Testbericht: Mean Well LCM-** Konstantstromquelle

Moser.sim

New Member
Hallo liebe Forengemeinde,

da ich kürzlich das Mean Well LCM-40 für meine neue Beleuchtung bekommen habe, wollte ich hier mal meinen Testbericht reinstellen. Vielleicht nützt er ja den Einen oder Anderen :wink:

Ich möchte darauf hinweisen, dass ich die 40 Watt Version ohne DALI-Schnittstelle verwende. Es gibt dieses Gerät mit 25W, 40W und 60W jehweils mit oder ohne DALI.

Kurze Eckdaten
Dimmbares Schaltnetzteil für LED-Beleuchtung
Eingangsspannug: 180-295VAC oder 254-417VDC
Ausgangsspannung : 2-100V (bei 350mA)
Ausgangsstrom: 350-1050mA
Dimmbar durch PWM oder 0-10V

Weitere Daten können aus dem Datenblatt entnommen werden

Allgemeinen Eindruck:
Die Größe von ca 12,5x8,5x2,5cm finde ich für ein solches Gerät recht in Ordnung und besser als die längliche Form anderer MeanWell-Netzteile. Die Verarbeitung und Optik, lässt sich prinzipiell auch nicht beanstanden. Als Befestigungsmöglichkeit bieten sich zwei Möglichkeiten an. Entweder an den Ecken Links unten und rechts oben oder durch zwei Metalllaschen am unteren Rand des Gehäuses, welche ausgezogen werden können (siehe Bilder zur besseren Verständnis).

Die Anschlüsse:
Diese befinden sich, zusammen mit dem DIP-Schalter, geschützt unter dem blauen Deckel. Dieser sitzt übrigens gut und fest und lässt sich ohne großen Aufwand durch Lösen einer Schraube abnehmen. Er fungiert gleichzeitig als Kabelklemme. Mithilfe von gezahnten Rändern sichert er die Kabel gegen Zugbelastung.
Als Anschlüsse werden folgende verwendet:
Versorgungsspannug und Ausgang --> Klemmstecker
Hilfsspannung (z.B. Lüfter), Temperaturkompensation und Dimmung --> kleine Schraubklemmen
Sync-Schnittstelle --> 2 zweipolige Stecker (weiß nicht mehr wie die heißen, jedenfalls so ähnlich wie z.B. für Pc-Lüfter)
Hier gab es den ersten kleinen Minuspunkt für mich. Zumindest für die Versorgungsspannug hätte ich mir lieber ordentliche Schraubklemmen gewünscht. Ist natürlich kein Drama, jedoch sind es immerhin 230V und diese werden im Normalfall einmal angeklemmt gut ist. Kann daher den Sinn der Klemmstecker nicht ganz sehen, aber naja werden wohl (hoffentlich) trotzdem halten.. :lol:
Den DIP-Schalter kann man mit den Fingern betätigen, jedoch ist es mit einem Schraubendreher um einiges leichter :smile:

Nun zum Technischen:
Natürlich musste ich einen Blick ins Innere werfen (Achtung! nicht nachmachen! Im Gerät können tödliche Spannungen auftreten! Ich bin Elektroniker und weiß was ich mache.)
Das Innenleben hat mich ein wenig geschockt :eek: Sagen wir mal so, es sieht ein wenig nach.. naja, "prototyping" aus (siehe Bilder). Aber naja, aus Erfahrung weiß ich, dass solche Dinge öfters vorkommen und im Prinzip zählt ja nur dasses funktioniert :p
Also das Gerät zum Test verkabelt und die Funktion geprüft. Dabei gibt es nichts nenneswertes zu bemängeln. Der ausgegebene Strom bleibt immer schön Konstant auch wenn er nicht 100%ig den Einstellungen entspricht. Das bedeutet dass bei einer Einstellung von 500mA nicht genau dieser Strom ausgegeben wird, sondern z.B. 510mA, was aber volkommen normal ist da gewisse Abweichungen erlaubt sind.
Im Betrieb kann man vom Gerät ein leichtes Summen hören, welches aber wirklich nur sehr leise ist und im Normalfall nicht mehr höhrbar sein sollte (außer jemand hat vor es im Kopfkissen zu verbauen :lol: ). Außerdem kann dies auch daher gekommen sein, da ich zum Test nur einige Leds verwendet habe und die Quelle somit am unteren Leistungsbereich betrieben habe.

Die Dimmung:
Die Dimmung wird im Datenblatt als "2 in 1 dimming function" angegeben. Das bedeutet, dass es anhand eines PWM-Signals oder einer Spannung von 0-10V gedimmt werden kann. Da die Ansteuerung mittels PWM auch mit 0-10V erfolgen muss, habe ich dieses leider noch nicht getestet da ich hierfür erst eine geignete Schaltung bauen muss. Aber das Dimmen mit einer Dim-Spannung funktioniert wunderbar. Der Strom am Ausgang wird dabei nicht getaktet (als PWM ausgegeben), sondern direkt nachgestellt. Also kurz gesagt: der per DIP-Switch eingestellte Strom legt den Maximalstrom fest, welcher dann durch die Dimmung nach unten verändert werden kann.

Im Datenblatt werden zur Dimmung eben nur die Möglichkeiten mit PWM und Dim-Spannung angegeben. Da aber andere MeanWell’s oft die Möglichkeit haben auch noch durch einem Potentiometer gedimmt zu werden, musste ich hier ein wenig nachforschen :) Da der Schaltplan des Gerätes nicht bereitsteht und es viel zu aufwändig wäre diesen selbst nachzuzeichnen, musste ich halt ein wenig spekulieren :glaskugel:
-> wenn am Dim-Port nichts angeschlossen ist, läuft die Quelle auf 100% (bzw 100-108%).
-> bei Anschluss eines Dim-Signales muss dort eine Spannung von 10V anliegen um am Ausgang 100% zu erreichen.
Ergo: zwischen DIM+ und DIM- müsste normalerweise ein Potentialunterschied von 10V herrschen.
--> Nachgemessen und bestätigt.
Rein theoretisch müsste es also auch möglich sein, anhand eines Potis gegen Masse zu Dimmen... :glaskugel:
Also Poti rangehängt, Netz ein und siehe da: es werde (einstellbares) Licht! :cool:
Beim ersten Versuch mit einem 50k-Poti musste ich feststellen dass es nicht mehr möglich war die Leds auf 100% auszusteuern. Nach dem Austausch mit einem 100k-Poti lief es ohne Probleme.
ABER: ich habe dies nur zu Testzwecken und aufgrund meiner Neugier gemacht. Es funktionierte aber KEINESFALLS kann und will ich eine Garantie darauf geben. Ich kann nicht vorhersagen ob es auf Dauer funktioniert oder ob das Gerät Schaden nehmen könnte! Um diese Dinge festzustellen bräuchte man den Schaltplan oder die Bestätigung von MeanWell selbst. Ich wollte hiermit nur meine Überlegungen und Erfahrungen mit euch teilen und will niemanden zum "Nachbau" animieren!


Fazit zum Gerät
Es macht einen soliden Eindruck, läuft wie es soll und weist eigentlich keine Mängel auf.
Durch den direkten Anschluss ans 230V-Netz (welcher natürlich von einem Fachmann durchgeführt werden sollte), entfällt, im Gegensatz zu vielen anderen Stromquellen, das benötigte Netzteil. Mit einem Preis von unter 30€ bietet dieses Gerät also ein perfektes Preisleistungverhältnis.


So, ist ein wenig lang geworden aber ich hoffe damit alle möglichen Fragen beantwortet zu haben. Ansonsten einfach fragen :)

Freundliche Grüße,
Simon
 

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Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo Simon,

super, danke für Deinen Bericht :thumbs: ! Zum "prototyping": Ich habe mal ein Pentium-Mainboard von Intel selbst gekauft. Was sehe ich darauf? Per Dremel (oder Ähnliches) unterbrochene Leiterbahnen und nachverdrahtete Verbindungen. Kommt also in den besten Familien vor :cool: .

Meiner Meinung nach sind die Meanwell-Geräte Preis-wert im ursprünglichsten Sinn des Wortes.

Grüße
Robert
 

Moser.sim

New Member
Hallo Robert,

ja, habe auch mal bei einem Elektronikhersteller gearbeitet und weiß daher wies bei solchen Sachen zugeht. Aber ist auch klar.. wenn zb bei einem Tv-Gerät ein Fehler bekannt wird, werden Reworks gemacht und gut. Da kann man nicht einfach mal neue Mainboards im Wert von xx-tausende Euronen neu fabrizieren lassen :smile:

Gruß
Simon
 

fischbock

Member
Hallo Simon,

auch von mir vielen Dank für den Testbericht.

Theoretikern, mit wenig prakt. Erfahrung, in der Planungsphase hilft so was ungemein.
 

miccoe

Member
Hi,
Ich hoffe es ist ok wenn ich meine Frage hier Anhänge. Wenn nicht kann ich gerne auch einen separaten Thread eröffnen.

Ich überarbeite gerade meine LED-DIY Planung und wollte auch das LCM-40 oder LCM-60 verwenden.
Weiß jemand ob der 12V Ausgang beim dimmen auch gedimmt wird?
Es steht dabei, dass die 12V nur 50mA bereitstellen. Ich finde keinen passenden Lüfter. Die meisten haben >100mA. Habt ihr da etwas gefunden?
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo...

Der 12-Volt-Ausgang wird nicht mitgedimmt. Es gibt durchaus Lüfter, die bei 12 Volt 50 mA oder weniger brauchen, beispielsweise der ebmpapst 612 NGLE (50 mA) 0der 612 NLE (33 mA), Du musst halt ein wenig suchen.

Grüße
Robert
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Morgen…

@holgerdaur
Die vier Kanal-Ausgänge des TC-420 schalten nach Masse. Könnte also funktionieren, wenn Du DIM+ der LCM-**-Konstantstromquelle mit einem der 4 Kanäle und und DIM- mit V- verbindest. Allerdings musst Du dann die Programmierung des TC-420 umdrehen, weil 100 % dann minimale Helligkeit bedeutet. Du benötigst auch eine eigene Spannungsversorgung für den TC. Den 12-Volt-Ausgang des LCM-** darfst Du nicht verwenden, weil man dessen Minuspol nicht mit DIM- verbinden darf.

@ Mandocello
Ich glaube nicht, daß Du verstanden hast, nach was Holger gefragt hat.

Grüße
Robert
 
Guten Morgen,

ich hab' das so verstanden, dass Holger den Dimmeingang der KSQ mit einem TC420-Ausgang ansteuern möchte. Und das kann er machen, hast Du ja auch detailliert erklärt. Wir hatten kürzlich ein ganz ähnliches Thema mit Sabri. Darauf hätte ich verwiesen, wenn es den Holger interessiert.

Warum sollte er das aber tun wollen? Zum einen, weil er anstelle PWM-Ausgang einen Stromausgang möchte oder aber weil ihm 24V, mit denen der TC420 maximal treiben darf, für einen eventuell längeren LED-String nicht reichen. Vielleicht berichtet ja Holger mal, was er vorhat.

Grüße
Uwe
 

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