UV Strahlung in Aquarien LED's

tobischo08

Member
Hallo LED Spezies,
Ich hab mich vor ein paar Tagen mit Bekannten unterhalten, die bei einem LED Leuchten hersteller arbeiten.
Ich hatte sie angesprochen ob sie sich nicht vorstellen könnten auch mal Lampen fürs Aquarium zu bauen.
Darauf sagten sie mir das das nicht so einfach sei da LED fürs Aquarium einen UV Anteil im Licht benötigen.
Da ich davon nicht viel Ahnung habe war mir das neu :?
Ist das richtig,ist ein UV Anteil wichtig?
Und wenn ja wie viel?

Mfg.
Tobias
 

Wuestenrose

Well-Known Member
'N Abend...

Bei Landpflanzen bewirkt UV-Strahlung die Bildung von UV-Schutzpigmenten und eine Stärkung der Widerstandskraft gegen Schadinsekten.

Beides ist für die Pflanzen in unseren Aquarien ohne Relevanz, zudem dringt UV-Strahlung nicht tief ins Wasser ein. Wer erzählt so einen Quatsch?

Grüße
Robert
 

strauch

Active Member
Hallo Tobias,

Also bevor ich das Pauschal abverurteile, würde ich erstmal nachfragen was die genau meinen. UV Strahlung fängt offiziell laut Wikipedia erst bei 380nm und kleiner an.
Normalweiße LEDs sind normalerweise LEDs mit ca. 450nm die mit Leuchtmittel überzogen sind. Deshalb haben die LEDs meist einen großen Berg bei ca. 450nm darunter ist dann nicht viel. Danach kommt dann ein Cyanloch und dann kommt je nach verwendetem Leuchtmittel mehr oder weniger grün, gelb und rotes Licht.

Vielleicht meinen deine Bekannte mit UV, das violette Licht unterhalb des blauen Lichtes welches die LED ausstrahlt. Da würde ich noch mal nachfragen, welchen Wellenlängebereich die meinen. Das wird oft gerne als UV Licht bezeichnet.

Richtiges UV Licht würde ich auch eher Anzweifeln, durch eine Glasabdeckung würde es z.B. auch ausgefiltert und für den draufschauenden Menschen ist es auch nur bedingt gesund. (Ist z.B. ein großes Problem in der Druckbranche mit optisch aufgehellten Papieren)

Ob violettes Licht im Bereich von 420nm etwas bringt, möchte ich in Zukunft mal testen. Ich kann es dir nicht sagen ob das was bringt. Bei den Chiligrowern wird es nicht eingesetzt. Viele Meerwasserlampen haben aber z.B. LEDs mit 400, 420 und 475nm um den blauen Bereich einer weißen LED zu erweitern.

Vielleicht gibt es ja hier weitre Erfahrung damit.

Grüße

strauch
 

Biotoecus

Active Member
Moin,

tobischo08":gv2fqsdn schrieb:
Hallo
Darauf sagten sie mir das das nicht so einfach sei da LED fürs Aquarium einen UV Anteil im Licht benötigen.

Mfg.
Tobias

Ich kenne es nur so das Dennerle sogar extra UV-Schutzfolien auf Leuchtstoffröhren klebt.
Warum sollten dann ausgerechnet LEDs einen UV Anteil mitbringen müssen?
Ich halte beides für Unsinn!

Beste Grüße
Martin
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Mahlzeit...

strauch":2lv4lbom schrieb:
Ob violettes Licht im Bereich von 420nm etwas bringt, möchte ich in Zukunft mal testen.
Vielleicht solltest Du Dir vorher eine einfache Frage (nein, eigentlich zwei voneinander abhängige) stellen: Besitzt die Pflanze Pigmentsysteme, deren Wirkmaximum bei 420 nm liegt und wenn ja, was bewirken diese?

Grüße
Robert
PS. Normales Floatglas ist bis weit in den UV-A-Bereich hinein für UV-Strahlung durchlässig.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi,

Für Pflanzen ist es uninteressant. Ein kompletteres Spektrum im blauen Bereich erhöht die Qualität für den Betrachter. Und wenn es um UV geht, dann doch um den nahen UV-A-Bereich. Fische können den wahrnehmen.

Ist übrigens abhängig von der Augenlinse. Bei der Operation zum grauen Star wird die trübe Linse gegen eine künstliche ausgetauscht. Anfangs gab es auch UV-durchlässigere Linsen und jene mit solchen konnten es dann sehen.

Gruß, Nik
 

strauch

Active Member
Wuestenrose":2hcxkq8e schrieb:
Mahlzeit...
stellen: Besitzt die Pflanze Pigmentsysteme, deren Wirkmaximum bei 420 nm liegt und wenn ja, was bewirken diese?

Nicht die Frage ist das Problem sondern die Antwort ;-). Chlorophyll a hat bei 430nm ein Wirkmaximum. Welche Pflanzen nun Chlorophyll a hat. Nicht leicht herauszufinden.
http://www.hereinspaziert.de/Vallisneria.htm

Ansonsten kann man ja viel theoretisieren, ich wills mal selber testen.
 

moskal

Well-Known Member
Hallo,

kurzes halbofftopic:

Und wenn es um UV geht, dann doch um den nahen UV-A-Bereich. Fische können den wahrnehmen.
und noch ein zitat zum Thema Flösselaale von mir selbst:
Sie lieben Sonne, also sollte das Aquarium nicht nur mit LED oder Röhren beleuchtet sein, minnimum HQi, vergleichbares oder am besten Sonne. Sonnenlicht das Schräg ins Wasser strahlt ist ,wenn die Tiere alt genug sind, auch der Paarungsauslöser. Unter HQi legen sie sich gerne auf Schwimmblätter an die Wasseroberfläche zum sonnen. Das machen sie bei Röhre oder LED nie.

und es gibt noch ein paar Fische die bei Sonnenlicht richtig Farbe auflegen und zur Fortpflanzung schreiten. Ich vermute, daß eben der nahe UV-A bereich dafür verantwortlich ist. LEDs mit ich sag mal 420-350nm gibt es ja, allerdings sind die mir bekannten eher für technische Anwendungen wie UV-härten gedacht und wohl viel zu stark. Gibt es welche, die dazu geeignet sind ein paar Stunden am Tag ein wenig UV-A mitzugeben?


Gruß, helmut
 

Biotoecus

Active Member
moskal":11taonlq schrieb:
Hallo,

kurzes halbofftopic:

und es gibt noch ein paar Fische die bei Sonnenlicht richtig Farbe auflegen und zur Fortpflanzung schreiten.

Gruß, helmut

Ja, das stimmt. Meine Paracyprychromis nigripinnis "Blue Neon", die Inpaichthys kerri, die Trichogaster leeri, die Sewellia lineolata und die Xiphophorus helleri "Rio jalapa" sehen bei schräg einfallendem Sonnenlicht durch die Fenster mit Wärmeschutz- und Lärmschutzverglasung immer extrem gut aus.
Das schafft keine Vollspektrumröhre oder HQI.
Und sie vermehren sich auch alle sehr gut.

Beste Grüße
Martin
 

strauch

Active Member
Hallo Helmut,

gibt es durchaus: https://avonec.de/index.php/home/avonec-shop/high-power-mit-kuehlplatine/370nm-380nm-uv-a-schwarzlicht-detail oder https://www.led-tech.de/de/High-Power-LEDs-Seoul/SSC-VIOSYS/SSC-VIOSYS-UV-CUN66A1B-auf-Star-Platine--LT-2575_121_240.html

Eine HQI Lampe hat z.B. auch ordentlich UV Strahlung:
http://www.osram.at/media/resource/lightboxlarge1/384070/hci_942_ndl.jpg

und nicht so ein blaupeak wie eine LED
http://www.mouser.de/images/microsites/PhilipsLumileds_LUXEON_H_chart40.jpg

Der LED fehlt es vorallem im Cyanbereich, das dürfte sich auch immer stark auf das leuchten der Fische "niederschlagen". Ein roter Neon z.B. dürfte davon profitieren wenn ich mit 480-490nm und 660nm das Spektrum erweitere. Eine LED mit einem CRI Wert von über 90 geht z.B. deutlich weiter Richtung tiefrot, als eine LED mit CRI80. Letztere hat ihr maximum eher bei 610-620nm bei CRI von über 90, eher bei 650nm. Und auch im Cyanbereich hat eine LED mit hohem CRI Wert ein Huckel. Davon dürfte aber vorallem der Mensch profitieren. Daran ist ja auch der Wert Lumen und CRI ausgerichtet.

Aber bis mein Aquarium steht und ich das alles praktisch testen kann, dauert es noch einbisschen.

Grüße

strauch
 

moskal

Well-Known Member
Hallo Martin,

ich habe mir schon überlegt ob da auch Infarot mit im Spiel sein könnte.
Spannend ist auch, daß Micropoecilia unter Sonnenlichteinfluß bei weitem nicht so empfindlich sind.

Gruß, helmut
 

moskal

Well-Known Member
Hallo Strauch,

genau diese LEDs sind vermutlich überdimensioniert und eher für technische Anwendungen.

Bei der Farbigkeit der Fische geht es nicht um eine bessere Farbwiedergabe per Leuchte sondern sie legen Balzfärbung auf, d.h. sie sind selbst anders gefärbt, zum teil sogar mit anderen Mustern wie in Normaltracht und manche besonders leuchtende Schuppen wirken wie angeschwollen. Das Verhalten ändert sich auch, wie gesagt , Balz.

HQI ist schon mal ein Schritt in die Richtung aber wie Martin geschrieben hat, mit Sonnenlicht kommt es nicht mit. Aber immerhin, meine Flösselaale sonnen sich dadrunter. Den wirklichen Kick gibt aber Sonne.

Gruß, helmut
 

strauch

Active Member
moskal":7h0ij4rw schrieb:
genau diese LEDs sind vermutlich überdimensioniert und eher für technische Anwendungen.

Hallo Helmut,

Aber du kannst sie einfach dimmen. Ich teste gerade mit solchen LEDs das Spektrum weißer LEDs zu kompletieren und habe diese an einem RGB Controller und als KSQ verwende ich ein meanwell LDD700. Das klappt gut. Klar viel Leistung brauche ich nicht. Während ich ca. 40Watt mit weißen LEDs habe. Läuft eine solche LED mit 50%. Wenn ich mehere nehme für eine bessere Verteilung, dann muss ich die entsprechend weiter runterdimmen. Das klappt in der konstellation ungefähr in 1% Schritten auch wenn ich am Controller von 0-255 einstellen kann.

Und ist Licht nicht immer eine technische Anwendung ;-).

Und klar besser als die Sonne geht nicht, da hat sich alles daran angepasst.

Grüße

strauch

@Martin: UV Grentzwerte heißt ja nicht kein UV, oder worauf willst du hinaus?
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Servus...

strauch":3f0p6tki schrieb:
Chlorophyll a hat bei 430nm ein Wirkmaximum.
Falsch. Chlorophyll a hat bei 430 nm ein Absorptionsmaximum, kein Wirkmaximum.

Da die Pflanze aber nicht nur mit Chlorophyll a Photosynthese betreibt, ist das ziemlich uninteressant. Die Photosynthese besitzt zwar bei etwa 440 nm ein relatives Maximum, das Wirkmaximum liegt aber bei etwa 670 nm.

Kenne ich, diese Seite. Ist meine eigene.

Ansonsten kann man ja viel theoretisieren, ich wills mal selber testen.
Das ist eine Erdbeerpflanze,

die unter ausschließlich diesem Licht

vom Samen bis zu der gezeigten Größe herangewachsen ist - das grüne neben der Pflanze ist eine 2-l-Gießkanne. Von daher theoretisiere ich nicht, sondern ich weiß, daß Pflanzen eine extra Bestrahlung mit 420 nm nicht benötigen. Und ja, Erdbeeren unter Kunstlicht sind schon ne Hausnummer. Kannst es ja mal selbst probieren.

Grüße
Robert
 

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