Pinselalgen durch Leitungswasser?!

Notho

Member
Hallo,

ein interessantes Thema...

Hatte schon lange mal vor dazu meine (Jahrzehntelangen... :() Erfahrungen ausführlich aufzuschreiben.
Irgendwann, wenn ich mal viel Zeit habe.

Nur mal ganz kurz: Tropische(!!!) Rotalgen wie Pinselalgen kommen niemals irgendwie "aus der Luft" oder mit dem Wasser, so wie z. B. Grünalgen oder Blau"algen" ständig latent als Sporen vorhanden sind.
Man schleppt sich diese Plage immer mit dem Beiwasser von Fischen oder (wahrscheinlicher) mit Pflanzen ein!!!

Wenn man hier im Forum oder anderswo liest, scheint das vielen Aquarianern nicht so ganz klar zu sein.

Bevor diese meine "Lieblingsplage" wohl irgendwann in den 60ziger Jahren (oder vielleicht schon eher?) mit kommerziellen Wasserpflanzenimporten aus SO-Asien eingeschleppt wurde, waren diese Gewächse im Hobby komplett unbekannt. Erst seit ca. 50 Jahren beschäftigt dieses Thema zunehmend die Liebhaber.

Der Königsweg (wenn man sie nicht sowieso schon hat) muss also eine konsequente Propylaxe sein!

Aber dazu, und Methoden der Bekämpfung die auch funktionieren ;) schreibe ich mal ausführlich wenn ich seeeeeeehr viel Zeit habe -

sagt der Jens
 

Micha848

Member
Hallo Zusammen,

Das nach der Umstellung auf Osmosewasser keine oder kaum noch Pinselalgen auftreten konnte ich vor längerem auch beobachten.
Fragt sich nur was der ausschlaggebende Punkt ist, oder besser gesagt was die Algen im Leitungswasser mögen.
Ich bin Anfangs immer davon ausgegangen das es der hohe Nitratgehalt in unserem Leitungswasser ist, hier kommen 39 mg/l aus der Leitung.
Manchen Pflanzen macht das nichts aus, sowie Echis die explodieren förmlich bei den Werten, aber bei langsam wachsenden und vor allem Aufsitzern sieht das anders aus.
 

Mat2k

New Member
Hallo,

ein interessantes Thema...

Hatte schon lange mal vor dazu meine (Jahrzehntelangen... :() Erfahrungen ausführlich aufzuschreiben.
Irgendwann, wenn ich mal viel Zeit habe.

Nur mal ganz kurz: Tropische(!!!) Rotalgen wie Pinselalgen kommen niemals irgendwie "aus der Luft" oder mit dem Wasser, so wie z. B. Grünalgen oder Blau"algen" ständig latent als Sporen vorhanden sind.
Man schleppt sich diese Plage immer mit dem Beiwasser von Fischen oder (wahrscheinlicher) mit Pflanzen ein!!!

Wenn man hier im Forum oder anderswo liest, scheint das vielen Aquarianern nicht so ganz klar zu sein.

Bevor diese meine "Lieblingsplage" wohl irgendwann in den 60ziger Jahren (oder vielleicht schon eher?) mit kommerziellen Wasserpflanzenimporten aus SO-Asien eingeschleppt wurde, waren diese Gewächse im Hobby komplett unbekannt. Erst seit ca. 50 Jahren beschäftigt dieses Thema zunehmend die Liebhaber.

Der Königsweg (wenn man sie nicht sowieso schon hat) muss also eine konsequente Propylaxe sein!

Aber dazu, und Methoden der Bekämpfung die auch funktionieren ;) schreibe ich mal ausführlich wenn ich seeeeeeehr viel Zeit habe -

sagt der Jens
Einschleppen durch Pflanzen kann ich in meinem Fall definitiv ausschließen, da alle Pflanzen in den neu aufgesetzten Becken als invitro gekauft wurden. Die Pinsel waren vor dem ersten Besatz da, daher fallen auch Tiere als mögliche „Überträger“ weg. Solche Geschichten wie Sporen über die Luft will ich auch nicht recht glauben.

Grüße
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Mat,
Name unter dem Post wäre nett. Muss ich nicht suchen.
da alle Pflanzen in den neu aufgesetzten Becken als invitro gekauft wurden.
Wenn Punkte sicher auszuschließen sind, dann ist das was bleibt wahrscheinlich, mag es auch noch so unwahrscheinlich scheinen. ^^

Es macht keinen Sinn anzunehmen, dass invitro sicher frei von Algen wären. Wärst du nicht der erste.

Gruß Nik
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Einschleppen durch Pflanzen kann ich in meinem Fall definitiv ausschließen, da alle Pflanzen in den neu aufgesetzten Becken als invitro gekauft wurden. Die Pinsel waren vor dem ersten Besatz da, daher fallen auch Tiere als mögliche „Überträger“ weg. Solche Geschichten wie Sporen über die Luft will ich auch nicht recht glauben.

Grüße
Doch...Du mußt Dir das irgendwie eingeschleppt haben..Pinselalgen fliegen nicht durch die Luft oder sind an vollkommen neuen Dingen dran.
Wenn man keine Fädigen/Pinseligen Algen rein tut, hat man auch keine drin.
VG Monika
 

Notho

Member
Hallo,

der Jens nochmal. Eigentlich will ich ja immer nicht so viel schreiben…
Meine vielen „lieben Kleinen“ (Aphyosemion) brauchen beispielsweise dringend frisches Wasser!!!

Ob Invitro-Pflanzen wirklich immer absolut keimfrei sind (wie die „Hersteller“ – oder kann man noch „Gärtner“ sagen?), vermag ich auch nicht zu beurteilen.
Aber wenn ich an die Orchideenvermehrung denke, so ist das eigentlich schon der Fall.

Aber bei (zumindest von kommerziellen Gärtnereien angebotenen) emers gezogenen Pflanzen – weil ganz einfach ökonomischer – würde ich einen evtl. Befall nicht (absolut) ausschließen. Vielleicht haben diese Blümchen zumindest „feuchte Füße“ im Gewächshaus gehabt? Und diese Algen sind schon sehr widerstandsfähig!
Dazu später mehr…

Sicherlich sind die wichtigste Quelle immer Pflanzen. Auch wenn man sie nicht sieht. An den meisten schnellwüchsigen Gewächsen werden sie vielleicht gar nicht wachsen können. Bis sich so ein Büschelchen entwickelt dauert es ja doch einige Zeit, und die Wirtspflanze ist inzwischen schon „weitergewachsen“.
Aber die Sporen sind trotzdem da bzw. haften an!

Ich kann es gar nicht oft genug sagen: Wichtig ist diesbezüglich immer eine seriöse Bezugsquelle!!!

Leider habe ich nicht nur einmal von anderen Hobbyisten solche Gewächse als „kostenlose Zugabe“ bekommen, und nicht jeder ist so fair und informiert (zumindest auf Nachfrage) darüber. :mad:

Aber wenn ich, wie vor vielen Jahren geschehen, eine prächtig gefärbte Cryptocoryne cordata 'Rosanervig', aber voll mit Pinselalgen sehe, und sie unbedingt haben will…
Naja – selber schuld!


Auch wenn sicherlich Pflanzen der wichtigste Weg sind, gibt es noch andere „Bezugsquellen“, z. B. Fische oder Gegenstände.

Hierzu zum Schluss noch eine kleine (für mich leider nicht ganz so lustige) Anekdote.
Vor ca. 10 Jahren hatte ich (wieder einmal) eine prächtig gedeihende Pinselalgenkultur im Wohnzimmer-Schaubecken. Ach ja, ein paar z. T. seltene Pflanzen wuchsen nebenbei auch noch darin.
Auch meine Herzallerliebste war hellauf begeistert!;) „Warum sieht DEIN Aquarium IMMER SOOO aus!?“ Sämtliche – natürlich äußerst rationale – Erklärungsversuche meinerseits („Die hat halt fast jeder!“) wirkten irgendwie nicht wirklich.

Also: es musste etwas getan werden! Hier im Forum und anderswo gibt es ja dazu viele „wertvolle Tipps“ a la „der Wasserwert X ist zu niedrig, und der Wert Y (meist Eisen) zu hoch!“.
Ich möchte jetzt lieber nicht darauf eingehen…

Aquarium ausgeräumt und selbiges mitsamt allen evtl. „kontaminierten“ Geräten desinfiziert. Hierzu eignet sich m. M. nach am besten Kupfersulfat! Aber Vorsicht; damit kann man auch äußerst effektiv seinen gesamten Fischbestand um die Ecke bringen!
S‘ ist bzw. war in alten Zeiten aber auch ein ziemlich wirksames Mittel gegen Ektoparasiten. Ich kann mich noch erinnern, wie ich als jugendlicher Anfänger in der Apotheke Kleinstmengen exakt abwiegen lassen habe. Ich glaube irgendwo liegen bei mir von damals noch ein paar Tütchen rum.
Aber auch nur ein bisschen zu viel – und die Patienten rafft' s dahin! S‘ hängt wohl auch sehr von der Wasserhärte ab.

Jedenfalls; desinfiziertes Becken nach ein paar Stunden MEHRMALS und GRÜNDLICH ausgespült. Neuer Bodengrund, alles neu eingerichtet, Fische wieder rein – und alles ist gut.
Zu den desinfizierten Sachen gehörte auch eine Moorkienwurzel – sind ja nicht so ganz billig.
Der geneigte Leser wird jetzt vielleicht schon ahnen, was passierte.

Ein paar Monate(!!!) später sehe ich auf der Wurzel etwas, von dem ich nicht glauben wollte dass es das ist, was ich glaubte zu sehen! Ein winziges „Fädchen“ wuchs aus der Wurzel! Ich konnte bzw. wollte es einfach nicht glauben! Aber davon gänzlich unbeeindruckt wurde aus dem Fädchen ein Büschelchen, und nach ein paar Wochen oder Monaten… Naja.
Ich hatte ganz einfach die tiefe Porigkeit des Holzes unterschätzt!

Also: auf ein Neues (ohne Wurzel ;))!

Ich weiß nicht wie viele Stunden Arbeit, Eimer neuen Bodengrund, mehr oder weniger unvermeidliche Verluste an Fischen mich diese „Erfahrung“ gekostet hat.

Ach ja, auf „ausdrücklichen Wunsch“ ??? meiner Herzallerliebsten habe ich da meinen gesamten Bestand an (auch seltener) Pflanzen weggeschmissen. Ich hätte ja versucht zumindest einen Teil zu retten (desinfizieren), auch wenn nicht alle ein Kupfersulfat-Bad überleben.

Echte(!) „Blassiis“, sprich Cryptocoryne cordata var. blassii, habe ich nach mehreren Jahren Suchens inzwischen wieder bekommen. Mein absolutes Unterwasserlieblingsblümchen, auch wenn praktisch kaum jemand welche hat.
Naja, man muss sie erst einmal sehen, um sie dann haben zu wollen. Und ich habe sie, nach mehr als 40 Jahren im Hobby, noch niemals in einem Geschäft gesichtet.
Und das, wo die ersten Pflanzen vor 60 Jahren importiert wurden (glaube ich).

Ach ja, C. cordata 'Rosanervig' (oder auch C. hudoroi oder C. keei) suche ich immer noch.
Wenn jemand G & G (gut und günstig) welche abzugeben hat – bitte PN an mich!

Möglichst ohne Algen…

So, ich bitte mein Abschweifen zu entschuldigen.

Vielleicht wäre es für die Zukunft gut, wenn hier bei den Angeboten jeder den "Algenstatus" seiner Pflanzen automatisch mit angibt - auch wenn nicht sichtbar!?

Ich glaube ich werde / sollte hier lieber nichts mehr zu diesem Thema schreiben.
Meine eingangs angesprochenen Prachtkärpflinge hängen schon an der Wasseroberfläche und schnappen nach Luft.
Nicht so ernst nehmen…

Das war‘ s – sagt der
Jens
 

Mat2k

New Member
Hallo nochmals,

das liest sich dann so, als wenn die PA eine Plage wäre, die man sich einschleppt, aber unter keinen Umständen heranzüchten kann, selbst wenn man es darauf anlegt. Somit wären die ganzen abertausenden Ratschläge des Internets bzgl. Ursache und Maßnahmen gegen Pinselalgen hinfällig und würden meinen schon länger gehegten Verdacht letztlich nur bestätigen.

Viele Grüße
Mat
 

Notho

Member
Na sagen wir mal: "heranzüchten", ohne dass Du sie zuvor (irgendwie) eingeschleppt hast, geht wirklich nicht.
Von "nichts" kommt "nichts"... ;)
Aber Du hast recht; zumindest was die Ursachen betrifft. Das scheint vielen Leuten nicht wirklich bewusst zu sein.
Wie schon geschrieben: es sind (ursprünglich) tropische Rotalgen

sagt der
Jens
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei, bei uns in den Aquaristikabteilungen gibt es in jedem Becken Pinselalgen, aber auch echt in jedem. Das Wasser unseres Wasserversorgers ist einfach nur perfekt, um sie in Massen zu züchten. Was ich mir schon lange zur Angewohnheit gemacht habe, ist erstens Quarantänebecken, eben auch wegen Parasiten und Neuzugänge immer gründlich "zu spülen" So das ich Futzel von Algen, Teichlinsen und sonstiges nicht mit in meine "guten" Becken einschleppe. Das funkioniert sehr lange.
Bei Pflanzen gehe ich am liebsten über den emersen Weg. Also die Pflanzen selbst im Wabikusa, oder im Sommer draußen auf Länge bringen und nur die Triebspitzen verwenden. Das funktioniert aber nur, wenn sie keinen Starkregen abbekommen, sonst spritzt das Wasser aus dem "Sumpf" hoch und die Triebspitzen sind wieder versaut.
Leider geht das nicht mit allen Pflanzen. Die andern müssen sich ein EC-Bad gefallen lassen. Auch Zitronensäure und Wasserstoffperoxyd kann man versuchen. Am besten erst an einem Versuchskarnikel, eh man alle Pflanzen auf einmal schrottet.
Und dann halt das Wasser entsprechend den Bedürfnissen der Tiere zurechtpanschen und wenn doch mal was reingekommen ist, hinterher sein und so schnell wie möglich entfernen, bevor es sich ausbreitet...
VG Monika
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Mat,
das liest sich dann so, als wenn die PA eine Plage wäre, die man sich einschleppt, aber unter keinen Umständen heranzüchten kann, selbst wenn man es darauf anlegt. Somit wären die ganzen abertausenden Ratschläge des Internets bzgl. Ursache und Maßnahmen gegen Pinselalgen hinfällig und würden meinen schon länger gehegten Verdacht letztlich nur bestätigen.
die Alge zu haben ist das eine, die Bedingungen für ihr Gedeihen oder auch nicht das andere.
In einem Becken mit allen möglichen Algen, besonders aber Mengen an PA, hat eine Wasser- und Nährstoffumstellung innerhalb von 8 Wochen zum völligen Verschwinden aller Algen geführt. Die grünen Pelzalgen brauchten am längsten, die PA waren als erstes weg. Nach 2 Wochen waren die allenfalls vereinzelt als lose treibende Pinsel zu sehen. Das Becken lief dann noch 13 Jahre so und ich hätte es vorher nicht für möglich gehalten, dass ein Aquarium so stabil und so algenfrei möglich sein könnte. Das Geschreibsel in meiner Sig basiert letztendlich darauf.
Die allermeisten Algen verschwinden über die Betriebsweise wieder. Es sind nur mehr zwei die das bei mir nicht tun. Cladophora, der ich mit AlgExit beikomme und eine eingschleppte Alge, die ich für eine PA hielt, die aber keine ist. Die üblichen PA habe ich immer als simpel in der Beseitigung erlebt. Ich stelle die mir unbekannte Alge im entsprechenden Beckenthread "Remain a Mo!" vor - incl. Maßnahmen.
Hier bin ich wegen Off Topic raus. Wie ich mit PA umgehe, steht in meiner Signatur.

Gruß Nik
 

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