Mit solchen Pflanzen hat man sicher die beste Voraussetzung für ein gut laufendes Becken.
Wäre interessant ob das bei mir die Kahmhaut Problematik lösen würde.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Olaf-Peter,

kiko":3n1fif5m schrieb:
Ist es nicht zufallsbasiert? :?
Als ich wieder mit den Leitungswasseraquarien anfing, war das ein bewusstes Aufsetzen mit anderen Pflanzen. Ich denke, man muss sich nur viele Verkaufsbecken ansehen und dann weiß man was man erwarten kann. Trotzdem ist es - nach einer sehr langen bakteriellen Trübung - ein sehr stabiles Becken geworden. Wenn man nicht gute Pflanzen hat, dann muss man da einmal durch, denn hat man gute Pflanzen, ist es relativ leicht ein Becken gut aufzusetzen.

Die Becken habe ich alle ohne bakterielle "Hilfen" aufgesetzt. Geht schon auch so, auch wenn ich Hoffnungen in diese Mittel setze. Die Meerwasseraquarianer sind praktisch weiter, die werfen reichlich Lebendgestein ins Becken, das bringt alles mit und es hat große Chancen auf einen erfolgreichen Betrieb.

Das Becken habe ich mit schwachen Pflanzen aufgesetzt, durchaus in der Erwartung, das liefe deutlich besser. Ist halt nicht. Trotzdem ist bis jetzt weder ein gravierendes noch unlösbares Problem aufgetaucht.

Ich werde mir deinen Post noch mal genauer durchlesen. Das Anarex ist auch auf Milchsäurebakterien basierend. Das halte ich für möglich, dass die sinnvoll für ein Einfahren sind. Da denke ich auch an eine mögliche Wirkung gegen Kieselalgen. Das Aquadry5 ist bei mir aus dem Fokus, weil ich mal ohne Effekt am Teich damit gespielt hatte. Muss nix weiter heißen. Mir sind derzeit "Photosynthesebakterien" Baustelle - wobei ich die mit der bakteriellen Trübung reichlich habe.

Gruß, Nik
 
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