Beckendesinfektion wg. Schmieralgen

hallo mike,

ich habe gesehen, dass du die durchflussmenge des filters mit 1,5 l/h angegeben hast. das meintest du sicher nicht ernst.

erzähl mal was zur filterung. und was ist das besondere am drak-filtermaterial? das kenn ich nicht
 

mike7

Member
Hallo,

das Filtermaterial sind Filtas-Filterkörper. Ich hatte vorher Schaumstoffwürfel im Biofilter. Ist ein 3-Kammer-Filter. Die erste Kammer ist leer und sagt nur an. Der Wasserstrom geht dann von unten vollflächig in die 2. Kammer. Diese fasst ca. 16L Filtermaterial und obenauf liegt eine Filtermatte. Der Überlauf bringt das Wasser in die 3. Kammer mit der Pumpe-

Das Becken hat eine Strömungspumpe. Die Filterpumpe bewegt das Wasservolumen ca. 1,5x in der Stunde durch den Filter.

Das Becken lieg ca. 2 Jahre super mit jeder Menge Jungfische. Dann kam schleichend der Verfall. Schware Beläge auf den Pflanzen und später auch auf dem Boden. Seit ca. 1 Jahr wandelt sich das in ein grün/braune Schmiere.

Ich versuche (!) mit der Aktion das Becken einigermaßen zu säubern und dann eu aufzusetzen.

@ Robert: Das Risiko ist ir klar. Aber ich versuche mit meinen Fragen etwaige Fehlerquellen auszumerzen. Garantien gibt es da keine.

VG

Mike
 
noch eins: was hast du für nen bodengrund und wie dick ist der?

ich hab mir grad mal das drak-filtermaterial angeschaut. das ist eine schlechte version der biobälle und für untergetauchte filtersysteme extrem ineffektiv, also reine platzverschwendung. abgesehen davon, dass 16 liter filtermaterial für eine filterkammer reichlich knapp bemessen sind. man rechnet für eine gute filterung mit ca. 10%, also ca. 50 l bei deinem becken und zwar deutlich effektivere filtermaterialen wie filterschwamm oder siporax.

bei einer so kleinen menge an filtermaterial ist mit einem reinigungsintervall von ca. 2-3 monaten zu rechnen.

aber, wie gesagt, das filtas ist nix für nen "normalen" filter, es bringt nur was in trocken-/nassfiltern, also rieselfiltern.

wenn ich mal raten darf, ist der schlamm im filter nicht graubraun und ziemlich hell und flockig, sondern eher grob, klumpig und eher dunkelbraun wie torfgranulat?
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei, klar kannst Du Chlor nicht rauswässern...höchstens verdunsten lassen.
Aber Du kannst nen Kanister Wasseraufbereiter reinkippen, oder eine entsprechende Menge Säure (kurz wegen den Siliconnähten, glaub Wasseraufbereiter wär mir lieber :sceptic: ), mit Atemschutzmaske und weit geöffneten Fenstern...dann sollte das gut sein...
VG Monika
 
ich kann nur davon abraten, solche desinfektions-orgien zu veranstalten.

besser wäre sicherlich, die ursache zu ergründen und diese zu beseitigen, dann erübrigt sich eine solche, in meinen augen völlig nutzlose aktion. solange sich am system nichts verändert, kommt der gleiche mist irgendwann wieder
 

Lixa

Well-Known Member
Hallo,

Vor einer Desinfektion würde ich einen Außenfilter zusätzlich dranhängen um zu testen ob das die Ursache ist - sofern das nicht schon versucht wurde. Einfach mit günstigen Filtermatten bestückt - oder die Strömungspumpe aufrüsten. Evtl. Mehr Sauerstoffeintrag erzeugen? Die Pflanzen können nicht viel O2 liefern, denn sie bekommen kein "Futter".

Cyanobakterien sind einige der ältesten Organismen auf der Erde - sie haben überall dort beste Chancen wo jüngere Organismen nicht gut überleben können. In unseren Aquarien sind die jüngeren alle Grün- und Rotalgen (auch die Kueselalgen) ebenso wie die Pflanzen.

Bei meiner letzten Blaualgenplage in 60 L mit HMF machte ich einen Wasserwechsel und saugte die größte Menge ab und setzte ich einen zweiten Filter ein. Ein dichter Teppich kurzer Grünalgen verdrängte die Cyanobakterien (der Rest wurde weißlich grau und zersetzte sich) Danach bekam der HMF eine zweite Pumpe und seither keine Cyano mehr. Irgendwo warten sicher noch Cyanos auf ihre Chance, doch solange die Bedingungen nicht stimmen passiert nichts. Es gibt viele Arten unter den Blaualgen und ein generelles Rezept gibt es nicht - daher kann es auch sein dass Algizide wirkungslos sind.

Ohne eine große Änderung der Bedingungen wird es sich nach einem Neustart eher wieder genauso einspielen wie es jetzt ist und es war dann viel Arbeit für nichts.

Viele Grüße

Alicia
 

MarkusG

Member
Hi,

ich habe auch vor kurzem ein Becken komplett desinfiziert wegen immer wiederkehrender Cyanos in dem Becken, im Endeffekt habe ich jetzt das Hardscape bei 200C° im Backrohr mehrere Stunden gelassen und das leere Becken und Filter mit Chlorwasser einen Tag laufen lassen, hoffe das war's jetzt. Davor habe ich das Becken schon zwei Mal komplett neu gemacht aber ohne Chlor Desinfektion, die Plage kam immer wieder. Dem Hobby zuliebe (damit man es nicht aufgibt) muss halt doch mal das fiese Zeug ran....

Viel Erfolg,
Markus
 
MarkusG":7qyd6h92 schrieb:
Hi,

ich habe auch vor kurzem ein Becken komplett desinfiziert wegen immer wiederkehrender Cyanos in dem Becken, im Endeffekt habe ich jetzt das Hardscape bei 200C° im Backrohr mehrere Stunden gelassen und das leere Becken und Filter mit Chlorwasser einen Tag laufen lassen, hoffe das war's jetzt. Davor habe ich das Becken schon zwei Mal komplett neu gemacht aber ohne Chlor Desinfektion, die Plage kam immer wieder. Dem Hobby zuliebe (damit man es nicht aufgibt) muss halt doch mal das fiese Zeug ran....

Viel Erfolg,
Markus

und hast du veränderungen am system vorgenommen? was hast du verändert?
 

Kejoro

Moderator
Teammitglied
Hi Mike,

man kann so ein System schon umstimmen. Hier steht ein 200l Becken, das hast du nicht von Fadenalgen abbringen können. Da hat Strömung, Filterung, Düngung und Variation im Licht alles nichts gebracht. Das Pflanzenwachstum war ein Witz.
Das lief hier dann mit einer täglichen Behandlung von H2O2 (30ml@3%/100l) und 2ml EC /50l über eine Woche. Die stark betroffenen Stellen werden eingenebelt. Für 10 Minuten Strömung abstellen.
Bei gleicher Düngerstrategie verbesserte sich das Wachstum mehr oder weniger sofort. Bereits am nächsten Tag waren deutliche Schübe zu erkennen. Hätte ich zu dem Zeitpunkt Kompost da gehabt, hätte ich diesen zum "Lückenfüllen" verwendet.
Nunja, jetzt hat es eine grüne Trübung. Die ist zum Einfahren dienlich^^ Fadenalgen habe ich im Übrigen seit Monaten nimmer gesehen.

Was hab ich hieraus mitgenommen: Wenn alles nix hilft, kann man so einen Reset mal in Betracht ziehen. Das geht auch ohne Chlor :D Während der Behandlung waren diverse Barsche mit Nachwuchs, Bärblinge und Corydoras im Becken, denen geht es immer noch gut.

Solltest Du dich doch für einen kompletten Neuanfang entscheiden, dann könntest du auch Dinge aus gut laufenden Becken ins Geresettete setzen, um dem System einen Schubser in die gewünschte Richtung zu geben. Ließe sich mit dem "Dunklen Einfahren" kombinieren.

Schöne Grüße
Kevin
 

mike7

Member
Joachim Mundt":1wasv6st schrieb:
noch eins: was hast du für nen bodengrund und wie dick ist der?

ich hab mir grad mal das drak-filtermaterial angeschaut. das ist eine schlechte version der biobälle und für untergetauchte filtersysteme extrem ineffektiv, also reine platzverschwendung. abgesehen davon, dass 16 liter filtermaterial für eine filterkammer reichlich knapp bemessen sind. man rechnet für eine gute filterung mit ca. 10%, also ca. 50 l bei deinem becken und zwar deutlich effektivere filtermaterialen wie filterschwamm oder siporax.

bei einer so kleinen menge an filtermaterial ist mit einem reinigungsintervall von ca. 2-3 monaten zu rechnen.

aber, wie gesagt, das filtas ist nix für nen "normalen" filter, es bringt nur was in trocken-/nassfiltern, also rieselfiltern.

wenn ich mal raten darf, ist der schlamm im filter nicht graubraun und ziemlich hell und flockig, sondern eher grob, klumpig und eher dunkelbraun wie torfgranulat?

Hallo Joachim,

zunächst freut es mich, dass der eine oder andere Gedankenanstoß dabei war und eine Diskussion in Gang kam. Ich hoffe, ich konnte deutlich machen, dass ich nicht planlos mit Chemie in einem Becken herum fuhrwerke. Das ist schlichte Not.

Ich benutze als Bodengrund Sand in der Körnung 0,7-1,2 2x durchwaschen und rein ins Becken. Beim Neubesatz sauge ich danach noch einmal ab und lass den Nebel setzen.

Das Filtermaterial von Drak ersetzte meine Schaumwürfel. Die waren ziemlich dicht und ließen sich kaum noch säubern. Dazu kam der massive Auftrieb nach dem Reinigen. Daher der Wechsel. Die Überlegung war, dass ich das Material leichter reinigen kann.

Ich habe das so 2-3x im Jahr durchgewaschen und anschließend ein Bakterienpräparat zugesetzt.

Welche konkrete Empfehlung hast Du hinsichtlich des Materials? Wieder Würfel oder Matten? Die Verwirbelung des Wassers bei den Würfel sollte besser sein und damit mehr Schmutz sich absetzen ...

Der Mulm ist dunkelbraun. Klumpig, hmm ja könnte man sagen aber jetzt keine Brocken. Hell ist er def. nicht.

Ideen?

Herzlichst

Mike
 
hallo mike,

mit der umstellung des filtermaterials bist du vom regen in die traufe gekommen :wink:

ich würde dir der besseren reinigung halber entweder zu siporax oder zu biohome raten.

biohome: biohome-filtermaterial

und die grobe reinigung mit aquarienwasser alle 2-3 monate. und lass bitte die bakterienpräparate sein :wink:

hier mein video zum thema: Filterstarterbakterien

die konsistenz deines mulms sagt mir, dass dein filter überfordert ist und unvollständig abbaut (evtl. auch die matte dicht?), daher auch die cyanos.

mein konkreter tipp: wechsel das filtermaterial und setze biohome ein. anschließend wühle den bodengrund kräftig durch und lass den (dann frisch bestückten) filter die trübung aufnehmen. das wiederholst du jeden 2. tag bis du einen deutlichen rückgang der cyanos feststellen kannst. investiere die kohle besser in biohome (ich krieg da nix für) anstatt eine völlig sinnlose aktion zu finanzieren.
 

Thumper

Moderator
Teammitglied
Moin,

Mit Siporax handelt er sich noch mehr Probleme ein, das wurde schon etliche Male durchgekaut.
Entweder Matten, Bims oder Lava. Fürs feine dann Watte und wenn s benötigt wird, dann noch Purigen.
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei, Geringfilterung, bei der nur ein Filter eingesetzt wird, ohne oder mit sehr wenig Filtermaterial, evt. mit einem Ansaugschutz, verlagert den Biofilm ins Becken. Dort ist normal mehr Sauerstoff vorhanden als im Filter und dadurch werden diese hellbraunen Flocken produziert. Bei Sauerstoffmangel wird der Mulm dunkel.
Das funktioniert natürlich nur, wenn der Besatz und die Fütterung nicht hoch ist.
Das bedingt dann allerdings oft Nitratmangel, der durch die Cyanos dann noch verstärkt wird, weil die das aufsaugen wie ein Schwamm. Durch Nitratmangel steigen die Mulmmengen, da Nitrat zur Zersetzung von "schwer Verdaulichem" gebraucht wird.

Es schadet auf jedenfall nicht, es mal mit Pimpen der Beckenbiologie zu versuchen...
Es ist auch ziemlich preiswert.
Wenn das nach einem Viertel Jahr nicht gegriffen hat, kannste immernoch desinfizieren.
Dann mußte allerdings alles desinfizieren, oder wegschmeißen, was jemals mit dem Becken in Berührung war...
Und alles was Du neu kaufst, zb. Fische und Pflanzen oder Wirbellose können wieder Cyanos mitbringen.

Ich hab zb. Cyanos in den Gieskannen, mit denen ich das Regenwasser für die Aquarien reinhole...
Trotzdem hat aktuell keins meiner Aquarien Cyanos. Weil die in den Becken einfach nicht aufkommen können :grow:
VG Monika
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Moni,
Plantamaniac":1hc526y6 schrieb:
Hei, Geringfilterung, bei der nur ein Filter eingesetzt wird, ohne oder mit sehr wenig Filtermaterial, evt. mit einem Ansaugschutz, verlagert den Biofilm ins Becken. Dort ist normal mehr Sauerstoff vorhanden als im Filter und dadurch werden diese hellbraunen Flocken produziert. Bei Sauerstoffmangel wird der Mulm dunkel.
yep, deckt sich mit meinen Erfahrungen. Den ersten Thermofilter, den ich bis auf eine Lage Schaumstoff freimachte, öffnete ich nach einem Jahr und fand feinsten rehbraunen Mulm. Bei einem anderen gut laufenden Becken war nur ein leerer Thermofilter zum Heizen und Rühren dran und auch in dem fand sich dieser Mulm. Was in mir die Idee des leeren Filters als Mulmsammler reifen ließ. Dunklen Mulm kenne ich gar nicht, könnte schon sein dass das am Sauerstoff liegt, weil ich reichlich Sauerstoff sowieso für sinnvoll halte.

Das funktioniert natürlich nur, wenn der Besatz und die Fütterung nicht hoch ist.
Das bedingt dann allerdings oft Nitratmangel, der durch die Cyanos dann noch verstärkt wird, weil die das aufsaugen wie ein Schwamm. Durch Nitratmangel steigen die Mulmmengen, da Nitrat zur Zersetzung von "schwer Verdaulichem" gebraucht wird.
Nitrat wird nicht zur Mineralisation gebraucht, das ist für Bakterien weitgehend wertlos. Bleibt allerdings eine Lücke in der Betrachtung, die nicht erklärt, warum Cyanobakterien (und auch "grünes Wasser") in erheblichem Umfang Stickstoff binden, was in der Folge für Pflanzen zu einem Stickstoffmangel führt.
Stickstoff gehört zu den in der Pflanze mobilen Nährstoffen, die aus alten Blättern in die Wachstumszone verlagert werden können, was ein schnelles Altern der unteren Blätter und in der Folge erhöhten Mulmanfall zur Folge hat.

Es schadet auf jedenfall nicht, es mal mit Pimpen der Beckenbiologie zu versuchen...
Es ist auch ziemlich preiswert.
Wenn das nach einem Viertel Jahr nicht gegriffen hat, kannste immernoch desinfizieren.
Dann mußte allerdings alles desinfizieren, oder wegschmeißen, was jemals mit dem Becken in Berührung war...
Und alles was Du neu kaufst, zb. Fische und Pflanzen oder Wirbellose können wieder Cyanos mitbringen.
Mike hat immer noch nicht genug negative Erfahrungen mit der direkten Bekämpfung der CB gemacht. Solange er die nicht als Bestandteil des Biofilms, eben auch in Abhängigkeit zum Biofilm als Ganzes sehen kann, solange wird er seinen sinnlosen sterilen Ansatz verfolgen. So oder so muss er den Biofilm aufgleisen und es macht keinen sonderlichen Unterschied ob resetted oder ongoing. Selbst wenn mir die Kosten für ein Neuaufsetzen egal wären, halte ich ein Geradeziehen des bestehenden Setups für sinnvoller, muss man das doch sowieso. Und sein persönlicher Eindruck "gefühlt" alles versucht zu haben ist nicht nur subjektiv sondern auch objektiv nicht richtig. Hatte ich ihm schon geschrieben, dass seine Aktion keinen Sinn macht, wiederholen muss ich das nicht. Jeder sucht sich die Informationen, die er braucht. Mit richtig oder falsch hat das oft nichts mehr zu tun.

mike7":1hc526y6 schrieb:
Das ist schlichte Not.
Doch nur, weil du keine Möglichkeiten mehr siehst. ^^ Wie auch immer, es ist deine Entscheidung.

Ich benutze als Bodengrund Sand in der Körnung 0,7-1,2 2x durchwaschen und rein ins Becken. Beim Neubesatz sauge ich danach noch einmal ab und lass den Nebel setzen.
Das geht einfacher. ^^ Im Baumarkt mit "Pool-Abteilung" gibt es 25 kg Säcke Poolfiltersand. Der ist gewaschen, kann direkt ins Becken und den gibt es in den Sieblinien 0,8 - 1,2 mm und 0,4 - 0,8 mm. Meine Empfehlung wäre 0,4 - 0,8 mm. Meinen 0,4 - 0,6 mm hole ich direkt aus dem Sandwerk in der Nähe, gewaschen und feuergetrocknet, der kostet im 25 kg Papiersack irgendwas um 4,- €, der "Poolfiltersand" ~12,- €.

Das Filtermaterial von Drak ersetzte meine Schaumwürfel. Die waren ziemlich dicht und ließen sich kaum noch säubern. Dazu kam der massive Auftrieb nach dem Reinigen. Daher der Wechsel. Die Überlegung war, dass ich das Material leichter reinigen kann.
Och, ich bin ein Fan von solchen ineffizienten Filtermaterialien, die geben dem Betreiber das Gefühl hinreichend zu filtern, machen aber nicht allzuviel kaputt. Weshalb ich von den Hochleistungsfiltermaterialien explizit abrate! Die braucht es in der Pflanzenaquaristik in keinem halbwegs denkbaren Anwendungsfall! Wenn du wissen willst, warum ich solche Ansichten habe und wie ich die begründe, dann stöber einfach mal im Themenbereich in meiner Signatur.

Ja, reichlich, aber die gefallen dir halt nicht.

Gruß Nik
 

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