Pinselalgen

CAP

Member
Da es nicht grundlos Algenplagen gibt die Frage warum Du durch! Deinen Urlaub eine Pinselalgenplage hast?

Hi,
ja, dass ist korrekt. Es ist im ein Außenfilter im Urlaub stehen geblieben. Dies hat anscheinend zu einem starken Pinselalgenwachstum geführt.

Diese Pinselalgen versuche ich nun wieder loszuwerden. Deshalb die Frage ob ihr weitere Erkenntnisse habt.

Viele Grüße
Benjamin
 

Peter47

Active Member
Hallo,
Da ich auch mit Rotalgen zu kämpfen habe, habe ich u.a. (zum x-ten Male) das MCI durchgearbeitet und mit daraus ein paar Zitate notiert. Dazu weise ich aber vorher deutlich darauf hin, dass der Verfasser fordert, vor Anwenden des MCI alles über einen Haufen zu werfen und dann erst Schritt für Schritt das MCI anzuwenden (das aber artet in sehr, sehr viel Arbeit aus!). Dennoch kann man dort einige Tipps entnehmen. Ich habe auch die Orte beschrieben, wo diese Zitate nachzulesen sind. Schließlich habe ich hier Teile aus einem zusammenhängenden Werk gerissen. Das kann zu falschen Schlüssen führen. Ggfs. sollten ergänzend die entsprechenden Kapitel gelesen werden:

In IV. Der Düngeansatz des MCI steht unter 1. Generelles: „Über Mikronährstoffe und Eisen (Fe). Wenn man 3-mal so viel verabreicht wie von den Pflanzen aufgenommen werden kann, wird man Probleme mit Rotalgen bekommen können.“

In IV. Der Düngeansatz des MCI steht unter 2. Düngung, b) Ca und Mg: „Das 4:1 Verhältnis von Calcium (Ca) und Magnesium (Mg) kann unter Wasser nicht erfolgreich genutzt werden. Wenn zu viel Phosphat (PO4) im Wasser vorhanden ist, kann es bei einem Ungleichgewicht des Ca:Mg Verhältnisses zu grünen Staubalgen kommen. Aus meinen Erfahrungen sollte, bei der Zuführung dieser Makronährstoffe, das Verhältnis gegensätzlich sein. Das Calcium:Magnesiumverhältnis sollte also 1:4 betragen. Die unmittelbare Konsequenz dieser Idee wäre, dass man nicht zu viel Calcium zuführen kann, da Magnesium nicht in großen Mengen zugegeben werden kann.“ Ich lese das so: Auch die unkritische Magnesiumdüngung hat ihre Grenzen.

Und am Ende des Kapitels b) steht: „Man merkt, dass man ein Ungleichgewicht bezüglich Ca im Becken hat, wenn die Alge Rodophyta sp.2 (=> Siehe Algenkapitel) wächst. Wenn man zusätzlich ein Ungleichgewicht bzgl. PO4 im Becken hat, wird man auch noch ein Problem mit grünen Staubalgen haben.“ (die Rodophyta sp.2 ist eine Rotalge)

In IV. Der Düngeansatz des MCI steht unter 2. Düngung, d) Ca, K, Karbonate: „Ich hatte ja bereits im Ca/Mg Kapitel angesprochen, dass man bei dem Ca Wert etwas vorsichtig sein muss. Wenn zu viel Ca im Wasser vorhanden ist, könnte es Probleme mit Rotalgen oder grünen Staubalgen geben. Ebenfalls sind Diskus und Apistos empfindlich bezüglich Calcium.“
Grüße
Peter
 
Hallo,

dieses MCI habe ich mir mal durchgelesen und finde es ehrlichgesagt etwas merkwürdig und taugt auch nicht wirklich für eine praxisnahe Anwendung, schon gar nicht für einen Anfänger.
Zudem sind teilweise Widersprüche enthalten (zB beim Thema Rotalgen, einmal soll zu viel Ca schuld sein und weiter unten ist dann plötzlich ein Ca-Mangel schuld).
Ein Ca/Mg Verhältnis von 1:4 widerspricht auch völlig allen anderen Empfehlungen und Herangehensweisen.
Außerdem werden SE (außer Eisen) in keinster Weise berücksichtigt, was ich persönlich für einen Fehler halte.

Um es kurz zu machen: Gegen Algen, speziell Pinselalgen, gibt es derzeit keine klar definierbare Lösung.

Manche haben reproduzierbar keine PA - können aber auch nicht wirklich erklären, warum das so ist.

Dennoch sind solche Konzepte und Ideen immer schön und ich hoffe, es kommen irgendwann wieder neue Erkenntnisse. Denke mal dass viele daran arbeiten, einen Schlüssel zu finden. Ich jedenfalls versuche das. Entweder es klappt - oder aber es gibt eine solche Lösung aufgrund der Komplexität des Systems einfach nicht.

Gruß
Dennis
 
Man muss nicht jeden Mist mitmachen
Hallo Robert,

stimme dir zu.
Gegen diese Theorien habe ich im Grunde nichts, auch wenn sie noch so radikal sind. Fördert immerhin die Kreativität für Neues.
Aber einem Anfänger dies einfach so empfehlen, das würde ich unterlassen.

Persönlich denke ich gerade bei PA in folgende Richtungen, aber Achtung, auch das ist reine Theorie und keine Empfehlung:

- Calcium könnte damit schon zu tun haben. Bei mir zeigen sich PA vorwiegend auf Lavasteinen welche unter PH7 Calciumcarbonat abgeben.
Außerdem trägt jede zweite Posthornschnecke ein PA-Gebüsch mit sich herum.
An Pflanzen befinden sich hingegen (fast) keine PA.

- SE (damit meine ich nicht Eisen) könnten eine Rolle spielen. Nik hat immer SE betont gearbeitet, mit Erfolg. „Moderne“ Mikrodünger enthalten mehr Zink und Bor im Vergleich zu AR oder Drak, dafür allerdings auch viel PO4 in diesen Systemen.

- Über mehr Kalium als 50% des Mg könnte man schon auch nachdenken. Vielleicht auch umkehren. Siehe Empfehlung von GreenAqua. Müsste man probieren. Mach ich gerade. Langsames Erhöhen erscheint sinnvoll laut Kurt. Verhältnis zu Nitrat evtl wichtig (ohne konkrete Idee).

Gruß
Dennis
 

Thumper

Moderator
Teammitglied
Moin,

Ich verlinke mal auf Niks und meine Beobachtung: https://www.flowgrow.de/threads/emmel-75p.46599/page-5#post-371903

Bei uns lag das Pinselproblem damals reproduzierbar an einem Aufhärtesalz, welche organische Stoffe/Bakterien oder Ähnliches enthielt.
Ich tippe drauf, dass wenn der Filter sich wieder neu einläuft, dass dann auch die Pinsel weniger werden und es lediglich eine Reaktion auf die abgestorbenen Bakterien war.
 

Frank2

Well-Known Member
Über mehr Kalium als 50% des Mg könnte man schon auch nachdenken
Dennis die Range kann auch viel höher sein. In mittelhartem und hartem Wasser.

Hierbei geht es nicht um Algen, sondern um Pflanzenwachstum. Das wurde hinreichend praktisch über try und error getestet. Bestimmte Pflanzengruppen reagieren hierauf positiv, andere schert auch ein inverses Verhältnis nicht. Damit geht es einzig und allein um eine möglichst große Schnittmenge für viele Pflanzengruppen. Ich bin den Vorreitern dieser Betrachtung noch heute unendlich dankbar. Seither gelingt es mir recht zuverlässig, den Großteil der handelsüblichen Pflanzen problemlos zum Wachsen zu bekommen . Das war zuvor nicht der Fall und eher zufällig.

Außer Pinselalgen, Clado und ev Froschlaich gibt es kein Algenproblem aus meiner Sicht. Am besten draußen halten. Die anderen sind hausgemacht oder vorübergehend in der Einfahrphase.

Bei Pinselalgen kann der Filter immer mit reinspielen. Mal bringt mehr Verbesserung mal weniger. Ich habe sie weg bekommen indem ich ein Becken mal habe verkrauten lassen, 1 Jahr lang. Dieses Becken gibt es heute noch. Im anderen halt ich sie draußen. Dies würde ich auch jedem zuraten, Pinselalgen kann man raus halten. Andere Algen unmöglich, Cyanos auch nicht. Aber Cyanos oder die unterschiedlichen einfachen Grünalgen und auch Bartalgen machen keine dauerhaften Probleme, zumindest nicht in erfahrener Hand,

Gruß Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier und ff. habe ich mich schon mal darüber ausgelassen.

Viele Grüße
Robert
Hallo Robert,

dazu eine Frage, wenn ich 5g Kaliumnitrat in 200L gebe erhalte ich laut FG-Rechner 15,33mg/l Nitrat und 9,67mg/l Kalium.

Müsste das dann nicht ein NPK-Verhältnis von 1:0:0,63 sein?
Du schriebst ja 1:0:2,78

Wahrscheinlich irgendein Rechenfehler meinerseits, mit Verhältnissen hab ichs nicht so…

Gruß
Dennis
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo Dennis,

15,33 mg/l Nitrat sind 3,46 mg/l Stickstoff, das auf N=1 normierte, "echte" NPK-Verhältnis ist daher 3,46/3,46 : 0 : 9,67/3,46 = 1 : 0 : 2,79. Da man hierzulande konventionsgemäß K als K2O deklariert (deklarieren muß…), ist es 1 : 0 : 3,36. Umrechnungsfaktoren gibt es bspw. hier im Forum.


Viele Grüße
Robert
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Dennis,

15,33 mg/l Nitrat sind 3,46 mg/l Stickstoff
Hallo Robert,

danke - nun hab ich‘s verstanden.

Man kann also von einem Nitrat/Phosphat/Kalium Verhältnis von 1:0:0,63 sprechen.
Bei N/P/K sieht es allerdings anders aus und zwar so wie du schreibst.

Vielleicht hat der Autor des MCI ja denselben Fehler gemacht und zudem noch heftig auf 0,5 abgerundet :).
Man weiß es nicht.

Für mich ist das MCI äußerst dubios und solange das noch niemand mit Erfolg reproduziert hat, bleibt es auch so.

Gruß
Dennis
 

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