NPK- und Eisendünger gleichzeitig ins Becken?

swizzle101

Member
Tobi":2fjoo9t8 schrieb:
Hi,
Nirgendwo nur der Hauch einer Trübung zu sehen (bei den Tropicagläsern). Verstehe das jetzt überhaupt nicht... Werde die Gläser aber mal weiter beobachten.

--> Leitungswasser + EDTA-Fe + PO4
Dauerte das das letzte mal nicht auch einen ganzen Tag? Ob DTPA oder EDTA sollte keinen Unterschied machen, da es hier nicht um die Fähigkiet geht zu chelatieren, sondern allein um die Zersetzung der Stoffe durch ClO.
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
swizzle101":1u50269h schrieb:
Tobi":1u50269h schrieb:
Hi,
Nirgendwo nur der Hauch einer Trübung zu sehen (bei den Tropicagläsern). Verstehe das jetzt überhaupt nicht... Werde die Gläser aber mal weiter beobachten.

--> Leitungswasser + EDTA-Fe + PO4
Dauerte das das letzte mal nicht auch einen ganzen Tag? Ob DTPA oder EDTA sollte keinen Unterschied machen, da es hier nicht um die Fähigkiet geht zu chelatieren, sondern allein um die Zersetzung der Stoffe durch ClO.

Hi,

verwunderlicherweise trat die Trübung relativ schnell auf. Auch mit DTPA chelatierten Eisen. Die Ausfällungen waren im Leitungswasser schon nach wirklich kurzer Zeit zu sehen. (~5 Minuten).

Mit dem destillierten Wasser war eine Trübung erst nach einiger Zeit zu sehen, als das PO4 zuerst gelöst wurde und dann das Eisengluconat hinzukam.

Hatte meinen letzten Post editiert und noch hinzugeschrieben, ob wohl der Chlorgehalt je nach Tageszeit variiert. Es könnte ja sein, dass nachts etwas mehr hinzugegeben wird und tagsüber dann keines bzw. viel weniger.

Wasseranalyse Göttingen

Ich werde aber mal abwarten, wie sich die Gläser entwickeln.
 

swizzle101

Member
Ja, das ist eine gute Idee. Vorsicht auch mit den Gläsern. Am besten immer mindestens 6 mal mit dem zu messenden Wasser ausspülen, bevor was neues reinkommt.

Aus deinen Wasserwerken:
In § 11 Abs. 1 Satz 1 der Trinkwasserverordnung sind die zur Trinkwasseraufbereitung zugelassenen Zusatzstoffe genannt:
Von diesen werden dem Trinkwasser zugesetzt.

Natriumhypochlorit = (Bleiche!)
Chlordioxid
Natriumsilikate
Natriumcarbonat
Kalkhydrat
Aluminiumsulfat
Anionisches Polyacrylamid
Pulveraktivkohle

Bei einigen davon steht auch, dass sie nur zeitweise zugegeben werden. Es hat also Sinn, das Experiment an unterschiedlichen Tagen und Tageszeiten zu wiederholen.
 

Bratfisch

Member
Hallo Christian.

swizzle101":1kpizqgz schrieb:
Es gibt nun 2 praktische Ansätze, um das Problem der Trübung einzudämmen:
1. Verwenden von Osmosewasser
2. Verwendung von Leitungswasser unter Zugabe von leerem EDTA oder einem Wasseraufbereiter (bleibt zu prüfen). Dies gilt nur für die chemische Zersetzung von Stabilisatoren, wiird aber im Falle eines UV-Klärers nichts nützen.

Es sollten die beiden anderen Möglichkeiten vieleicht nicht außen vor gelassen werden :

- Abstehen des Wassers über einen Tag. (So mache ich es. Wechsle täglich 1o Liter von ungefähr 7o. Die 1o Liter stehen immer von einer Nacht auf die andere ab)

- Nicht abstehen lassen, sondern Belüften des Wassers mittels Ausströmerstein und Pumpe.

... ?




Ingo
 

Sabine68

Active Member
Hi,

seeeehr interessant.

Tobi":2ntg2zbm schrieb:
Hatte meinen letzten Post editiert und noch hinzugeschrieben, ob wohl der Chlorgehalt je nach Tageszeit variiert. Es könnte ja sein, dass nachts etwas mehr hinzugegeben wird und tagsüber dann keines bzw. viel weniger.

Aber Chlor dürfte doch im Aquarium doch eigentlich nicht vorhanden sein?
Zumindest nicht mehr nach einer Weile, wenn überhaupt.
Es gast doch recht schnell aus.
Demnach könnte es sich doch auch nicht im Aquarium mit dem Dünger verbinden - oder habe ich da einen Denkfehler?
 

swizzle101

Member
Hallo Sabine und Ingo

Ich hätte vermutet, dass es sich um gebundenes Chlor handelt, dass erst durch Reaktion mit organischem Material als Cl2 ausgast. Falls das stimmt, würde auch stehenlassen nichts nützen.


@Tobi
Habe gerade selber ein wenig experimentiert:

Leitungswasser + EI-Dünger + Eisendünger (JBL) --> Klar
Leitungswasser + Eisendünger + Bleiche --> Klar
Leitungswasser + EI + Bleiche --> Ausflockung
Leitungswasser + EI + Eisendünger + Bleiche --> Trübung

Die Bleiche scheint also schon mit etwas in der Makronährstofflösung auszufallen, und das kann nichts mit Stabilisatoren zu tun haben...
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi,

bei meinen Gläsern hat sich über Nacht nichts getan. Alles weiterhin klar. Auch eine neue Probe heute gegen 10:00 blieb klar.

Gestern habe ich wieder einen 80% WW gemacht und nur Makros gedüngt => Wasser wurde auch wieder trüb :(.
Heute hab ich 60l gegen Osmosewasser gewechselt und Mikros dosiert => extrem trüb. Lauter kleine Partikel waren im Wasser sichtbar. Als ich die Pumpe abgestellt hatte war ein richtiger Schleier im oberen Bereich des Aquariums sichtbar.

Habe nun ein Mikrofasertuch in den Filter gepackt und innerhalb von 30 Minuten ist das Wasser wieder SEHR VIEL klarer. Mal schauen, ob ich so alle Ausfällungen rausbekomme und ob diese dann wieder auftreten, wenn ich das Tuch entferne. So ganz schlau werde ich aus der Sache bis jetzt noch nicht. In einem Glas Wasser (mit Aquarienwasser) konnte ich keine extreme Trübung mit Eisendünger oder Makrodünger herbeiführen.
 

swizzle101

Member
5 Tage Makro + Mikro im Becher

Hallo an alle

Ein alter Thread mit neuen Ergebnissen

Versuch: Je 1mL EI-Dünger und 1 mL JBL Ferropol wurden zusammen in einem Becher Leitungswasser gelöst. Daneben wurde als Negativkontrolle ein Becher Leitungswasser gestellt. BiedeBecher wurden nebeneienander an einem schattigen Ort bei Raumtemperatur gelagert. Einmal pro Tag wurde je ein Bild von beiden Bechern geschossen. Hier die Resultate:

Tag 1 ohne Dünger

Tag 1 mit Dünger

Tag 2 ohne Dünger
Tag 2 mit Dünger

Tag 3 ohne Dünger
Tag 3 mit Dünger

Tag 4 ohne Dünger
Tag 4 mit Dünger

Tag 5 ohne Dünger
Tag 5 mit Dünger


Man erkennt gut, dass da was ausfällt, das wird aber erst nach ca 48 Stunden sichtbar. Das alles ist wohlgemerkt ohne nennenswerten Einfluss von UV-Licht geschehen. Die Chelatoren scheinen sich also nach dem zweiten Tag in grösserem Stil zu zersetzen und ab dem dritten Tag ist schon ein guter Teil des Eisens freigesetzt worden und hat mit dem vorliegenden Phosphat abreagiert. Es bleibt anzumerken, dass diese Werte von der Zusammensetzung des Leitungswassers abhängen können.
Ich werde in den nächsten Tagen weitere Tests nachschieben: eine weitere Kontrolle, in der ich EI-Dünger und Mikrodünger separat stehen lasse und einen Test, in dem ich statt Leitungswasser Destwasser verwende.
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Christian,

toll das du das Thema nochmal aufgreifst. Solche Trübungen sind nämlich in Aquarien weiterhin eine sehr unschöne Angelegenheit.
Ich bekomme jetzt immer bei bestimmten Düngern diese Trübung, obwohl dies vor ein paar Monaten nicht passiert ist. Wäre wirklich spannend, ob es an irgendeinem Stoff im Leitungswasser liegt.
 

swizzle101

Member
Hallo an alle

Ich habe über die letzten Tage die Trübungstests mit bidestilliertem Wasser wiederholt. Bidest-Wasser ist sehr rein, und steht Aquarianern normalerweise nicht zur Verfügung. Hier soll es den Unterschied zwischen meinem Leitungswasser und Reinstwasser verdeutlichen.

Das experimentelle Setup:

ca. 100 mL bidest-H2O
1 mL JBL Ferropol (gleiche Flasche und Alter wie bei den obigen Tests)
1 ml EI-Makrodünger

Die Flasche wurde bei gleichen Bedingungen (Temp. / Helligkeit) gelagert. Alle 24 Stunden wurde ein Foto der Flasche gemacht

Tag 1 (unmittelbar nach dem Mischen)

Tag 2:

Tag 3:

Tag 4:

Tag 5:

Resultat:
Nach 3 Tagen ist mir zum ersten mal eine sehr leichte Trübung aufgefallen, an den weiteren Tagen hat sie sich minimal verstärkt, aber das ist kein Vergleich mit der Trübung, die sich beim Leitunsgwasser eingestellt hat.
Ich kann also mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass irgendein Stoff in meinem Leitungswasser zum Abbau von EDTA/DTPA beiträgt. Dadurch wird Eisen freigeben, welches dann wiederum mit dem vorhandenen PO4 ausfällt. Wie erwartet zerfallen die Chelatoren auch im Reinstwasser (sichtbar an der leichten Trübung), aber sie tun das um einiges langsamer als im Leitungswasser.

Fazit:
Mein Tipp: Wer bei sich eine weissliche Trübung im Becken entdeckt, sollte erst mal meine Versuche mit eigenem Wasser und Düngern im Glas wiederholen. Wenn sich darin nach ca. 2 bis 3 Tagen eine deutliche Trübung entwickelt, handelte es sich im Becken mit einiger Wahrscheinlichekit um eine Eisenphosphatsfällung. In diesem Fall empfehle ich, ca. 3 bis 4 Tage lang das Aquarium nicht mehr düngen. In dieser Zeit sollte die Trübung weitgehend verschwunden sein. Danach empfehle ich wieder die gewohnte Dosis Makro, aber reduzierten Mikrodünger (2/3 der ursprünglichen Dosis).
Noch besser wäre es natürlich, Leitungswasser mit Umkehrosmosewasser zu verschneiden oder reines Umkehrosmosewasser mit Salzen aufzuhärten.

Zur Zeit kläre ich noch ab, ob Easy Life ffm diese Art von Trübung mildern oder gar verhindern kann.
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Christian,

:top: :top: super Test. Freut mich sehr, dass du dieser Problematik weiter auf den Grund gehst. Ich finde deine Tests sehr aufschlussreich. Eine Lösung für dieses Problem wäre natürlich enorm interessant. Ich frage mich auch, warum es eben manchmal ausfällt und dann wieder nicht, bzw. welcher Stoff genau dafür verantwortlich ist.
 

swizzle101

Member
Tobi":198a2sqs schrieb:
Hi Christian,

:top: :top: super Test. Freut mich sehr, dass du dieser Problematik weiter auf den Grund gehst. Ich finde deine Tests sehr aufschlussreich. Eine Lösung für dieses Problem wäre natürlich enorm interessant. Ich frage mich auch, warum es eben manchmal ausfällt und dann wieder nicht, bzw. welcher Stoff genau dafür verantwortlich ist.

Hallo Tobi

Danke für das Lob :)
Es dürfte schwierig sein herauszufinden, welcher Stoff / welche Stoffe nun für den beschleunigten EDTA-Zerfall verantwortlich ist. Bei mir sind die Tests mit Leitungswasser jedenfalls reproduzierbar, die Geschichte ist 2 mal weitgehend identisch abgelaufen. Allerdings ist auch das keine Garantie auf konstante Verhältnisse: nicht dass ich das mit Sicherheit wüsste, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Wasserwerke auf sich ändernde Bedingungen (Temperatur / Jahreszeit etc) mit unterschiedlichen Wasserzusätzen reagieren.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Christian,

verfolge das auch sehr interessiert! :top:
Kannst du irgendwie den Einfluss von UV auf den Chelateabbau einschätzen? Ich würde mir ja wünschen der wäre möglichst gering. :wink:

Gruß, Nik
 

swizzle101

Member
nik":egm3v4xl schrieb:
Hallo Christian,

verfolge das auch sehr interessiert! :top:
Kannst du irgendwie den Einfluss von UV auf den Chelateabbau einschätzen? Ich würde mir ja wünschen der wäre möglichst gering. :wink:

Gruß, Nik


Hallo Nik

Kann ich, aber leider hab ich das Bild schon gelöscht. Wenn ich den Test mit Leitungswasser mache, das Glas aber ans Tageslicht stelle (ca. 3 Stunden direkte Sonne pro Tag), dann ist in 5 Tagen soviel Material ausgefallen, dass es unten einen Satz bildet. Das Wasser darüber ist zu diesem Zeitpunkt schon wieder klar. UV-Licht hat also einen sehr grossen Einfluss, es ist nur schwer zu sagen, wie gross dieser durch die Fluoreszenzröhren ist.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Christian,

mit der Frage ging es mir darum den Einfluss erst einmal trennen zu können. Das hast du ja mit deiner Antwort getan.

Im Aquarium kann man zum Einfluss des UV folgendes sagen:
- LL strahlen sowieso nur sehr wenig UV-Licht aus.
- wirksam ist UV nur in den ca. oberen 15mm der Wasserschicht.
- eine Rolle entsprechend spielt also die Wasserumwälzung.

Insgesamt schätze ich diesen Einfluss als gering ein, ein UV-C Klärer ist dagegen offensichtlich effizient chelatvernichtend.
Ein hohes Redoxpotenzial scheint übrigens auch kein limitierendes Problem für die Haltbarkeit der Chelatoren zu sein. Da spielen insgesamt andere Faktoren wohl eine größere (limitierende) Rolle.

Gruß, Nik
 

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