Die "Pflege" der Mikroflora oder ...

Ingrid

New Member
Hallo und guten Tag Nik,

ich habe dieses Forum erst kürzlich entdeckt und finde hier eine angenehme Tiefe, die durchaus noch weiter vertiefbar ist.

Irgendwo in all diesen Tiefen las ich Deine Empfehlung, ein neues Becken möglichst langsam einzufahren. Den Sinn - außer des psychologischen, möglichst spät wegen höherer Stabilität Lebewesen einzusetzen, erkenne ich nicht.

Eine rundum ausgewogene Stabilisierung der Nitrifikation benötigt als Daumenregel 100 Tage. Ob der Start schnell oder allmählich erfolgt, hat vermutlich nur dann Einfluß, wenn aufgrund verleitender NO2-Meßergebnisse zu früh hohe Abbau-Lasten gefordert werden. Richtig?

Grüße von der Nordeifelkante,
Ingrid
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Ingrid,

Ingrid":c3ini38x schrieb:
Hallo und guten Tag Nik,

ich habe dieses Forum erst kürzlich entdeckt und finde hier eine angenehme Tiefe, die durchaus noch weiter vertiefbar ist.
es ist jede/r eingeladen sich mit Wissen und Erfahrungen in den vielen, kontrovers diskutierten Themen einzubringen und auszutauschen. Ist ja auch etwas was einem selbst was bringt. Da macht eine grundsätzlich wohlwollende Einstellung gegenüber den Beteiligten schon Sinn.

Irgendwo in all diesen Tiefen las ich Deine Empfehlung, ein neues Becken möglichst langsam einzufahren. Den Sinn - außer des psychologischen, möglichst spät wegen höherer Stabilität Lebewesen einzusetzen, erkenne ich nicht.

Eine rundum ausgewogene Stabilisierung der Nitrifikation benötigt als Daumenregel 100 Tage. Ob der Start schnell oder allmählich erfolgt, hat vermutlich nur dann Einfluß, wenn aufgrund verleitender NO2-Meßergebnisse zu früh hohe Abbau-Lasten gefordert werden. Richtig?
Da berührst du gleich zwei Punkte. Zum Einen sind die Teilnehmer der Nitrifikationskette noch das Wenigste, wenn es um die Betrachtung der Mikroflora geht, lediglich dadurch im Fokus, weil es den fischgiftigen Metaboliten Nitrit betrifft. Ist mir aber nur am Rande interessant, weil sich darauf über eine anfänglich, hm, rücksichtsvolle organische Belastung Einfluss nehmen lässt oder sich gleich Bakterienpräparate, 2, max. 3 Bakterienkulturen beinhaltend zugeben lassen und der Spatz Nitritpeak ist schon gefangen. Mit der zeit erkennt man, dass Mikroflora in seiner Zusammensetzung Einfluss auf die Nährstoffsituation nimmt und auch auf Algen als Bestandteil des Biofilms.

Der andere Punkt ist die Dauer des Einfahrens und da ist meine Empfehlung das solange zu tun bis die Probleme, die unerwünschten Erscheinungen gelöst sind! Es braucht dann im Anschluss noch eine Phase der Stabilisierung, in der können solche Geschichten wie bakterielle Trübungen auftauchen, gibt es auch einen Riesenthread zu (Club der Grünwasseraq...), und hat dann ein stabiles, optisch bis hin zu völlig algenfreies, in verschiedenen Nährstoffen völlig unempfindliches Aquarium. Algenfreiheit war übrigens nie das Ziel, die ergab sich einfach. Ich mache mich immer wieder unbeliebt, weil ich ein Aquarium mit latenten Algen als ein Aquarium mit latenten Problemen betrachte. Die resultierenden "Algen-gehören-dazu-Diskussionen" laufen ins Leere, weil ich an sich gar nichts gegen Algen habe, praktisch ist jedes Becken am Ende dieser Entwicklung trotz reichlicher Nährstoffversorgung optisch bis hin zu völlig algenfrei. Algen sind auf ihre Weise wichtige Zeiger.
Eine zeitliche Regel gibt es dafür nicht. Ich habe schon ein Aquarium aufgesetzt, das zeigte lediglich einen kaum wahrnehmbaren Anflug von Kieselalgen und war sofort problemfrei. Es kommt auf die Bedingungen an, meist zeigen sich Probleme und ich hatte auch schon mal ein Becken das ein Jahr brauchte. Das Ergebnis hinterher ist in allen Fällen geradezu frappierend vergleichbar.

Und dann gibt es ein Problem, weil sich das gewünschte Ergebnis nicht messtechnisch verfolgen lässt. Manche brauchen die Theorie, es ist aber nur graue Theorie und man muss lernen sein Aquarium in mikrobiologischen Erscheinungen lesen zu lernen. Der Thread soll also Beobachtungen aufzeigen, festhalten und den Blick für die Mikrobiologie des Aquariums entwickeln. Hat man den, kann man gar nicht mehr anders. Schaue ich ein mir neues Aquarium an, dann gibt's erst mal einen groben Blick über die Pflanzen, die Nährstoffsituation lässt sich so schon ganz gut abschätzen und dann schaue ich mir viel genauer die Mikrobiologie an. Das ist sowas von aufschlussreich.

Gruß, Nik
 

sabrikara

Member
Guten Morgen,

nik":wrgl3uoj schrieb:
[...] und dann schaue ich mir viel genauer die Mikrobiologie an. Das ist sowas von aufschlussreich.
Gruß, Nik

Wonach schaust du da genau? Was könnten Anzeichen für eine funktionierende Mikrobiologie sein?

1. Mulm - viel oder wenig, "Konsistenz" - ist viel immer schlecht oder zeigt es, dass der Abbauprozess wovon auch immer funktioniert?

2. Übergang zwischen Scheibe und Substrat, bei feinem Sand sollte im Boden ja nichts sein. Cyanos ? Algen?

3. Scheiben generell, wenn man davon ausgehen kann, dass ein "stabiler Film" Algen keine Möglichkeit lässt, Platz auf der Scheibe zu finden.

4. Filter auf machen und rein schauen oder gehört das noch zu Mulm.

5. Kahmhaut, wenn ja, wie sieht sie aus.

Mehr fällt mir spontan nicht ein. Wie schaut man sich die Mikrobiologie an? Welche Anzeichen sagen was aus? Nur läuft oder läuft nicht ist jetzt auch nicht besonders viel sagend, außer man kann eben darauf Rückschlüsse ziehen, was nicht stimmt und was man tun muss damits läuft.

:tnx:
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Sabri,

irgendwann werde ich deine Liste mal zusammenfassen. Wichtiger ist, je besser ein Aquarium funktioniert, umso weniger sieht man bakterielle Erscheinungen.
Bin gerade in F, hier habe ich einen 30l Cube, den ich mal ein wenig ausführe. Der ist stabil, gehört aber nicht zu den ganz perfekten. ^^

Also ein 30l Cube, beleuchtet mit einer Dennerle Scapers LED 12W, nur zu 80% gefüllt, mit einer bewachsenen Steinsäule bis unter die Wasseroberfläche und ein paar über die Oberfläche wachsenden Pflanzen. Mit C. parva, A. nana "petite", einigen Bucephalandren und einem Moos, Mitbringsel aus einem kleinen Rotbauchunkengewässer. Sehr weiches Wasser, die Pflanzen alle langsam wachsend, Licht ist sozusagen viel zu viel für diese, keine CO2-Versorgung, der CO2-Dauertest zeigt mitternachtblau. Es ist noch Amtra Irgendwas-Holz drin, dass nicht nur lange das Wasser färbte, sondern auch die C. parva belastete, die ist in der Farbe zu hell. Düngung mittels Seachem Flourish auf Sicht und alle paar Monate eine P-Stoßdüngung. Besatz besteht lediglich aus 5 Amanos, die ich mal über hatte. Die muss ich füttern, denn die hatten in ihrer Not das submerse Moos schon mal vollständig aufgefressen und vergriffen sich auch an der nana "petite". Fütterung ist eher reichlich, zeigt sich an der größeren Menge Posthörner. Seitdem kommt das Moos wieder, d.h. ist von emers zurück ins Wasser gewachsen. An den schon ewig nicht gereinigten Scheiben ist nichts außer ein paar grünen Süsswasserpolypen. Die Bilder sind recht groß und erlauben in voller Auflösung schon eine recht genaue Betrachtung en Detail. Geht mal Algen suchen, echt nicht einfach.^^

Die Wasseroberfläche ist immer blitzeblank...
Auf dem rechten Bild lassen sich die Fraßspuren der Amanos erkennen.


Mulm auf dem Sand, an der Frontscheibe eingesickert, keine Cyanobakterien an der Frontscheibe!
An dem Stein, ist irgendwie "Pagode", kann man vergleichsweise viel Patina erkennen. Da gibt es Unterschiede, das ist jetzt nicht so toll, aber auch schon die "schlimmste" Stelle


Stilleben aus Holz, Amanogarnele und A. nana "petite".


Leider lässt sich das Becken wegen des Aufbaus nur elend schlecht fotografieren, es müsste dazu von den Seiten beleuchtet werden.
Und noch eins, geblitzt, damit man wenigstens ein bisschen was erkennt.

Ich habe doch einige wenige Punktalgen auf der nana "petite" gefunden, dafür muss man schon ziemlich suchen. Das ließe sich optimieren, aber für solch ein Null-Aufwand-Becken völlig okay.

Gruß, Nik
 

Ingrid

New Member
Tach Nik,

danke für Deine umfangreiche Antwort!

<<<Zum Einen sind die Teilnehmer der Nitrifikationskette noch das Wenigste, wenn es um die Betrachtung der Mikroflora geht, lediglich dadurch im Fokus, weil es den fischgiftigen Metaboliten Nitrit betrifft.
...
Mit der zeit erkennt man, dass Mikroflora in seiner Zusammensetzung Einfluss auf die Nährstoffsituation nimmt und auch auf Algen als Bestandteil des Biofilms.>>>

___Ich habe mich bisher zu sehr/einseitig auf die Nitrifizierung konzentriert. Die läßt sich fein messen. Andererseits ist deren belastbarer Aufbau Voraussetzung zur Kreislaufkette einhandgehend mit Fauna und Flora.

<<<Der andere Punkt ist die Dauer des Einfahrens und da ist meine Empfehlung das solange zu tun bis die Probleme, die unerwünschten Erscheinungen gelöst sind! Es braucht dann im Anschluss noch eine Phase der Stabilisierung, in der können solche Geschichten wie bakterielle Trübungen auftauchen, ... , in verschiedenen Nährstoffen völlig unempfindliches Aquarium.>>>

___Hier kommt meiner Meinung nach auch die Anpassungsfähigkeit der Natur hinzu. Im Aquarium wegen der vielen starken äußeren Einflüsse/Veränderungen nur ein schmaler Bereich, dessen Länge neben der richtigen Besetzung letztendlich des Aquarianers Geduld bestimmt. Ich persönlich habe gelernt, dass (zu) viele Korrekturen sehr häufig das Gegenteil oder anderswohin verschobene Probleme bewirken.

<<<... man muss lernen sein Aquarium in mikrobiologischen Erscheinungen lesen zu lernen.>>>

___Ja. Einem rundum funktionierendes Becken sieht man die innere Harmonie an. Ich kann das nicht per Definition beschreiben. Aus dem Bauch meine ich, dass die Transparenz des Wassers, die Lichtbrechung darin, eine gewisse ruhige Klarheit vermittelt. Ein steriles Becken, sei es so bilderbuchhaft eingerichte wie es will, wirkt irgendwie "kahl".

Grüße vom Nordeifelrand,
Ingrid
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hallo, super Indikator der biologischen Tätigkeit eines Aquariums ist, ein getrocknetes Brennesselblatt reinzulegen.
Daran wie schnell das zuerlegt ist, kann man sehen wie schnell auch andere Biomasse von Microrganismen entfernt wird. In einem ganz neuen Becken kann das 4 Wochen liegen :shock: mit Abwasserpilz, aber sonst vollkommen unbehelligt.
In einem gut eingelaufenen Becken löst es sich innerhalb von 1 bis 1 1/2 Tagen komplett ohne irgendwelche Wassertrübungen auf.

Dazwischen gibts dann noch verschiedene Abstufungen, wie schnell und auf welche Art und weise es sich verändert.
Chiao Moni
 

MrBaenrae

Member
Danke Nik,

für die Bilder Deines Cubes. Mir wird jetzt erst klar, dass mein "dunkler" Bodengrund wohl Teil meines Problems ist.

Ich werde mal Deine Threads durcharbeiten und dann schauen was ich besser machen kann.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Mike,

habe mir mal deinen 1.-Hilfe-Thread angesehen. Der "dunkle" Bodengrund ist dein geringstes Problem. Mit dem Manado muss dir klar sein, dass deine aktuelle Düngung durch die Austauscherfähigkeit unbestimmt verzögert greift, bzw. auch ein möglicherweises partielles Abbild vergangener Düngung ist. Die Austauschfähigkeit betrifft an sich nur Kationen und was es in den Kationen der SE tut, ist schon sehr undurchsichtig. Das ist nicht alles, PO4 ist ein Anion und wird wohl indirekt gebunden. Mit Sand, Geringfilterung und halbwegs moderater Düngung gehen z.B. Rotalgen (Bart-, Pinselalgen) nicht, mit tonigen Substraten können die auch bei geringer Substratfilterung passieren. Da bleibt mir nichts mehr als die Annahme, es hat etwas mit der Austauschfähigkeit des Tones zu tun. Du wirst sicher schon gelesen haben, dass man wegen Rotalgen vorsichtig mit der Spurenelementedüngung sein soll. Das kann ich für andere Betriebsweisen mangels Praxis nicht beurteilen, aber für Sand, Geringfilterung und eine sinnvolle Phosphatstoßdüngung haben sich höhere SE-Gaben niemals als Problem gezeigt! Was ich damit sagen will, die von mir beschriebene Betriebsweise passt möglicherweise nicht zu tonigen Soils, sicher nicht zu der von dir praktizierten, exzessiven, IMHO oversized Substratfilterung und auch nicht zu üppiger Phosphatdüngung. Die von mir beschriebene Betriebsweise basiert auf feinerem, chemisch neutralen Substrat (Sand 0,4-0,8mm), einer möglichst reduzierten Substratfilterung und konsequenter P-Stoßdüngung um P idR. nicht nachweisbar zu halten und Reaktionen mit anderen SE zu minimieren. Die Phosphatspeicherfähigkeit von Pflanzen wird in Zweifel gezogen, es könnten auch indirekte Effekte wie Rücklösungen sein, die P den Pflanzen lange nutzbar halten kann. Das harrt einer Lösung, hat aber keinerlei Einfluss auf die funktionierende Praxis.

Gruß, Nik
 

Frank2

Well-Known Member
sabrikara":zticbzni schrieb:
Guten Morgen,

nik":zticbzni schrieb:
[...] und dann schaue ich mir viel genauer die Mikrobiologie an. Das ist sowas von aufschlussreich.
Gruß, Nik

Wonach schaust du da genau? Was könnten Anzeichen für eine funktionierende Mikrobiologie sein?

1. Mulm - viel oder wenig, "Konsistenz" - ist viel immer schlecht oder zeigt es, dass der Abbauprozess wovon auch immer funktioniert?

2. Übergang zwischen Scheibe und Substrat, bei feinem Sand sollte im Boden ja nichts sein. Cyanos ? Algen?

3. Scheiben generell, wenn man davon ausgehen kann, dass ein "stabiler Film" Algen keine Möglichkeit lässt, Platz auf der Scheibe zu finden.

4. Filter auf machen und rein schauen oder gehört das noch zu Mulm.

5. Kahmhaut, wenn ja, wie sieht sie aus.

Mehr fällt mir spontan nicht ein. Wie schaut man sich die Mikrobiologie an? Welche Anzeichen sagen was aus? Nur läuft oder läuft nicht ist jetzt auch nicht besonders viel sagend, außer man kann eben darauf Rückschlüsse ziehen, was nicht stimmt und was man tun muss damits läuft.

:tnx:

Hallo Sabri

ich finde die Zusammenfassung von Dir gut.

Ich sage Dir mal was ich mir wünsche, wenn ein Becken mal so 6-9 Monate alt ist:

1. Wasseroberfläche ist klar und rein. Keine Anzeichen von Kahmhaut, keine Filme aller Art
2. Das Wasser ist glasklar. Keine Blüten jegwelcher Art mehr. Anfängliche Blüten mit Volvox oder diversen Bakterien sind unschädlich. Es ist weder Seachem purigen noch ein UV-Klärer notwendig für stechend klares Wasser
3. Keine schmierigen Scheiben. Sollte ein Becken zu mäßigen Punktalgen neigen und ab und an auch welche auf der Scheibe sein .> unerheblich
4. Bodengrund frei von Schmieralgen; ebenso möglichst auch an der Frontscheibe im Bodengrund. Hier treten ab und an gerne mal Schmieralgen auf. Ggf absaugen und Bakterien reinspritzen.
5. Mulm fällt sichtbar in einem Kiesbecken keiner an, es kann ggf auch 1 Jahr oder etwas länger dauern, je nach Besatz, bis dieser Zustand erreicht ist. Im Sandbecken ggf kleine Mulmecken tolerierbar, diese würde ich dann aber ab und an absaugen. Mulmen im Kiesbecken zum Abtragen von Mulm nicht nötig bei durchschnittlichem Besatz, jedoch zum Herausholen von Eisenphosphat. 2 mal jährlich reicht.
6. Filter dient bei duchschnittlichem Besatz lediglich zu mechanischen Reinigung.
7. Schläuche müssen auch nach Jahren nicht gereinigt werden wegen Durchflussproblemen. Aus optischen Erwägungen natürlich jederzeit möglich.

Was mich in diesem Zusammenhang interessieren würde ist, wie es bei C02-Flippern ausschaut. Gar nie reinigen kann ich nicht behaupten, ich lege die Flipper so alle 2 Monate in Dan Chlorix. Im Flipper setzen sich Kieselalgen und manchmal auch Grünalgen ab. Gibt es jemand wo der Flipper nie gereinigt werden muss?

Ach ja - und nicht zu vergessen, der Text fängt an mich "ich wünsche". :D Leider kann es manchmal auch länger dauern bis diese Stabilität dauerhaft eingetreten ist. Geduld braucht man eben auch..... .

Grüße
Frank
 
sabrikara":2cli6vnb schrieb:
Wonach schaust du da genau? Was könnten Anzeichen für eine funktionierende Mikrobiologie sein?
Hi,
Ein Punkt noch der mir immer wieder auffällt, bei einem noch nicht richtig eingefahrenen Aquarium, ist der Geruch nach alten Ententeich (Fischig)Immer nach der Fütterung...
 

MrBaenrae

Member
Hallo Nik,

mal ein paar Anmerkungen in Deiner Antwort eingetragen...den Rest dann wiedcer in meinem 1. Hilfe Thraed um Dein Thema sauberzuhalten.
Danke noch für die Durchsicht meines Hilfeersuchens :tnx:

nik":2zqji8ka schrieb:
Hallo Mike,

habe mir mal deinen 1.-Hilfe-Thread angesehen. Der "dunkle" Bodengrund ist dein geringstes Problem. Mit dem Manado muss dir klar sein, dass deine aktuelle Düngung durch die Austauscherfähigkeit unbestimmt verzögert greift, bzw. auch ein möglicherweises partielles Abbild vergangener Düngung ist.
Ist mir bewusst. Bezüglich der Bartalgen ist hier besonders erwähnenswert, dass ich in der "vor Flowgrow Zeit" SEHR üppig mit JBL Ferropol gedüngt habe. Kann zumindest einen erhöhten Eisenwert erklären, ob der für Kaliumrücklösungen verantwortlich ist kann ich nicht sagen.
Die Austauschfähigkeit betrifft an sich nur Kationen und was es in den Kationen der SE tut, ist schon sehr undurchsichtig. Das ist nicht alles, PO4 ist ein Anion und wird wohl indirekt gebunden. Mit Sand, Geringfilterung und halbwegs moderater Düngung gehen z.B. Rotalgen (Bart-, Pinselalgen) nicht, mit tonigen Substraten können die auch bei geringer Substratfilterung passieren. Da bleibt mir nichts mehr als die Annahme, es hat etwas mit der Austauschfähigkeit des Tones zu tun. Du wirst sicher schon gelesen haben, dass man wegen Rotalgen vorsichtig mit der Spurenelementedüngung sein soll.
Daher habe ich momentan die SE Düngung komplett eingestellt. Mal abwarten. Bei meinem sehr hohen PO4 Verbrauchg (ca. 1mg/L und Tag) sehe ich hier, wie gesagt, in der großen Menge Anubien eine Erklärung. Zusätzlich ist das Becken ja auch stark beleuchtet und mit ca 25% schnellwachsenden Pflanzen bestückt.
Das kann ich für andere Betriebsweisen mangels Praxis nicht beurteilen, aber für Sand, Geringfilterung und eine sinnvolle Phosphatstoßdüngung haben sich höhere SE-Gaben niemals als Problem gezeigt! Was ich damit sagen will, die von mir beschriebene Betriebsweise passt möglicherweise nicht zu tonigen Soils, sicher nicht zu der von dir praktizierten, exzessiven, IMHO oversized Substratfilterung und auch nicht zu üppiger Phosphatdüngung.
Filtermaterial werde ich, schrittweise, bei den nächsten Reinigungen reduzieren. Um weiterhin Filterwirkung zu minimieren werde ich auch die Bodenheizung außer Betrieb nehmen. Dies ist zu Beginn Mrz. geplant.
Zeitgleich werde ich mal die Düngung komplett aussetzen um mal zu sehen ob ich die auftretenden Mangelerscheinungen identifizieren kann.

Die von mir beschriebene Betriebsweise basiert auf feinerem, chemisch neutralen Substrat (Sand 0,4-0,8mm), einer möglichst reduzierten Substratfilterung und konsequenter P-Stoßdüngung um P idR. nicht nachweisbar zu halten und Reaktionen mit anderen SE zu minimieren.
Eine Umstellung auf Sand kommt derzeit nicht infrage. Immerhin läuft das Becken, aus meiner Sicht, relativ stabil. Allerding bei der nächsten Umstellung werde ich an Dich denken.
Die Phosphatspeicherfähigkeit von Pflanzen wird in Zweifel gezogen, es könnten auch indirekte Effekte wie Rücklösungen sein, die P den Pflanzen lange nutzbar halten kann. Das harrt einer Lösung, hat aber keinerlei Einfluss auf die funktionierende Praxis.

Gruß, Nik

So. Nun werde ich aufhören Deinen Thread mit meinen Problemchen zuzuspammen. Sollten sich bestimmte von Dir vorgeschlagene Konzepte auf meine Betriebsweise übertragen lassen werde ich natürlich zurückkehren.

Danke Nik!
 

Neuling

Active Member
Hallo zusammen,
Hallo Nik,

ich hoffe es ist für dich ok, wenn ich hier kurz was zu meinem Becken schreibe.
Wenn nicht lass es mich bitte wissen, und ich werde es in Zukunft lassen.

Mich hat es schon eine Zeitlang, gereizt ein Becken so aufzusetzen wie Nik es immer Beschreibt.
Anfang Dezember 2015 war es dann soweit.

Tag 1:
Das Becken wurde am 06.12.15 mit Sand und Osmosewasser gestartet. Und auf eine GH von 7 eingestellt.
Die initialen Düngung, wurde wie hier Beschrieben vorgenommen.
Mit einer ausnahm, ich habe das Po4 weggelassen.
Zusätzlich gab es Special Blend.
Am ersten Tag lief die Beleuchtung 6 Stunden.

Tag 2:
Das Becken wurde komplett abgedunkelt.
Und es gab Nite Out.

so lief das Becken dann bis zum 06.02.16
Leider habe ich es vergessen Bilder davon zu machen.

Am 06.02.16 wurde das Becken mit ein paar Pflanzen bestückt.
Und läuft bis heute aus meiner Sicht recht gut.
Ich habe bis jetzt seit der Bepflanzung keine einzige Alge im Becken.
Bis auf die leichte grüne Färbung, auf der obersten Sandschicht.
Noch nicht mal die Scheiben weisen einen sichtbaren Belag auf.

Bisher bin ich sehr zufrieden, mit dem erzielten Ergebnisse.

Gruß Daniel
 

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JasonHunter

Member
Hallo Daniel,

sieht schön aus! Aber nach Geringfilterung sieht mir das nicht aus, ausser das war nicht das Ziel.
Denn Nik's zentraler Fokus liegt in Sachen Mikroflora unter anderem auf die Art der Filterung, nämlich so wenig wie möglich.

Gruss,

Jason
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusamen,

passt schon. Es gibt keine Vorgaben. Einfahren hat immer etwas mit Mikrobiologie zu tun. Ein anderer Ansatz ist in allerbester Ordnung.

Gruß, Nik
 

Frank2

Well-Known Member
Hallo Daniel

ist das eine Rotala Rotundifolia? Wenn ja - dann überzeugt die mich keineswegs. Nicht nur die Luftwurzeln, die da nicht hingehören, der ganze Habitus und die Färbung schaut aus wie einem Verkaufsbecken mit ner Aqua Glow Sparlichtbeleuchtung T8 und lediglich etwas Pflanzenelixier und ich vermute mal, dass es an Licht nicht mangelt. Oder ist das eine dieser neueren Rotalas, die teils wirklich so ausschauen?
Ansonsten wird es schön werden, aber die Vitalität speziell dieser, das Becken dominierenden Pflanze ist nicht befriedigend nach den Bildern. Die Staurogyne dafür aber wirklich top.

Das im Sand schaut mir nach ner bakteriellen Geschichte aus was aber ja zu Beginn nicht ungewöhnlich wäre.

Fragende Grüße
Frank
 
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