Three Roots and a Half

bocap

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Hallo Nik,
Hallo Aram

nik":3md5o4wv schrieb:
Da Ton ein schwacher Kationentauscher ist, betrifft das alle Kationen des Düngers, nicht nur Fe, K, NH4.

Wenn du also düngst, machst du das sowohl hinsichtlich Pflanzen als auch dem Ton basierenden Soil. Der Beladungszustand des Soils ist Abbild deiner Düngung, entsprechend ist auch die Pufferwirkung.
Bei deiner Düngung also schwach. Das macht mit Soil herzlich wenig Sinn!
Dass das Soil die Kationen bei den Spurenelementen bindet, macht auch das Erscheinen der Rotalgen für mich erklärlich.

1) Was soll ich mit dem Eisen machen?
Keine Ahnung. Problem ist, der Ton bindet nur einen Teil des Düngers, vor allem Kationen. Eine Düngung bewirkt bei einem nicht gesättigten Ton im Wasser einen Mangel an Kationen und gleichzeitig einen relativen Überschuss an Anionen. Ich denke, das Problem mit den Bartalgen hängt nicht am Fe sondern den unrunden SE.

Nochmal, ich behaupte weiterhin, Rotalgen haben ihre Ursache tendenziell in starker Filterleistung und in einem (partiellen) SE-Mangel.
Okay, verstehe ich soweit. Bei den Tests auf Oliver Knotts Seite ist ja nur die Rede davon, dass das Soil vor allem Calcium (Kation) sowie Phosphat (Anion) bindet, dafür Ammonium (Kantion), Kalium (Kation) und ein wenig Magnesium (Kation) abgibt. Das macht die Sache mit den SE nicht einfacher. :-/
Somit bekommen auch die propagandierten, anfänglichen häufigen WW irgendwie Sinn. Es geht darum das Soil zu sättigen und ein Gleichgewicht zwischen Bodengrund und Wassersäule zu erreichen, oder sehe ich das falsch?

Eigentlich wollte ich ja versuchen das Soil auch anfangs ohnen WW zu betreiben. Allerdings muss ich langsam einsehen, dass das wohl nicht optimal ist. Was haltet ihr also davon, wenn ich nun erst mal alle 3-4 Tage ca. 30% Wasser wechsele. Dazu würde ich 15 Liter dest. Wasser mit Duradrakon auf KH6 aufhärten und zusätzlich noch mit Urea und Volldünger anreichern. Phosphat lasse ich weg, da ich denke, dass die 0,1 mg/l über die Tagesdüngung dicke ausreichen.

nik":3md5o4wv schrieb:
2) Die Rotala indica einfach abschneiden oder neu setzen?
Bei deiner Düngung kannst du Soil fast wie ungedüngten Sand betrachten. Vorteil eines Nährstoff beladenen Soils bei abgeschnittenen Stängeln ist die Versorgung über die Wurzeln, das kann bei dir nur eingeschränkt funktionieren. Musst du probieren.
Bezüglich Wurzelwachstum sehe ich da zu meinem Sandbecken schon einen Unterschied. Grade das HCC bildet deutlich mehr Wurzeln aus wie das im Sand der Fall war. Ich werde die Stengel glaube ich einfach mal runterschneiden und sehen was passiert. Da rund um die R. indica ja auch noch Eleocharis sp. mini wächst würde ich mir beim rausziehen der R. indica wahrscheinlich auch gleich büschelweise die Eleocharis mit rausholen und das fänd ich doof. :smile:

nik":3md5o4wv schrieb:
3) EC Kur noch wie lange?
Solche undurchsichtige Geschichten verführen zum Rumschustern am Symptom. So lange du willst. ;)
Arami Gurami":3md5o4wv schrieb:
wenn die Bartalgen schon weiß/rosa geworden sind, kannst Du die Kur schon beenden. Den Rest übernehmen die Garnelen :keule: .
Okay, dann kommt jetzt nur noch EC auf die noch nicht weiß/rosa Stellen. Denke, dass die Sache dann in maximal einer Woche durch sein sollte.

nik":3md5o4wv schrieb:
4) Meint Ihr dem Becken würde ein kleiner Schwarm aus 10 oder 20 Boraras brigittae gut stehen? :glaskugel: Ich kenne sie nicht, trotz meiner Neigung zu Nanofischchen würde ich mir die nicht ins Becken setzen.
Ich hielte ein paar Weichwasser Blauaugen, z.B. Pseudomugil gertrudae für geeigneter.
Würdest du Sie dir nur aus reiner Geschmackssache nicht ins Becken setzten, oder hat das einen triftigen Grund? Mir gefallen die Boraras rein optisch deutlich besser als die Pseudomugli.

Gruß
Sascha
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Sascha,
bocap":2xr7qv3z schrieb:
Würdest du Sie dir nur aus reiner Geschmackssache nicht ins Becken setzten, oder hat das einen triftigen Grund? Mir gefallen die Boraras rein optisch deutlich besser als die Pseudomugli.
Pseudo"Mogli" heißen die. :D Vor kurzem habe ich noch Pseudo"Mogul" gelesen. :lol: Pseudo"Muggel" wäre auch noch eine schöne Variante. :winke2: Ich weiß, bei dir war es ein :"": Tippdehler.

In deinem abwechslungsreichen Layout gehen die Boraras optisch unter, die Pseudomugil sind schon aufgrund ihres Verhaltens optisch präsenter. Zum tatsächlichen Schwarmverhalten der Boraras müssen sich andere äußern.

Gruß, Nik
 

bocap

Active Member
Hi Nik,

nik":3m1es0rw schrieb:
Pseudo"Mogli" heißen die. :D Vor kurzem habe ich noch Pseudo"Mogul" gelesen. :lol: Pseudo"Muggel" wäre auch noch eine schöne Variante. :winke2: Ich weiß, bei dir war es ein :"": Tippdehler.
Hehe, dann irrt das ganze Internetz und unsere Fischdatenbank! :D
Die heißen weder Pseudomogli noch Pseudomugli, sondern Pseudomugil... Mogli ist der aus dem Dschungel, weißt du! :rofl:

Ja, bei Youtube habe ich mir von beiden mal Videos angeschaut. Da finde ich das die Boraras ein deutlich besseres Schawarmverhalten zeigen als als die Pseudomugil. Kann das so wer bestätigen, der vielleicht beides im Vergleich kennt?

Gruß
Sascha
 

Arami Gurami

Administrator
Teammitglied
Hi Sascha,
Pseudomugil haben überhaupt kein Schwarmverhalten, das ist ein einziges Chaos. Aber traumhafter Fisch, sehr lebhaft.
Die brigittae sind da schon besser, allerdings stehen die auch mehr im Wasser. Ist also eher weniger Bewegung drin.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Sascha,

dann beschreibe ich dir mal meine Danio choprae im 90x45x45. Es sind irgendwie gute 30 Stck, die vermehren sich. Die zeigen oft echtes Schwarmverhalten. Als Danios sind es aktive Schwimmer. Wenn gefüttert wird, dann brodelt es, dann ist die Hölle los. Genauso können die aber ruhig und entspannt sein, dann verteilen sie sich im Becken und man kann deren sozialen Interaktionen beobachten. Der wird, nicht zu unrecht, als scheu beschrieben und es kann durchaus sein, dass die großenteils im Grün verschwinden, wenn du vor dem Becken auftauchst. Bei mir hat das Verhalten deutlich nachgelassen. Sie sind auch nicht unbedingt starklichtliebend. Das hat sich auch mit der Zeit gebessert, aber die mochten die Dimmphasen mehr. Allerdings ist schon üppig Licht über dem Becken! Feste Rituale bei der Fütterung helfen. Mein Fazit: total interessantes und auch attraktives Nanofischchen der 30-40mm Klasse. Allerdings sollte kein Danio in ein 60er Becken!
Was du von den Boraras, allgemein von Fischen, bei Youtube siehst, würde ich häufig nicht als typisch nehmen. Bei den Boraras befürchte ich, dass die häufig verteilt herum stehen. Könnte langweilig werden.

Bei den Danio würde ich möglicherweise eine Ausnahme nennen, Danio margaritatus, den Perlhuhnbärbling. Bei dem vermute ich ein ähnlich interessantes Sozialverhalten, ohne dass das so ein Renner wie D. choprae ist. Da könnten sich Halter mal dazu äußern. Moni (Plantamaniac) hat die AFAIR.
Mir war der früher nie interessant, weil die eigentlich immer mit eingefallenen Bäuchen gehandelt wurden. Ich dachte, die sehen immer so aus, sind aber offensichtlich nur schlecht ernährt. Heute ist mir der interessant - auch aus den Erfahrungen mit D. choprae heraus.

Mit Schwarmverhalten ist das allgemein schwierig, dann schon gleich in kleinen Becken. Es gibt dann noch die kleineren Keilfleckbärblinge Trigonostigma hengeli und den kräftiger rötlichfarbenen - espei. Die gelten als eine der besten Schwarmfische und sind hier schon im 60x35x35 (gewesen) - und vermehren sich sogar ziemlich stark (- hengeli) angesichts geringer dichter Bepflanzung. Es sind mehr herangewachsene als alte Fische. Schwarm machen sie weniger als meine D. choprae und ich würde deshalb auch von den verwandten Boraras nicht soviel erwarten. Im Handel sind häufig im gleichen Becken hengeli und espei , der erste gelber, der zweite rötlicher, und dort nicht sicher auseinander zu halten. Wenn keine Einsprüche kommen, wären Perlhühner meine Wahl und meine Empfehlung für einen attraktiven und interessanten Besatz.

Und dann habe ich einen Schwarmfisch-Fred in Erinnerung, den du mal suchen kannst.

Gruß, Nik
 

bocap

Active Member
Hallo Nik,

danke für deinen ausführlichen Bericht. Ich habe mir auch den Schwarmfischfred mal angeschaut... denke es war der richtige. Anschließend habe ich mir noch mal ein paar Youtube Videos angeschaut und war final grade in der Mittagspause mal in einem nahegelegenem gut sortiertem Zoogeschäft.

Ich schwanke momentan zwischen diesen beiden:
$Danio margaritatus
$Hyphessobrycon amandae
Der Danio macht optisch schon ein wenig mehr her, der Hyphessobrycon sieht allerdings in einer schönen Gruppe auch sehr ansehnlich aus. 10 Tiere sollten es ja mindestens sein. Denkt Ihr 20 ist zu viel für mein Becken?

Wahrscheinlich schlafe ich besser noch mal ein paar Tage drüber.

Gruß
Sascha
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Sascha,

genau, lass dir Zeit. H. amandae hatte ich mal, ein nettes Fischchen, bekommt zuhause auch mehr Farbe als im Händlerbecken, aber schwarmmäßig erfüllt der die Erwartungen nicht. Der "Galaxy" wird interessanter sein.

Meine choprae sind gerade entspannt, schwimmen in einer großen lockeren Gruppe, es gibt mal 'ne kleine Kappelei, auch mal eine kurze Jagd von 2-5 Fischchen, aber nie nervig. Manche kappeln sich ja ständig, die nicht, die sind entspannend und interessant anzusehen. Im Augenblick beschäftigen sich einige gerade mit einem kleinen, treibenden Pflanzenblatt. Trotz vollem Licht sind die meisten in der Gruppe nahe der Oberfläche. Unten sind ein paar, die territoriale Anstalten machen, aber auch da läuft das harmonisch ab. Wenn die dann richtig als Zug durchs Becken ziehen, dann sind das auch nicht alle. Häufig ist das ein größerer (Eil-)Zug und ein kleiner, seltenst alle. Das ist schon ein Hingucker. Die 30 auf 90x45x45 im strukturierten Becken passt schon gut.

Frag mal Moni bezüglich Anzahl von "Galaxies", die liest den Fred wohl nicht.

Gruß, Nik
 

nik

Moderator
Teammitglied
jetzt werden sie aktiver, sammeln sich auf einer Sandlichtung und werden in einer dichten Gruppe lebhaft. Das ist keine Zankerei und die immer größere Gruppe geht dann immer mehr zu den oben beschriebenen Eilzügen durchs Becken über. Die haben eine deutliche Affinität zum Dickicht. Völlig selbstverständlich verschwinden die auch mal im Grün und tauchen genauso wieder auf. Ein total interessantes und friedliches Fischchen!

;) Gruß, Nik
 

bocap

Active Member
Guten Morgen zusammen,

gestern habe ich mal 15 Liter Wasser (37,5%) gewechselt. Dazu habe ich destilliertes Wasser mit Duradrakon, Ferrdrakon und Urea auf folgende Zielwerte aufgedüngt:

KH: 3
GH: 4
Urea: 4,85 mg/l --> 10 mg/l nitratäquivalent
Kalium: 2,7 mg/l
Eisen: 0,05 mg/l
Calcium: 19,8 mg/l
Magnesium: 6 mg/l

Phosphat habe ich bewusst nicht zugesetzt. Hier reichen meine 0,1 mg/l über die Tagesdüngung.

Das werde ich jetzt erst mal immer Mittwochs und Sonntags so machen. Primär geht es mir darum das Soil zu sättigen. Speziell an Eisen scheint es ja noch einiges aufzusaugen. Wenn das Soil erst mal gesättigt ist, dann habe ich die Hoffnung, dass die Düngung, bzw. der Verbrauch auch was transparenter werden.

Bemerkenswert fand ich gestern, als ich das Urea abgewogen habe, wie wenig doch nötig ist um 15 Liter auf 10 mg/l nitratäquivalent aufzudüngen. Grade mal 0,07 g waren dazu notwendig - noch nicht mal eine Prise! - Wahnsinn! :shock:

So long,
Sascha
 

bocap

Active Member
Morgen zusammen,

Samstag habe ich wieder mal gemessen:
pH: <6
CO2 Dauertest: Grün --> CO2 wieder ein wenig runter geschraubt.
KH: 2°
GH: 6°
NH4: n.n.
NO2: n.n.
NO3: 10 mg/l
PO4: n.n.
K: ?, maximal jedoch 10,63 mg/l (rechnerisch ohne Verbrauch)
Fe: ~0,02 mg/l -> so grade nachweisbar
Ca: ? (Test leer)
Mg: ? (Test leer)

Sonntag dann wieder 15 Liter Wasser wie im vorherigen Post beschrieben gewechselt.

Gruß
Sascha
 

bocap

Active Member
Guten Morgen Community,

nachdem ich jetzt mal eine Woche die (Mess-)Fingerchen stillgehalten habe, wollte ich es dieses Wochenende noch mal wissen. Außerdem mußte ich im Becken mal wieder ein wenig :rasen:

pH: <6
CO2 Dauertest: Grün
KH: 2°
GH: 6°
NH4: n.n.
NO2: n.n.
NO3: 10 mg/l
PO4: n.n.
K: ?, maximal jedoch 14,22 mg/l (rechnerisch ohne Verbrauch)
Fe: ~0,02 mg/l -> so grade nachweisbar
Ca: ? (Test leer)
Mg: ? (Test leer)

Die momentan messbaren Wasserwerte sind sehr stabil. Auf das Messen von NH4 und NO2 werde ich jetzt bis auf Weiteres komplett verzichten. Die Wasserwechsel scheinen leichte Wirkung gezeigt zu haben. Eisen ist jetzt bei täglicher Düngung so grade noch nachweisbar, Mangelerscheinungen hatte ich bis jetzt auch keine mehr.

Gedüngt wird momentan lediglich mein anfangs beschriebener DIY All-in-One Dünger. Dessen Nährstoffgehalte (NO3, PO4, Fe) habe ich Samstag auch noch mal in einem Test mit dest. Wasser validiert. Alles noch in den Mengen vorhanden wie ich es vor 2,5 Monaten angesetzt habe. :D Die Menge reicht noch für gut 2-3 Wochen, dann werde ich mir eine neue Charge anmischen. Ich hatte zwar eigentlich vor mal wieder auf eine Zwei-Komponentendüngung (NPK + Volldünger) umzusteigen, da sich das mit dem Eisengehalt in der Wassersäule nun aber geregelt zu haben scheint, werde ich erst mal (auch aus Bequemlichkeit :pfeifen: ) mit dem All-in-One weitermachen. Nach Weihnachten werde ich mir sicherlich mal endlich den Kaliumtest von M+N gönnen und dann auch noch mal gezielt den Kaliumgehalt im Dünger einstellen.

Die eine kleine Pinselalge ist verschwunden. Die Bartalgen soweit auch. Lediglich hier und da finde ich noch mal ein kleines Fizelchen, welches ich dann gleich mit EC einnebele.

Meine Zwischenbilanz nach nun ziemlich genau zwei Monaten fällt erstmal positiv aus. Auch wenn im direkten Vergleich zum reinen Sandbecken etwas mehr Aufwand in Form von Wasserwechseln und mehr Sorgfalt bei der Düngung notwendig war und ich nicht vollkommen algenfrei gestartet bin. Ich hatte kurzzeitig ein paar wenige Punktalgen, einen kleines Büschelchen einer Pinselalge und momentan hier und da noch ein Fizelchen Bartalge. Alles in allem läuft es aber ziemlich rund. :grow:

Wichtig bei alle dem ist einfach "Nerve behale!"

Schönen Gruß,
Sascha
 

bocap

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Hallo zusammen und auch hier noch mal ein frohes Neues! :klatsch:

ich möchte euch zum Jahresstart noch mal ein kurzes Update vom Becken geben. Die letzten beiden Wochen habe ich außer Düngen und Garnelen hin und wieder füttern nix weiter am Becken gemacht.

Morgen werde ich noch mal ein wenig die Schere kreisen lassen. Die Pflanzen wachsen soweit ganz gut und gesund. Die Rotala mexicana "Goiás" scheint sich eingelebt zu haben und legt langsam aber stetig zu. Die Cryptocoryne parva bekommt immer mehr neue kleine Blätter und auch die Bucephalandra cf. motleyana "Melawi" machen sich gut. Wie lange dauert es eigentlich bis die unter Wasser blühen??
Einzig die Staurogyne sp. 'Porto Velho' macht mir ein wenig Sorgen. Die älteren Blätter bekommen kleine Löcher und fallen dann irgendwann ab. Deutet auf Kaliummangel hin, da Kalium aber vorhanden ist (siehe unten) würde ich das eher ausschließen. Die Triebspitzen sehen soweit aber sehr gesund aus. Ich überlege momentan ob ich sie einfach noch mal neu Stecken soll.

Nach Weihnachten habe ich mich mit einem Einkauf bei Tobi im Shop beschenkt. Neben den Kalium- und Calciumtests von MN habe ich mir auch den Kramerdrak als Volldünger gekauft. Ich werde nun nach langem Hin- und Herüberlegen doch wieder auf eine 2-Komponentendüngung umstellen. Dazu aber später mehr. Hier erst mal die aktuellen Wasserwerte:

pH: <6
CO2 Dauertest: Grün
KH: 2°
GH: 5°
NO3: 10 mg/l
PO4: n.n.
K: 3,25 mg/l
Fe: n.n.
Ca: 27,5 mg/l
Mg: 5 mg/l


Mit den Werten bin ich super zufrieden. Ich finde sie für meinen Geschmack sogar nahezu perfekt!
Nachdem ich endlich wieder Kalium testen kann, war ich natürlich gespannt wie ein Flitzebogen auf den Wert. 3,25 mg/l sind vorhanden. Recherich ohne Verbrauch hätten es 19,66 mg/l sein müssen. Das entspricht einem Verbrauch von 16,41 mg/l in 76 Tagen, also rund 0,2 mg/l pro Tag. Der NO3 : K Verbrauch beträgt bei mir also 10 : 1. Nebenbei erwähnt, lässt sich der Test von MN im Vergleich zum Wasserpanschertest wirklich deutlich besser ablesen. Die Handhabung ist super! Bei Calcium und GH habe ich zur genaueren Magnesiumbestimmung mit doppelter Auflösung gemessen (Ca in 2,5 mg/l und GH in 0,5° Schritten). Das Ca : Mg Verhältnis beträgt 5,5 : 1, dass Ca : K Verhältnis 8,5 : 1. Ca, Mg und K sind somit sehr nahe an meinem angestrebten Standardionenverhältnis. Dieses beträgt nach Krause in mg/l etwa 1: 0,16 : 0,1. Mein Wasser liegt bei 1 : 0,18 : 0,12 mg/l.
Fehlt nur noch Natrium ins Verhältnis mit aufzunehmen. Zur Natriumbestimmung hatte ich hier schon mal einen Fred eröffnet. Da ich bei meiner Suche nach einem geeigneten Test oder einer möglichen Berechnung leider noch keinen Erfolg hatte, bin ich nun erst mal dem Vorschlag von Johannes (Freshwater Jo) gegfolgt und habe den theoretischen Gehalt auf Basis meiner Duradrakonzugaben ermittelt. Demnach müssten es rund 4,5 mg/l sein. Ein evtl. Verbrauch durch Pflanzen und Lebewesen natürlich nicht mit eingerechnet. Das Ca : Na Verhältnis laut Krause beträgt 3,5 : 1 oder rund 1 : 0,29 mg/l. Bei meinem Calciumwert von 27,5 mg/l sollte Natrium also etwa bei 8 mg/l liegen. Ich werde mir morgen mal Natriumhydrogencarbonat (Kaisernatron) kaufen und entsprechend 3,5 mg/l aufdüngen. Laut Nährstoffrechner sind dafür für meine 40 Nettoliter 0,51 g nötig. Ich erwarte dadurch zwar keine sichtbare Veränderung im Becken aber halbe Sachen mag ich auch nicht. :D
Nitrat werde ich morgen mit einem 50%-igem TWW mal wieder auf 5 mg/l runterschrauben. Das hat im letzten Becken ja auch fantastisch funktioniert und war absolut ausreichend.

Ich bin mittlerweile der festen Überzeugung, dass eine komplette Versorgung mit allen Hauptnährstoffen, die Limitierung von Phosphat und vor allem die Verhältnisse der Nährstoffe Ca : (Na) : Mg : K zueinander von recht großer Bedeutung für einen stabilen, algenfreien Betrieb sind. Schafft man es dann noch diese Nährwerte auf einem halbwegs konstanten, möglichst niedrigen Level zu halten, dann wird in meinen Augen auch der Wasserwechsel überflüssig.

Noch ein paar Worte zur geplanten Düngung:
Wie oben schon erwähnt werde ich wieder auf eine 2-Komponentendüngung umsteigen. Die All-in-One Lösung hat zwar super funktioniert und war auch sehr einfach, aber ich möchte Stickstoff nun ausschließlich über Urea zuführen. Da Urea und Volldünger sich aber wegen dem Nickel nicht in einer Lösung vertragen (guckst du hier) brauche ich also wieder einen separaten NPK Dünger.
Den NPK-Verbrauch meines Beckens kann ich mittlerweile ziemlich genau einschätzen. Dieser liegt pro Tag bei 2 mg/l Stickstoff (über Urea), 0,1 mg/l Phosphat und 0,2 mg/l Kalium. Also ein Nährstoffverhältnis von 1 : 0,05 : 0,1 mg/l. Bezüglich Volldünger wollte ich mal versuchen mehr Spurenelemente im Verhältnis zum Eisen einzubringen. Dazu scheint mir der Kramerdrak von Hans-Georg Kramer geeignet. Dieser ist von den SE her fast in allen Bereichen im Verhältnis zum Eisenanteil höher dosiert als der Ferrdrakon und enthällt einige sogenannte „beneficial elements”. Hier mein ein Vergleich den ich für mich in Excel erstellt habe.


Ich werde erst mal mit 0,2 ml pro Tag beginnen und sehen wie sich der Eisenwert und die Pflanzen entwickeln. Da ich es jedoch schwierig finde 0,2 ml zu dosieren, werde ich mir für den Anfang immer eine verdünnte Lösung herstellen. In dieser verdünnten Lösung werde ich dann auch gleich noch den Magnesiumanteil duch Bittersalz erhöhen, da die 0,017 mg/l bei der Dosierung pro Tag für mein Becken nicht ausreichen. Ich habe hier einen Verbrauch von etwa 0,1 mg/l pro Tag ermittelt und werde den Magnesiumgehalt entsprechend erhöhen.
Da ich mit dem Volldünger dann auch bereits 0,1 mg/l Kalium pro Tag einbringe, brauche ich in meiner NPK Lösung nur noch 0,1 mg/l. Alles in allem dünge ich dann pro Tag:
0,97 mg/l Urea (= 0,58 mg/l NH4 = 2 mg/l NO3)
0,1 mg/l Phosohat
0,2 mg/l Kalium
0,1 mg/l Magnesium
0,009 mg/l Eisen (~ 0,06 mg/l pro Woche)
+ sonstige SE

So, danke erst mal wenn Ihr bis hier durchgehalten habt! :bier:
Ich würde mich über zahreiches Feedback freuen!

Gruß
Sascha
 

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Acciola

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Moin Sascha,

erstmal dir auch ein frohes Neues & vielen Dank für die ausführlich Dokumentation deiner Düngeexperimente, ich habe (glaube ich) fast alles mitverfolgt und es hat mich selbst auch ein gutes Stück weiter gebracht.
Da ich zu dieser Thematik nicht wirklich etwas beitragen kann war ich bis jetzt aber nur stiller Mitleser...

Zur Buce: nach meiner Erfahrung blühen die (wenn sie groß genug sind) in wiederkehrenden Zyklen, dh. sie fangen irgendwann von selbst an, schieben eine Zeit lang Blüten und dann ist wieder ne Zeit lang pause. Das kommt also noch bei dir, garantiert :thumbs:
Wenn sie allerdings blühen, hilft bei mir ein erhöhter PO4-Gehalt, sonst scheint die Knospe sich nicht öffnen zu wollen, ist aber rein subjektiv, nicht durch Messungen belegt.

Die Staurogyne sp. 'Porto Velho' hab ich im Becken nicht finden können, sehe nur die 'normale' Stauro...

Weiterhin viel Erfolg, ich verfolge es mit Spannung mit!

Grüße,
Olaf
 

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