Garten Langzeitdünger

ghostfish

Member
Ich habe diesen Dünger von Compo und frage mich gerade was dagegen spricht, ihn auch als Flüssigdünger zu verwenden. Als Düngekugel scheint er auch zu gehen. Unter Wasser löst sich der Inhalt recht schnell. Bei 5 Kügelchen auf 10L hatte ich am nächsten Tag:
1mg/L Phosphat
10mg/L NO3
~0,5mg/L NH3/NH4
0,05mg/L Fe

Eisen etwas niedrig.

Hier der Inhalt:

NPK Dünger teilweise umhüllt mit MgO, mit S 15+8+14(+2+7) mit Spurennährstoff.
15 % N Gesamtstickstoff (6,8 N% Nitrat-Stickstoff, 8,2 Ammoniumstickstoff)
8 % P2O5 neutral-ammoncitratlösliches und wasserlösliches Phosphat
6 % P2O5 wasserlösliches Phosphat
14 % K2O wasserlösliches Kaliumoxid
2 % MgO Gesamt-Magnesiumoxid: 1,8 % MgO wasserlösl.
7 % S Gesamt-Schwefel: 5,5 % wasserlöslicher Schwefel
0,02 % B Bor
0,035 % DU Kupfer
0,37 % Fe Eisen
0,04 % Mn Mangan
0,01 % Mo Molybodän
0,014 % Zn Zink chloridarm
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

ghostfish":1inw410b schrieb:
Eisen etwas niedrig.
Zumindest entsprechen die Verhältnisse der von Dir gemessen Werte dem, was man der Deklaration des Düngers nach erwarten kann.

Ich würde ihn trotzdem nicht nehmen. Erstens weiß man nicht, mit welchen chemischen Schweinerein Compo die sofortige Freisetzung der Nährstoffe verhindert - schließlich ist es ein Langzeitdünger - und zweitens passen auch die Spurenelemente nicht so richtig. Besonders auffällig ist das für Aquarien wenig sinnvolle Verhältnis Fe : Mn, das sollte in der Gegend 1:0,4 bis 1:0,6 liegen, so in etwa.

Viele Grüße
Robert
 

ghostfish

Member
Ach hinten stehts ja auch noch drauf, die hellgrauen Kügelchen setzen die Wirkung sofort frei und die grünen mit einer Harzschicht bis zu 6 Monate.

Wäre es dann besser die grauen oder die grünen in Ton zu packen? Bei den grünen hätte ich bedenken das sich im Ton nicht genug freisetzt und bei den grauen das zuviel auf einmal frei wird, falls eine Kugel zerteilt wird (so stabil sind die in Wasser ja nicht mehr)
 
Hallo zusammen,

ghostfish":2v6pqpaj schrieb:
Ich habe diesen Dünger von Compo und frage mich gerade was dagegen spricht, ihn auch als Flüssigdünger zu verwenden.

MMn spricht dagegen, dass es ein Gartendünger ist. Warum etwas riskieren wenn es bestens für unsere Zwecke geeignete Produkte gibt? Mir erschließt sich das nicht.
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

wenn ich sehe, für welch irrwitzige Preise manche Aquaristik-Firmen ihre teilweise bis auf homöopathisches Niveau verdünnten Wässerchen anbieten, kann ich Thomas' Suche nach Alternativen durchaus nachvollziehen.

Nur ist der Compo-Dünger jetzt nicht unbedingt ein passender Ersatz. Die meisten Landpflanzendünger besitzen leider keine für aquaristische Bedingungen geeignete Zusammensetzung.

Viele Grüße
Robert
 

ghostfish

Member
Hallo Robert
Nun ich dachte mir das mit Zusatz von etwas Fetrilon das ganze einigermaßen brauchbar sein sollte.
Mangan, ist da als Spurenelement tatsächlich soviel von Nöten? Weil mit Eisenzugabe wäre das Verhältnis ja noch schlimmer.

Mit den JBL 7 Kugeln würde ich 6 Monate weit kommen, wo ich mit den selbstgemachten mein ganzes Leben schaffe :bonk:

Zudem habe ich lieber Stoffe drin, wo ich weiß was drin ist.
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

naja, bei dem Compo-Zeux weißt Du doch noch weniger, was drin ist, als bei gut deklarierten Aquariendüngern wie DRAK oder Aquasabi beispielsweise.

Willst Du's wirklich ganz genau wissen, musst Du Dir Deine Dünger selbst zusammenrühren. Macht zwar Spaß, lohnt sich aber nicht.

Viele Grüße
Robert
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Thomas,

bei den Garten-/Blumendüngern verbirgt die P-Angabe in P2O5 gnädig was für Phosphatbomben das sind - so auch bei diesem!
Es macht ebenfalls keinen Sinn, anzunehmen solch ein Dünger wäre aquaristisch im Bodengrund geeigneter als über die Wassersäule. Im Grunde eignet sich der nur für eine Phosphatdüngung, der Rest wird bei einer P-orientierten Düngung zum Schmuck am Nachthemd. Sprich, du gibst soviel Compo hinzu, dass PO4 aquaristisch übliche Bereiche nicht verlässt, dann ist der Rest eher sehr dünn.

Mikrodünger selbst zu basteln, lohnt aus verschiedenen Gründen nicht. Die aquaristische Düngung ist Spurenelemente betonender als die durch Blumendünger.
Also nimmt man sich einen ordentlich deklarierten aquaristischen Volldünger, der hat noch ein bisschen K und ergänzt den abhängig vom eigenen Trinkwasser(bzw. deren Analyse) und dem spezifischen (Aquarium-)Verbrauch um die notwendigen Makros. Die Anschaffung der Salze kostet einmal Geld, reicht dann aber ewig, man ist flexibel und kann es funktionierend machen. Compo und Fetrilon bringen nicht weiter. Die typische Clorose wird zwar fröhlich dem Fe-Mangel zugeordnet, praktisch ist es eine ausgesprochen komplexe Geschichte mit vielen beeinflussenden Faktoren und IMHO wird Fe in diesem Zusammenhang völlig überbewertet. Das kann alles mögliche sein.

Gruß, Nik
 

pascal

Member
Hallo Thomas,

kann mich nik nur anschließen, wollte auchmal selber dünger experimentieren (weil billiger)
aber im endefekt fährst du am besten wenn du einen volldünger für mikros nutzt und die die makros über salze zuführst.
makros sind auserdem recht billig (kalinitrat, 250g kosten ind er apotheke grad mal 8€) und für phosphat kannst du normalen flüssigblumendünger (zb plantop für 1.99 den liter nehmen)da reichen weinige ml aus um schnell übers ziel hinauszuschießen....

selber nen mikrdünger basteln? gehen würde es, aber man brauchst halt so geringe mengen das man zum mischen für mengen unter 5 lieter schon eine staubwage bräuchte......
aber im großgebinde sind die handelsüblichen auch gleich wieder nen tacken billiger..

hobbys kosten geld!
 

ghostfish

Member
hi

ok, wenn man das mit dem Wasserdünger wieder ausblendet und die Düngekugeln betrachtet. Man könnte hier doch mit einem Eisenvolldünger ergänzen.

Und was mich interessieren würde, manche bestäuben die Kugeln aussen mit Eisen, führt das nicht dazu das der Eisen viel schneller aus der Kugel geht?
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Thomas,

es gibt keine Notwendigkeit solche Massen an P über die Wurzel anzubieten. Phosphat macht vor allem Ärger durch Schwermetall-Ausfällungen, d.h. das was du mit dem Volldünger zugibst.
Pflanzen haben ein sehr gutes Speichervermögen für Phosphat und deren Bedarf lässt sich leicht übers Wasser decken! Große Phosphatmengen sind immer problemträchtig, deshalb taugen Blumendünger primär zur P-Versorgung. Bei dem Compo habe ich jetzt nicht geschaut, ein weiterer, aquaristisch ungünstiger Punkt kann ein recht hoher Kupferanteil sein. Wenn ich also mit Blumendünger - wegen Phosphat - herum jongliere, dann nur Billigdünger ohne Spurenelemente.
Phosphat lässt sich ausgezeichnet auf Stoß düngen, gib einfach mal 2 od. 3mg/l PO4 zu und schaue wie lange das bis zum n.n. dauert. Die Pflanzen sind - mit vollen Speichern - auf mehrere Wochen versorgt, ohne dass bindungsfreudiges P herum vagabundiert. Es geht auch mit viel P, mein Leitungswasser hat reichlich und zurzeit entsalze ich nicht, aber grundsätzlich bin ich der Meinung, mit P sollte man im Aquarium sparsam umgehen.
Mit reichlich Fe im Bodengrund bin ich inzwischen weg von. Obwohl das unter - so dachte ich - abschließendem, feineren Sand war, generierte das Probleme, die ich sonst nicht hatte.

Gruß, Nik
 

ghostfish

Member
Hi Nik

die Zusammensetzung steht im 1. Post und der Cu Gehalt liegt bei nur 0,02%.

Zusätzlich hätte ich noch einen Eisendünger mit den Inhaltsstoffen:
Eisen(II)Sulfat
Mangan(II)Sulfat
Borsäure
Kaliumsulfat
Mangesiumsulfat
EDTA
Ascorbinsäure
Zinksulfat

Den könnte man doch in Kombination mit dem Compo in den Düngekugeln verwenden.
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

in der Datei habe ich mal die relativen Konzentrationen verschiedener Spurenelementedünger miteinander verglichen, alle normalisiert auf Fe=1:
Du kannst ja schauen, wie Dein Dünger da reinpasst.

Viele Grüße
Robert
 

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  • Spuren_aqua.xls
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ghostfish

Member
Sind bei Düngekugeln eigentlich überhaupt Mikronährstoffe erforderlich? Oder NPK ?
Es gibt Kugeln die haben fast nur NPK mit etwas Mg und andere die mehr Mikronährstoffe aber kein NPK haben.

Ist der Bedarf im Bodengrund anders?
 
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