KH Null, ist das zu empfehlen

solar88

Member
Hallo,

betreibe mein 100 Liter Becken netto 70 Liter Wasser mit KH 0 und GH 1, seit ungefähr 2 Monaten. Bodensubstrat ADA-Soil african. Der Grund ist das ich

1. einen niedrigen PH-Wert anstrebe
2. kontolliert die Beckenwerte einstellen kann.
3. Pflanzen die jetzt bald reinsollen, eher säures Mileu bevorzugen. Eriocaulon setaceum, Eriocaulon cinereum, Syngonantus belem und Eichhornia diversifolia

Wasserwechsel wöchentlich mit 35 Liter Osmosewasser (Leitwert 7). Alle Nährstoffwerte sind so im angestrebten Bereich.

So, jetzt bin ich gleich einmal über die GH gestolpert. Ich habe der GH keine Aufmerksamkeit geschenkt. Erstes Monat, guter Pflanzenwuchs. Didiplis diandra, Prosperpinaca palustirs, Ludwigia inclinata var. verticillata 'Cuba', Utricularia graminifolia, Rotala wallichii. Dann Bartalgen, speziell in der Utricularia. Die Stengel kaum befallen. Später Kümmerwuchs von der Ludwigia inclinata var. verticillata 'Cuba'. Generell kommt mir vor die Pflanzen wachsen sehr langsam vor in letzter Zeit

Ich habe dann einmal Mg (mit Anton Gabriel-Test+Fotometer) gemessen. Liegt nach dem Wasserwechsel bei 23 mg und steigt pro Tag so um ca. 4 mg. GH weiter bei 1-2. Schwer zu sagen wann der genau umschlägt. Da hätte ich auch gleich einmal eine Frage. Laut Umrechnung Ca-Mg/GH sollten 1 GH = 4,356 mg/l Magnesium. Eigentlich sollte ich vor dem Wasserwechsel 10 GH im Becken haben. Das Mg kann in diesen Mengen nur über das Bodensubstrat (ADA-Soil) kommen, da ich keine Steine im Becken habe. Dürfte aber in einer Verbindung vorliegen, die nicht für die GH relevant ist. Kennt sich da wer genauer aus. Muß ich jetzt auch noch Mg zugeben um die GH zu erhöhen. Letzte Woche 15 Gramm CaSO4 ins Becken gegeben. 24 Stunden danach hatte ich eine GH von 3 (Dupla- und Gabriel-Test). Wenn ich mich nicht verrechnet habe, sollte ich mit 15 Gramm CaSO4 auf 70 Liter den Ca-Wert um 63 mg/l erhöhen. Entweder verhindert irgendetwas die Erhöhung der GH sieh Mg oder das CaSO4 hat sich so gut wie nicht gelöst. Werde mir demnächst einen Ca-Test besorgen.

Bin der Meinung das die Bartalgen jetzt nicht mehr so schnell wachsen. Warte einmal die nächsten Tage ab, ob sich das bestätigt.

So, jetzt habe ich hoffentlich so halbwegs alles wichtige geschieben. Ist es den Aufwand und die Gefahr wert, die KH auf Null zu halte. Oder sollte ich das Osmosewasser mit Leitungswasser verschneiden und das Füllwasser auf eine KH von 2 oder 3 einstellen.

Danke im voraus für eure Antworten Werner
 

Boiled_Frog

Member
Hi Werner,
ich kann dir keine ausfühliche ANtwrt geben bzw. alle deine Fragen beantworten. Jedoch halte ich es nicht für sinnvoll die KH auf null zu halten.
Hier steht, dass eine KH unter 2 die Aufnahme von Nährelementen hemmt und somit die Stagnation des Wachstums herbeiführt. Außerdem ist ja die KH der Puffer für den pH-Wert. Ich denke er könnte bei einer solch niedrigen KH sehr instabil sein. Viele Fahren mit einer KH von ca. 3 wohl sehr erfolgreich.
Auf der Seite, die ich verlinkt habe steht so allerhand über den Säuresturz. Hier weiteres über die KH und den pH-Wert.
Lies dich mal durch, ist interessant. Ob das jetzt so stimmt, kann ich nicht beurteilen aber es klingt für mich plausibel.

Zu deinen anderen Fragen bezüglich der GH und deinen Berechnungen kann ich nichts sagen. Dazu bin ich zu wenig Chemiker :)
Aber da werden sich sicher noch die Wissenden zu Wort melden.

VIele Grüße und viel Erfolg mit deinem Becken!
Grüße FLo
 
A

Anonymous

Guest
Hi,
ich kann auch nur zur KH und dem PH-Wert was beitragen.


Ich halte Schwarzwasserfische und das bei einem PH von 4.2 meine KH und die GH sind <1(also mit Tropfentests nicht nachzuweisen).
Beim Verwenden von Seemandelbaumblättern säuern diese ja auch leicht das Wasser an, aber deren Zersetzungsprozess wiederum puffert den PH-Wert super. Da gabs bei mir noch nie Probleme bezüglich eines Säuresturzes.
(wäre dann somit auch mein Tip an dich)

Wie tief willst du eigtl. mit dem PH gehen ?
 

Andreas S.

Member
Hallo Werner,
Dein Anliegen ist eine Herausforderung!
Werner,
es gibt viele Wege, Aquaristik schwierig zu gestalten:
u.v.a.:

1) viel Licht ohne entsprechende Düngung, CO2-Zufuhr etc.
2) extrem mineralarmes Wasser
3) beides

Zunächst:
- wäre eine Ausgangswasseranalyse hilfreich (KH & GH würden -mir zumindest- genügen), weil hier sonst einige meiner Aussagen sicherlich zurecht fragwürdig erscheinen könnten.


Weiter:
Wenn du die genannten Wasserflanzen pflegen möchtest, liegst du mit einem geringen Gehalt an Hydrogencarbonationen (HCO3-) genau richtig, da sie - abhängig davon, wie hoch der Gehalt im Ausgangswasser ist, Ärger verursachen können (nicht immer unbedingt: "müssen" !), gleichzeitig sinkt dann ja auch der pH-Wert, was deine anvisierten Arten ja angeblich mögen (-> Bestätigung Syngonanthus).
Aber gleichzeitig die GH so niedrig zu halten, empfinde ich als schwierig- und die Pflanzen werden es sicher auch so empfinden, zumal ja Ca im Verhältnis zu Mg meist mehr vorhanden ist. So ein Wasser immer wieder beim TWW "pflanzenoptimal einzustellen", bedeutet Mühe, bzw. Aufwand.


1. M. E. würde es ausreichen, die KH via Mineralsäureentcarbonisierung auf 0,5°-3°dKH zu senken, dann bliebe zumindest die GH erhalten und der pH würde trotzdem niedrig ausfallen.
2. Vor dem anfallendem Chlorid bei HCl z.B., brauchen deine Pflanzen keine Angst haben, weil sie's auffressen und von der dadurch steigenden Leitfähigkeit auch nicht (Achtung: dies ist z.B. so eine der vorgewarnten fragwürdigen Aussagen. Soll heissen: ohne KH-Ausgangslage kann man das o.g. nicht so o.W. durchgehen lassen).
3. Du kannst auch mit UOA/VE - Wasser verschneiden, aber ich weiß nicht, wie hoch die GH bei Euch ist und wie diesbezüglich die entsprechenden Anteile an Mg und Ca aussehen. Damit könnte man sich also auch wieder leicht in den "Finger schnitzen".
4. Was diese Böden von ADA machen weiß ich nicht, aber sie machen anscheínend viel!
(was für mich ein Grund wäre, darauf zu verzichten- aber offenkundig ist "er" ja nunmal drin, also lass' ihn da auch.)
5. Bei einem neuen Becken auf dKH 0° zugehen, könnte evtl. gefährlich sein, da der pH weit jenseits der 5,0-Marke sinken könnte. Dies wäre eine Frage des Filterschlammes, der in einem neuen Becken sicher noch nicht alt genug sein dürfte, um eine ausreichende Pufferwirkung zu entfalten.
Dies (der niedrige pH-Wert) ist für viele Salmler und Bärblinge kein Problem, aber vielleicht für Wirbellose (Achtung: da fehlen mir Erfahrungswerte!), Lebendgebärene (?), viele Barsche und sicher auch für einige Pflanzen.
6. Die Schwierigkeit bei der Manipulation der KH liegt ja anschließend darin, genau sagen zu können, was die Pflanzen denn nun so "toll" finden: ist es der niedrige pH, oder die geringe KH?
Beides hängt ja zusammen und bildet mit dem CO2-Gehalt ein festes Gefüge.


Anbei:
Ich fahre mein Becken seit mittlerweile über 10 J. mit einem pH 5,0-5,5 ohne jegliche Probleme. KH ist mit dauerhaft 0,5°dKH ziemlich niedrig. Mattenfilter. Fische (neuerdings Salmler, früher: Rasboriden laich(t)en und kommen/kamen hoch-
Pflanzen...
naja: die hast du ja nun bereits kennengelernt (...!...)

In einem weiteren Becken- überreichlich voll mit Fisch und Pflanzen- , an dem ich versuchsweise laufend Säurestürze provoziert habe (ging allerdings nie unter pH 4,0), wuchsen die Pflanzen ab eben diesem pH 4,0 sichtbar nicht mehr (Eichhornien, Echinodoren, Ludwigien) trotz 0,5W/l Licht, 20mg/l freiem CO2 und sehr guter Makro/SE-Düngung. Wahrscheinlich war vorher schon der Ofen aus. War es hier der niedrige pH? Oder war es die nicht mehr messbare KH?
Kam ein TWW, wuchsen sie sogleich weiter.
Also,
so ein Weichwasserbecken ist nicht ganz einfach kontinuierlich und vor allem: erfolgreich für alle Beteiligten am Laufen zu halten (-> Aufwand !), außerdem kommt es -wie gesagt- auf die Ausgangslage (-Wasser) an.
Ich bitte die epische Breite zu entschuldigen, ich weiß- das liest sich nicht so gut.

Gruß,
Andreas
 

Matz

Moderator
Teammitglied
Hallo Andreas :D ,
ich muss dir mal ein Kompliment aussprechen :beten: !
Du hast das sehr verständlich und doch, wie ich (als ausgewiesener Romanschreiber) finde :wink: , auf relativ knappem Platz, erklärt und anschaulich beschrieben.
Für mich, der ich ein ähnliches Beckenmilieu in einem noch nicht gestarteten Becken anstrebe, war dies ein sehr lehrreicher Beitrag. Vielen Dank dafür!
Ich wünsche noch einen schönen Sonntagabend,
bis denn,
:bier:
 

solar88

Member
Hallo Andreas,

danke für dein ausführliches Posting. Ich habe mich zur Zeit für 2 KH und 10 GH entschieden.

Die Werte des Ausgangswasser sind. Ist die erste Spalte I. HQL
http://www.wien.gv.at/wienwasser/qualit ... ebnis.html

Derzeit mische ich mein Wasser mit drei Teile Osmosewasser und einem Teil Leitungswasser. Komme damit ganz gut auf 2 KH. Die GH erhöhe ich mit CaCl2 und MgSO4 im Verhältnis 2:1 auf 10 GH. Die CO2-Zufuhr ist auf 30 mg/l eingestellt. Damit erreiche ich derzeit einen PH-Wert von ungefähr 6,3-6,4. Den ADA-Bodengrund verwende ich, da er laut Produktbeschreibung ein saures Milieu im Boden erzeugt.

mfg. Werner
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

von mir nur zwei Einwürfe. Gerd Kassebeer schreibt in seinem Artikel von einer Wuchsbeeinträchtigung bei "größer 2° KH". Ich hatte selbst sehr lange ein Wasser mit irgendwas < 0,5°KH. Das wird dann mühsam den pH "aufrecht" zu erhalten. Der pH hat deutlichen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Spurenelementen. In diesem Sinne ist ein pH von 6,3 -max 7 günstig. Wird wohl auch der Grund sein, warum das trotz guter Düngung bei niedrigeren pH-Werten zu Wachstumsstillständen kommt. In meinem Wasser ergab das deshalb dann nur einen CO2-Gehalt von um 10mg/l und kleiner. Ab gemessenen 6mg/l CO2 hörten in diesem Starklichtbecken die Pflanzen auf zu perlen. ;) Das ist aber nur eine Aussage für dieses Becken, da spielen andere Faktoren, mind. die Strömung, eine Rolle.
Noch etwas sehr wichtiges ließ sich Gerds Artikel entnehmen. Mir Trottel war das pH-abhängige Verhältnis von HPO4 und H2PO4 wohl klar, aber das nur H2PO4 die Schwermetallbindungen eingeht, habe ich nicht realisiert. Um den Anteil an H2PO4 zu verringern, müsste man sich bei gegebenem Phosphat idealerweise gegen pH 6,3 nähern.

edit: wervechselt! Es muss sich dann gegen pH = 7 nähern. Muss ich mich noch mal mit beschäftigen.

Gruß, Nik
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Flo hat oben einen Link angegeben,
(KH-Absenkung und Wasserpflanzenwachstum). Guck mal

Zitat daraus:
Ich vermutete den hohen Eutrophierungsgrad meiner Aquarienwässer als Ursache für meine Kulturprobleme.
Unter Eutrophierung verstehe ich vor allem die Anreicherung von Phosphat auf 2 – 5 mg PO4/l, aber auch die Anreicherung von Nitrat auf 20 – 80 mg NO3/l.
Zitat Ende.

Da ist wieder die Wassergüteklasse im Spiel und die daraus resultierende Mikroflora u. Fauna (Leitorganismen),
man sollte das nicht unterschätzen.
Mit den Auswirkungen von Überdüngung dürften die meisten schon Bekanntschaft gemacht haben.
Meiner Ansicht nach kann man FE, PO4, No3, sehr gut im gerade nachweisbaren Bereich fahren (täglich düngen).
 

solar88

Member
Hallo zusammen,

muß jetzt einmal berichtigen. Ich habe neue Pflanzen (Eriocaulon cinereum, Limnophila aromatica, Syngonantus belem und Eichhornia diversifolia) bekommen und ins 180 Becken (150 Liter netto gemessen beim einfüllen) gegeben. Ich habe für das Becken eine neue selbstgebastelte Aufsatzleucht (3x39 Watt JBL Tropical Natural mit den breiten ATI-Reflektoren) bekommen. Bodensubstrat ist ADA-Soil Amazonia. Wasserwerte sind aber die selben (KH 2 GH 10). Becken wird mit Geringfilterung betrieben. Außenfilter läuft nur mit dem blauen Grobschwamm im untersten Korb und eine Lage Filterwatte über den obersten Korb gelegt. Mit gedrosselter Leistung, geschätzen 200 Liter in der Stunde. Als Besatz schwimmen so ca. 40 Garnelen im Becken. Da das Becken sehr überschaubar ist, werden Pflanzenteile schnell entsorgt. Fütterung der Garnelen zweimal in der Woche. Ist es mit diesen Parametern wahrscheinlich, daß ich mit dem PH-Wert unter 5 komme, wenn ich die KH auf < 0,5 absenke. Geplanter PH ist 5,5-5,6. GH wird von mir CaCl2 und MgSO4 im Verhältnis 2:1 auf GH 10 erhöht. Gedüngt wird nach dem Wasserwechsel auf 15 Nitrat 0,3 Phosphat, 15 Kalium und Fe so rund 0,1-0,05. Mikros täglich über Kramerdrak. Makros täglich im Verhältniss zu den eingestellten Werten.

Pflanzen die schon drinnen waren: Eichhornia azurea, Ranuculus papulentus, Prosperpinaca palustris, Blyxa aubertii, Blyxa japonica, Pogostemon erectum, Ludwigia senegalensis und Ludwigia ovalis.

Als weitere Pflanzen sind noch geplant: Tonina fluviatilis, Eriocaulon setaceum

Von dam was ich bisher gelesen habe, reime ich mir eine KH/PH-Absenkung so zusammen. Die Säurebildung im Becken findet zum größten Teils über die Nitrifikation (Salpetersäure) statt. Ich glaube das durch meinen geringen Besatz und guter Beckenhygiene eine geringe Nitrifikation stattfindet. Und damit ist die Gefahr einer unkontrollierten PH-Absenkung weitest gebannt. Ist das eine richtige Annahme?

Gerd Kassebeer hat geschrieben Zitat:
Geht man vom pH-Wert von Nährlösungen aus, so scheint 5 - 6 optimal zu sein. Der Befund deckt sich mit der Mehrzahl der Fundortangaben. Kulturerfahrungen bei anspruchsvollen Pflanzen scheinen das zu bestätigen. Offenbar wird in diesem pH-Bereich das Eutrophierungsproblem, verursacht durch Phosphat und Nitrat, entschärft.
Zitatende

Also was meint ihr, macht es für mich Sinn, die KH auf < 0,5 abzusenken.

mfg. Werner
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

in einem gut Funktionierenden Pflanzenbecken das nicht überbesetzt ist gibt es kein Eutrophierungsproblem, normalerweise
wird da noch NPK- Dünger zugegeben.
Ein anspruchsvolles abwechslungsreiches Pflanzenbecken läuft am besten und einfachsten mit einer
CO2-Anlage u.Controller.Gute CO2/l Einstellung wäre ca. 20mg.
Bei KH2 oder tiefer gibt es dann keine Schwierigkeiten mehr den PH unter 7 einzustellen,
Bezug auf einen zu hohen CO2-Wert für Fische und Garnelen.
Tabellenwert bei KH2... =/PH6,4.../CO2 24mg/l

solar88":1t6we0w7 schrieb:
Also was meint ihr, macht es für mich Sinn, die KH auf < 0,5 abzusenken.
probiere es aus, es spricht nichts dagegen, die Zusammenhänge sind ja angesprochen worden.
Achte aber auf Schwankungen des PH-Wertes.
Ich selber ziehe eine KH2 vor, habe damit die besten Erfahrungen gemacht.
 

Fino

Member
Hallo Nik,
Gerd Kassebeer schreibt in seinem Artikel von einer Wuchsbeeinträchtigung bei "größer 2° KH".
Vielleicht sollte man darauf hinweisen, dass er diesen Zusammenhang "vermutet". Meine eigenen Erfahrungen stützen die "Vermutung" von Gerd Kassebeer nicht.

Um den Anteil an H2PO4 zu verringern, müsste man sich bei gegebenem Phosphat idealerweise gegen pH 6,3 nähern.

edit: wervechselt! Es muss sich dann gegen pH = 7 nähern.
Nein, dann überwiegt immer noch das H2PO4. Wenn du den Anteil an H2PO4 zurückdrängen wolltest, müsstest du gegen pH 8, besser pH 9 gehen.

Viele Grüße
Klaus
 

solar88

Member
Hallo Kurt,

inwieweit hast du mit KH 2 gegenüner KH < 0,5 bessere Erfahrungen gemacht. Was war bei KH < 0,5 nicht so optimal in deinem Becken.

mfg. Werner
 

nik

Moderator
Teammitglied
Gerd Kassebeer hat geschrieben Zitat:
Geht man vom pH-Wert von Nährlösungen aus, so scheint 5 - 6 optimal zu sein. Der Befund deckt sich mit der Mehrzahl der Fundortangaben. Kulturerfahrungen bei anspruchsvollen Pflanzen scheinen das zu bestätigen. Offenbar wird in diesem pH-Bereich das Eutrophierungsproblem, verursacht durch Phosphat und Nitrat, entschärft.
Gerd bezieht das pH-Optimum auf reichlich vorhandenes Phosphat und Nitrat. Das ist in natürlichen Habitaten üblicherweise nicht hoch schon gar nicht so hoch wie in seinen Becken. Mir fehlt der Ansatz was er sich dabei gedacht hat. Die PO4- und Nitratwerte, die er mitunter in seinen Becken hat, werden nicht einmal mit Düngung nach EI erreicht. Trotz seiner nicht wenigen Pflanzen ist Gerd ein Fischaquarianer! Die hohen Mengen an P und N resultieren aus der erheblichen Menge Fischfutter, die ins Aquarium gegeben wird!
Ich beziehe mich auf die pH-abhängige Verfügbarkeit von Spurenelementen! Die unterscheiden sich ein wenig für die verschiedenen Spurenelemente. In einschlägiger Literatur tauchen immer wieder nette Schaubildchen auf und auf dieser Basis ist ein pH von 6,3 - 7 der beste Kompromiss! Das ist für mich eine völlig zweifelsfreie Geschichte.

Also was meint ihr, macht es für mich Sinn, die KH auf < 0,5 abzusenken.
Aufgrund obiger Ausführung halte ich pH = 6,3 für das noch sinnvolle Minimum! Mit KH <0,5 bekommst du dann schon ein Problem CO2 ausreichend geregelt zuzugeben. In so einem weichen Wasser arbeiten die pH-Messketten im üblichen Betrieb zu ungenau. Ungeregelt ist das zu riskant. Ich würde in jedem Fall erst einmal die KH deutlich nachweisbar halten, bis sich das Soil gesättigt hat! Später kannst du über das Wechselwasser mit der KH runter gehen. KH <0,5 ist schon eine sehr spezielle Geschichte und da sollte man nicht den Bock mit Gewalt hinten herum heben wollen. ;)
Deine Theorie zur Entcarbonisierung durch bei der Nitrifikation entstehende Salpetersäure ist von näherungsweise keiner Relevanz. Dazu bedarf es eines deutlichen organischen Umsatzes. Den hättest du, wenn du erhebliche Mengen Fischfutter ins Becken wirfst oder ein altes ausgesprochenes Dschungelbecken mit viel zu mineralisierender, im Becken verbleibender, vergehender Blattmasse hast. Beides ist bei dir nicht der Fall. ;)

Gruß, Nik
 

solar88

Member
Hallo Nik,

danke für die Antwort.

Mit KH <0,5 bekommst du dann schon ein Problem CO2 ausreichend geregelt zuzugeben.
Ich gebe CO2 über Zeitschaltuhr zu. Beginn zwei Stunden vor Beleuchtungsbeginn und Ende eine Stunde vor Beleuchtungsende. Damit habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht. Wäre das bei KH < 0,5 problematisch? Ist die CO2-Zufuhr das einzige das bei einer niedrigen KH zu bachten ist oder gibt es da noch andere gefährlichen Klippen?

Du hattest oder hast noch immer ein Paludarium das mit KH < 0,5 gefahren wird. Wie war da der PH-Wert? Und hast du da Probleme wegen der niedrigen KH bekommen?

mfg. Werner
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Werner,

bei einer KH von 0,5 hast du bei einem noch sinnvollen pH von 6,3 rechnerische 7mg/l CO2 im Wasser. Glaubst du über den Tag in einem gut beleuchteten Pflanzenbecken ein stabiles Niveau von 7mg/l CO2 mit deiner primitiv "geregelten" Zugabe erreichen zu können? Bei 14mg/l sinkt der pH auf 6.
Das setzt jetzt eine stabile KH von 0,5 voraus, hast du aber nicht. Vielleicht ist die KH nur 0,25 (3mg/l CO2 bei pH 6,3). Das kannst du nur noch mit Aufwand messen. Ohne Besatz kann man das machen. Ansonsten sollte man besser abwarten ob sich das Becken von alleine in die Richtung begibt. Das ist aber ein langfristiger Prozess. Ich weiß das aus meinem Paludarium, darin ging näherungsweise jede Pflanze. Das war aber auch per VEA erzeugtes und wieder aufgesalzenes Reinstwasser. Die KH <0,5 vor dem hintergrund des enthärtenden soils haben zu wollen, halte ich in Verbindung mit dem Aqua Soil für riskant und völlig sinnfrei.
Wenn du das machen musst, okay, Versuch macht kluch, aber ohne Besatz. Du wirst sehen, du stocherst im Nebel und weißt nicht was passiert.

Gruß, Nik
 
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