Diskuszucht: Gerade Zeichnung/Längsstreifen

Olli2

Member
Hallo allerseits,

auch wenn meine Frage vielleicht besser in ein reines Diskusforum passen würde, stelle ich sie trotzdem, da es ja doch einige hier mit Zuchterfahrung gibt (Bruno, Holger?).

Ist jemandem bekannt von welchen Wasserwerten bzw. anderen Gegebenheiten eine korrekte Zeichnung/Ausbildung der Längsstreifen abhängig ist?

Mein erster Zuchtversuch hat zwar einerseits sehr schön geformte Tiere ergeben, andererseits haben viele sog. Streifenfehler, deren Auslöser ich gern mal auf den Grund gehen würde. Oder ist das Eurer Erfahrung nach einfach Glückssache?

Grüße
Olli
 

furt

Member
Hallo,
ca 10% ist als normal anzusehen.Ich konnte früher beobachten ,bei schwankenden Wasserwerten in den ersten Tage traten vermehrt Streifenfehler auf,blieb das Wasser stabil gab es wenige.In den ersten Tagen nach dem Freischwimmen nur wenig Wasserwechseln.Den ersten größeren WW machte ich nach ca 2 Wochen,von da an täglich und umfangreich.Damit gab es wenig Streifenfehler.


Sehr wichtig ist auch bei zu weichem Zuchtwasser auf genug Mineralstoffe zu achten,sonst gibt es ebenfalls Probleme.

Bei den vor 20 Jahren gängigen klassischen Farbschlägen (Nachzuchten) machte ich die besten Zuchterfolge um die 200 Mikrosiemens,drunter gab es mehr Probleme.

Allerdings kannst du doch die heutigen Jungfische mit Streifenfehler als Snake Skin bezeichnen :lol:
 

Olli2

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furt":1wp5l2la schrieb:
Allerdings kannst du doch die heutigen Jungfische mit Streifenfehler als Snake Skin bezeichnen :lol:

...der war gut^^.

Danke für Deinen Hinweis, wobei ich mich frage, wie Du während der Artemia-Fütterung auf Wasserwechsel verzichten kannst?
Normalerweise geht das nach 4-5 Tagen los und die Biester verschmutzen das Wasser doch recht stark.

Mein Paar läuft wie ein Uhrwerk: Freitag angesetzt, Samstag Gelege, Dienstag war Schlupf, ab morgen rechne ich mit dem Anschwimmen. Ich habe jetzt einfach mal das Wasser unberührt gelassen und die Eltern extrem wenig gefüttert.
Einen Tag nach Anschwimmen setze ich immer die Artemia an, somit wäre kommenden Montag erster Fütterungstag.
Mal schauen, wie sich die kleinen diesmal entwickeln.

Grüße
Olli
 

dornwels

Member
Servus Olli,

Die Wasserwerte bei den Larven und Jungfischen dürfte für Streifenfehlbildung, wenn überhaupt, nur eine kleine Rolle spielen. Ich hatte meist mehrere Paare zum Ansatz und bei den Jungfischen gabs unterschiedliche Anteile von Streifenfehlbildungen bei gleichen Bedingungen.
Ich vermute stark das die Gene hierfür verantwortlich sind. Ich hab ja über mehrere Generationen gezüchtet, da gabs schon Auffälligkeiten in der 2. Generation wenn die "Grosseltern" nicht perfekt gestreift waren. Mit einer Linie hatte ich bis in die 8.Generation fast gar keine Streifenfehler, beim einkreuzen mit anderen Fischen aber bis zu 30%.
Überrascht war ich als ich am Lago Tefe in einem Netzkäfig, wo gefangene Diskus bis zum Weitertransport gehalten wurden, da waren sicher um die 20% oder mehr nicht sauber gestreift.

lg
fred
 

Atreju

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Morgen !

dornwels":3o67qki0 schrieb:
Servus Olli,

Die Wasserwerte bei den Larven und Jungfischen dürfte für Streifenfehlbildung, wenn überhaupt, nur eine kleine Rolle spielen. Ich hatte meist mehrere Paare zum Ansatz und bei den Jungfischen gabs unterschiedliche Anteile von Streifenfehlbildungen bei gleichen Bedingungen.
Ich vermute stark das die Gene hierfür verantwortlich sind. Ich hab ja über mehrere Generationen gezüchtet, da gabs schon Auffälligkeiten in der 2. Generation wenn die "Grosseltern" nicht perfekt gestreift waren. Mit einer Linie hatte ich bis in die 8.Generation fast gar keine Streifenfehler, beim einkreuzen mit anderen Fischen aber bis zu 30%.
Überrascht war ich als ich am Lago Tefe in einem Netzkäfig, wo gefangene Diskus bis zum Weitertransport gehalten wurden, da waren sicher um die 20% oder mehr nicht sauber gestreift.

lg
fred

Ja, das dachte ich mir schon immer-in der Natur überleben die stärksten, dominanten Tiere, nicht die ohne Streifenfehler :engel:

Beim Züchten habe ich auch eher den Eindruck, dass die Gene dafür verantwortlich sind....

LG

Bruno
 

HolgerB

Active Member
Moin Olli!
Also ich denke auch das schwankende Wasserwerte der Grund dafür sind. Natürlich auch wie Erbfest eine saubere Zeichnung ist.
Mir persönlich macht das nix aus wenn die Tiere Streifen zeigen. Wenn die Tiere ne schöne Körperform haben ist alles OK.
Ich hatte meine damals eher danach ausgesucht das sie möglichst nur am Rand eine Blaufärbung haben sollten.
So wie der Hintere im Bild:

Ist aber leider doch eher flächig geworden.
Gruß Holger
 

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Olli2

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Hi Holger,

dass Deine Tiere Streifen zeigen würde mich auch nicht stören. Die sind ja wie mit dem Lineal gezogen ;P
Mein Favorit ist nach wie vor Dein Avatar. Krasses blau!

Ich denke auch, dass ich das letzte Mal etwas zu hektisch mit den Wasserwechseln war und gehe das dieses mal ruhiger an.
ich werde mal berichten sobald absehbar ist, wie sich die Tiere entwickeln. Da es sich ja um die selben Eltern wie beim letzten Mal handelt, kann man ja direkt vergleichen.

Grüße
Olli
 

jgottwald

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Hallo Holger
ich denke das man bei deinen Tieren einfach vergessen hat, ab und zu etwa "frisches Blut" einzukreuzen, so ist das türkis immer dominanter geworden
mfg
jörg
 

furt

Member
Hi,
wie gesagt bei mir liegt die Diskuszucht schon über 20 Jahre zurück. Allerdings kann ich mich an viele Details sehr gut erinnern.

Ich habe nicht mit vielen Paaren gezogen,so ca mit 8-10 aber mit denen reichlich über Jahre. Die ersten Zuchtversuche bei mir gingen kräftig in die Hose. Ich hatte so ziemlich alles an Deformationen die es gab.Flosseneinschmelzungen ,Kiemendeckelnekrosen,Streifenfehler,Messerrücken u.s.w.Erst nachdem ich einige Punkte beachtete wurde ich mit gesunden großen runden Diskus belohnt.

Die erste Zufütterung mit Artemia erfolgte zwischen dem fünften und sechstenTag ,hier nur frischgeschlüpfte ,in kleinen Portionen etwa drei bis vier Mal täglich gefüttert. Wenn beide Eltern gutes Hautsekret zur Verfügung haben und die Pflege im Wechsel erfolgt langen da wirklich kleine Portionen,die innerhalb weniger Minuten gefressen sind.Futterorgien mit bis zu 10maliger Zufütterung der Jungfische halte ich für Quatsch. Danach fingen dann im Zuchtwürfel 125 L auch die ersten WW an. Das waren anfangs ca. 2Liter :shock: gerade mal den Dreck abgesaugt. Ich glaube mich zu erinnern am Anfang auch gar kein Wasser nachgefüllt zu haben.Voraussetzung ist natürlich optimale Sauerstoffversorgung.

Gezogen habe ich in vollentsalztem Leitungswasser ,aufgehärtet mit Mineralsalz auf ca 200 Mikrosiemens. Die ersten Zuchtversuche fanden bei viel niedrigeren Werten statt, die Folge waren starke Deformationen.

So ca. nach zwei Wochen habe ich dann angefangen die WW langsam auszudehnen und die Fische an härteres Wasser zu gewöhnen.
Das ist mein bescheidendes "Erfolgsrezept"Allerdings waren das einfache Rottürkis -fläschig blau oder braune Nachzuchten.Damals kamen die ersten Pidgeon Blood nach Deutschland aber das ist ein anderes Thema :D
Frage zu diesem Thema 10 Züchter und du bekommst viele verschiedene Antworten.
 

Olli2

Member
Hiho,

noch einmal vielen Dank besonders an Dirk, dessen Erfahrungen ich bei meinem aktuellen Zuchtversuch mit in die Waagschale geworfen habe. Bin beim Anmischen des Zuchtwassers auf 150ms gegangen und erhöhe nunmehr (10 Tage nach dem Anschwimmen) langsam auf 200. Auch habe ich vom Tag des Einsetzens der Eltern bis zum Anschwimmen nicht einen ml Wasser gewechselt (entsprechend zurückhaltend war ich bei der Fütterung der Eltern).

Der Wurf ist diesmal recht gross, schätze um die 200 Tiere. Keinerlei Laichverpilzung! Bislang keinerlei Ausfälle!
Morgen werde ich die Eltern trennen, da die Lütten gut fressen und ich aufgrund der Größe des Schwarms die Eltern schonen möchte. Besonders interessant: Ich habe den Eltern heute mal das Aufzuchtfutter von SV2000 gegeben. Es war gut zu beobachten, dass die kleinen sich über den austretenden Staub hergemacht haben. Nicht schlecht für den 10.Tag. Wenn alles gut läuft, kann ich vielleicht schon in der nächsten Woche die Nauplien absetzen.

LG
Olli
 

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Christian

Member
Hi,

das Foto ist echt super! Ist bestimmt interessant zu beobachten, wie die Eltern sich kümmern.

Ich habe mit Fischzucht keinerlei Erfahrung, aber warum willst du alle trennen? Wäre es nicht sinnvoll, den großen Wurf künstlich auf ein gesundes Maß zu reduzieren (also Teiltrennung) und die Eltern dann ihren Job machen zu lassen? Mich würde dann sehr interessieren ob und wie die sich unterschiedlich entwickeln.

Wie verkraften es die Elterntiere eigentlich, wenn man denen auf einmal die ganze Brut wegnimmt?

Weils gerade passt: diskus-f117/brutpflege-t15913.html
(Artikel in der FAZ zur Brutpflege von Diskus)


Gruß,
Christian
 

Olli2

Member
Hi Holger, hi Christian,

vielen Dank, aber das ist das schöne an diesem Forum:
Hier sehen nicht nur die Becken schöner aus als woanders sondern auch die Fotos! ;P

Trennen heisst die Eltern von den Kleinen zu trennen.
Normalerweise kann man die Eltern bis zu 6 Wochen bei den Kleinen lassen. Da aber das Hausekret der Eltern nach ca. 1 Woche nicht mehr so gehaltvoll ist und die Größe dieses Schwarms ganz schön nervig für die Eltern ist, trenne ich nun bereits am 11. Tag nach dem Anschwimmen. Das schont die Eltern, darüber hinaus ist es leichter das Becken sauber zu halten, da die Eltern ja nun als Futterempfänger wegfallen.

Ist nicht schlimm für den Nachwuchs. Parafrei-Züchter trennen auch immer so schnell wie möglich, da damit die Chance größer ist die Kleinen mit Hilfe von Medikamenten (z.B. Metrodinazol) zumindest flagellatenfrei zu bekommen.

Der Artikel ist sehr interessant, da es u.U. darauf hinausläuft das Zuchtwasser hinsichtlich seines Leitwertes an die "Speicherfähigkeiten" der Eltern anzupassen. Ist natürlich unmöglich, da nicht messbar. Aber interessant auf jeden Fall und führt nach Beurteilung der Eltern und einiger Würfe sicher zu einer besseren Einschätzung zur Einstellung des Zuchtwassers.

LG
Olli
 

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