2kg Druckflasche CO2 schon leer?

TT-Fuchs

Member
Hallo Gemeinde,

also ich habe ein 200l-Becken und halte mein CO2 auch immer schön hellgrün (>30mg/l) und meine 2kg-Flasche ist auch schon nach ca. 4 Monaten leer. Ich habe allerdings auch viel Licht drüber. Da hatte ich mir bisher kaum etwas dabei gedacht.
Die Füllmenge als Ursache kann ich ausschliessen, da ich immer bei uns bei "Technische Gase" befüllen lasse und die wiegen die Flasche während der Füllung und lassen exakt 2kg rein, zuletzt am 18.02.2010.

Da werde ich wohl mal nach Undichtigkeiten suchen müssen.

Allerdings muss ich erwähnen, dass ich bisher so eine wabbelige farblose Silikondichtung am Flaschenanschluß hatte, die irgendwann doch recht kaputt war. Diese habe ich beim letzten Flaschenwechsel erneuert. Auch ist es bei mir so, dass sich innerhalb weniger Stunden der Dauertest ändert, wenn die Flasche leer wird. Das kündigt sich nicht einige mehrere Tage an - wie Andy meinte. Man sieht dies nur am Manometer, wenn der Flaschendruck weit unter 50 fällt.
 

alex1978

Member
So, kleines Update:
Habe meine Flasche heute wieder gefüllt und danacht mit Lecksuchspray bearbeitet.
Leider war ein Manometheranschluß undicht. :evil:
Nachdem ich mit den Schlüßel nochmal ordentlich angezogen habe wurde es dicht.
Werde die Geschichte jetzt beobachten und immer wieder auf Dichtigkeit prüfen.
Ich hoffe, dass die Füllung jetzt länger reicht. :)

MfG
Alex
 

Timot

New Member
Moin moin,

es treten immer wieder die gleichen Probleme bei der Benutzung von Gasflaschen auf. Hier ein paar Tipps, wie man sich viel Ärger erspart.

1. Beim Anschließen einer neuen Flasche abends, wenn das Magnetventil geschlossen ist, einfach das Hauptventil an der Flaschen zudrehen. Damit überprüft ihr mit einem Mal euren Druckminderer und die gesamte Strecke einschließlich des Magnetventils. Sollte der Druck am Morgen merkbar abgefallen sein, dann könnt ihr mit Lecksuchsprays beginnen.

2.Dichtungen nur "handwarm" anziehen. Zieht ihr die Mutter zwischen Druckminderer und Flasche zu fest an reist der Dichtring ein oder verformt sich dauerhaft. Einfach die Mutter mit der Hand festdrehen wobei der Druckminderer noch 45° geneigt ist. Danach den Druckminderer in die aufrechte Position bringen, indem ihr Druckminderer und Mutter gleichzeitig mit der Hand weiterdreht, durch dieses Nachdrehen um 45° erreicht ihr die nötige Dichtkraft, aber auch nicht zuviel.

3.Fällt der Flaschendruck unter 60bar ab, solltet ihr euch Gedanken über eine neue Flasche machen, da sich dann in der Flasche nur noch gasförmiges CO2 befindet und der Flaschendruck ab diesem Zeitpunkt abfällt. Wie lange die Flasche dann noch hält läßt sich grob ausrechnen.
Zunächst bestimmt man die Blasenanzahl pro ml. Dafür einfach den Schlauch vom Difusor oder Flipper abziehen. Dann zieht man den Kolben aus einer >50ml Spritze heraus und hält sie unter Wasser, nachdem die Spritzenhülle mit Wasser vollgelaufen ist verschließt man mit einem Finger die obere Öffnung und hält den CO2 Schlauch darunter. Jetzt werden die Blasen bis zum Erreichen einer bestimmten ml-Marke gezählt, je größer das Volumen, desto genauer wird es. ABER ACHTUNG NICHT DIE BLASEN UNTERHALB DER SPRITZE ZÄHLEN SONDER DIE IM BLASENZÄHLER !!! Da die Blasengröße von der Öffnungsweite des Schlauches abhängt und die Schlauchweite nicht mit der des Blasenzählers übereinstimmen muss. Leicht zu überprüfen, indem man einfach mal auf den Schlauch eine Infusionsnadel aufsteckt, die Zahl dieser Blasen stimmt nicht mit den im Blasenzähler überein. Deshalb muss auch jeder seinen Blasenzähler selber kalibrieren. Das ganze kann man drei vier mal wiederholen und erhält so die Blasenanzahl die nötig ist, um 1ml Gas ins Becken einzuleiten.

Nun zurück zur Berechnung der Restfüllmenge und Restlaufzeit der Flasche.

Notiert euch das Nettovolumen der Flasche, wer sie nicht kennt kann näherungsweise das Füllgewicht der Flasche durch 1,178 teilen, da dies die Dichte von flüssigem CO2 bei Raumtemperatur ist, bitte das Füllgewicht in Gramm bestimmen bzw. das Volumen in ml angeben. Das Flaschenvolumen wird nun mit dem Druck(in bar) der Flasche multipliziert. Das errechnete Gasvolumen wird anschließend mit der Anzahl der Blasen pro ml multipliziert. Das Ergebnis stellt die zur verfügungstehenden Blasen dar. Nun lässt sich ganz einfach mit Hilfe des Blasenverbrauchs pro Minute oder Tag die Restlaufzeit der Flaschenfüllung bestimmen.

Beispielrechnung:
Restgasmenge einer 2,5 kg Flasche bei Raumtemperatur, Manometeranzeige 60bar, Blasenanzahl pro ml: 20

Druck [bar] x Füllgewicht der Flasche [g]/1,178 [g/ml] x 20 (Blasen pro ml) = Restblasenanzahl.
60bar x 2500 g /1,178 g/ml x 20 = 2.546.689 Blasen --> bei 60 Blasen pro Minute: 42.444 Minuten oder 707Stunden oder 88 Tage á 8 Stunden

Reichweiter einer vollen Flasche:
Für die, die ungefähr die Reichweite ihrer CO2-Füllung abschätzen wollen hier noch eine kleine Rechnung.
Dies gilt für volle Flaschen und für Flaschen deren Druck bei Raumtemperatur über 65bar liegt. Hierfür für einfach das Füllgewicht, bzw. bei teilgefüllten Flaschen das Gesamtgewicht minus das TARA-Gewicht genommen.
Dies sind Vereinfachungen bieten aber eine hinreichend genaue Abschätzung. Wer es genauer haben möchte kann mir eine PN schreiben, für die Allgemeinheit sollte es so ausreichen, da es sonst beliebig kompliziert wird.

Berechnung der Reichweite einer CO2-Füllung über das Molvolumen:

Füllgewicht der Flasche [g] geteilt durch das Molgewicht von CO2 44[g/mol] x 22,4 [l/mol] mal 1000 (Umrechnung von l in ml) mal Blasen pro ml geteilt die Anzahl der Blasen pro Minute, geteilt durch 60 (Umrechnung in Std.) geteilt durch die Stunden CO2-Zufuhr pro Tag --> Reichweite in Tagen

Beispielrechnung 500g CO2-Flasche und 60 Blasen pro Minute bei 8 Stunden CO2-Versorgung pro Tag:

500[g] / 44[g/mol] x 22,4 [l/mol] x 1000[ml/l] x 20 [Blasen pro ml] / 60 [Blasen pro min] / 60 [min/h] / 8[hCO2/d]

--> 176 Tage Reichweite

Diese Berechnung ist hilfreich zur Bestimmung der Flaschenreichweite bei bekannter Füllmenge und bei der Frage nach der Flaschengröße für einen entsprechenden CO2-Bedarf, wenn man nicht jeden Monat zum Nachfüllen laufen will.

Ich trage mit Hilfe eines selbst entwickelten Hydrozyklons pro Minute ~1300 Blasen in mein Becken ein, natürlich kann man die nicht mehr zählen, darum habe ich einen Druchflussmesser mit Schwebekörper für CO2, es entspricht 4 l/h. Dadurch kann ich die CO2-Konzentration in meinem 800l Becken in einer viertel Stunde um 2mg/l anheben(ca. 0,2pH-Einheiten). Ein pH-Controller dient zur Sicherheit, um nicht zu viel CO2 einzutragen. Der pH-Controller ist so eingestellt, das mein Dauertest im Becken immer im hellgrünen Bereich ist. Der pH-Wert spielt keine Rolle, da die Bestimmung von CO2 über pH und KH im Aquarienwasser keinen Sinn macht.


Ich hoffe ich konnte euch etwas helfen, bei Fragen nicht zögern.

Nasser Gruß, Timo
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

Timot":1x3i48ba schrieb:
Reichweiter einer vollen Flasche:
Für die, die ungefähr die Reichweite ihrer CO2-Füllung abschätzen wollen hier noch eine kleine Rechnung.
Das geht deutlich einfacher. Bei üblicher 4-mm-Innendurchmesser-CO2-Technik kann man Pi-mal-Daumen von einem Tagesverbrauch von einem Gramm CO2 je 10 Blasen pro Minute ausgehen, die durch den Blasenzähler rauschen. Ich habe das vor Jahren mal in einer Newsgroup überschlagen, Dennerle hat die Herleitung prompt okkupiert. Sie kann also nicht so falsch sein.

Die 500-g-Flasche aus Deinem Beispiel lebt bei 60 Blasen pro Minute 8 Stunden lang täglich also rund 500/(60/10)*24/8 = 250 Tage lang.

Viele Grüße
Robert
 

Timot

New Member
Moin Robert,

dein Eifer in allen Ehren, aber so einfach Überlegungen okkupiert man nicht, auch nicht Dennerle.

Schon immer überschlägt man, dass 20 Tropfen bzw. 10 Blasen einen ml ergeben. Deshalb hat Dennerle den Blasenzähler sicherlich auch so aufgebaut, dass die Öffnungsweite des langen Röhrchens dem entspricht. Bei selbstgebauten oder der Einleitung in den Ansaugschlauch eines Außenfilters sieht dies anders aus.

Ich wüßte auch nicht, warum man das in einer Newsgroup diskutieren müsste. Die Überlegung bedarf keiner Debatte, weil es viel zu einfach ist sie herzuleiten.

1g hat ein Molvolumenvon 500ml geteilt durch die Begasungsdauer von 8 Stunden ergibt ganz einfach 1ml pro min. So und jetzt noch schnell die Blasengröße und schwups 10 Blasen pro min ergeben bei einem Standardblasenzähler 10 Blasen pro min.

Keine große Sache und kein Grund zur Disskussion.

Gruß, Timo
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

Timot":1ncwkdsl schrieb:
dein Eifer in allen Ehren, aber so einfach Überlegungen okkupiert man nicht, auch nicht Dennerle.
Hat Dennerle aber getan ;).

Schon immer überschlägt man, dass 20 Tropfen bzw. 10 Blasen einen ml ergeben.
Das mag für Wassertropfen gelten (selbst da ist das kein Naturgesetz: Aus meinen Plastiktropffläschchen zur Düngung kommen reproduzierbare 80 Tropfen pro 5 ml), aber nicht für Gasblasen. Zwei Extreme: Aus einem Lindenholzausströmer kommen viel kleinere Gasblasen als aus einem Halb-Zoll-Schlauch, nicht wahr?

Deshalb hat Dennerle den Blasenzähler sicherlich auch so aufgebaut, dass die Öffnungsweite des langen Röhrchens dem entspricht.
Dreimal darfst Du raten, weshalb ich was von "üblicher 4-mm-Innendurchmesser-CO2-Technik" schrieb ;).

Ich wüßte auch nicht, warum man das in einer Newsgroup diskutieren müsste.
Vielleicht, weil die Frage aufkam, wie hoch der CO2-Verbrauch in Abhängigkeit von der Blasenzahl denn eigentlich sei. Ich habe das mal kurz überschlagen und in diesem Beitrag das Resultat vorgestellt. Und das Ergebnis ist eine so griffige Faustformel, daß sie sogar bei Dennerle Einzug gehalten hat. Toll, nicht?

Die Überlegung bedarf keiner Debatte, weil es viel zu einfach ist sie herzuleiten.
Der Einzige, der hier rumdebattiert, der bist Du ;).

10 Blasen pro min ergeben bei einem Standardblasenzähler 10 Blasen pro min.
Ja. 10 Blasen pro Minute sind 10 Blasen pro Minute. Wo Du recht hast, hast Du recht ;).

Viele Grüße
Robert
 

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