Assimilieren nur nach WW

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Boby,

also hier kommt das Leitungswasser mit 10-13 mg/l O2 aus der Leitung. Ich würde das schon VIEL Sauerstoff nennen ;).

Bei Stickstoff liegt aber wohl keine Sättigung des Wassers in der Leitung vor und wenn dann wohl eine parallele zu Sauerstoff. Stickstoff wäre ja z.B. Nitrat oder Ammonium etc. oder eben gasförmiger Stickstoff. Wo aber die Massen an gasförmigen Stickstoff herkommen sollen oder welchen Sinn sie in der Leitung haben, kann ich mir gerade nicht vorstellen.

Die Pflanzen assimilieren zudem sichtbar nach dem WW und dies geht wohl am ehesten auf die Sauerstoffkonzentration zurück.

Boby hast du mal einen weiterführenden Link zu deiner Stickstoffthese?
 

Boby

Member
http://www.drta.de/artikel/Umwelt2.pdf

punkt 2.2 - Stickstoff.
Es liegt nur nur eine sättigung, sondern übersättigung vor. Das ausgasen wird dann 3fach beschleunigt
1. niedriegerer druck als in der wasserleitung (ca wie das aufmachen einer cola flasche - was übersättigt ist, gast aus)
2. höhere temperatur
3. zusätzliche anreicherung mit sauerstoff von den pflanzen - jedes gasbläschen, was ausperlt steht im gleicgewicht mit der umgebung (gelöste gase im wasser) und ein teil von diesen gelösten gasen (auch stickstoff) kommt in die blase rein und sauerstoff kommt raus - je nach dem wie die sättigungen/konzentrationen in dem AQ wasser im moment ausschauen (atm. druck, temperatur, usw).
Rein rechnerisch kann man sich aufs Henry'sche gesetz berufen - z.b. http://www.wissenschaft-technik-ethik.d ... esung.html
Und bei z.b. 3 Bar druck und 10°C kommt man auf sättigungen von
O2 von 33 mg/L und stickstoff von 55 mg/l - das ist wenn man mit den O2/N2 konzentrationen in der luft arbeitet (0.21 und 0.78 ) und bei 1 bar und z.b. 20 grad wären das 9 mg/L O2 und 15 mg/L N2 - die differenz ist für stickstoff größer und die molmasse ist für stickstoff kleiner -> mehr stickstoff in gasform, in dem fall gasen theoretisch aus 0.75 mmol O2 und 1.4 mmol N2 - 2 mal mehr in gasform also..
Gruß
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Boby,

danke für deine Ausführung.

Wird sich dann wohl um beides handeln. Der hohe Sauerstoffgehalt wird neben dem Stickstoff zur verstärkten sichtbaren Assimilation beitragen.
 

Hardy

Active Member
Hi Boby,
das kann ich nicht ganz so stehen lassen ;), wobei Du im Einstieg schon eine richtige & wichtige Klarstellung bringst.

Boby":3fshrq7n schrieb:
... hauptmenge an gas was man in dem moment sieht dürfte eher stickstoff ...
Soviel N2 löst sich nicht im Wasser und würde, wenn es denn ausperlte, das nicht nur an den Pflanzen tun.
Allerdings "hilft" der Partialdruck eines jeden gelösten Gases natürlich dabei, den Assimilisations-Sauerstoff aus der Lösung zu treiben, sichtbar zu machen.
btw, hier in München kommt O2-gesättigtes Wasser aus der Leitung.

ps (nach Deiner Bearbeitung Deines Posts):
Der höhere Druck in der Wasserleitung kann nur dann zu einer Übersättigung mit Gas (bezogen auf Normaldruck) führen, wenn das Gas als Gas in die Wasserleitung hinter der Pumpe, die den Druck erzeugt, eindringt.
Ich glaube nicht, dass das dem Betreiber recht wäre. :D
Die von Dir aufgezeigte Temperaturerhöhung spielt da die Hauptrolle.
 

Boby

Member
Ganz so ist es auch nicht. Die gelösten gase stammen aus der luft - wäre interessant einen beleg dafür zu finden, ich werde mal googlen und der druck sowie temperaturunterschied tragen dazu bei das es ausperlt. Auch der druck, weil die übersättigung mittels druck erreicht wurde. Das tuts natürlich nicht nur an den pflanzen, man kann es auch bei einer neubefüllung überall beobachten; beim WW an den pflanzen, v.a. auf der unteren seite der blätter "kommt der sauerstoff raus" d.h. dort gibts keime der neuen (gas)phase.
Die von mir berechneten werde sind natürlich "extrema" - soviel ist es in der praxis sicher nicht, aber die bläschen bestehen sicher zu mindest am anfang überwiegend aus stickstoff. Und stickstoff löst sich absolut gesehen schlechter im wasser, aber die p-druck korrektur mach die sache umgekehrt. O2 gesättigt ist schön und gut, aber das wasser ist auch gleichzeitig N2 gesättigt und das heisst, volumetrisch sowie gravimetrisch mehr N2.. - nur, das kann man nicht so leicht messen, evtl volumetrisch.
stickstoffgruß - die meinen das ist halt luft (4:1 N2:O2), nur sagen nicht woher sie kommt :D
hier ist ein link
edit gartentiger, link verkleinert

edit: habs gefunden :D
http://www.reflex.de/reflex/pdf/FI0119_ ... _dtsch.pdf
Seite 4.
18 mg/l N2 in leitungswasser und ca 10 mg/l O2 sind "natürliche konzentrationen". Und dabei ist auch eben berücksichtigt dass die gelöste luft sauerstoffreicher ist als die atmosphärische - oben in meiner berechnung kommst auf ca 34% O2, in dem beispiel aus dem link sind es 33%, in der luft sind es aber nur 21% usw..
Dem betreiber wäre v.a. nicht recht dass korrosiver sauerstoff drinn ist, kann aber eh nichts machen :p
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo,

man kann schon davon ausgehen, dass im Leitungswasser atmosphärisches Gas üblicher Zusammensetzung gelöst ist und das die Gasübersättigung beim Verbraucher aus der Temperaturdifferenz von vor der Einspeisung ins Leitungswassernetz und dem warmen Aquarium resultiert.
Beim N2 weiß ich es nicht, müsste ich Tante Google fragen, beim CO2 schon. Das kann man zu 100en mg/ ins Wasser bringen ohne das es O2 unter seine Sättigungsgrenze, als Beispiel 8,1 mg/l bei 25°C, austriebe. Das wird bei den üblichen Mengen Stickstoff auch keine Rolle spielen.
Der einzige Punkt wo so ein wasserwechselbedingter Gasüberschuss eine Rolle spielt, wäre das Austreiben sowieso schon vorhandener, pflanzenbedingter O2-Überschüsse. Die Wechselwassergasblasen nähmen auf ihrem Weg nach oben anderweitige Überschüsse mit.

Da es keine relevanten Wechselwirkungen mit O2 und CO2 gibt, ist die Betrachtung von N2 uninteressant.

Gruß, Nik
 

Boby

Member
Hi nik!
Du vergleichst aber äpfel mit birnen - O2 und N2 sind nahezu idealgase, CO2 wird hydratiert und teilweise auch dissoziiert, d.h. verhält sich nicht als ideal gas und die o.g. gesetze gelten für co2 gar nicht.
Der punkt ist eben dass nach WW mit leitungswasser jegliche bei der T und p überschüssige gase entweichen, und das ist zu zu 65% stickstoff, zu mindest am anfang was man optisch als assilimilationserscheinung wahrnimmt
Aber wer glauben mag es sei nur sauerstoff, ist frei das zu tun. Ich glaube es nicht und kann beweisen/begründen warum.
Es ist aber eh egal, die pflanzen wachsen so oder so..
In diesem sinne
 

Hardy

Active Member
Boby":2qk29c5s schrieb:
... Die gelösten gase stammen aus der luft ... ¹
Auch der druck, weil die übersättigung mittels druck erreicht wurde... ²
... die meinen das ist halt luft (4:1 N2:O2) ...
... 18 mg/l N2 in leitungswasser und ca 10 mg/l O2 sind "natürliche konzentrationen".
Und dabei ist auch eben berücksichtigt dass die gelöste luft sauerstoffreicher ist als die atmosphärische... ³
¹) nie bestritten
²) fehlt die Erklärung wie der Druck auf das zusätzlich zu lösende Gas kommt.
Das müsste dann in die Pumpenkammer oder hinter der Pumpe in die Leitung kommen.
Und dass der Betreiber dafür sorgt, dass es dort (abgesehen von Pannen) nicht hinkommt, darauf kannst ein' lassen *g*
³) Der Unterschied Luft/Wasser resultiert aus der Löslichkeit:
Sättigung (Normaldruck & Raumtemperatur): O2~9ppm, N2~20ppm, CO2~1700ppm (aber davon ist wenig in der Luft)
Und das mag schon sein, dass anfangs mehr Stickstoff in den Blasen ist, wenn sie oben ankommen,
die Blasen unter den Blättern enthalten mehr Sauerstoff, der ja auch dauernd nachprduziert wird.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Boby,

Boby":186y84w2 schrieb:
Hi nik!
Du vergleichst aber äpfel mit birnen - O2 und N2 sind nahezu idealgase, CO2 wird hydratiert und teilweise auch dissoziiert, d.h. verhält sich nicht als ideal gas und die o.g. gesetze gelten für co2 gar nicht.
Um den grundsätzlichen Unterschied des CO2 zu N2/O2 weiß ich. Du meinst die 0,6% dissozierte Kohlensäure? Tu nicht so als könnte die in Vergleichen und in gegenseitiger Beeinflussung der Sättigung nicht berücksichtigt werden.
Es stellt übrigens niemand den Anteil an N2 in Frage, entscheidend ist die Frage welche Auswirkungen der jenseits der von mir im letzten Post geschilderten Ausnahmen hat. N2 im Wechselwasser spielt IMHO für gar nichts eine relevante Rolle außer einer begünstigenden Bläschenbildung.

Der punkt ist eben dass nach WW mit leitungswasser jegliche bei der T und p überschüssige gase entweichen, und das ist zu zu 65% stickstoff, zu mindest am anfang was man optisch als assilimilationserscheinung wahrnimmt
Da widerspreche ich dir gar nicht, trotzdem nö, denn der Punkt ist die latent im Raum stehende "Aussage", dass die wechselwasserbedingte Stickstoffzufuhr die Sauerstoffproduktion der Pflanzen sichtbar macht. Und das stimmt nicht, denn die O2-Erhöhung über die Sättigungsgrenze sorgt erst dafür. N2 ist in dieser Betrachtung von geringer Bedeutung und reagiert sowieso mit gar nichts.

Aber wer glauben mag es sei nur sauerstoff, ist frei das zu tun. Ich glaube es nicht und kann beweisen/begründen warum.
Es ist aber eh egal, die pflanzen wachsen so oder so..
In diesem sinne
Das glaubt keiner und da gibt es wegen Eindeutigkeit nichts zu begründen! :wink:

Ich frage dich ganz konkret:
- Wann verdrängt wieviel N2 wieviel O2?
- Ist das aquaristisch auch nur geringfügig relevant?

Gruß, Nik
 

Hardy

Active Member
nik":3fusqweo schrieb:
... Wann verdrängt wieviel N2 wieviel O2? ...
Hai Nik!

(Auch wenn ich nicht "Boby" bin: ) N2 treibt dann auch die anderen Gase aus (nimmt sie beim Ausperlen mit), wenn es in Übersättigung vorliegt.
Das ist aber bei keinem mir bekannten Leitungswasser der Fall, wenn man es nicht sehr schnell um 20° erwärmt.

Nach "Boby"s Ausführungen könnte aber der Versorger zusätzliche Luft mit entsprechend höherem, atmosphärischem N2-Anteil in die Leitung drücken, der dann durch den Druckabfall am Wasserhahn natürlich auch in Übersättigung ginge.
Mir ist ein solches Verfahren seitens der Versorger weder bakannt noch plausibel.
 
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