Idealer Fischbesatz für unser neues Aquascape

MSc

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Hallo

Ich bin neu im Hobby. Obwohl Neuling, traue ich mir doch schon einiges zu, da ich einen entsprechenden Background habe (Biologe).

Nun ist unser Aquascape eingefahren und es ist langsam Zeit für Fische.

Über unser Aquascape:
- Jetzt 3.5 Wochen alt
- 70l (B x T x H: 50 x 39 x 36 cm)
- Das Aquascape hat Soil Bodengrund und als Scape nur Steine. Soil ist Tropica Aquarium Soil und Tropica Aquarium Soil Powder. Soildicke im Schnitt so etwa 4.5 cm.
- CO2-Einleitung mit Ziel so etwa 25mg/l (Flüssigtest)
- Stark bepflanzt, mit ordentlich freiem Schwimmraum vorne. Wir haben auch Schwimmpflanzen.
- Mittelstarke Beleuchtung
- Es sind schon Neocaridiner drin (10x) und Geweihschnecken (5x) plus weitere eingeschleppte Schnecken. Denen geht es allen total gut und es scheint, als ob wir schon Junggarnelen haben :)
- Der Nitritpeak ist vorbei und Nitrit ist stabil bei Null, bzw. nicht detektierbar mit Flüssigtest von JBL.
- pH ist von 7-7.2
- KH ist 8
- GH ist 10
- Temperatur im mittel etwa 23-25°. Bis jetzt keine Heizung. Im Winter wahrsch. runter bis etwa 21-22° (im Winter werde ich evtl. ein wenig heizen und vielleicht bei 22/23° halten, je nach Fisch). Im Sommer rauf bis 28° (30° max. für kurze Zeit, aber da werde ich dann kühlen und versuchen nicht über 28° zu kommen).

Die Werte sind alle heute gemessen (also 3.5 Wochen nach Start).

Was würdet ihr mir für Fische vorschlagen welche zu den Wasserwerten passen ohne zu viel an den Werten schrauben zu müssen? Ich habe schon ein paar Ideen, möchte aber dazu nix sagen und mich von euch inspirieren lassen.

Ich hätte aber gerne Schwarmfische und möglichst kleine Fische.

Was meint ihr?
:)
Michael


Hier zwei Bilder:
20230315_122017.jpg

20230315_122056.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

Öhrchen

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Hallo Michael,
ein Bild (vom Aquarium) sagt oft mehr als tausend Worte :)

Sind die gemessenen Werte tatsächlich die vom Aquarienwasser? Welche Werte hat dann dein Ausgangswasser? Welcher Soil wurde verwendet?

Das größte Problem wird sein, daß der Bodengrund/Soil erstmal die Härte und den pH runterzieht, sich dann verbraucht, und du letztendlich ungefähr bei den Werten landest, die das Wasser hat, mit dem du das Becken befüllst. Du kannst also nicht davon ausgehen, daß die Werte auf Dauer so bleiben. Das erschwert die Auswahl des Besatzes!
 

MSc

New Member
Guter Punkt!

Die Werte des Ausgangswassers sind:
- KH = 8
- GH = 10
Also gleich wie im Aquarium und wie oben erwähnt.

pH ist aber höher im Ausgangswasser, so 7.8-8.0.
Im Aquarium habe ich zur Zeit wie gesagt so 7-7.2.

Alle Tests sind Flüssigtests, Werte sollten also recht gut stimmen.

Was ich auch noch vergessen habe (Ist im Original-Post jetzt vermerkt): wir haben CO2-Anlage mit Targetwert so ca. 25mg/l. Wird mit Flüssigtest überwacht.

Aktuelles Bild kommt sobald Aquarienbeleuchtung an ist.
 

Öhrchen

Well-Known Member
Hallo,
"Soil" hat sich in der Aquaristik als Synonym für "aktiver Bodengrund" eingebürgert. Also Bodengrund, der meist puffernde Wirkung hat und den pH und die Härte des Wassers verändert.
Wenn die Wasserwerte im Aquarium mit denen des Ausgangswassers übereinstimmen, hast du entweder sehr wenig Soil verwendet (und die Wirkung ist schon vorbei), oder der Soil ist kein aktiver Bodengrund. Oder, die Werte wurden unmittelbar nach dem Befüllen des Beckens genommen, dann ist die chemische Wirkung einfach noch nicht zum tragen gekommen.
Es sollte erstmal geklärt werden, wie sich die Werte, zumindest die Härte, im Becken (voraussichtlich) verhalten werden.
 
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MSc

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Übrigens; die Werte von Aquarienwasser und Ausgangswasser stimmen nur bzgl. KH/GH überein. pH ist im Aquarienwasser ja schon deutlich tiefer.
 

p'stone

Active Member
Hallo Michael,

die Steine sehen so aus , als ob sie das Wasser aufhärten könnten.
Welche Steine hast Du genommen?
Hast Du evtl. getestet, ob sie aufhärtend sind? (Säure/Essigessenz-Test)

Gruß Thomas
 
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MSc

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Hi Thomas, danke für deinen Input!

Ja, ich vermute, dass die aufhärten können/werden. Wie stark, ist schwer zu beurteilen. Ich habe aber damals leider nicht getestet, nein.

Aber das System ist nun so wie es ist :)
 

Damian

Well-Known Member
Hi

Bei den genannten Leitungswasserwerten fallen - das dürfte schon klar sein - viele Weichwasserfische weg, egal, was der Soil möglicherweise anfangs noch macht.
70 Liter mit nur 50 cm Länge ist ganz schön klein und viele der richtigen Zwerge, die mir grad einfallen, benötigen weicheres Wasser. Kleine Lebendgebährende wie Endler-Guppies (Poecilia wingei) würden in meinen Augen zu Wasserwerten und Beckengrösse passen, allerdings wird sich da sehr schnell sehr viel (!) Nachwuchs einstellen, den man kaum los wird - daher würde ich das definitiv nicht empfehlen.
Vielleicht gibt es eine kleine Bärblingsart, die nicht wirklich saures & weiches Wasser benötigt?
Evtl. könnten Poropanchax norman eine Möglichkeit sein? Hatte ich aber selbst noch nie und kann daher nicht aus Erfahrung sagen, ob das wirklich passt.

Sonst...Eigentlich würde ich fast eine Osmoseanlage empfehlen, grad bei so kleinen Wassermengen ist das eigentlich ganz easy. Würde mit Soil Sinn machen und dann wäre v.A. die Auswahl an möglichen Fischen auf einmal gross! (Mit einer Osmoseanlage kämen mir zum Beispiel Boraras brigittae oder Nannostomus marginatus als Vorschläge in den Sinn. Beide aber bitte nicht bei KH 8!) Kommt das eher nicht in Frage (kann man für Anfänger schon verstehen, finde ich!), so müsste man noch weiterschauen.

Grüsse
Damian
 
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MSc

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Hi Damian

Ich habe da noch nicht viel dazu gelesen, aber mal die Frage: Was hältst du von Torf in den Filter? Ist das eine (Teil-)Alternative zur Osmoseanlage? Oder kann ich das bei meinen Ausgangswasserwerten vergessen?

LG
Michael
 

Maeddsen

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Also im Endeffekt hat das Becken mehr Fläche als ein Standard 60cm Becken und ist schön strukturiert eingerichtet. Da sollte man einen passenden Besatz finden - vielleicht schaust du dich mal im Kleinanzeiger um, ob es in deiner Nähe Züchter gibt, die euer Leitungswasser verwenden. Da solltest du dann Bedenkenlos kaufen können - wenn die Art zum Becken passt.

Was auf jeden Fall geht sind Neocaridina Garnelen, denen kommt etwas härteres Wasser sogar entgegen :)
 

Damian

Well-Known Member
Hi zusammen

Mit Torf im Filter wirst du da nicht weit kommen. Umso mehr, wenn die Steine womöglich sogar noch aufhärten. Entweder Fische, die mit der KH von 8 klarkommen, oder das Wechselwasser entsprechend aufbereiten (UOA).

Den Hinweis zu in Leitungswasser nachgezogenen Fischen finde ich wertvoll. Mit diesem Hinweis wird einem aber auch klar, dass das keine Boraras, keine Nannostomus, keine Paracheirodon, usw. sein können. ;) Letztere finde ich übrigens zu schwimmfreudig. Also Paracheirodon.
Einen passenden Besatz wird man dazu sicher auch finden. Aber ich finde es sinnvoll, rasch abzuholen, ob an dem Ausgangswasser noch geschraubt werden kann/soll, oder nicht.
Wenn das geklärt ist, kann man immer noch spezifizieren, für welche Fische das Wasser und das kleine, gut strukturierte Aquarium in Frage kommt.
Sich da an +/- möglichen Besätzen für Standard 60 cm Aquarien zu halten ist sicher nicht schlecht. Aber auch da sind wir natürlich bei einem kleinen Aquarium, in welches grösstenteils nur sehr kleine Fische sollen. Und das ist ja zum Glück auch der Wunsch von dir, Michael. ("Ich hätte aber gerne Schwarmfische und möglichst kleine Fische.")

Grüsse
Damian
 
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Frank2

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Hallo Michael,

das Becken hast Du schön gemacht und auch schön strukturiert für viele Fischarten. Ich sehe es wie Damian, auch Nannostomus Marg. habe ich hier sofort gesehen als eine Möglichkeit. Oder Erdbeersalmler. Beide hatte ich schon bei kh 6-7 und PH über neutral, ging gut und ich möchte daher nicht pauschal abraten. Heute habe ich Nannost. Marg. bei PH 6,8 kh 3. PH 7,8- 8, wie das Ausgangswasser es hat aber m.E. ein no go für diese Fische.
Die hier geäußerten Bedenken zum Auslutschen der Pufferwirkung des Soils völlig berechtigt. Die Steine sehen zudem tats. aus nach Aufhärtung, tun sie auch vermutlich bereits.
Langfristig sehe ich daher auch ich hier keine Fische, die es weich bis mittelhart und ph-neutral+/- brauchen/mögen ohne den Einsatz einer Osmoseanlage/VE und zwar dann, wenn der Soil verbraucht ist. Könnte man sich auch die Frage stellen, was derartige Soils in einem auf Dauer (etliche Jahre) angelegten Becken mit Fischbesatz eigentlich sollen, außer man ist bereit regelmäßig den Bodengrund auszutauschen oder später dann bei vorhandenem Besatz doch auf Osmose/VE umzusteigen. Ich tausche im Garnelenbecken ausgelutschte Soils aus und quartiere kurzfristig um. Kann ja aber gar nicht jeder mangels Ersatzmöglichkeit. Weites Feld, praktiziert jeder auch anders... .
Deine Pflanzen sind submers schön umgestellt und haben sich gut mit den vorhandenen Wasserwerten arrangiert. Eine massive Veränderung der kh kann zunächst durchaus zu einem Rückschritt führen wobei das, was ich sehe, auch alles bei niedriger kh gut und teils besser ginge, keine Frage.

Kurzum - ich würde bei dem Wasser bleiben aber gedanklich auch den Fall einplanen, dass irgendwann mit demineralisiertem Wasser zumindest mit Leitungswasser verschnitten werden sollte und das Thema im Auge behalten werden sollte. Alternativ später den Bodengrund austauschen, was ich in einem gut eingefahrenen Becken mit Fischbesatz alles andere als ideal finde. Die Steine würde ich nochmals überdenken.

Grüße
Frank
 
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MSc

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Danke für die vielen guten Tipps!

Ich überlege mir eine Osmoseanlage anzuschaffen, damit ich mehr Flexibilität habe. Da das Ausgangswasser ja nicht sehr hart ist (KH=8, GH=10) muss der Filter ja nicht krass leistungsfähig sein. Auch muss (sollte!?) ja nicht alles Wasser beim Wasserwechsel Osmosewasser sein. Was gibt es da kleines und handliches was ihr mir empfehlen könnt. Gibt es da noch was kleineres als zum Bsp. die Standardprodukte von Dennerle und co?

Oder gibt es noch einen anderen gangbaren Weg zur Wasserenthärtung wenn die gebrauchte Wassermenge pro Woche nicht so hoch ist (denke max. so 25 Liter).
 

Damian

Well-Known Member
Hi Michael

Ich überlege mir eine Osmoseanlage anzuschaffen, damit ich mehr Flexibilität habe.
Finde ich eine löbliche Überlegung!

Auch muss (sollte!?) ja nicht alles Wasser beim Wasserwechsel Osmosewasser sein.
Nein, nötig ist das nicht. Ohne die restlichen Parameter des Leitungswassers zu wissen, könntest du bei KH 8 und GH 10 etwa 1:1 verschneiden und damit dann bereits eine deutlich grössere Auswahl an Fischen haben. Ich würde aber eher noch etwas weicher gehen und die Härte etwa „vierteln“, d.H. 1 Teil Leitungswasser und 3 Teile Osmosewasser verwenden.
Ich selbst verwende 100% Osmosewasser und salze auf. Aber oft dürfte Verschneiden gut klappen.

Was gibt es da kleines und handliches was ihr mir empfehlen könnt. Gibt es da noch was kleineres als zum Bsp. die Standardprodukte von Dennerle und co?
Ich hatte noch nie eine Anlage von Dennerle. Ich persönlich würde aber auch eher was günstiges nehmen bei dem geringen Verbrauch, den du haben wirst. Z.B. diese hier:


(ich hatte diese Anlage selbst noch nicht, habe aktuell eine viel leistungsfähigere Anlage, ich brauche für einen WW aber ein vielfaches an Reinstwasser, wie du. Aber wenn möglich kaufe ich gerne bei Aquasabi ein, da ich falls es Probleme geben würde weiss, dass ich da einen guten Kundendienst erhalte. Vielleicht gibt‘s ja noch andere Empfehlungen hier auf dem Forum.)

Die 380er ist nur 20.- teurer, als die 190er. Am Ende ist es immer praktisch, wenn das Wasser schneller läuft, das ist die 20€ allemal wert. Ausserdem ist nicht gegeben, dass die 380l/d tatsächlich erreicht werden, ist der Leitungswasserdruck ein wenig tiefer oder das Wasser etwas kälter, ist der Durchsatz ein wenig reduziert. Aus Komfortgründen finde ich eine möglichst leistungsfähige Anlage am besten. Und wenn möglich eine, welche ohne Strom (Druckerhöhungspumpe) auskommt.

Zudem kannst du das Wasser auch z.B. für die Kaffeemaschine brauchen. Ich fülle mir immer ein paar Flaschen dafür, wenn meine Anlage läuft.

Am praktischsten ist es, die Anlage irgendwo fix ans Wasser hängen zu können, ich habe das oberhalb des Waschturms gemacht. Aber auch einmal die Woche ans Wasser hängen geht - so hatte ich das früher gemacht.

Grüsse
Damian
 
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