DIY LEDleucte, wieviel brauche ich?

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

heißa, hier gehts ja hoch her... Aber der Reihe nach...

@ghostfish
ghostfish":fzsmvucn schrieb:
hat man bei der Effizienz eigentlich Nachteile wenn man mehrere Netzteile verwendet?
Jein mit der Tendenz zum Nein. Warum? ? sei der Wirkungsgrad des Netzteils. Also errechnet sich die Gesamtleistungsaufnahme des Systems LEDs + Netzteil zu Pges=PLED/?. Bei zwei Netzteilen zu Pges=PLED/2/? + PLED/2/?, was aber identisch zur ersten Gleichung ist. Jein deshalb, weil Netzteile höherer Leistung meistens einen etwas höheren Wirkungsgrad besitzen als welche geringerer Leistung.

@el_jefe
el_jefe":fzsmvucn schrieb:
nur als kleine anmerkung, baut jeder von euch widerstände in die 220V stromleitung bevor er eine 7W glühbirne in die fassung dreht welche direkt an den 220 V hängt?
'Tschuldige, aber der Vergleich hinkt so sehr, daß er schon bald einen Rollstuhl braucht. Eine Glühlampe ist ein Verbraucher mit einer abflachenden Widerstandskennlinie, das heißt, der durch die Glühlampe fließende Strom steigt unterproportional mit der anliegenden Spannung. Grund ist der temperaturabhängige Widerstand des Wolfram-Glühdrahts. Bei steigendem Strom wird der Draht heißer, der Widerstand steigt, was der Stromerhöhung entgegenwirkt. Bei einer 40-Watt-Glühlampe sieht das so aus:

Bei einer Spannung von 210 Volt fließt ein Strom von 173.2 mA, bei 247 Volt 174,4 mA. Einer Spannungserhöhung um 18,2 % folgt eine Stromerhöhung von lediglich 0,7 %.

Ganz anders bei LED. Unterhalb derer Knickspannung fließt gar kein Strom. Bei der Knickspannung beginnt die LED zu leiten und der Strom steigt (theoretisch) exponentiell mit der Spannung gemäß der Shockley-Gleichung an. In der Praxis begrenzen Substrat- und Bondingwiderstände den Stromanstieg. Eine reale LED, wie die hier im Thread öfter erwähnte Cree XP-G, besitzt diese Strom-Spannungs-Kennlinie:

Unter 2,5 Volt leitet sie gar nicht. Bei 2,75 Volt fließt ein Strom von 119 mA und bei 3,25 V einer von 1425 mA. Einer Spannungserhöhung von 18,2 % (wie bei der Glühlampe) folgt eine Stromerhöhung von 1100 %. Dummerweise ist dieser Effekt sogar noch selbstverstärkend. Die Knickspannung ist temperaturabhängig und weist einen negativen Temperaturkoeffizienten auf, siehe das oben verklinkte Datenblatt Seite 3. Was heißt das in der Praxis? Bei Erwärmung der LED fällt die Knickspannung mit der Folge, daß der bei konstant gehaltener Spannung fließende Strom steigt. Die LED erwärmt sich in Folge noch mehr, der Strom steigt weiter, die Knickspannung fällt weiter, ein Teufelskreis.

Aus dem kommt man nur raus, wenn man die LED mit konstantem Strom betreibt. Deshalb müssen LEDs zwingend an einer Konstantstromquelle betrieben werden. Richte Deinem Elektriker einen schönen Gruß von mir aus, er hat Mist erzählt.

@ghostfish
ghostfish":fzsmvucn schrieb:
Das weitere Problem ist das der Strom bei Parallelbetrieb nicht gleichmäßig durch alle LEDs fließt, aufgrund der unterschiedlichen Widerstände die die LEDs selbst darstellen.
Die prinzipiellen Probleme beim Parallelschalten von LEDs habe ich in diesem Thread schon mal skizziert. In der Praxis funktioniert der Parallelbetrieb mehrerer in Reihe geschalteter, gleichartiger LEDs dennoch recht gut. Die internen, unvermeidbaren Widerstände der LEDs (Substrat- und Bondingwiderstände), die sich bei Reihenschaltung addieren, wirken wie Ausgleichswiderstände, die die Fertigungsstreuungen bei der Durchlaßspannung und dem Serienwiderstand ausmitteln.

Ich habe vor einer Zeit mal aus meinem Vorrat (24 Stück) an Seoul Z-Power P4 (das sind Cree XR-E Chips, die Seoul mit eigener Leuchtschicht und eigenem Gehäuse versieht) 4 Stück wahllos herausgenommen und nachgemessen. Die Knickspannungen bewegen sich im Bereich 2,82 bis 2,98 Volt und der differentielle Innenwiderstand zwischen 0,61 und 0,74 Ohm. Wenn man jetzt die LEDs so unglücklich sortiert, daß in einem 12er-Strang alle LEDs mit der niedrigsten Knickspannung und dem geringsten Serienwiderstand und im anderen die mit der höchsten Spannung und dem höchsten Widerstand landen (das wäre der Worst-Case), wie hoch wären dann die Strangströme beim parallelen Betrieb an einer 1400-mA-Konstantstromquelle?

Der Zufall wird allerdings ziemlich zuverlässig verhindern, daß es zu diesem Worst-Case kommt.

Übrigens schalten die Hersteller in den Modulen höherer Leistung von sich aus die LEDs parallel. Dieses 30-Watt-Modul besteht aus 5 parallelgeschalteten Strängen à 6 Einzel-LEDs:


Was ist wenn die KSQ nun in Wirklichkeit 1,6A liefert?
Warum sollte sie das? Ich betreibe inzwischen drei Netzteile von Meanwell und der tatsächliche Strom stimmt ziemlich genau mit dem Nennstrom überein.

Viele Grüße
Robert
 

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ghostfish

Member
Martin Krüger":2s3xha6r schrieb:
Da hier noch kein Datenblatt vorliegt und nur die Aussage "LED hat 4V" bewegst Du dich schon auf dünnem Eis.
Eine XP-G R5 hat typ. 3V und max 4V.
Was hier wirklich verbaut wird weiss noch niemand, ausser Du.

Und warum empfiehlst du dann eine KSQ ?
Meinst du nicht das man mit 4V bei 700mA schon gut dabei ist? Diese Angabe stammt übrigens nicht von mir sondern vom TE.

Immer schön bei den Tatsachen bleiben. Ich schrieb von 1400mA KSQ und nicht von 1500 oder 1600.....

Das dürfte in dem Fall wohl fast egal sein ob 1400, 1500 oder 1600 es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit alles zuviel wenn ein Strang ausfällt.

Stell Dir mal vor: Die von dir empfohlene KSQ liefert statt 680mA 714mA.

Immer noch bedeutend weniger als 1400mA oder?

Alles in Allem: Mal wieder nix Neues von Dir.

Immer schön sachlich bleiben. Und bringe erstmal Begründungen bevor du hier andere Leute öffentlich verunglimpfst.
 

el_jefe

Member
hi zusammen

so, ich denke, die 'streithähne' :) haben sich beruhigt.

ich habe nun mal ein paar teile erhalten, damit ich mich daran machen konnte, die LEDs wirklich auszutesten.

die 'ausgangsleds'

240 lm bei 700 mAh und 4V
Farbtemperatur 6500k

das netzteil: Meanwell Netzgerät 700mA (9-48V) IP67

11 LEDs wurden verbaut, auf einer weissen pvc-platte. noch keine linsen oder reflektoren

hier mal das becken meines vaters, welches, aktuell noch in der einlaufphase erst mal mit 2x18W arcadia beleuchtet wurde

kamera: iphone, keine einstellung, beleuchtungszeit 1/8 sekunde

bild mit der standardbeleuchtung



und hier nun mit 11 dieser 'superbrummer', nur im vorderen teil des beckens, in der mitte immer noch die beiden t18




und hier ist nun noch mein edge 2

kamera fuji finepix irgendwas: beleuchtungszeit 1/5 sekunde, weissabgleich manuell

standardbeleuchtung, sehr dunkel



9xpowerled, auch ohne reflektoren oder linsen, etwas gar hell, die originalbeleuchtung kann getrost ausgeschaltet werden...



es geht hier nicht darum, schöne beckenbilder zu schiessen sondern den 'wirkungsgrad' dieser kleinen teile zu zeigen. wenn ich denke, dass ich für eine dieser LEDs 55 US cent bezahlt habe nicht schlecht...
 

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el_jefe

Member
Re: DIY LEDleucte, wieviel brauche ich? erste lumenmessung

so, ich habe mir mal einen luxmeter geholt und gemessen.

derzeit sind an meinem fluval edge 7 meiner 3W 6500 bridgelux verbaut mit einer 700 mAh KSQ. bei 4 V pro led erhalte ich folgendes:

Distanz zum Messgerät: 600mm
Abstrahlwinkel LED: 120°
Gemessene Lux: 2320
Umgerechnet in Lumen: 2625 Lm bei 21W und 28V

umgerechnet mit http://www.leds.de/Lumen-zu-Lux/



ich denke, das ist nicht schlecht. warte jetzt noch sehnsüchtig auf meine 60° Linsen von Wajiun, in der hoffnung noch ein bisschen mehr effizienz herauszuholen.

habe als vergleich noch das dennerle nano 11W gemessen und da komme ich auf knapp 750 Lumen.
 

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Silence

Member
Hi,

die Ausbeute ist nicht schlecht, sogar ausserordentlich gut. Ich habe zwar nicht wirklich viel Ahnung von Elektronik und Lichttechnik, aber wenn deine Messergebnisse und die Umrechnung stimmen, hättest du ja 375lm pro LED anstatt der angegebenen 240. Also eigentlich fragt man sich da schon, ob das stimmen kann, da du mit 7x 3w eigentlich ja nur auf 1680lm kommen dürftest und das auch nur in der Schnittmenge aller 7 LED´s. Wenn ich richtig rechne hast du ja über 56% mehr Lumen, als in den Herstellerangaben, da freu ich mich doch gleich auf meine LED Lieferung.

MfG,

Andre
 

el_jefe

Member
hi

ich habe deinen post gleich mal zum anlass genommen, nochmal nachzumessen. diesmal genau gemessen bei 50cm (mit zollstock) und so komme ich auf 1822 lumen.

knapp 40 lumen pro liter, noch ohne linsen oder ähnliche lichtbündelung mit noch nicht optimaler led kühlung ist nicht schlecht.

ich kam leider noch nicht dazu, nur ein led zu messen, werde dies aber mit bestimmtheit noch nachholen
 

el_jefe

Member
hallo zusammen

meine tests gehen wieder ein wenig weiter. ich habe mir auch 14000k leds bestellt mit 3 W und 450 nm mit 3 W , beide mit 700 mAh, welche als test für meerwasserbecken dienen sollten.

ein alu l-profil, ein wenig kabel , eine ksq mit 700 mAh, 9 leds (6x 14000k, 3x 450nm für den blauanteil) und etwas schrauben und löten. 2 kleinstlüfter aus dem modellbaubereich die noch rumlagen.

diese leuchte liegt nun auf meinem neuen 30er mw-nano-cube.

die tests mit dem luxmeter und der umrechnung ergaben 2200 lumen bei 27W, sollte für 35 liter salzwasser reichen....

bilder. autmatischer modus, kein passender weissabgleich, deshalb etwas arg blau...



hier mit der eingeschalteten beleuchtung. zum glück hat die kamera blende und verschlusszeit automatisch eingestellt. jeder nur halb gesunde mensch schaut weg wenn die dinger leuchten...



und hier noch die verdrahtung



habe nun endlich noch 60° linsen erhalten und werde mir eine etwas anschaulichere leuchte bauen....
 

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