Bucephalandra umfasst die die latinisierte Form des griechischen "kephale" (κεφᾰλή)
Darum greift die Aussprache des Griechischen schonmal NICHT.
Im Lateinischen sieht es so aus:
Klassisches Latein hatte keine Unterscheidung zwischen G und C, darum heißt es Caius und Caesar, jeweils mit der Aussprache k in der Republik, später immer mehr mit Tendenz zum heutigen Italienisch Aufkam bis ins 5. jahrhundert.
Mittellatein hat oft die Aussprache der regionalen Volkssprachen angenommen. Darum hat vermutlich Latein im Rheinland anders geklungen als z.B. in Südfrankreich. Meist war die Aussprache aber irgendwo zwischen Z und ß.
Modernes Latein gibt es in verschiedenen Formen. Das vatikanische Latein ist mittlerweile bei einer dem Italienischen nahen Aussprache, rekonstruiertes Latein ebenfalls, wobei manchmal auch Nähe zum Portugiesischen vorkommt.
Wissenschaftslatein wie es im Akademischen bis ins 20. Jahrhundert hinein verwendet wurde ist ebenfalls dem Mittellatein nahe, die Aussprache ist im deutschsprachigen Raum dem Z nahe, manchmal auch TZ.
In diesem Fall kommen noch weitere Faktoren dazu:
Heinrich Wilhelm Schott, der Namesgeber der Gattung, war Österreicher und hat die Gattung 1858 beschrieben. Also ist die Aussprache die er verwendet haben wird maßgeblich.
Ich sehe also kein Problem mit der Aussprache "Buzephalandra".
Und sowas kann man sich generell mal merken. Klassisches Latein und Altgriechisch werden zwar noch verwendet aber nicht mehr gesprochen. Die Aussprache ist also ziemlich gleichgültig, solange man's richtig schreibt.
Wissenschaftlich steht der Gattungsname meist direkt fest. Im Fall von den ganzen verschiedenen Bucephalandra steht also "Bucephalandra sp." schonmal fest. Wissenschaftlich korrekt wäre dann für eine nicht wissenschaftlich beschriebene Art Bucephalandra sp. (species), cf. (confer = vergleichbar mit), var. (Variante, häufiger bei Pflanzen) gefolgt von "Fundort/Handelsname/Eigenschaft".
Da ich mich mit Bucephalandra nur weit genug auskenne zu wissen wenn ich eine vor mir habe mal am Beispiel von Apistogramma:
Beschriebene Art: Apistogramma ortegai
Unbeschriebene (natürliche!) Arten:
Fundortbenennung: Apistogramma sp. "Pebas" (Kleine Ortschaft in der Nähe von Iquitos, Peru)
Eigenschaftenbenennung: Apistogramma sp. "Schwarzkehl" (wg. der schwarzen Kehle der Weibchen. Heute offiziell beschrieben als Apistogramma viejita.)
Zuchtformen und Handelsnamen haben oft kein "sp.":
Zuchtform: Apistogramma cacatuoides "Triple Red" aka "Red Flash" aka "Red Black" aka "Tiger Red" (alles für EINE Zuchtform und die Liste ist unvollständig.)
Handelsname: Apistogramma viejita (sehr oft für Zuchtformen von A. macmasteri, oft bewusste Falschbenennung für höhere Verkaufspreise)
Man sieht: Handelsnamen und Zuchtformen unterliegen keinen Regeln und brechen diese auch manchmal. Und das macht das mit den Bucephalandra ungemein kompliziert.