Bartalgen Anfangsstadium

bub

Member
Hallo liebe Forengemeinde,

nachdem ich es mit Hilfe des Forums geschafft habe einen ordentlichen Pflanzenwuchs hinzubekommen, habe ich nun Probleme mit Bartalgen im Anfangsstadium.

Ich bin der Meinung, dass ich beim düngen irgend etwas falsch mache, denn das Problem spiegelt sich plötzlich in allen Becken wieder. Ansonsten habe ich keine anderen Algen.

Trinkwasser:

GH: 4,5
KH: 3
Ph: 8

No3: 5
Po4: 2
K: 1
Mg: 3
Ca: 26
Fe:0,02

Mein Wechselwasser, jede Woche 50% bringe ich auf folgende Werte:

No3: 5
K: 5
Mg: 7
Ca: 26
Fe: 0,1
Po4: 2 Kann ich nicht ändern

Dann dünge ich die Woche über täglich Mikro Basic die emfohlene Menge (10ml auf 100Liter, 1/7 dosis tägl.)
Zusätzlich füge ich täglich NO3+Kalium in der Dosis zu, dass das Aquarienwasser um 1mg/l erhöht wird.

Co2 wird ebenfalls zugeführt. (KH3 Test hellgrün-gelb)

Vorm wöchentlichen Wasserwechsel messe ich dann mittels Sera tropfen Test:
PH: ca: 6.5
No3. ca. 5
Po4: ca. 1
Fe. 0,1

Somit denke ich, wird mein Dünger auch verbraucht.

Irgendwas stimmt aber trotzdem nicht, denn meine Hygrophila Arten zeigen etwas rot-lila Verfärbung und Staurogyne und Brasilianischer Wassernabel ist etwas gelblich zwischen den Blattadern.
Dazu kommen eben jetzt noch die ersten Anfänge von Bartalgen.

Gefiltert wird in allen Becken über 2 Lagen Filtervlies und am Ansaugrohr Schaumstoffpatrone wegen der Garnelen.
Bodengrund ist Sand 0,5-0,9mm ohne Nährboden.
Licht 0,3 bzw. 0,5 Watt/Liter T5 Reflektor 965.

Könnte es sein, dass mir der hohe Phosphatgehalt irgend ein Nährstoff blockiert?

Was könnte ich hier noch optimieren?
 

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Roger

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Hallo Steffen,

denn meine Hygrophila Arten zeigen etwas rot-lila Verfärbung
ich denke das kommt von dem knapp gehaltenen Nitratspiegel. Kein Grund zur Sorge, aber nicht noch weiter abfallen lassen! Soweit ich es auf dem Bild erkennen kann, sehen die Pflanzen doch sehr gut aus.

Staurogyne und Brasilianischer Wassernabel ist etwas gelblich zwischen den Blattadern.
Ich würde die Dosierung des Mikro-Basic etwas erhöhen. Das Eisen im MB ist so gut chelatiert, das manchmal eine höhere Konzentration erforderlich ist, damit für die Pflanzen genug Eisen zur Verfügung steht. :wink:

Dazu kommen eben jetzt noch die ersten Anfänge von Bartalgen.
Du hast schon relativ viel Licht und deshalb auch einen erhöhten Bedarf an CO2. Davon scheint nicht genug vorhanden zu sein, was man aus dem entstehen der Bartalgen folgern kann.
Mit einer leichten Erhöhung des CO2 Gehaltes sollten die Bartalgen schnell wieder verschwinden. In Zukunft würde die KH4 Lösung im Dauertest bestimmt besser passen. :wink:
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Steffen,

die KH3 Lösung halte ich schon für die bessere Lösung, denn bei einer KH von 3 im Becken muss man auch den pH-Wert in vernünftigen Bereichen halten und da würde ich in deinem Fall auch mal bei einem hellgrünen/gelben KH3-Indikator den pH im Becken messen. Der sollte sich zwischen 6,3 und 7 bewegen.
Man sollte bei Bartalgen auch nicht zu sehr auf's CO2 schielen. Ich hatte früher auch ein massives Bartalgenproblem und an der (geregelten) CO2-Zufuhr lag es definitiv nicht!

In deinem Fall würde ich auch weniger Wasser wechseln! Probiere es mal mit 25%/Woche, so kriegst du den PO4 Wert runter.
Ansonsten böte sich eine weitere Mg-Anhebung mittels Bittersalz oder Preis Mineralsalz an. Mg ist wichtig für die Chlorophyllbildung. Allgemein sehe ich schon zu, die Nährstoffe in halbwegs vernünftige Verhältnisse zueinander zu bringen. Da du viel PO4 im Leitungswasser hast macht es Sinn PO4 über geringeren Wasserwechsel zu reduzieren und die anderen Nährstoffen ein wenig zu erhöhen. Nitrat und Kalium würde ich schon auf 10mg/l erhöhen. Ein am PO4-Verbrauch orientierter Wasserwechsel und eine Kaliumnitratdüngung sollte für deine Makrodüngung recht gut passen.

Die Mikrodüngung würde ich, wie von Roger schon ausgeführt, auch erhöhen.

Gruß, Nik
 

bub

Member
Hallo Roger, Hallo Nik,

vielen Dank für eure Antworten.

Ich habe mich entschieden folgendes als erstes zu tun: (man soll ja nicht an so vielen Sachen gleichzeitig spielen)

anheben No3 und Kalium auf 10mg/l mittels KNO3 und Kaliumsulfat (Beobachten ob Gelbfärbungen an der Staurogyne verschwinden.) Gehe ich recht in der Annahme, dass Kalium und Nitrat in etwa zu gleichen Teilen verbraucht werden?


Co2 sollte eigentlich passen, da PH gemessen mit Sera Tropfentest ca.6,5 und KH3 Dauertest gelbgrün, abends grün.

Ca/Mg Verhältnis habe ich 26/7, entspricht knapp 4:1. Traue mich aber jetzt nicht das Mg nochmehr anzuheben wegen der Garnelen. Die Option der Mg Anhebung auf 3:1 behalte ich mir mal noch vor.

Mikrobasic dosiere ich erstmal weiter nach Vorschrift, denn eine Mehrdosierung löst bei mir sofort eine Kahmhaut aus.

Wie gesagt sind es nur einzelne Bartalgen im Ansatz, andere Algen sind nicht vorhanden, Pflanzen wachsen befriedigend.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Steffen,

ist doch ein schöner Name, aber wenn du darauf bestehst, heiße ich dich auch Bub. :D

Mit KNO3 sollte die Kalimversorgung in Ordnung gehen, im Volldünger hat es auch noch etwas K. Grundsätzlich ist der Verbrauch von K und NO3 etwa gleich. Praktisch ist der vom NO3 mehr oder weniger höher, aber mit den üblichen Wasserwechseln ist das vernachlässigbar.

Das Ca/Mg Verhältnis stelle ich per Standard auf 2:1 bis 3:1 ein. Absolut mag es immer genug Mg haben, aber K, Ca und Mg behindern sich gegenseitig in der Aufnahme, sodass darausin Verbindung mit den üblichen Mg-armen Leitungswässern wohl häufiger als angenommen vor allem ein Problem mit der Mg-Aufnahme entsteht.

Was das bisschen Mg mit den Garnelen zu tun haben soll, weiß ich nicht - meine schweigen sich dazu jedenfalls aus. ;)

Gruß, Nik
 

bub

Member
Hallo Nik,

vielen Dank für deine Ausführungen. Jetzt habe ich das mit den Nährstoffen verstanden. Also werde ich dann den Mg Gehalt erhöhen auf Ca/Mg 26/9, das wäre dann ca. 3:1.

Hmm....mit den Garnelen hatte ich bloss bisschen Angst, weil ich in der früheren Vergangenheit mal dem Wasser Spurenelemente in Form von Sera Mineralsalz zugesetzt habe und mir damals eine Ladung Garnelen weggestorben war.
Allerdings habe ich damals das Wasser nicht gemessen und es könnte sein, dass es bisschen viel und ruckartig war.


EDIT


Ich habe gerade mal den Calcium-Magnesiumrechner bedient. Da komme ich ja gerade mal auf GH 6, wenn ich bei Ca 26 den Mg Wert auf 10 erhöhe!?
Ist das jetzt richtig so? Dann wäre ja ein Ca/Mg Verhältnis von 2,5:1 kein Problem für die Red Bee Garnelen!
 

DrZoidberg

Active Member
Hallo Bub,
ich dünge auch ca. 10mg/l Mg zu. Dabei erhöht sich meine GH von etwa 8 auf 10. Meine Red Bees stört das überhautp nicht. Die vermehren sich wie die Kanickel!

Allerdings dünge ich das Wechselwasser vor, (bei 10l kein Problem) sodass die GH für die Bienen konstant bleibt. Bei meinem 200l Becken kann ich natürlich nicht 100l vorher anmischen, da gebe ich das Bittersalz beim Einlassen des Wassers trocken ins Becken. Den dort lebenden Amanos hat es bisher aber auch nicht geschadet.
 

bub

Member
Hallo,

vielen Dank nochmal an alle die mit Tips geholfen haben.

Die Bartalgen sind weg und auch die Verfärbungen an den Pflanzen sind verschwunden. Wachstum ist gut.

Ich habe die Düngung auf folgende Werte erhöht und gehalten:

NO3 10 (Düngung mittels KNO3)

Mikrodünger erhöht (1,5 fache empfohlene Dosis) Fe dauerhaft 0,1


So wie es aussieht hat ein Mangel an Spurenelementen vorgelegen. Erst die Erhöhung des MikroBasic brachte den gewünschten Erfolg.


Jetzt habe ich dafür ersatzweise "Staubalgen" (laut Algenratgeber denke ich) gezüchtet. Wäre ja zu schön gewesen keine Problemchen mehr zu haben.
Jedenfalls ist es ein gleichmässig grüner Belag nur an den Scheiben, wenn ich ihn abwische ist er nach 3-4 Stunden wieder da.
Das geht nun schon 4 Wochen.

Auf welchen Mangel deutet das hin?

Vielleicht kann jemand so nett sein und mir nochmal mit nem Tip auf die Sprünge helfen......
 

Beetroot

Active Member
Hallo Steffen,

Grüne Staubalge: Auf welchen Mangel deutet das hin?

verfahre doch mal wie im Algenratgeber beschrieben mal so 10-12 Tage wachsen lassen, abfallen lassen, absaugen. Ansonsten vielleicht ein netten Schwarm von den putzigen Ottos. Ich hätte jetzt noch gedacht man erhöht den PO4 Wert was bei manchen Grünalgen auch gut kommt, aber dein Wechselwasser hat 2mg/l Kommt das laut Tröpfchentest oder Analyse des Wasserversorgers aus dem Hahn? Habt ihr eine Enthärtungsanlage die den Po4 Wert so erhöht?

Gruß
Torsten
 

bub

Member
Hallo Torsten,

vielen Dank für deine Antwort,

das PO4 kommt so aus dem Wasserhahn, Wasserwerkdaten und Tröpfchentest stimmen überein.

Ja, den Algenratgeber hatt ich schon gelesen bezüglich des abwartens bis der Lebenszyklus der Alge beendet ist. Aber das geht nun schon 4 Wochen mit den Belägen.

Weil die so "schön" sind, habe ich die Algen natürlich wieder mal in allen Becken gezüchtet, wäre ja sonst langweilig.
 

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