Wer kennt diese, möglicherweise parasitische Pflanze?

ebinatic

New Member
Hallo Pflanzenexperten,

seit geraumer Zeit versuche ich diese (siehe Bilder) sehr hartnäckige ungebetene Pflanze los zu werden.

Sie hatte zunächst meinen sehr üppigen Bestand von verschiedenen Lilaeopsis Arten befallen, indem sie mit den,
auf den Bildern zu erkennenden fädigen Organen an den Blättern haftete und diese scheinbar (?) angezapfte.

Da die Pflanze braun ist gehe ich davon aus, dass sie sich zumindest teilweise parasitisch ernährt.
Teilweise deshalb, weil sie auch auf dem Savannenholz zu finden ist, was darauf hindeuten könnte,
dass sie auch abgestorbenes Material "anfressen" kann oder eben doch irgendwie Photosynthese betreibt
und Ihr Chlorophyll nur gut zu verbergen weiß. :?

Erst waren nur die Lilaeopsis Arten befallen, daher dachte ich sie sei auf diese als "Wirt" beschränkt.
Schweren Herzens habe ich dann also den gesamten Lilaeopsis Rasen entfernt und durch Helanthium bolivianum (ehemals Echinodorus quadricostatus) ersetzt.

Leider musste ich nun feststellen, dass die gezeigte Pflanze scheinbar doch nicht wirtgebunden ist,
sondern nun auch an H. bolivianum und Pogostemon erectus haftet - furchtbar!
Die Lilaeopsis spec. scheinen nur besonders stark befallen zu werden, da sie ihre Blätter sehr lange behalten.

Es sind reichlich Amanogarnelen (ca. 25) und auch eine große Gruppe von Otothyropsis piribebuy (früher KBO oder LG2) (ca. 30) im Becken (200 l), diese scheinen die Pflanze aber nicht zu fressen. Alle anderen Algen vertilgen sie ohne Probleme.

So langsam geht mir dieses Gewächs gehörig auf die Nerven, da ich nun bereits zum zweiten mal das ganze Becken auseinander nehmen muss um die, optisch nicht besonders reizvollen, braunen Anhaftungen zu entfernen.
Das ganze Prozedere mit der Aussicht darauf, dass in ein paar Monaten wieder alles voll davon ist. :nosmile:

Kennt Jemand diese Pflanze (wenn es überhaupt eine ist - aber was soll es sonst sein?) und kann mir einen Rat geben, wie man sie wieder los wird?
Vielen Dank schon mal!

Verzweifelte Grüße
 

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ebinatic

New Member
Hallo,

vielen Dank für die Turboantwort!!
Sieht meinem Exemplar sehr ähnlich - ist wohl eine Caloglossa Art. :nosmile:
Leider hört sich das, was es zu Caloglossa sp. zu lesen gibt ja nicht so gut an.
Keiner scheint zu wissen wie man die wieder los wird. Das entspricht auch meinen Erfahrungen.

Hoffentlich meldet sich noch Jemand mit einer patenten Lösung :? .

Soweit ich gelesen habe, sind bisher die einzigen Erfolge mit Easy Carbo erzielt worden.
Das werde ich dann mal ausprobieren.

Vielen Dank nochmal Moni Dein Hinweis hat mir schon sehr geholfen :tnx:
 

Heiko Muth (Sumpfheini)

Aquasabi Mitarbeiter
Teammitglied
Hi zusammen,

vor ein paar Jahren hatte ich auf aquaristikimdetail.de über die vorläufige Bestimmung als Caloglossa cf. beccarii geschrieben. Die sieht unterm Mikroskop toll aus, aber das ist sicher kein Trost :roll: :smile:
Bei mir war sie wieder aufgetaucht, ist noch in einem völlig zugewucherten Becken. Soviel ich weiß, gibt es keine parasitischen Rotalgen, aber die Caloglossa heftet sich mit Rhizoiden überall, auch an Pflanzen an und scheint mit sehr wenig Licht auszukommen. Habe noch nicht versucht, die mit Easy Carbo zu bekämpfen.

Gruß
Heiko
 

ebinatic

New Member
Herzlichen Dank auch Dir Heiko,

ich will mich auch nicht festlegen, was die parasitischen Eigenschaften betrifft.
Das war eher so eine Vermutung, da die Alge bei mir Pflanzen als Substrat präferiert.
Dann diese Fäden, mit denen sich die Pflanze fest haftet.
Und nicht zuletzt befällt sie bei mir das Moos nicht - dieses hat ja wenn dann nur sehr primitive Leitgefäße
was mich darauf brachte, dass die Alge evtl. dort nirgendwo andocken kann um Assimilate abzusaugen.
Dazu kommt, dass sie braun ist. Mir sind an Land einige braune, parasitische Pflanzen bekannt,
daher der - zugegebnermaßen recht weit hergeholte - Schluss.

Natürlich fiel mir bei weiterem Nachdenken auch auf, dass es weitere nicht grüne Algen gibt,
die trotzdem Chlorophyll enthalten :roll:

Derzeit beobachte ich in einem Glas, wie sich die Alge bei Zugabe von EC verhält.
Bisher zeigt sie allerdings noch keine Reaktion.

Über weitere Erfahrungsberichte zu dem Gewächs würde ich mich sehr freuen.


Grüße

Matthias
 
Hi,

also die Becken die auf den Links zu sehen sind, schauen echt super aus.
Also mal ein ganz doofer Vorschlag, wenn du sie nicht los wirst, dann versuche sie doch auch auf Hölzern zu kultivieren, evtl.
lohnt es sich ja :lol: .

Gruß
 

Heiko Muth (Sumpfheini)

Aquasabi Mitarbeiter
Teammitglied
Hi Olaf-Peter,
ich frage mich auch, ob sich verschieden gefärbte rumtreiben. Vielleicht spielen unterschiedliche Bedingungen eine Rolle, bei mir war sie aber immer braun. Man müsste mal braune u. rote zusammenschmeißen und unter gleichen Bedingungen wachsen lassen.
In dem Bestimmungsbuch, das ich verwendet hatte, wird Caloglossa beccarii als purpurfarben und mit welligem Thallus-Rand beschrieben. Von den übrigen Merkmalen her passte aber die Beschreibung von C. beccarii am besten zu meiner fürchterlichen Aquarien-Rotalge.

KillerKilli":3a8mzdyz schrieb:
also die Becken die auf den Links zu sehen sind, schauen echt super aus.
Also mal ein ganz doofer Vorschlag, wenn du sie nicht los wirst, dann versuche sie doch auch auf Hölzern zu kultivieren, evtl.
lohnt es sich ja :lol: . Gruß
Würde so sicherlich bestens wuchern, nur müsste man dann wohl auf andere Pflanzen verzichten...

Gruß
Heiko
 

Heiko Muth (Sumpfheini)

Aquasabi Mitarbeiter
Teammitglied
p.s.
Nun ja, nach den Fotos auf der .pl-Seite zu urteilen scheint der Beckenbesitzer es hinzukriegen, dass das Zeug nur auf den Wurzeln wächst. Aber ich frage mich, ob er nicht dauernd damit zu tun hat, die Caloglossa an anderen Stellen rauszuprökeln, wo sie nicht wachsen soll :?

Gruß
Heiko
 

flashmaster

Member
Hy Heiko

Sumpfheini":37dya85w schrieb:
....Aber ich frage mich, ob er nicht dauernd damit zu tun hat, die Caloglossa an anderen Stellen rauszuprökeln, wo sie nicht wachsen soll :?

Gruß
Heiko

naja alos auch nicht anders als wenn man Stringy oder ähnliche Moose im Becken hat :D :lol:

ich hatte dieses Gewächs auch schon mal in meinem 160er , bei mir hat absammeln gelangt um sie zu verbannen
hab sie mit der Pinzette gelöst und gleichzeitig mit dem Aquastaubsauger die Teile abgesaugt
 

ebinatic

New Member
Halli hallo,

@Kurt:
diesen Beitrag habe ich auch bereits gelesen, ich werde beim nächsten großen Algenzupfeinsatz mal eine Probe für Bernd zusammenzupfen. Evtl gelingt es ihm ja eine Methode zu finden, dieses Gewächs - falls unerwünscht - los zu werden.

Ich hatte ja erwähnt, dass ich einen Versuch mit Easy Carbo starten werde. Dieser läuft nun seit einer Woche und ich muss leider sagen, dass sich die Pflanze außerordentlich unbeeindruckt zeigt.
Ich habe ein kleines Knäul in ein Glas gegeben und gebe nun regelmäßig geringe Mengen EC dazu. Einmal habe ich bereits etwas Wasser gewechselt, damit die EC-Konzentration nicht auf, im Aquarium später nicht mehr realisierbare Werte ansteigt.

@Bryan:
ich sammele bereits seit längerer Zeit, leider schaffen es immer wieder kleine Fetzen meinen Bemühungen zu entgehen und einen neuen Bestand zu etablieren. Ist ein 200l Becken und es gibt einfach zu viele Plätzchen zum Verstecken. Aber ich bleibe dran, was bleibt mir auch anderes über :nasty:


Viele Grüße

Matthias
 

Heiko Muth (Sumpfheini)

Aquasabi Mitarbeiter
Teammitglied
Hallo Matthias,
ebinatic":pi4kms6x schrieb:
Das Wort find ich gut :D Na ja, die Tätigkeit dagegen nicht so erquickend...

Hab doch noch mal wg. parasitisch usw. nachgeschaut - also man sollte wohl nie "gibt's nicht" sagen, eher "kenne ich nicht"...
Hier steht tatsächlich was von parasitischen Rotalgen, die an anderen Algen parasitieren sollen: http://lifeofplant.blogspot.de/2011/01/red-algae.html Ich habe mir aber nicht die Mühe gemacht, nach Quellen zu suchen, und um welche Arten es sich handelt.
Ob Caloglossa - wenigstens zusätzlich - sich heterotroph ernähren kann, also mit ihren Rhizoiden organische Stoffe aufnehmen kann, kann ich nicht beurteilen, man müsste mal 'nen Algenexperten fragen. Hat wohl auch noch niemand untersucht.

Die nicht-grüne Färbung der Caloglossa hat offenbar gerade was damit zu tun, dass sie mit Schwachlicht so gut klar kommt. Die Rotalgen haben mit den Phycobilinen ganz ähnliche akzessorische Pigmente (zusätzl. Pigmente außer Chlorophyll) wie Cyanos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Phycobiline

Gruß
Heiko
 

kiko

Active Member
Hallo Heiko
Aber ich frage mich, ob er nicht dauernd damit zu tun hat, die Caloglossa an anderen Stellen rauszuprökeln, wo sie nicht wachsen soll
Ja das wäre denkbar, man muß aber auch sagen das dies ebenso auf viele "Aquarienpflanzen" zutrifft. Hab am WE eins meiner Nanos mal wieder zu 70% räumen müssen wg. der Utricularia graminifolia, die immer wieder aus meinem Hydropiper Teppich rauswuchs, was sich nur durch rauszupfen alleine nicht abstellen ließ.
 

Heiko Muth (Sumpfheini)

Aquasabi Mitarbeiter
Teammitglied
Hi Olaf-Peter,
dann spielt die Caloglossa wohl in 'ner ähnlichen Kategorie wie Utricularia gibba... vielleicht noch schlimmer, weil sie wahrscheinlich aus jedem haftengebliebenen Rhizoidenstück und sonstigen Schnipseln wieder austreiben kann.

Gruß
Heiko
 

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