Polyphosphate (entfernen)

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Julia,

ünterschiedliches zu lesen könnte ich mir kaum erklären Die Rückhalterate hängt von der Molekülgröße ab und da ist ein Polyphosphat größer als das schon sehr gut zurückgehaltene Phosphat.

Gruß, Nik
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Julia,

das ist ja nur ein Thread, in dem Verdacht geäußert wird. Selbst auftretende Probleme mit PP-haltigem Leitungswasser müssen nicht an PP liegen, wenn ersatzweise Regenwasser funktioniert.

War auch mein Eindruck im damals hiesigen Thread, es hat sich kein konkretes Problempotenzial ergeben. Ich habe es in den Einzelheiten nicht mehr so parat, mir ist davon übrig geblieben, dass ich PP für unkritisch halte. Und was ich zur Rückhaltequote von PP durch UOA gelesen habe, da war überhaupt nichts konkretes! Rein logisch betrachtet ;) ist die Rückhaltequote für PP eine der höchsten, wenn nicht die höchste überhaupt. Ich kann weder beim PP ein über Einzelfälle hinausgehendes konkretes Problem sehen, noch bei dessen Entfernung per UOA. Am besten hat mir in dem verlinkten Thread noch der vorletzte Post (#47) von "Neutrinogarnele" gefallen.

Gruß, Nik
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Mahlzeit…

Und obwohl ich hier Jörg im Thread auf seinen Fehler hingewiesen habe, behauptet er drüben den Quatsch immer noch.

Phosphate gehören zu den erlaubten Zusatzstoffen gemäß § 11 der Trinkwasserverordnung und erscheint da eben nach wie vor mit einer Grenze von 2,2 mg P pro Liter, was umgerechnet 6,7 mg PO4 pro Liter entspricht.

Grüße
Robert
 

Altum79

New Member
Hallo zusammen,

habt bitte Verständnis dass dieser Beitrag recht lang werden kann, endlich kann ich mir den PP Frust mal von der Seele schreiben und verstanden zu werden.

dieser Thread ist gut 5 Jahre alt und erst jetzt habe ich ihn gefunden bzw gelesen?
vor gut zwei Jahren änderte sich meine fast idyllische Leitungswasserwelt schlagartig als ich mal wieder wie seit Anbeginn meiner Aquaristiksucht 2006, alle paar Monate die Trinkwasseranalyse meines Versorgers aufrufe. Waren es über Jahre immer ca 0,1 mg/l Phosphat kam der Schock mit (soweit ich mich exakt erinnere) 4,7 mg/l. Am gleichen Abend bin ich durch Zufall auf den Bericht "Leitungswasser ist kein Aquarienwasser" gestossen und das ganze nahm seinen Lauf. Seitdem habe ich phasenweise Suchaktionen im Netz gestartet um PP zu verstehen in seiner Wirkung und Auswirkung und vor allem Lösungen und Methoden zu finden wie man PP erst gar nicht ins Aquarium bekommt.
UOW, JBL Binder, Zeolith etc, das übliche halt. Irgendwie ist keine der Suchaktionen zufriedenstellend gewesen, irgendwo war dann immer schluss oder es fehlten schlichtweg Detailangaben bzw generell fundierte tiefergehende Beiträge im Netz zu PP, der letzte Anlauf in klassischen Diskusforen bot auch nur Fragmente zu diesem Thema an, in Facebook Gruppen haben Horden auquaristischen Unrats die Sicht auf Beiträge mit Fragen zu PP versperrt, egal...

Echt klasse was man lesen konnte in diesem Thread, vor allem die Testversuche etc, Daumen hoch!
Bisher war ich teilweise froh wenn jemand überhaupt wusste was PP sind.

Zu meinen Erfahrungen mit PP im Aquarium will ich nicht weiter eingehen, sieben Aquarien von 525 - 20l, diverse Konstellationen, mehrere mit reinem LW, zwei mit 100% remineralisierter Osmose. Kein Aquascaping und nichts extrem Anspruchsvolles an Pflanzen, aber genug Konstellationen wann wo wieviel und welches Wasser gewechselt wird. Auf gut Deutsch gesagt ist PP der Stachel in meinem Arsch und es grenzt schon an Neid auf solche Aquarianer, die kein PP von ihrem Wasserversorger auferbürgt bekommen.

Bisher habe ich gänzlich auf hier erwähnte Methoden wie gezielte Zufuhr an Formen von Calzium, Magnesium, Phosphatentferner verzichtet, allein das ganze Berechnen, Dosieren, Messen ist mir einfach zu viel zumal Pflanzen für mich nur Mittel zum Zweck sind und mein Altumbecken zB mit 100% UOW (remineralisiert) und marginaler Bepflanzung eher wenig betroffen ist.

Schade dass dieser tolle Thread eingefroren zu sein scheint bzw ein paar Fragen zu PP offen bleiben.
Was würde man für einen Nachbar geben, Professor der Wasserchemie.... :(
Ich verfüge definitiv nicht über Wissen und Möglichkeiten wie die Mitglieder in diesem Thread, die tolle Arbeit geleistet haben mit ihren Versuchen.
Ich versuche zu verstehen wo PP seine Hauptaufgaben hat und wie es Prioritäten setzt.
Die Anrufe im Labor meines Wasserversorgers gaben immerhin Antworten wie hoch der Anteil an PP ist bzw war. Alles tiefergehende wurde mit weiß ich nicht beantwortet, was auch sonst.
Der Grund warum PP zugeführt wird war laut Angaben ein vermehrtes Beschweren von Privatkunden über rostbraune Trübungen etc nach auftretenden Rückspülungen im Leitungsnetz. Naiv zu meinen dass alte Leitungsnetze modernisiert werden. Zu Kostenintensiv und mit Einklang der Trinkwasserverordnung ist PP DIE Lösung.
Jedoch hiess es am Telefon dass nur ca 1,5 Jahre PP zugeführt wird bis sich im Netz eine Schutzschicht gebildet hat.
Nach 1,5 Jahren wurde dann der Neubau einer PP Anlage stolz präsentiert, welche dauerhaft in Betrieb bleibt. Von Anfangs 4,7 mg/l Gesamtphosphat ist es dann im Schnitt auf 1,2 - 1,5 runter, ehemals waren es 0,1...

Die Angaben wieviel PP man benötigen würde um X Calzium zu binden sind verwirrend.
Zeigte der JBL KH Test früher noch 8 an waren es mit PP nur noch 6.
Für mich scheint PP anders zu funktionieren. Wenn wie oben genannt rechnerisch die hundertfach erlaubte Menge nötig wäre damit jedes PP Teilchen einen festen Calziumpartner hat und bindet muss der erlaubte 1 Prozent anders arbeiten. Zudem wird ja noch Eisenoxid in Schach gehalten und die Rohrleitungen versorgt.
Banaler Vergleich, aber prinzipiell wie damals 50.000 britische Ordnungskräfte die den gesamten indischen Subkontinent als Kolonie unter Kontrolle hielten. PP scheint sich wie ein Netz oder eine Kette um das Wasser zu legen.
Wie eine Hundertschaft Polizisten die sich in einer Reihe aufstellt und Menschenmassen zurückhalten kann anstatt hundert einzelnen wo sich jeder nur um einen kümmern kann.

Und da PP ja mikrobiell abgebaut wird kann zB im Rohrnetz keine Schutzschicht etabliert werden. Anstatt zu versiegeln wird der Schmodder an Rost etc aus den Leitungen nur gebunden und dann zum Wasserhahn abtransportiert. Unschöne Vorstellung was sich mit der Zeit alles im Aquarium und Bodengrund anreichert und versetzt wieder rücklösen kann . Was im Kiesboden versickert wird bei Sandböden durch Wasserwechsel wieder zum Teil entfernt. Ich habe nur Sandböden und leider keine Langzeitvergleiche mit Kies.
Jedenfalls habe ich mit 100% LW teils Grünalgenprobleme sowie Pinselagen die ich früher nie hatte, dafür keinerlei Fadenalgen mehr

Die einzige elegante Lösung wird wohl ein Vollentsalzer bleiben. Wieviel (Poly)Phosphat eine Umkehrosmose tatsächlich zurückhält verunsichert mich, ca 70% soll es bei normalem Phosphat sein, wäre zu schön um wahr zu sein dass Polyphosphate aufgrund ihrer Größe besser zurückgehalten werden.

Hab bestimmt noch was vergessen..... :) egal...

Gruß Sebastian
 
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