Einfaches Sandbecken, aber im Hollandstil

kunzi

Member
Hallo zusammen,

also diese EM Gewässer sind für mich nach etwas recherchieren verwirrend.
Ist das normal für Kompostierung und so gedacht?
Diese Lösung soll also Mikroorganismen vermehren, bzw. erzeugen, verstehe ich das so richtig?

Da mich das verwirrt, was ist mit Bakterienstarter von Söll, bzw. Baktinetten von Söll?
Hätte das gleiche Effekte, oder denk ich komplett in die falsche Richtung? Im Becken sollen doch die "richtigen" Bakterien/Mikroorganismen in gut ausreichender Menge vorhanden sein. Scheinbar ist momentan bei mir eine "schlechte"Aufstellung von Mikroorganismen, deswegen diese Instabilität.

Muss wirklich zugeben EM Gewässer sind nix für mich!
Erstens bin ich verwirrt, zweitens hab ich bisher nix darüber gelesen, also keine Infos über den Aquariengebrauch. Würde schon gerne den einen oder anderen Test darüber verfolgen können. Hab da einfach zu wenig Input, um ein gutes Gefühl dabei zu haben.

Sofern solche Söll-Produkte ne Alternative sein sollten, wäre mir das lieber. Müsste halt dann noch wissen, welche da sinnvoll wären. Also entweder Starterbakterien oder diese Baktinetten.
Was dann natürlich auch noch gut zu wissen wäre, wie diese zu benutzen wären, in meinem Fall halt. Denn normal soll das ins Filtermaterial gegeben werden, aber da ist halt keins vorhanden.

Ne Besatz und Pflanzenliste inkl. Bilder werd ich mal Wochenende einstellen. Muss aber gleich dazusagen, das Becken ist nicht wirklich "schön", sprich komplett voll(nicht hoch) gewachsen. Also ein "Layout ist absolut nicht erkennbar. Da müssten wohl mal einige Pflanzarten ausgemustert werden, bzw. sehr reduziert.
Besatz ist wie bei nem Gesellschaftsbecken, alter Restbesatz(Einzeltiere), Kakadus, Skalare, Neons, keine Garnelen mehr. Amanos trau ich auch nicht recht, wegen den Barschen.
Stimmt aber schon, wie ich noch gut Garnelen hatte, waren Grünalgen nicht wirklich sichtbar.
Und wegen der Fütterung, es wird einmal tgl. gefüttert, manchmal auch den einen oder anderen Tag nicht, da recht hoher Besatz(besonders bzgl. Scapes und ihren moderaten Besatzes)ist, denk ich die Fütterung ist nicht wirklich zuviel.

Co2 ist immer im mittelgrünem bis hellgrünen Bereich, je nachdem ob Wasserwechsel war. Noch dazu läuft das Co2 24 Std.(kann das ein Grund für die Instabilität sein???)
Testflüssigkeit von Dennerle, wird alle 4-6 Wochen gewechselt.

FE zuviel?!- Naja das wird Ansichtssache sein. Nik meint ja wöchentliche Dosierung nach Hersteller (ca. 10ml auf 100l) stellt kein Problem dar, viele andere geben ja fast gar keinen Volldünger zu. Manche düngen nur FE-Mangan und sind begeistert, da ist wohl eher die These es läge an den Spurenelementen.

Ich selbst kann nur sagen, dass ich öfters den Eindruck habe ich dünge zu wenig, also jedenfalls nach manchen Pflanzen. Meine Ludwigia Rubin z. B. wird nur richtig rot, wenn ich richtig ordentlich Volldünger gebe. Gebe ich Normaldosis/7 ist sie recht blass.

Persönlich kann ich noch dazu sagen, dass ich bisher nie wirklich an den Pinselalgen sah, ob ich mehr oder weniger Volldünger zugebe. Momentan habe ich z. B. keinen wirklichen Zuwachs an Pinseln. Es gab aber auch schon Zeiten, als ich sehr sehr wenig Volldünger dosierte und auf einmal vermehrt Pinsel auftraten.

Für mich sind diese Düngestrategien auf jeden Fall bisher nie wirklich aufgegangen. Ich gehe wirklich von einer reinen "Instabiliät des Beckens" aus. Denn grundsätzlich gehe ich schon immer von den vorgeschlagenen Werten von Mikros und Makros aus, dennoch lief es mal besser, mal schlechter, aber nie langfristig "stabil". Konnte nie wirklich Düngedosierungsvorschläge reproduzierbar auf mein Becken umsetzen.

Habe ich es mal wirklich mit Dünger übertrieben, liefs net schlecht. War ich empfohlenen Bereiche liefs mal schlechter, mal besser. War ich drunter, liefs mal besser, mal schlechter. Und alles auch in umgekehrter Reihenfolge. Alles in allem nicht reproduzierbar.

lg Sebastian
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Sebastian,


kunzi":177gyupf schrieb:
Ist das normal für Kompostierung und so gedacht?
kann man so sagen, denn Kompostierung ist grundsätzlich der Prozess der Mineralisierung organischer Verbindungen.
Das ist Primärzweck, dann geht es darum die ganze Geschichte möglichst rund aufzustellen wobei das genau zum nebulösen Problem wird. Düngung, Licht, Filterung, das ganze Setup ist recht gut überschaubar, die Komponente Destruenten, d.h. die Mineralisierer und darauf aufbauenden Mikrolebewesen sind das ursächliche Problem. Wenn man das sieht, muss man sich nicht mehr mit dem "richtigen" Setup selbst zerfleischen, denn über das lässt sich nichts erzwingen. Deshalb fasel ich nur von einer Begünstigung der allgemeinen Bedingungen - und das ist ausreichend bekannt.

Diese Lösung soll also Mikroorganismen vermehren, bzw. erzeugen, verstehe ich das so richtig?
Das ist ein umfangreicherer Startercocktail an verschiedenen Bakterien, die grundsätzlich erst einmal nicht schädlich sind und je nach Bedingungen sich mehr oder weniger entwickeln können und Einfluss auf die vorhandene Mikroflora haben. Es ist eine Konkurrenzsituation und es wird in einer ungewissen Weise zu einer Verdrängung kommen. Das ist das was man erwarten kann und muss sich das Resultat dann eben ansehen.

Wegen meines Teichleins, eines Fadenalgenproblems, habe ich mit verschiedenen Mittel herum gespielt - eben auch EM-Gewässer. In dem hat es eindeutige Wirkung auf eine bessere Mineralisation der zu hoch anfallenden, einfallenden organischen (Blatt-)Massen. Das Zeugs gehört schon zu meinem "Teichbesteck". Es verhindert sehr gut faulende Prozesse.
Auf Fadenalgen hatte es keine sonderliche direkte Wirkung - wobei ich denen über eine massive Stickstoffdüngungung mittels Urea recht gut bei gekommen bin, aber das Problem ist noch nicht in Gänze gelöst.

Selbstverständlich habe ich das auch zum Sehen in ein Aquarium gegeben. Das lief aber schon gut, so dass ich keine Änderung erwartete. Das war dann auch so

EM Gewässer, ich meine speziell dieses Produkt, unterscheidet sich von anderen EM Produkten nur durch die fehlende Melasse, die als Bakteriennahrung dient und im Wasser explosive Vermehrung zur Folge hätte. Das Keramikgedöns erspare ich mir solange ich nicht weiß was das ist und wie es wirkt/wirken soll.

Da mich das verwirrt, was ist mit Bakterienstarter von Söll, bzw. Baktinetten von Söll?
Die zielen vor allem auf zu gewährleistende Nitrifikation zur Vermeidung von Nitrit ab. Das ist zu kurz gesprungen.

Scheinbar ist momentan bei mir eine "schlechte"Aufstellung von Mikroorganismen, deswegen diese Instabilität.
Ich könnte Ja schreiben, sauber betrachtet ist das bei dir auf seine Weise in seiner Zusammensetzung mehr oder weniger stabil und die Folgeerscheinungen unerwünscht. Das gilt es eben "umzustimmen".

Muss wirklich zugeben EM Gewässer sind nix für mich!
... Hab da einfach zu wenig Input, um ein gutes Gefühl dabei zu haben.
Der User Xantaros hat mal seine EM Gewässer Kur hier beschrieben

Es gibt den ähnlichen Brotrunk, der als Nährungsergänzung dient. Das EM-Gewässer ist deutlich konzentrierter. Beim Brottrunk konnte ich keine Wirkung erkennen.

Sofern solche Söll-Produkte ne Alternative sein sollten, wäre mir das lieber. Müsste halt dann noch wissen, welche da sinnvoll wären. Also entweder Starterbakterien oder diese Baktinetten.
Starterbakterien sind keine Alternative, du hast kein Problem mit der Nitrifikation. Das ist nur ein sehr kleiner Ausschnitt bakterieller Tätigkeit, in der Wirkung ist der gesamte Rest viel wichtiger. Bei sehr vielen Bakterienprodukten ist nicht bekannt was drin ist, >vielleicht< wirkt es. Für EM gibt es eine Auflistung der Bakterienstämme. Es ist eine relativ umfangreiche Zusammensetzung.

Was dann natürlich auch noch gut zu wissen wäre, wie diese zu benutzen wären, in meinem Fall halt. Denn normal soll das ins Filtermaterial gegeben werden, aber da ist halt keins vorhanden.
Spielt doch keine Rolle. Einfach ins Wasser geben. Ich habe 10ml auf 100l für einen bestimmten Zeitraum in Erinnerung. Das Zeug hat nur eine begrenzte Haltbarkeit und ich habe die Flasche schon weggeworfen.

Stimmt aber schon, wie ich noch gut Garnelen hatte, waren Grünalgen nicht wirklich sichtbar.
Und wegen der Fütterung, es wird einmal tgl. gefüttert, manchmal auch den einen oder anderen Tag nicht, da recht hoher Besatz(besonders bzgl. Scapes und ihren moderaten Besatzes)ist, denk ich die Fütterung ist nicht wirklich zuviel.
Futter ist nicht das Problem. Garnelen ist auch nur Frickeln am Symptom, kann man machen damit es schöner aussieht, ursächlich wirkt es eher sehr wenig. Unsere Jüngere hat ja das 60x35x35, das ist ohne Garnelen tadellos. Die gehen bei ihr nicht, sie erinnern sie zu sehr an Spinnen.

Co2 ist immer im mittelgrünem bis hellgrünen Bereich, je nachdem ob Wasserwechsel war. Noch dazu läuft das Co2 24 Std.(kann das ein Grund für die Instabilität sein???)
Testflüssigkeit von Dennerle, wird alle 4-6 Wochen gewechselt.

FE zuviel?!- Naja das wird Ansichtssache sein. Nik meint ja wöchentliche Dosierung nach Hersteller (ca. 10ml auf 100l) stellt kein Problem dar, viele andere geben ja fast gar keinen Volldünger zu. Manche düngen nur FE-Mangan und sind begeistert, da ist wohl eher die These es läge an den Spurenelementen.
Alles das gleiche, nicht ursächlich! So klatscht man Probleme zu, ob die sich so beseitigen lassen, habe ich große Zweifel!
Ich mache es gegenteilig, Garnelen nie wegen der Algen, CO2 nie über 20mg/l aber Spurenelemente, Volldünger lieber reichlich. Die guten Becken kommen aber nicht davon, sondern weil ich zuallererst auf die Entwicklung der Mikroflora, des Biofilms schaue. Das ist das entscheidende, ansonsten versuche ich das nur in der schon oft beschriebenen Weise zu begünstigen. Das sind keine Dogmen.

Noch mal eine allgemeine Betrachtung. Wenn man nun so ein Setup sieht, das Schwächen in Pflanzen, Algen, bakteriellen Erscheinungen, etc. aufweist, dann ist es nicht das Scheitern des Konzepts sondern vor allem die über das übersichtliche Konzept erreichte Transparenz des Problems. Ich finde das schon eine Menge. Gerne wüsste ich auch, wie sich Becken sicher aufsetzen, umstimmen ließen, für mich bekomme ich das ja in einer sehr hohen Quote hin, aber mind. mal hat es so schon eine überschaubare Basis über die sich bei solchen Becken auch Erfahrungen sammeln lassen. Es gilt ja übrigens für alle Becken, ich halte viel Filterung, aktive/grobe Bodengründe, teils minimierte, teils maximierte Düngung der Übersichtlichkeit einfach nur für abträglich. Wer ein gering gefiltertes Sandbecken kann, erreicht ein allgemein hohes Verständnis für die Aquaristik. Das hilft immer. Und jenseits der Mikroflora, des Biofilms ist es übersichtlich, davor muss niemand erschrecken! Immer wieder bemerke ich Zweifel am Setup, es ist ganz entscheidend, dass man sich auf dieses verlassen kann und sich deswegen keinen Kopf zu machen braucht. Es geht ohne Zweifel auch anders, aber so bin ich mit dem Setup einfach nur grundsicher. Auch wenn es solche Probleme zeigt!

Man solle nicht annehmen ich wäre unflexibel, das arbeitet ständig in mir weiter. Perspektivisch hat das weiterhin mich faszinierendes Potenzial. Dazu hätte ich beinahe was geschrieben, das ist nicht sinnvoll.

Gruß, Nik
 
Hallo zusammen,

ich hab auch so einen "Problem-Sandpott" stehen (140 Liter, Starklicht, Poolfiltersand 0,3-0,6 mm), der, vor gut vier Monaten frisch eingerichtet, einfach nicht laufen wollte. Nach grünen Pelzalgen kamen die Rotalgen, dann Blaualgen, dann wieder Anflüge der Grünalgen, auch Pinselalgen, wieder Blaualgen usw. Es war echt zum kot.en. Wenn ich die Zeit gefunden hätte, dann wäre der Pott platt gemacht worden und mit Akadama als Bodengrund neu aufgesetzt. Wachstum der Pflanzen war zwar vorhanden, aber eher zurückhaltend. Filterung von Anfang an mit kleiner Schaumstoffpatrone am 400er Powerhead + 1600er Koralia. Die Wasserbewegung ist also durchaus gut. Auf Impfen mit Mulm aus stabil laufenden Becken habe ich absichtlich verzichtet, da mir die Clado-Plage noch im Nacken sitzt.

Insbesondere die Blaualgen gaben mir sehr zu denken. Ich deute die für mich als ein Zeichen, dass die Mikrobiologie nicht richtig zusammengesetzt ist/war. Ausgehend von diversen "Tuningversuchen" an meinem Meerwasserpott, hab ich dann vor gut sechs Wochen folgendes begonnen: täglich abends einen Schuss Wodka (ca. 1,5 ml auf 140 L; der billigste "Schädelspalter" ist gut genug dafür) ins Becken + ca. 1ml JBL-Denitrol (Bakterienstarter). Vor etwa zwei Wochen dann hatte ich abends etwa eine Stunde nach dem Zugeben eine leicht milchige Trübung. Seitdem gebe ich weniger Wodka zu, so etwa 0,5 ml auf 140 L täglich, und kein Denitrol mehr. So werde ich das erstmal beibehalten und weiter beobachten. Zusätzlich habe ich den CO2-Gehalt etwas erhöht (Dauertest 30mg/l => hellgrün mit Gelbstich) und die Liberty-Mollies etwas mehr gefüttert. Ergebnis bis jetzt: das Becken ist nahezu algenfrei und das Pflanzenwachstum etwa so, wie ich es möchte. Vor allem die eklig müffelnden Blaualgen sind endlich weg. Interessanterweise hatte ich auch vor Wochen noch eine relativ starke Mulmbildung in diesem Becken, die jetzt deutlich sichtbar abgenommen hat. Man beachte: das hat sechs Wochen gedauert. Über Nacht geht sowas nicht.

Zur Erklärung: der Alkohol wird von vielen Bakterien verstoffwechselt und fördert damit auch deren Vermehrung. In der Meerwasserscene ist das nix neues => Stichwort Wodka-Methode. Im Süßwasser funzt das natürlich ebenso. Wichtig ist dabei, mit kleinen Mengen anzufangen und dann, wenn gewünscht, langsam zu steigern. Überdosierungen führen zu milchigen Trübungen, die nach Absetzen der Zugaben schnell verschwinden. Ein guter, unbedenklicher Richtwert ist 1 ml auf 100 L täglich. Das schadet weder Garnelen / Schnecken / Fischen noch Pflanzen.

Dieses EM Gewässer kannte ich (leider) bis dato nicht. Hört sich aber gut an und ist auf jeden Fall einen Versuch wert.

Viele Grüße und Prösterchen, :prost:
Werner
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Werner,

erst mal Danke für deine Schilderung der "Interpretation der Wodkamethode". :D Für die Denitrifikationsfilter ist die Zugabe von Wodka oder Paraffinen zur Versorgung der fakultativ anaeroben Denitrifikanten mit organischen Kohlenstoffverbindungen bekannt. Ich wäre allerdings nicht auf die Idee gekommen Alkohol zum Boosten der Mikroflora im Becken zu verwenden. Ich hatte da mal was gemacht, das war aber zuviel und habe dann zu früh einen Haken dran gemacht, denn es geht offensichtlich. Danke für deinen Bericht und die Dosierungsempfehlung. Tust du mir und der Gemeinde einen Gefallen und schreibst oder verlinkst das im Thread "Pflege der Mikroflora oder ..." - oder sprich mir, wenn du nichts dagegen hast, dann verlinke ich es.

Das werde ich nächstes Jahr eben in Verbindung mit EM Gewässer am Teich anwenden. Am Aquarium habe ich nichts zu tun.

Wo hast du denn den (sehr interessanten) Poolfiltersand 0,3-0,6mm her?

Gruß, Nik
 
Hallo Nik,

du darfst die Verlinkung natürlich gerne für mich vornehmen. :wink:

Mein Sand stammt aus der Bucht. Hab gerade nochmal nachgesehen, aber der Verkäufer bietet zur Zeit keine Artikel mehr an. Körnung soll 0,3 - 0,6 mm sein, Farbe natur / ocker, angeblich zig mal gesiebt / gewaschen / feuergetrocknet blabla. Allerdings musste ich doch nachwaschen, da dieser Sand deutlich trübte. Dafür sieht er aber recht gut aus. Diesen schneeweissen Quarzsand mag ich nicht.

Die Förderung der anaeroben Denitrifikanten durch den im Alkohol gebundenen Kohlenstoff ist ja nichts neues und wird seit den 80er Jahren in der Meerwasseraquaristik praktiziert (in der kommunalen Klärtechnik schon länger). Mitunter werden noch spezielle, anaerobe Filterbehälter eingesetzt, meist verlagert man den Ort des Geschehens jedoch ins Becken selbst bzw. in das Innere des Lebendgesteines. Also Dosierung direkt ins Beckenvolumen.

Eine "jüngere" Theorie zielt nicht nur generell auf die Denitrifikation, sondern auch auf die allgemeine Förderung bzw. Vermehrung des überall im Becken aufsitzenden Biofilmes und der Freiwasserbakkies durch den Alk. In der Folge wird dann ständig der, nennen wir ihn mal "Überschuss", durch den Abschäumer entfernt. Dadurch kann parallel der NO3- und PO4-Gehalt des Wassers deutlich gesenkt werden. Allerdings sind die erforderlichen Dosierungen für den schnellen, effektiven Abbau sehr viel höher.

Das funzt natürlich auch im Süßwasser. Allerdings soll in unserem speziellen Fall ja hauptsächlich die Populationsdichte im Biofilm "leicht" gesteigert werden; eine spürbare Zehrung bei den Pflanzennährstoffen oder gar echte Denitrifikation (!) z.B. im Bodengrund wollen und brauchen wir nicht. Daher auch meine Überlegung bezüglich der niedrigeren, dafür aber dauerhaft konstanten Dosierung vom Wodka. Da wird natürlich auch jedes Becken seine individuelle Grenze haben, die aber bezüglich der Zugabemenge nach oben hin durch beginnende Trübung markiert wird. Dann muss die Zugabe halt verkleinert oder vorübergehend ausgesetzt werden. Wenn man es mit dem Wodka nicht übertreibt, dann kann eigentlich nichts passieren (schöner Spruch... :D ).

Eines hatte ich noch vergessen zu erwähnen. Ich habe in der ersten Woche meiner Alk-Kur noch täglich Protogen-Granulat von der Fa. Hobby zugegeben, und zwar einen dieser kleinen Streifen aus der Dose. Danach war die Dose leer. Das Protogen-Granulat besteht aus aktivierbaren Infusorien => Fressfeinde der Bakterien! Ob das einen Beitrag zur Stabilisierung geleistet hat, kann ich nicht wirklich einschätzen.

Wie ich schon schrieb, behalte ich die reduzierte Wodka-Dosierung an diesem Becken erstmal bei. Schon allein aus dem Grund, die blaue Pest nicht wieder aufkommen zu lassen. Insgesamt scheint es aber zu funktionieren und ich werde die Entwicklung weiter beobachten.

Viele Grüße,
Werner
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Werner,

an meinem Teichlein läuft ja erfolgreich eine Süßwasserabschäumung, der bietet sich immer mehr an.

Das schärfste ist, ich überlege schon länger in die Richtung was eben auf dem Biofilm aufsetzt/von ihm lebt.

Da finden sich dann autotrophe und heterotrophe Ein- und Mehrzeller, wie z.B. Amöben, Zooflagellaten, kleine Räder- und Wimpertiere, größere Räder-/Wimpertiere, Bauchhärlinge, Süßwasserpolypen, kleine Krebschen, Schnecken, ...

Eines hatte ich noch vergessen zu erwähnen. Ich habe in der ersten Woche meiner Alk-Kur noch täglich Protogen-Granulat von der Fa. Hobby zugegeben, und zwar einen dieser kleinen Streifen aus der Dose. Danach war die Dose leer. Das Protogen-Granulat besteht aus aktivierbaren Infusorien => Fressfeinde der Bakterien! Ob das einen Beitrag zur Stabilisierung geleistet hat, kann ich nicht wirklich einschätzen.
Das Zeugs könnte soweit einen Beitrag geleistet haben, dass ich das, wenn ich denn Gelegenheit habe, das alleine versuchte. ;)

Gruß, Nik
 

kunzi

Member
Hallo zusammen,

das Becken läuft weiterhin.

Pinselalgen sind nicht mehr geworden.
Allerdings sind an vielen Pflanzenblättern kurze Fusselalgen.

Grundsätzlich sehe ich auch sehr viel Mulm an den Pflanzen, sprich das Becken wirkt unsauber. Mulm am Bodengrund ist wenn dann nur an dichten Pflanzenbüschen zu finden.

Aber den Mulm an den Pflanzen habe ich erst kurze Zeit nachdem ich die letzte Filtermatte aus dem Filter genommen habe, und noch ne 2. Strömungspumpe installiert habe. Weiß nicht wie ich über dieses Mulmauftreten denken soll, auf jeden Fall sollte das nicht normal sein.

Was auch noch sehr auffällig ist, mein Javafarn Windelov wird immer Schwärzer und hat sich schon zu 70% aufgelöst, trotz vollständiger Düngung und direkte Strömung(normal heißt es ja Farne mögen Kalium und Strömung, beides wird ja regelmäßig gegeben, also Kalium übern Volldünger und bei der KNO3 Stoßdüngung).
Auch dass finde ich recht seltsam, denn eigentlich sind Javafarne ja recht einfach zu halten, früher sind meine quasi explodiert, nur bei diesem Becken machen sie die Krätsche. Oder ist es halt doch zuwenig Kalium, wenn das so sein sollte, würde ich halt bei der tgl. Düngung halb Kno3 halb urea machen.

lg Sebastian
 

Haeck

Member
Hallo Sebastian

kunzi":sl8021c1 schrieb:
Was auch noch sehr auffällig ist, mein Javafarn Windelov wird immer Schwärzer und hat sich schon zu 70% aufgelöst, trotz vollständiger Düngung und direkte Strömung(normal heißt es ja Farne mögen Kalium und Strömung, beides wird ja regelmäßig gegeben, also Kalium übern Volldünger und bei der KNO3 Stoßdüngung).
Auch dass finde ich recht seltsam, denn eigentlich sind Javafarne ja recht einfach zu halten, früher sind meine quasi explodiert, nur bei diesem Becken machen sie die Krätsche. Oder ist es halt doch zuwenig Kalium, wenn das so sein sollte, würde ich halt bei der tgl. Düngung halb Kno3 halb urea machen.

viewtopic.php?t=6452 ;0)
Wie hoch ist denn die Kaliumkonzentration vor dem WW und wie oft wechselst Du das Wasser ?
 

kunzi

Member
Hallo André,

also ich kann kein Kalium messen, vllt ist es wirklich einfach zu wenig.

Außerdem war die Farn nur mit Bleibändern beschwert und am Boden. Ich hab ihn gestern mal geteilt und auf ner wurzel gebunden, da war schon alles recht matschig, mal sehen. Glaube dass dieser Standort vllt auch ne Rolle spielt.

lg Sebastian
 

Haeck

Member
kunzi":3hz2ycvm schrieb:
...also ich kann kein Kalium messen, vllt ist es wirklich einfach zu wenig.

Die Symptome sprechen für sich. Die Kaliumkonzentration entscheidet jedoch nicht allein über den Erfolg. Von grösserer Bedeutung ist, meiner Erfahrung nach, der mehrfach wöchentlich durchgeführte Wasserwechsel. Das, in Kombination mit einer ausreichenden Kaliumdüngung brachte bei mir den entscheidenden Erfolg.

kunzi":3hz2ycvm schrieb:
...Außerdem war die Farn nur mit Bleibändern beschwert und am Boden. Ich hab ihn gestern mal geteilt und auf ner wurzel gebunden, da war schon alles recht matschig...

Damit erübrigt sich eigentlich jede weitere Fragestellung hinsichtlich des Themas.
 

kunzi

Member
Hi André,

;)OK, dann werd ich es mal so versuchen, hab wohl schon beim Grundsatz, wie man einen Farn anbringt entscheidende Fehler gemacht.

lg Sebastian
 

kunzi

Member
Hallo zusammen,

Becken wie gewohnt in gleichem Zustand, wobei ich denke das die Pinselalgen weniger werden. Also die Steine wurden von mir rausgenommen, aber an den Langsamwachsern wurden es definitiv weniger.

Das Becken wird die nächste Zeit umgebaut, sprich es kommen einige neue Steine(Basalt, Schiefer, sind in jedem Fall schwarz, verwittert und härten nach Essigprobe nicht auf; es wird aber noch ein Kh-Test mit Osmosewasser gemacht).
Dazu noch wenige Wurzeln für die Farne.

Es soll so arrangiert werden dass die vorderen 2/3 des Beckens nur noch mit Vordergrund und Mittelteilpflanzen bepflanzt wird. Nur noch im hinteren Teil kommen hochwachsende Pflanzen.
Grund dafür ist, dass mir der "Dschungel" nicht mehr gefällt und mir es zu aufwendig ist, 1-2mal die Woche kürzen/neu stecken zu müssen, dass es halbwegs nach was aussieht.

Vorne werden großteils nur noch Stauros oder dergleichen gesteckt. Mittelteil und Hintergrund ergibt sich beim Umbau. Wahrscheinlich werden auch Arten ausgemustert, es ist mir momentan einfach zuviel Wirrwarr im Becken, da muss mehr Struktur.

Mir ist natürlich klar, dass das Becken nicht stabil ist, aber dennoch möchte ich ja auch die typische Beckenbesitzerfreude aufrecht erhalten, so dass das Becken auch im allgemeinen gefällt. Stabil darf es natürlich immer noch werden, vllt hab ich ja den Dussel und es kommt dann schneller als gedacht. Das wäre ja was!!!

Wenn das Becken dann umgebaut wurde, werde ich vllt mal im Bakterienbereich rumprobieren.

Was ich noch gerne von euch wissen möchte, sollte ich den Sand mal grob durchwaschen? Kann man ja beim Wasserwechseln, wenn alles raus ist integrieren. Weil wie ihr wisst, hat der Sand ja wohl eingeschlossenen Mulm, das recht unschön aussieht.

Außerdem bin ich am überlegen, ob ich bei der Ansaugseite des Filters nen Schwamm drüber mach, so wie es normal auch Nik als Garnelenschutz praktiziert. Habe zwar keine Garnelen mehr, aber vllt hat es ja doch nen positiven Effekt.

lg Sebastian
 

kunzi

Member
Hallo zusammen,

also die nächste Zeit war dann doch schon heute:

Das Becken wurde geleert, sprich alle Pflanzen raus, nach Arten sortiert und nach Vitalität sortiert. N paar Arten wurden sofort ausgemustert, ein paar Arten sind noch in der engeren Wahl und ein paar kommen ganz sicher. Ich schätze mind. 1/3 aller Arten müssen gehen.

Die Steine wurden von mir heute schon geschruppt und mal ein Trockenlayout konstruiert so ähnlich wie es werden soll. Sofern es mir auch im Becken so gefallen sollte, wird es stark an ein Iwagumi erinnern, natürlich ist es keins und soll auch keins werden. Jedoch gefallen mir die Steinanordnungen solcher Layouts recht gut, und deswegen ist es auch daran angelehnt. Die dennoch recht zahlreiche Artenvielfalt an Pflanzen und einfach deswegen da "nur" Sand im Becken ist und kein Soil, wird es trotzdem nur leicht daran erinnern. Dass das ganze recht "hübsch" werden kann, bin ich mir aber sicher. Es muss halt dann auch alles gut wachsen und stabil werden, dann wird das schon.

Heute kam erstmal alles raus und ich hab versucht den Mulm so gut zu entfernen wie es nur geht. Aber ich kann sagen, solche Mengen an Mulm hatte ich vorher nicht mal in Kiesbecken. Wie das sein kann ist mir immer noch sehr unklar. Wie ist das eigentlich mit dem Mulm, sind dafür Bakterien und Kleinstlebewesen da, die den dann auch noch abbauen? Oder ist das schon absolutes "Endprodukt"?
Ob jetzt das eine oder das andere, auf jeden Fall muss das geändert werden.
Also entweder versuchen mehr Bakterien entstehen zu lassen(wie das auch immer am besten funktioniert?!), bzw. das Becken sauberer halten, sprich öfters mal Mulm absaugen.

Das Becken ist momentan immer noch sehr sehr trübe, man kann vorne nur das erste Drittel einigermaßen sehen. Was ist das? Immer noch Dreck und Schwebeteile, oder ist das ne Bakterienblüte?
Bin gespannt wie es morgen aussehen wird, zur Not wird nochmals das Wasser gewechselt.
Danach werden die Steine arrangiert und die Pflanzen endgültig ausgewählt und gesteckt. Bin mir aber sicher, dass dann innerhalb des nächsten Jahres noch ein paar Wurzeln hinzukommen. Das Becken soll insgesamt weniger Arbeitsaufwändig werden, sprich viel Farn, allgemein den einen oder anderen Langsamwachser und die Stengelpflanzen werden wohl auch nochmals runterreduziert. Ich brauch nicht unbedingt jede Woche die Schere in der Hand, bzw. nicht stundenlang.

Naja mal sehen wie es wird.

Bilder wirds dann auch geben, aber ich denke, dass ich erst in ein paar Tagen welche reinsetze, wenn sich das Becken wieder etwas beruhigt hat.

lg Sebastian
 

mario-b

Member
Hi Sebastian,
als ich mein filterloses Sandbecken mal neu eingerichtet hatte, stieg der Nitritwert ordentlich an.
Hatte für paar Wochen wieder ein Schwamm im Filter und mit Bakterienstartern gearbeitet, so hielt sich das Nitrit in Grenzen.
Hatte auch meine alten Pflanzen genutzt, hat aber anscheind nicht gereicht.
Viel Glück beim 2. Verusch :D :bier:
 

kunzi

Member
Hallo Mario,

das Becken ist inzwischen neu eingerichtet. Hat gut lange gedauert, das Steine stellen und die Pflanzen stecken ging aber noch am schnellsten. Ich muss euch sagen, das ist das erste Becken, dass ich eingerichtet habe und mir mom wirklich nix einfällt, womit ich unzufrieden wäre, wachsen muss es halt.

Das Wasser ist immer noch sehr trübe, trotz gefühlten 20x Wasserwechseln. Nitrit werde ich mal beobachten, wobei ich ganz ehrlich sagen muss, eigentlich hab ich da noch nie draufgemerkt, beim ersten Becken wusst ich da gar nix von, und alle weiteren mussten den Vorbesatz auch gleich immer mitnehmen, da ich eigentlich nie ein 2. Becken hatte. Gut da gabs auch noch volle Filter, aber z. B. beim letzten Umzug war der Filter 1-2 Tage nicht angeschlossen und ich merkte optisch nix vom Nitrit, die Tiere haben sich nix anmerken lassen.
Na, mal sehen. Wird sich zeigen.

Bilder wie gesagt, erst in ein paar Tagen. Das Becken soll sich erst beruhigen und hoffentlich auch klar werden.

lg Sebastian
 
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