Krüppelwuchs bei Hygrophila Corymbosa

brammel57

Member
Hallo ins Forum,
nachdem ich dank der vielen Informationen aus diesem Forum mein Becken relativ gut aufsetzen konnte und sich das auch recht gut weiter entwickelt, zeigt sich aber ein Effekt, den ich schon allein aus Interesse heraus gerne klären würde.

Alle Pflanzen wachsen gut bis sehr gut und außer ein paar grünen Fadenalgen, die ich seit dem ersten Tage habe, ist alles gut. Lediglich die Hygrophila Corymbosa will einfach nicht wachsen. Ich habe mehrere Exemplare aus verschiedenen Quellen getestet, aber keine wollte so richtig wachsen. War der Wuchs am Anfang nur extrem langsam, zeigt sich jetzt aber ein merkwürdiger Kümmerwuchs. Ich könnte die Pflanze natürlich einfach rauswerfen, aber die Corymbosas gefallen mir - wenn sie denn wachsen - einfach zu gut. Außerdem würde mich die Ursache einfach interessieren - gerade weil diese Pflanze als außergewöhnlich anspruchslos und schnellwachsend gilt.

Hier ein Bild, das den Kümmerwuchs ganz gut zeigt. Das Foto wurde beim Wasserwechsel gemacht, die Pflanze wächst komplett unter Wasser.




Meine Wasserwerte sind beiliegendem Düngekonzept zu entnehmen. Der linke Block zeigt den Nährstoffeintrag des Wechselwassers (wöchentlich 50%) inkl. der Werte aus dem Leitungswasser. Das Wechselwasser besteht zu 20% aus Leitungswasser und 80% aus Osmosewasser. Der rechte Block zeigt den Nährstoffeintrag aus der täglichen Düngung. Darunter sind die Summenzeilen abgebildet.



Die Wasserhärte beträgt ca. 6 DH und 2 KH, das Becken hat 125 L Volumen und wird mit 60W LED (6500K) beleuchtet. Weitere Hinweise zum Becken findet Ihr hier:
aquarienvorstellungen/erstes-aquarium-nach-langer-zeit-t27636.html

Wie kann ich diese angebliche "0815-Pflanze" zum Wachsen bringen?

Viele Grüße
Dieter
 

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Andreas S.

Member
Hallo Dieter,
auf die Gefahr hin,
dass ich hier etwas lostrete-
seit ich entcarbonisiere, bzw. kaum nachweisbare KH (unabhängig von der GH) im AQ habe, kann ich bis auf H. spec. "bold", H. spec. "myanmar" und H. spec. "thailand" keinerlei H'.s halten. Die gingen mir in Wochenfrist zugrunde.
Zig' Versuche - immer dasselbe (traurige) Ergebnis.
Sie benötigen vermutlich Hydrogencarbonat-Ionen bzw. pH-Werte um 6-7 herum, um dauerhaft vernünftig gedeihen zu können.
Außerdem sind es wahrhaftige N&P-"Fresser" (je mehr, desto besser- kommt natürlich auch auf die Lichtleistung an, klar.)
Ich habe damals alles versucht- dann die Gattung für mich pers. "gecancelt", da alles andere, was ich bis heute kultiviere, von der geringen KH profitiert(e).
Schweren Herzens-
denn mit "Kirschblättern und Co" fing meine Aquaristik an und: es sind prächtige Pflanzen !
Edit: Das waren noch Zeiten des wö. TWW!
Gruß, Andreas
 

Heiko Muth (Sumpfheini)

Aquasabi Mitarbeiter
Teammitglied
Hallo Andreas,

finde ich interessant, auch für die Datenbank-Infos.
Hygrophila sp. "Bold" gehört wahrscheinlich, "Myanmar" und "Thailand" mit Sicherheit zu Hygrophila polysperma. Falls du noch andere polysperma-Typen ha(tte)st - war es bei denen anders?
Welche Hygrophilas außer denen aus der corymbosa-Gruppe (Kirschblatt, "siamensis" etc.) wurden nichts im entcarbonisiertem Wasser - evtl. auch difformis, odora, pinnatifida, salicifolia-Gruppe, costata?

Gruß
Heiko
 

Andreas S.

Member
Danke für das Interesse, Heiko!
Also Folgendes:
meine Erfahrungen und die anderer KH-Killer aus meinem aquaristischen Dunstkreis beziehen sich auf:
alle corymbosa-Varianten, difformis bis KH 3-4 (darunter gingen die mir kaputt) und polysperma- Nominat.
odora, pinnatifida und all diese "myanmar", "thailand" und "bold"- 'polyspermas gehen in KH-freiem Wasser gut, deshalb pflege ich die auch (noch).
Ich spreche grundsätzlich von Dauerkultur mit optimalen Wuchsergebnissen- keine verkrüppelten Dauerkulturen.
Die costata-Gruppe kenne ich nicht; 'muss mich da mal belesen.
Grundsätzlich stellt das Problem ja die Frage, welcher Parameter nun limitierend wirkt: der pH, oder die HCO3- - Ionen. Beides beträfe Enzyme und die sind eben u.a. abhängig vom pH-Wert. Das kriegen wir nicht heraus.
Gruß, Andreas
 

brammel57

Member
Hallo Andreas,
vielen Dank für Deine Gedanken zu meinem "Phänomen" bei der Corymbosa. Dein Hinweis ist gar nicht mal so abwegig, da eigentlich alle anderen Parameter halbwegs passen sollten und die geringe KH eine durchaus denkbare Option ist.

Momentan mische ich mein Wasser zu 20% aus Leitungswasser und 80% Osmosewasser und komme dabei auf eine KH von 2 und eine GH von 6, was ja eigentlich kein optimales Verhältnis sein soll. Deine Anregungen bestärken mich in dem schon länger gehegten Gedanken, ausschließlich Osmosewasser zu verwenden und dieses mittels Duradrakon aufzuhärten und dabei eine KH von 4 bei einer GH von 5 anzustreben. Damit würde ich auch unbestimmte Effekte des Leitungswasser ausschließen, die ich als eine mögliche Ursache für meine Fadenalgen in Betracht ziehe.

Duradrakon habe ich heute bestellt und werde mit dem nächsten Wasserwechsel beginnen, die Wasserwerte entsprechend anzupassen.

Viele Grüße
Dieter
 

Haeck

Member
Hallo Andreas,

in der Hoffnung beim taeglichen stoebern durchs Netz auf Pflegehinweise zur intensivierung der Rotfaerbung der Blaetter von H. corymbosa zu stossen, bin ich auf deinen Beitrag aufmerksam geworden, weshalb ich diesen Thread nochmals hervor hole.

Andreas S.":1xjf4nft schrieb:
Hallo Dieter,
auf die Gefahr hin,
dass ich hier etwas lostrete-
seit ich entcarbonisiere, bzw. kaum nachweisbare KH (unabhängig von der GH) im AQ habe, kann ich bis auf H. spec. "bold", H. spec. "myanmar" und H. spec. "thailand" keinerlei H'.s halten. Die gingen mir in Wochenfrist zugrunde.
Zig' Versuche - immer dasselbe (traurige) Ergebnis.
Sie benötigen vermutlich Hydrogencarbonat-Ionen bzw. pH-Werte um 6-7 herum, um dauerhaft vernünftig gedeihen zu können.
Außerdem sind es wahrhaftige N&P-"Fresser" (je mehr, desto besser- kommt natürlich auch auf die Lichtleistung an, klar.)
Ich habe damals alles versucht- dann die Gattung für mich pers. "gecancelt", da alles andere, was ich bis heute kultiviere, von der geringen KH profitiert(e).
Schweren Herzens-
denn mit "Kirschblättern und Co" fing meine Aquaristik an und: es sind prächtige Pflanzen !
Edit: Das waren noch Zeiten des wö. TWW!
Gruß, Andreas

Auch wenn sich die ortsbedingten Wasserverhaeltnisse unserer Wasserversorger bestimmt erheblich voneinander Unterscheiden moegen, moechte ich dir die Information nicht vorenthalten, das ich diese herrliche Pflanze seit einiger Zeit erfolgreich in reinen Kiesbecken unter folgenden Wasserwerten halte:

KH:0
GH: 7-8
Ca: 36 mg/l
Mg: 12 mgl
Po4: 4 - 5mg/l
K: 4 - 5 mg/l
No3: 16 mg/l
Co2: 25 - 30 mg/l

Auch H. Difformis und Polisperma hielt ich bei KH 0 unter praechtigen Wuchs. Von einem bekannten Pflanzenzuechter Vorort weiss ich, das er H. corymbosa in Verputzten 500 l Tanks, submers, unter natuerlichen Einflussbedingungen und einer KH von 2 zuechtet. Etwas Wasser, Erde, Kies und Sonne ... dat wars .

Lg
André
 

Sepp0207

Member
Hallo Andre,

hast du bei dem Po4 ein Komma vergessen oder ist der Wert wirklich so hoch? Dann würde mich die dazugehörige Mikrodüngung interessieren. Hättest du da noch ein paar Infos für uns?

Gruß
Sebastian
 

Andreas S.

Member
Hallo Andre',
meine Aussage ist ja nun schon Asbach Uralt.

Ich weiß nicht,
ob ich damals schon auf die K/Ca (+Mg)-ratio gekommen bin und damit arbeitete.

Aber ich weiß auch, dass Werner ("channaobscura") H.corymbosa in stattlichen Exemplaren hielt- unter KH reduzierten Bedingungen; fraglich: bereits unter der ratio?

Dann hätten wir eine Art Lösung des damaligen Problems (Nichtbeachtung/Anwendung der ratio).
Edit:
unter CO2-Mangel habe ich H. corymbosa schon mit Kalkablagerungen in AQen beobachten können (ist ca. 20J. her): klassische "Leitungswasser-Aquarien" mit regelm. TWW- Nichtentcarboniserung und offenkundig zuwenig freiem CO2 bei guter Beleuchtung.
Gruß, Andreas
 
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