Siporax - erklärt mir jemand warum das so schlecht ist?

AntjeK

Member
Hallo,

bin grad am stöbern hier und finde immer wieder die Info dass Siporax schlecht ist..... ich hab meine originalen Röhrchen im Dennerle Aussenfilter damit ersetzt weil ich gelesen hatte das könnte gegen Algen helfen. Jetzt lese ich hier überall raus damit. könnt ihr mir sagen warum ?

Weil es Nährstoffe aus dem Wasser filtert?

Das Zeug soll doch so gut sein was Bakterienansiedlung betrifft .... und für klares Wasser sorgen.

Hat man nur die Wahl zwischen gutem Pflanzenwachstum ODER richtig klarem Wasser?

VG
Antje
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Antje,

es wiederholt sich ja so einiges immer wieder ... ^^
AntjeK":1q3jom8c schrieb:
Hallo,

bin grad am stöbern hier und finde immer wieder die Info dass Siporax schlecht ist..... ich hab meine originalen Röhrchen im Dennerle Aussenfilter damit ersetzt weil ich gelesen hatte das könnte gegen Algen helfen.
Och.
Das Zeug soll doch so gut sein was Bakterienansiedlung betrifft .... und für klares Wasser sorgen.
Och. ^^

Gut, machen wir einen Deal. Du erklärst mir warum Siporax gegen Algen helfen und für klares Wasser sorgen könnte und ich erkläre dann, warum es schlecht sein könnte. ;)

Weil es Nährstoffe aus dem Wasser filtert?
Nein, Filterung ist eine rein mechanische Geschichte mit Siebcharakter, wie z.B. ein Kaffeefilter. Diese Filterung kann auch sehr fein werden, bis hin zu den Filterpatronen von Umkehrosmoseanlagen. Nährstoffverluste sind chemisch, bakteriell bedingt, das passiert im Grundsatz im Filter auf dem Substrat genauso wie auf allen Oberflächen im Aquarium. Das ist für das Verständnis von "Filterung" ein signifikanter Punkt. Lies mal in meiner Sig zum Thema Geringfilterung.

Hat man nur die Wahl zwischen gutem Pflanzenwachstum ODER richtig klarem Wasser?
Nein, das ist ein Becken, glasklar, nur gerührt, ohne jedes Filtersubstrat.
Soll ich jetzt behaupten, glasklares Wasser ginge nur ohne Filter? ;)

Gruß, Nik
 

Wuestenrose

Well-Known Member
'N Abend...

nik":1ia3ece1 schrieb:
Nein, Filterung ist eine rein mechanische Geschichte mit Siebcharakter, wie z.B. ein Kaffeefilter.
Flasch.

Aquarienfilterung ist (mechanisch) Grenzflächenadsorption und (biologisch) mikrobielle Umsetzung. Auch Dein nur umgerührtes Aquarium besitzt überall Biofilme.

Grüße
Robert
 

AntjeK

Member
Hallo Nik,

woher ich das mit dem Siporax gegen Algen habe? Unter anderem hier aus dem Flowgrow Forum : :lol:
hab mal einen Beitrag reinkopiert. Wie es das bewerkstelligen soll wurde da nicht erklärt aber man greift ja gerade als Anfänger nach jedem Strohhalm .....

Womit "rührst " Du Dein Becken um? Und ein paar Tiere hab ich ja drin, bis vor kurzem sogar ziemlich viele Guppys die ordentlich Dreck gemacht haben. jetzt noch 6 Endler Männchen, 10 Amanos und um die 10 oder so Red Fire, Tendenz steigend, 4 Napfschnecken und Blasenschnecken.

In Becken 2 ca. 40 Garnelen, 2 Apfel, 1 Anthrazit, Blasenschnecken, Cyclops, Hydra und Scheibenwürmchen .....


VG
Antje


Beitragvon J2K » 21 Feb 2010 22:46
Nabend,

soweit ich weiß verbrauchen die Algen viel Phosphat und lieben saures Wasser und Strömung.

Hatte die Plage auch mal, ein Weg wäre das PO4 abzudrehn, die Algen sterben ohne recht schnell ab... funktioniert aber oft nur mit der chemischen Keule und wie der Rest darauf reagiert ist auch fraglich.

Ich hatte mit Siporax gute Erfolge, dauert allerdings einige Zeit
Grüße

Jendrik

Beitragvon Roger » 21 Feb 2010 23:49
Hi Jendrik,

Ich hatte mit Siporax gute Erfolge, dauert allerdings einige Zeit

in einem fischlastigen Becken kann das mit dem Siporax oder anderen Hochleistungsfiltermedien schon funktionieren. Bei Ralph´s Becken allerdings würde ich davon abraten, weil das Siporax im Verdacht steht auch Spurenelemente aus dem Wasser zu entfernen, die die Pflanzen zum wachsen benötigen.

Genau so skeptisch betrachte ich in diesem Fall die PO4 Limitierung. Die Pflanzen wachsen im Moment nicht und ich sehe keinen Sinn darin ihnen noch weitere Grundlagen zu entziehen. :roll:
Gruß
RogerBild
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Robert,
Wuestenrose":2hvvtebd schrieb:
'N Abend...
nik":2hvvtebd schrieb:
Nein, Filterung ist eine rein mechanische Geschichte mit Siebcharakter, wie z.B. ein Kaffeefilter.
Falsch.

Aquarienfilterung ist (mechanisch) Grenzflächenadsorption und (biologisch) mikrobielle Umsetzung. Auch Dein nur umgerührtes Aquarium besitzt überall Biofilme.

Grüße
Robert
Och.
Der Sinn hätte dir aus dem Zusammenhang aufgehen können, Antje spricht von Filterung, du von Aquarienfilterung. Die sprachliche Unschärfe ist unerheblich, die begriffliche Belegung nicht.

Hallo Antje,

dass die Verwendung von Siporax eine intensive Filterung mit den entsprechenden Folgen ist, kannst du aus meinem link entnehmen. Desweiteren wirbt Siporax mit der Entfernung von Nitrat. Das ist unter bestimmten Bedingungen möglich, d.h. entsprechende Bakterien, organische Kohlenstoffverbindungen für deren Energiegewinn(Nahrung) und eine so sauerstoffarme Umgebung, dass die Bakterien den Sauerstoff aus dem NO3 reißen müssen. Siporax hat dafür günstige Bedingungen, limitierend ist aber idR. die Versorgung der entsprechenden Bakterien mit organischen Kohlenstoffverbindungen. Es ist also wieder eine Frage der organischen Belastung, sprich der Menge Futter die ins Aquarium gegeben wird, inwieweit das eine Rolle spielt. Wie auch immer, es kann Nitrat verbrauchen und das ist im Pflanzenbecken ein unerwünschter Prozess. Kann man jetzt sagen, lässt sich ausgleichen, sicher, nötig ist es nicht. Wichtiger ist mir, die Mikrobiologie aus dem Filter ins Aquarium zu verlagern. Wie Robert sehr klug bemerkte, befindet sich auf allen Oberflächen Biofilm und erst wenn der nicht mehr für die notwendigen biologischen Prozesse ausreicht, macht zusätzliche Substratfilterung Sinn.

Gruß, Nik
 

AntjeK

Member
Hallo Nik,

Dankeschön für die Erklärung.

Dann müsste doch eine Filtermatte ala HMF mit einer kleinen Pumpe dahinter, die das Wasser umrührt, sehr geeignet sein um möglichst viel von diesem Biofilm im Becken zu bekommen? Es hat doch sicher auch einen Grund warum die Nelen so gerne diese Matten abweiden ?

Oder ist das auch schon Zuviel Filterung? Ich will ja noch ein kleines Becken mit nur ca. 25 L Inhalt machen.

Würdest Du mir bei dem Rucksackfilter jetzt also raten das Siporax rauszutun und die obere Kammer leer zu lassen oder nur eine Schaumstoffmatte rein zu tun?

Danke und Gruß
Antje
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

AntjeK":1amcbyh2 schrieb:
Es hat doch sicher auch einen Grund warum die Nelen so gerne diese Matten abweiden ?
@ Antje,
ja… Mikroorganismen/ Biofilm.

Kurz zusammengefasst, nützlich? Zur Geringfilterung wurde ja schon verlinkt.
Es geht im Grunde um (Größenordnung), Filteroberfläche bzw. Besiedlungsfläche.
Siporax ist gesintertes Material, von daher offenporig und hat eine entsprechend große Oberfläche.
Das ist eben eine ideale Besiedlungsfläche für Mikroorganismen.
Im Pflanzenaquarium sollte man aber die Besiedlungsfläche im Becken lassen, anbieten.
Im Fischaquarium (überbesetzt- wenig bepflanzt) gehört die Besiedlungsfläche dann ins Filter.
Biologische Filterung verbraucht Nährstoffe (auch Mikro u. Makronährstoffe).
Der Aufbau von Mikroorganismen (Biofilm) braucht natürlich Zeit, logisch.
Ein Filter wirkt Anfangs mechanisch, später/ Einfahrzeit nötig, auch biologisch.
Durch Filteraufbau/Material und Durchflussgeschwindigkeit wird alles beeinflusst.
Unter Umständen kann es von daher sogar zu ungewollten Sauerstoffmangel kommen, (auch Denitrifikation möglich).
 

Yves

Member
Hallo Antje,

schau mal bei Olaf Deters vorbei - der erklärt die Sache "mit dem alten Schlamm" recht gut: http://www.deters-ing.de/Filtertechnik/Mattenfilter.htm

Siporax ist aufgrund seiner Oberflächenbeschaffenheit theoretisch besonders gut dazu geeignet, jenen Bakterien ein geeignetes Substrat zu bieten, die unter bestimmten Bedingungen zu einer Nitratreduktion beitragen. Nitrat ist in bepflanzten Aquarien bis zu einer gewissen Konzentration aber eher erwünscht, sofern ansonsten ein Nährstoffgleichgewicht vorhanden ist. Denn ein Nährstoffungleichgewicht begünstigt den Algenwuchs - ein Nitratmangel steht sogar im Verdacht, Fadenalgen zu begünstigen.

Inwiefern diese speziellen Bedingungen nun in einem Topffilter vorhanden sind, mag ich nicht bewerten. Nach allem, was ich gelesen habe, bin ich da aber eher skeptisch. Ich glaube daher, dass Siporax (in einem Topffilter) weder besonders gut noch schlecht ist.

Viele Grüße
Yves
 

Biotoecus

Active Member
Moin,

Siporax wird oft als Heilsbringer für Fischaquarien erachtet.
Schön dabei ist, dass die Poren für einige wichtige Bakterien bereits zu klein sind. Da passen die Bakterien gar nicht rein.
Die Superdupergroße Oberfläche ist zwar da, kann aber so gar nicht wertvoll genutzt werden.

Das Zeug ist zwar mitunter ein prima feiner mechanischer Filter aber eben dadurch sammalt sich viel Kram an und es entstehen mitunter anoxe Bereiche in den auch eine Denitrifizierung ablaufen kann.
Das alles ist aber eher "Hätte-Wenn_und_Aber".

Meine Meinung: Braucht man nicht da es keinen wirklich messbaren Vorteil bringt.

Beste Grüße
Martin
 

Frank2

Well-Known Member
Meine Meinung: Braucht man nicht da es keinen wirklich messbaren Vorteil bringt.

Martin den messbaren Vorteil kann man mit N03 Tests sehr gut ermitteln. Für Becken, wie von Kurt beschrieben, ist die Filterung über Siporax absolut sinnvoll und auch messtechnisch nachweisbar, selbstverständlich kann man auch jedes andere gesinderte Material verwenden, es gibt ja auch noch andere Hersteller. :engel:

Grüße
Frank
 

Biotoecus

Active Member
Moin,
es gibt keinen messbaren Vorteil gegenüber anderen Filtermaterialien.
Sagst Du ja selbst.

Und in wirklich mal richtigen Fischaquarien bringt das Zeug mal gar nichts weg.
Ich rede dann aber auch nicht von 10 Neons/10 Gubbsn/10 Garnelen in 54 Litern. Da geht ja Stoffmengenmäßig noch gar nix.
Das ist nix an Fisch in Fischaquarien.
Die meisten Leute haben richtig leistungsfähige Aquarien mit so richtig Fischmengen drin noch gar nicht selbst gehabt.
Und selbst dann reichen immer noch die Standardmatten aus,
Sich die Oberfläche schön zu reden oder auch Siporax nur irgendwelche Eigenschaften anzudichten ist allerdings in Mode gekommen.
Das Zeug hilft nix und es nutzt auch nix.
Dabei weiss kein Schwein was in den ach so tollen Poren wirklich abgeht.
Simultane Nitratatmung ist ja nun keine neuere Erkenntnis.
Gruß Martin
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Biotoecus":1ntfkky4 schrieb:
es gibt keinen messbaren Vorteil gegenüber anderen Filtermaterialien.
@ Martin,
man kann das über die Redoxspannung nachprüfen, messen.
In meinen Becken kontrolliere ich so Tendenzen, nicht nötig aber interessant allemal.
Zwischen Pflanzen und Diskusbecken liegen z.B. Welten.
 

Biotoecus

Active Member
Hallo Kurt,

kannst Du bitte kurz erklären welcher messbare Vorteil durch Siporax in der Redoxspannung bei Pflanzen- vs. Diskusbecken erzeugt wird?
Wobei man vermutlich beide Aquarienarten alleine durch ihren Sinn nicht vergleichen kann.
Derzeit filtere ich ein 635 Liter Becken mit zwei Filtermatten mit jeweils 5cm Stärke, die sind in einem JBL e1500, ansonsten ist der Topf leer.
Besatz: Etwa 300 Xiphophorus helleri "Rio Jalapa".
Nitrat muss ich zudüngen da generell rückläufig.
Frage: was soll ich da mit Siporax?

Beste Grüße
Martin
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Biotoecus":2jpj67qh schrieb:
kannst Du bitte kurz erklären welcher messbare Vorteil durch Siporax in der Redoxspannung bei Pflanzen- vs. Diskusbecken erzeugt wird?
@ Martin,
Über die Messwertschwankungen bekommt man einen Überblick, erkennt die Wirkung.
Es geht aber eigentlich um die Besiedlungsoberfläche für Bakterien die ja die Arbeit verrichten.
Gesintertes Material hat auf kleinem Volumen eine große Oberfläche, (Platzsparende Filterbauart möglich).
Für wichtig halte ich da aber die Form, (= Tonröhrchenform) dadurch ist gleichzeitig viel Freiraum vorhanden.
Der sich aufbauende Biofilm an den Röhrchen löst sich mit der Zeit und wird durch Strömung weggeschwemmt und kann sich erneuern, so erreicht man einen völlig Wartungsfreien Filter.
Wer z. B. Filterwatte bei Außenfilter nutzt weiß ja wie schnell alles verstopft, das ist dann mit Reinigungsarbeiten verbunden.
Für welches Filtersubstrat man sein Geld letztendlich ausgibt (Kostenfrage) muss jeder selbst entscheiden.

Biotoecus":2jpj67qh schrieb:
Nitrat muss ich zudüngen da generell rückläufig.
Schlingel…liegt aber nicht am Filter, es fehlt die komplette Anlagenbeschreibung.
Dein Wink zum Nitrat Abbau.

Nitratabbau möglicht durch Pflanzenwuchs oder Denitrifikation.
Denitrifikation veranschaulicht:
Ich habe über Bypass und zwei hintereinander geschalteten Eheimfiltertöpfen gefahren.
Durchflussmenge, Zulauf = 5mm Schlauch mit Ventil, eingestellt 1 Tropfen/Sek.
Gefüttert wurde mit Ethanol.
Beide Filter waren mit Feinporigen Schaumstofffilterwürfeln komplett gefüllt, ein Filtertopf reichte nicht aus.
So kam ich dann bis zur Sulfat Reduktion, konnte den Grenzbereich ausloten < 1% O2.
Soll heißen, leicht/einfach kommt man nicht zu so einen niedrigen O2-Gehalt.

Sulfat Reduktion, es entsteht Schwefelwasserstoff = H2S (Geruch faule Eier).
Von meiner Holden kamen da natürlich Proteste, verständlicherweise. :D
 
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