Vollentsalzer lässt sich nicht regenerieren ...

XotoXJean

New Member
Hallo Zusammen,

danke für die umfangreichen Infos.

Habe gestern meinem gesunden misstrauen gegenüber der Stadtwerte genüge getan.

Nitrat im Leitungswasser bei über 50mg/l .... ist wohl gut trocken unter der Erde. Sommer halt :-/
(momentan 550µS/cm Leitfähigkeit)
Könnte das auch zu dem beschriebenen Verhalten beitragen ?

Danke
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Servus…

XotoXJean":33z7yv2a schrieb:
Nitrat im Leitungswasser bei über 50mg/l ....
Kann ich mir nicht recht vorstellen. Die Trinkwasserverordnung läßt nur max. 50 mg/l zu. Unser Wasserversorger misst Nitrat permanent und hält den Wert durch Mischen verschiedener Brunnen auf unter 10 mg/l.

Wenn die Messung verifiziert über 50 mg/l Nitrat bringt, würde ich mich ans zuständige Gesundheitsamt wenden.

Nitrat ist ein Anion und beeinflußt den Kationentauscher nicht.

Grüße
Robert
 

jgottwald

Member
Hallo Robert
da muss icht dich enttäusches, das Geheimniss für viele Wasserwerke heisst hier Jahrensmittelwert.
mfg
jörg
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo Jörg,

den Begriff "Jahresmittelwert" kennt die Trinkwasserverordnung nicht. Deiner Meinung nach müsste der Wasserversorger also nur das halbe Jahr Trinkwasser liefern, in der anderen Jahreshälfte kann er Dreckbrühe ins Wassernetz pumpen. Im Jahresmittel gleicht sich das aus.

Das ist natürlich Unsinn, wie Du hoffentlich selbst einsiehst.

Grüße
Robert
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Ja,

und? Dort steht doch nur, daß die angebenen Analysenwerte Jahresmittelwerte sind. Deine Behauptung, die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung müssten nur im Jahresmittel eingehalten werden, steht dort aber nicht.

Wäre ja auch Unsinn, wie ich mit meinem Beispiel gezeigt habe.

Aber von mir aus: Bitte benenne mir bitte den Abschnitt aus der TVO, der Deine Behauptung belegt. Du würdest mir und meiner Firma damit einen großen Gefallen tun, weil wir Liegenschaften (ohne Dauerarbeitsplätze) haben, bei denen nur Zisternenwasser aus dem Hahn kommt, und die uns aktuell wegen der jüngsten Novellierung der TVO etwas Kopfzerbrechen bereiten. Deiner Meinung nach müssten wir also nur das halbe Jahr Trinkwasser bereitstellen, in der anderen Hälfte tut's dann auch das Zisternenwasser.

Ich bin gespannt. Meine Firma auch.

Grüße
Robert
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Servus…

Auch diese Seite belegt Deine Behauptung nicht. Im Gegenteil steht da:
Wird der Grenzwert (des Nitrats) überschritten, darf die zentrale Wasserversorgung nur dann weiter geführt werden, wenn die Bevölkerung durch das örtliche Gesundheitsamt unverzüglich darüber informiert wird, dass dieses Wasser nicht zur Zubereitung von Nahrung für ungestillte und teilgestillte Säuglinge mit weniger als 10 kg Köpergewicht verwendet werden darf.
Darum habe ich dem Jean eine Meldung ans Gesundheitsamt vorgeschlagen.

Und weiter:
Stattdessen ist ein einwandfreies Trinkwasser anderer Herkunft oder – nach Rücksprache mit einem Kinderarzt – ein nitratarmes, zur Säuglingsernährung geeignetes Mineralwasser (Kennzeichnung auf dem Etikett beachten!) zu verwenden.

Schade, meine Firma hätte sicher eine Belohnung springen lassen.

Grüße
Robert
 

jgottwald

Member
Hallo Robert
also so einfach ist das alles nicht wie du dir das vorstellst. Wenn du genau liest , erlaubt die DIN 2000 Schwankungen die durch verschiedene Dinge hervorgerufen werden können. Dies kann auch durch einen relativ hohen Verbrauch hervorgerufen werden und da kann man sich gut rausreden. Ich bin mir ziemlich sicher, wenn deine Firma mit einem Rechtsanwalt nach diesen erhöhten Wasserwerten fragt, dann wird man euch dies nennen. Ihr werdet hier in der Beweispflicht sein und mit Hilfe von zig Probem beweisen müssen, das dies nicht so ist. Das ganze wird sehr viel Zeit in Anspruch nehmen und eine Menge Geld verschlingen. Die Versorger wissen von dieser Problematik und rüsten seit Jahren unsere Wasserwerke auf, doch wir Verbraucher sind an dieser Lage auch nicht ganz unschuldig. Ich möchte dies Thema hier mal als Anstoss nehmen: was passiert mit den Resten vom Regenerieren? Einfach zusammenkippen und dann neutralisiert sich das? Stimmt das wirklich oder ist das nur eine Hoffung ? Oder man denkt sich : die normalen Haushaltsreiniger sind ja viel schädlicher und da macht mein bisschen nichts mehr. Was passiert ferner mit den Medikamenten die man teilweise wahllos in das Becken gibt usw? An Ende steht der Versorger, der zwei Dinge zugleich tun soll: so günstig wie möglich so viel wie möglich Trinkwasser herzustellen und soviel wie möglich Abwasser wiederaufbereiten .
mfg
jörg
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Servus…

jgottwald":d7b4k65y schrieb:
Wenn du genau liest , erlaubt die DIN 2000 Schwankungen die durch verschiedene Dinge hervorgerufen werden können.
Oh, da erwischt Du mich gerade kalt, ich habe erst am Montag wieder Zugriff auf die DIN-Normen. Ich schaue dann übermorgen mal nach, welche Schwankungsbreite die DIN 2000 zulässt.

Bis dann,
Robert

PS. Die Bahn steht übrigens gerade vor genau dem gleichen Problem wie wir: Auch bei der Bahn kommt aus den Wasserhähnen der Zugtoiletten kein Trinkwasser, was es aber nach der jüngsten Novellierung der TVO eigentlich müsste.
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Wuestenrose":2prhpxet schrieb:
Die Trinkwasserverordnung läßt nur max. 50 mg/l zu.
@ Robert & jörg,
das muss und wird doch wohl eingehalten? :shocked:

@ Jean,
Nitrat: Wird am besten mit stark basischen Anionen Austauschern, NaOH beladen entfernt.
Ein schwach basischer entfernt kaum Nitrat, ist dafür auch nicht ausgelegt.
Genaue Werte über Harze/Kapazität entnimmt man den Datenblättern.
Auf der Lanxess Webseite kann man sie finden.
Wirtschaftlichkeit:
Entsprechend dem was man austauschen/entfernen möchte sollten auch die Harze ausgelegt sein.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Kurt,

die schwach basischen Harze entfernen schwache Säuren nicht, deshalb bleibt u.a. das CO2 drin. Starke Säuren, wie (H)NO3, schon, das wird vollständig entfernt.

Bei der der Teilentsalzung gibt es einen Unterschied in resultierenden starken und schwachen Säuren, je nach dem ob dafür ein schwach oder stark saures Kationenharz verwendet wird. Üblicherweise wird mittels schwach saurem Kationenharz teilentsalzt, daran wird auch Robert gedacht haben. Bei stark sauren Kationenharzen sind neben den schwachen Säuren zusätzlich die starken Mineralsäuren (Salz-, Schwefel-, Salpetersäure) im Ablauf und müssen über die Zugabe karbonathaltigen (Leitungs-)Wassers neutralisiert werden.

Gruß, Nik
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

nik":nzv1ecw8 schrieb:
Üblicherweise wird mittels schwach saurem Kationenharz teilentsalzt, daran wird auch Robert gedacht haben. Bei stark sauren Kationenharzen sind neben den schwachen Säuren zusätzlich die starken Mineralsäuren (Salz-, Schwefel-, Salpetersäure) im Ablauf und müssen über die Zugabe karbonathaltigen (Leitungs-)Wassers neutralisiert werden.
@ Nik,
ja…, neutralisieren beim Regenerieren.
In Betrieb:
Kati/stark sauer wandelt alles in entsprechenden Säuren um
z. B. KNO3 in (Hno3 = Salpetersäure), schwach sauer nicht.
Stark basisch wandelt dann alles in H2O um = PH neutral.
Schwach basisch wäre /ist die wirtschaftlichere Seite, Ablauf Kohlensäurehaltig /ca. PH 5.

Einen schwach saureren Austauscher (Teilentsalzter) kann man von daher auch nicht zum direkten Anschluss über Ani zum Vollentsalzter = < 1 µS/cm nehmen.
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Guten Morgen Jörg…

So, ich habe die DIN 2000 gerade vor mir .

jgottwald":215npri9 schrieb:
Wenn du genau liest , erlaubt die DIN 2000 Schwankungen die durch verschiedene Dinge hervorgerufen werden können.
Das tut sie nicht. Die Norm erlaubt überhaupt keine Schwankungen. Im Gegenteil definiert sie die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung als Mindestanforderung, die soweit als irgend möglich übertroffen werden soll.

Grüße
Robert
 

Ähnliche Themen

Oben