Die "Pflege" der Mikroflora oder ...

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Praxisbezogen, ein funktionierender Filter & Biofilm / Indikator Schlauchleitung.

In Betrieb genommen vor 837 Tagen, gereinigt wurde noch nie!
Beschreibungen der mikrobiologischen Abläufe mit teilweise unbekannten lasse ich mal außen vor.

Zur Veranschaulichung = Aussagekräftiger ist ein Bild dazu.
Oberer Schlauch / Filter- Einlauf…Unterer Schlauch / Filter-Auslauf.
 

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Larsmd

Member
Wow Kurt,
das ist mal ein eindeutiges Argument seine Mikroflora zu pflegen! Hast du das Becken wie von Nik beschrieben aufgesetzt?
LG
Lars
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Larsmd":171ikoev schrieb:
Hast du das Becken wie von Nik beschrieben aufgesetzt?
@ Lars,
nein…gehe aber ähnliche Wege um zum gleichen Ergebnis zu kommen.

Ich strebe allerdings nicht Algenlos an, sie gehören für mich mit zum Biofilm (Gesamt=Artenvielfalt).
Algen reagieren sehr schnell und sind ein prima Indikator für sich ändernde Wasserwerte (=Tendenzen).
Wichtig sind die Populationsgrößen, (schon im Mikroskopischen Bereich).
Werden Algen als störend wahrgenommen bzw. zur Plage wird ja der Gesamteindruck des Aquariums beeinträchtig, allgemein also optisch negativ gesehen.
Soll heißen, früh genug gegen steuern.
Nik versucht ja immer alles zu erklären (Details), halte ich für schwierig.
Im Grund geht nichts über eigene Erfahrungen (=Jahre).
Dabei wird auch alles gelassener und man weiß was zu tun ist.
 

JasonHunter

Member
Hallo Kurt,

Wie sehr gehören sie deiner Beobachtung nach zum Biofilm? Sind die Algen von blossem Auge auf Scheiben und Pflanzen sichtbar oder nur unter dem Mikroskop? wie verfährst du mit den Algen wenn sie durch erhöhtes Wachstum auffallen? Reinigst du die Scheiben und entfernst "befallene" Pflanzen oder lässt du sie von selber verschwinden wenn das Problem gelöst ist?

Grüsse,

Jason
 

Biotoecus

Active Member
Hi,
die Schläuche eines Aussenfilters sagen bestimmt nichts über die MO in einem AQ aus.
Hier gibts Schläuche, die weitaus länger in Betrieb sind und sauber sind.
Im Becken selbst sind Cyanos.
Gruß
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

JasonHunter":38v4bik7 schrieb:
Wie sehr gehören sie deiner Beobachtung nach zum Biofilm? Sind die Algen von blossem Auge auf Scheiben und Pflanzen sichtbar oder nur unter dem Mikroskop? wie verfährst du mit den Algen wenn sie durch erhöhtes Wachstum auffallen? Reinigst du die Scheiben und entfernst "befallene" Pflanzen oder lässt du sie von selber verschwinden wenn das Problem gelöst ist?
@ Jason,
Biofilm,
mit bloßem Auge sieht man nur die Kahmhaut, den Scheiben Belag (fühlen, ob stumpf/glitschig) oder den sich mit der Zeit dunkler färbenden Bodengrund.
Algen.
Mikroskopisch findet man sie überall, sogar im freien Wasser, muss aber suchen.
Mikroorganismen- Güteklassen.
Wasserqualität wird eingeteilt in Güteklassen mit den dazu gehörenden Leitorganismen.
z. B. welche Blaualgen (Cyanophyta).
Art, ist es Oscillatoria, dann welche.
Cyanos wie vorkommend?
Flächig alles überziehend, im Wasser schwebend, in den Pflanzentriebspitzen, Nest-Punktförmig?

Besiedelt wird praktisch alles.
Algen haben aber Vorlieben, bevorzugen bestimmte Wasserwerte, (Nährstoffe).
Es gilt also an der Wasser Zusammensetzung (Aquarien Milieu) zu arbeiten. :wink:
Die Bildung der richtigen Mikroorganismen braucht seine Zeit.
Hat man einmal die richtige Zusammensetzung z. B. im Filter sollte man sich den erhalten.
Mit solchen Filtern ein neues Aquarium einfahren heißt z. B. dass es keinen Nitrit Peak geben wird.

Scheiben reinige ich bei der Pflanzenpflege mit.
Am Befall der Scheibe lässt sich schon ersehen in welche Richtung ein Aquarium tendiert.
Hilfreich wäre auch eine starke Led Lenser Taschenlampe, (Durchlicht im Dunkeln).
So kann man im Wasser kleinste Trübungen, Schwebeteilchen gut erkennen.
Was das letztendlich ist wieder mikroskopisch.

Biotoecus":38v4bik7 schrieb:
die Schläuche eines Aussenfilters sagen bestimmt nichts über die MO in einem AQ aus.
@ Martin,
Wie Aquarien Schläuche innen aussehen können werden viele schon selbst erlebt haben.
Die Belag stärke hat seinen Grund…
Weichmacher haben magische Anziehungskraft, Anfangs bilden sich auch oft weißliche Beläge.
Man kann das alles ignorieren oder Schlüsse daraus ziehen…
 

bocap

Active Member
Hallo,


Hier mal ein Bild von meinen Schläuchen nach 56 Tagen ohne Reinigung seit Aufsetzten des Beckens.
Ich denke es hat auch was mit Ausfällungen zu tun, da ich dieses mal PO4 und Volldünger um zwei Tage versetzt zugebe. Für gewöhnlich waren bei mir die Schläuche immer deutlich schneller braun, als ich noch täglich Volldünger zugegeben habe.
Ich stelle aber speziell in den letzten Tagen fest, dass die Schläuche anfangen wieder "sauber" zu werden. Der braune Belag löst sich stückchenweise ab.
Sehr interessant!

Lieben Gruß,
Sascha
 

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Biotoecus

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Hallo Kurt,

kurt":rgx6sff7 schrieb:
Hallo zusammen,

Biotoecus":rgx6sff7 schrieb:
die Schläuche eines Aussenfilters sagen bestimmt nichts über die MO in einem AQ aus.
@ Martin,
Wie Aquarien Schläuche innen aussehen können werden viele schon selbst erlebt haben.
Die Belag stärke hat seinen Grund…
Weichmacher haben magische Anziehungskraft, Anfangs bilden sich auch oft weißliche Beläge.
Man kann das alles ignorieren oder Schlüsse daraus ziehen…

Und diese Schlüsse ziehst Du dann wegen was?
Praxisbezogen, ein funktionierender Filter & Biofilm / Indikator Schlauchleitung.

In Betrieb genommen vor 837 Tagen, gereinigt wurde noch nie!
Beschreibungen der mikrobiologischen Abläufe mit teilweise unbekannten lasse ich mal außen vor.

Sorry, aber dann ignoriere ich das lieber anstatt verkehrte Schlüsse zu ziehen.

Gruß Martin
 

Frank2

Well-Known Member
Hallo Kurt.

Die Schläuche sagen sicher nicht alles, aber doch eine ganze Menge, :grow:

Algen reagieren sehr schnell und sind ein prima Indikator für sich ändernde Wasserwerte (=Tendenzen).

So isses. Daher sehe ich sie auch nicht als Feinde an. Sie sind neben den diversen Wasserwerten eine Chance als Indikator zu fungieren. Wenn eine oder mehrere Arte hochkommen hat es immer eine oder mehrere Ursachen. Dann ist Kopfarbeit angesagt. :smile:

Am Befall der Scheibe lässt sich schon ersehen in welche Richtung ein Aquarium tendiert.
!!!!!

Super anschaulich bebilderter Beitrag.

Grüße
Frank
 

Frank2

Well-Known Member
Hallo Klaus und Andreas.

Ich finde die Erklärungen von Andreas auch sehr interessant. Nachvollziehbar und logisch hergeleitet. :tnx:

Was ich mich sei geraumer Zeit zu diesem Thema oft gefragt habe ist die Einflussnahme oxidativer Prozesse bei der ganzen Thematik. Inwiefern ist ein (ev. auch zu hoher?) Sauerstoffgehalt hier eine entscheidende Größe?
Ich komme bei diesem Thema gedanklich einfach nicht wirklich weiter, mache damit schon einige Monate rum - ohne Erkenntnisse. :smile:

Grüße
Frank
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

bocap":2hm15mj4 schrieb:
Hier mal ein Bild von meinen Schläuchen nach 56 Tagen ohne Reinigung seit Aufsetzten des Beckens.
Ich denke es hat auch was mit Ausfällungen zu tun, da ich dieses mal PO4 und Volldünger um zwei Tage versetzt zugebe.
@ Sascha,
Ausfällungen bzw. Biofilm/Mikroorganismen.
Hier mal ein Bild wie bei mir Ausfällungen aussehen.

Obere Pipette unbelastet /neu.
Untere Pipette wurde für Eisenvolldünger und NPK- Dünger benutzt.
 

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TeimeN

Member
Re: Die "Pflege" der Mikroflora oder ...

Hallo zusammen,

Ich habe diesen thread hier "sehr interessiert überflogen" 35 Seiten sind doch ein bisschen viel zum komplett lesen.

Nach allem was ich gelesen habe, scheint der biofilm eine sehr grosse Rolle zu spielen! Wo ein funktionierender Biofilm vorhanden ist haben Algen keine Chance.
Den größten einfluss auf den Biofilm hat unbestritten die Filterung. Mit Filterung meine ich jetzt alles, also inklusive bodengrund usw.
Nik schreibt ja immer davon, die chemischen prozesse ins Aquarium zu verlagern.
Ein Gleichgewicht Spielt sich ein, indem sich genausoviele Bakterien ansiedeln wie für diese Prozesse nötig sind bzw. Wieviel "Futter" für die Bakterien vorhanden ist. Das bedeutet bei einer grossen Oberfläche im AQ z.b. bei Kies als bodengrund siedelt sich biofilm an stellen an, an denen er uns nichts bringt.
In diesem Fall "fressen" die Bakterien im bodengrund, den Bakterien auf den Pflanzen, Einrichtungsgegenständen usw. das "Futter" weg.

Nach meiner theorie wäre das "Bakterienfutter" der limitierende Faktor für den biofilm.
Liege ich da richtig ein meiner Annahme? Wenn dem so wäre könnte mit Urea Düngung bzw. Reichlich Besatz für futternachschub für die Bakterien gesorgt werden!?

Ich frage deshalb, weil ich mein seit bereits 1,5 Jahren laufendes Becken nach einem sehr starken Algenbefall neu aufgesetzt habe. Leider habe ich darin akadama als Bodengrund den ich ungern tauschen würde aufgrund des großen aufwands...




Gruß Timo
 

Frank2

Well-Known Member
Hallo Kurt

wenn ich diese Ausfällungen im Kies sehe und es viel wird kommt bei mir der Mulmsauger zum Einsatz. Jede Woche 1/3 der Beckenkiesfläche. Das Ganze im laufenden Becken 2-3 mal jährlich.

----

Hallo Timo

ich komme iwie mit Deinem Posting nicht ganz klar. Die Frage welche Art Bodengrund und welche Höhe Bodengrund würde ich zb nicht vom Biofilm abhängig machen sondern auch davon ob ich ein fischorientiertes Becken betreiben möchte oder bspw. ein Scape.. Bei sehr grobem Kies sehe ich Deinen Einwand durchaus für brechtigt, bei Sand und feinem Kies mit wenig "Eindringtiefe" eher weniger. Im anaeroben Bereich (so man ihn denn überhaupt will ) geht es doch um eine andere Sache?

Grüße
Frank
 

TeimeN

Member
Hallo Frank,

Bei der geringfilterung, geht es ja darum, die Besiedlungsfläche so gering wie möglich zu halten um die Besiedlung von biofilm auf pflanzen und Scheiben zu begünstigen.
Biofilm im bodensubstrat bringt mir nichts im Kampf gegen Algen. D.h. die Bakterien die das Bodensubstrat besiedeln, würden mir mehr bringen wenn sie auf den Pflanzen, hardscape oder Scheiben wären und somit die Besiedlungsdichte dort erhöhen.
Kann ich mit urea und mehr Besatz auch die Bakterienzahl erhöhen, da so mehr "futter" für die Bakterien vorhanden ist?

Gruß Timo


Gruß Timo
 

Frank2

Well-Known Member
Biofilm im bodensubstrat bringt mir nichts im Kampf gegen Algen

Timo Du hast doch . je nach Art des gewählten Bodengrundes - in der Tiefe gar nicht das was ich jetzt als Biofilm bezeichnen würde. Ich habe zb Feinkies gewählt, der eine geringe Eindringtiefe von Futter und Mulm hat. Darunter will ich Anaerobe haben. Wenn Du jetzt einen sehr groben Kies nimmst mit wenig Schütthöhe wird dort überaupt kein anaerober Prozess im Kies stattfinden. Es hängt schon auch entscheident von der Art des Substrates ab und dann auch noch von der Schütthöhe.
Der Biofilm ist ein feiner glitschiger Film, der sich zb auf Sand, allen Einrichtunsgegenständen, den Pflanzen einstellt. Du siehst es wenn Du das Wasser ablässt als hellgraue Schicht. Dieser veralgt nicht sichtbar, ich habe zb keine Patina auf dem Holz, manche Steine nehmen uU vorübergehend Patina an, die Schnecken und Otos weiden das aber ab. Man muss selber eigentlich nicht eingreifen und diese säubern (weisser Stein wird sicher überall nicht schneweiss bleiben... :D )
Ich denke so wie Nik es macht, also in einem Pflanzenbecken wo Fischbesatz unbeachtlich ist, sind Substrate mit sehr feiner Körnung ideal. Sprich Sand.

D.h. die Bakterien die das Bodensubstrat besiedeln, würden mir mehr bringen wenn sie auf den Pflanzen, hardscape oder Scheiben wären und somit die Besiedlungsdichte dort erhöhen.
Kann ich mit urea und mehr Besatz auch die Bakterienzahl erhöhen, da so mehr "futter" für die Bakterien vorhanden ist?
Diese Frage hat neulich ... mensch ich komme grad nicht auf den Namen (Andreas? - Pantanal-thread?) aufgeworfen, sie blieb offen.
Ich glaube (ich weiß es nicht) dass jedes Becken eine eigene Beckenflora aufbauen muss. Sprich ein Becken mit viel Fischbesatz und viel organischem Abfall (so ist es bei mir) braucht grundsätzlich andere Kapazitäten wie ein Scape. Es geht aber beides - Becken mit viel organischem Material, die funktionieren, und Becken mit wenig davon.
Ich kann Dir diese Frage aber nicht beanworten, allerdings habe ich mich beim letzten Beckeneinfahren an Niks Ratschlag gehalten, mir organischer Belastung möglichst lange zu warten. Es war super für mich.
---

Zur Lenkung der Ansiedelung verfahre ich wie folgt:

1. amtra Clean procult Ansiedlungssediment
2. Exsudat aus eigener Kompost-und Gartenerde
3. MB-Lift Produkte
Das Ganze wird 2 mal wiederholt. Wenn groß umgeräumt werden muss iwann dasselbe wieder.

Ich habe noch einen weiteren Tipp von hier angenommen und habe eine flutende Pflanze aus einem funktionierenden Becken mit reingegeben. Diese hat ja ebenfalls einen Biofilm. Ich verwende keinen Filterschlamm aus einem gut laufenden Becken. das machen aber viele und fahren damit wohl auch gut.
Ich habe damit nicht die besten Erfahrungen gemacht das kann aber auch damals auch einfach nur Pech gewesen ein.Ich meine dass jedes Becken seine eigene Mikroflora aufbauen soll. Die og Zutaten sind nur "Symbioselenker" um nicht zu sehr von Zufall abhängig zu sein. In den meisten Fällen klappt es auch ohne all das.


Grüße
Frank
 
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