Honigguramis sterben schnell weg

roteweste

Member
Liebe Aquarianer,

ich hoffe ihr könnt mir bei meinem Problem helfen. Ich habe in meinem Aquarium eigentlich keine Probleme mit größeren Ausfällen. Meine einzige Sorge sind die Honigguramis. Die haben bei mir leider nur eine Lebenszeit von ca. 1 Jahr, was ja doch deutlich unter den 2-3 Jahren liegt, die man so im Netz findet.

Das Lebensende meiner Fische gestaltet sich dabei immer gleich.

Kranker Gurami.jpg


Sie werden zunächst über Wochen täglich etwas blasser, danach kommt der Gewichtsverlust und eine allgemeine Trägheit. Futter nehmen sie schon noch an, aber man merkt zunehmend eine "Unlust" das Aquarium zu erkunden. Zum Schluss fallen Sie dann im Bauchraum ein. Danach verschwinden Sie und die Garnelen freuen sich. :(

Da ich meine Guramis extrem schön finde und auch ihr erkundendes Verhalten sehr interessant finde, würde es mir echt das Herz brechen, meine kleinen Honigfische nicht mehr einzusetzen. Mittlerweile sind mir über einen Zeitraum von 3 Jahren 6 Exemplare verstorben und immer lief es gleich ab. Es ist wirklich schade, die Fische über Wochen langsam beim sterben zusehen zu müssen.

Also: Könnt Ihr mir helfen? Welche Krankheit ist das? Wieso nur bei Guramis? Was kann ich tun?
 

Jario

New Member
Hiho,

was bekommen die Guramis denn leckeres zu fressen?
und auch noch mehr Hintergrundinfos wären toll.
Wie Groß ist das Becken, welcher sonstiger Besatz ist im Becken?
Wasserwerte auch schon gecheckt?
welcher Bodengrund und Farbe?
gibt es Versteckmöglichkeiten, welche Beleuchtungsart und Lichtstärke?

Verfärbung kann viele Ursachen haben.

Ohne Infos ist alles nur Spekulation und bringt dir und den Guramis wenig :)

Liebe Grüße Jaro
 

moskal

Well-Known Member
Hallo,

Honigguramis kommen aus der Ganges Ebene. Dort ist es winters subtropisch kühl, dann kommt die Schneeschmelze aus dem Himalaja, die überflutet weite Gebiete mit kühlem Wasser, dann kommt die Zeit vor dem ersten Monsun, da ist es richtig richtige heiß, dann kommt der erste Monsun, alles wird wieder überschwemmt und es wird kühler, dann ist Sommer und es wird wieder heiß und nun kommt der Monsun wieder zurück, dann gibt es wieder Überschwemmung und es wird kühler. Und jetzt ist es schon wieder winter. Das wäre der natürliche Rythmus der Fische, die eigentlich nicht tropisch, sondern subtropisch sind. Ohne kühle Phasen vergreisen sie und sterben. Fortgepflanzt haben sie sich in Natur ja dann schon.

Gruß
Helmut
 

DEUMB

Active Member
Meine T. Chuna haben solche Wechsel auch nicht durchlebt und sind dennoch nicht vorzeitig eingegangen.
Neben den Fragen von Jaro, wäre ein Gesamtfoto des Beckens unter Umständen hilfreich.
Rein spekulativ (wie Jaro schon bemerkte ist mit den jetzigen Infos nichts anderes machbar) könnte es sich um eine u.U. (vielleicht) stressbedingte Infektion handeln. Aber wie geschrieben: rein spekulativ!
 
Zuletzt bearbeitet:

moskal

Well-Known Member
Meine T. Chuna haben solche Wechsel auch nicht durchlebt und sind dennoch nicht vorzeitig eingegangen.
T.chuna sind subtropisch. Auch wenn es nicht die volle Temperaturwechsel Palette wie in Natur gibt, werden sie bei ständig warm wie für die meisten Tropenfische nicht alt. Hatten deine auch im Winter 25C+, nach dem es im Sommer eher 30C waren?

Ich sehe oben im Foto einen eigentlich gesunden aber vergreisten Fisch und denke bei den aktuellen Temperaturen an eine dauerhaft zu warme Haltung für einen subtropischen Fisch, der in Natur meist nur eine Laichperiode überlebt.
 

roteweste

Member
Danke für die Antworten. Mein Becken könnt ihr im Forum anschauen -> "Projekt Nature Scape"

Das Layout sollte dem ganze eigentlich gefallen. Hat sowohl Schwimmfläche als auch Rückzugsräume. Becken hat knapp 100 Liter mit 80cm Kantenlänge. Ich halte immer so 2-3 Tiere.

Der Beisatz zankt mit dem Guramis nicht. Die machen eher immer ihr Ding. Wasser ist Recht hart. Ph dank Soil knapp sauer. Wassertemperatur ist Zimmertemperatur. 23-24 Grad. Im Hochsommer maximal 27 Grad.

Futter muss ich gestehen ist ein Wechsel zwischen Flocken und Granulatfutter von Tetra. Die Fische fressen gut und die anderen Fische kommen wie gesagt auch gut zurecht.
 

DEUMB

Active Member
T.chuna sind subtropisch. Auch wenn es nicht die volle Temperaturwechsel Palette wie in Natur gibt, werden sie bei ständig warm wie für die meisten Tropenfische nicht alt. Hatten deine auch im Winter 25C+, nach dem es im Sommer eher 30C waren?

Ich sehe oben im Foto einen eigentlich gesunden aber vergreisten Fisch und denke bei den aktuellen Temperaturen an eine dauerhaft zu warme Haltung für einen subtropischen Fisch, der in Natur meist nur eine Laichperiode überlebt.
Der Ursprung der chuna ist mir bekannt, auch die dortigen klimatischen Bedingungen.
Die Haltungen waren sehr unterschiedlich, sowohl, vom Wasservolumen, als auch vom (Mit)Besatz oder den Temperaturbedingungen. Und wie geschrieben, keine unerklärlichen Ausfälle, keinesfalls welche durch Vergreisung wegen fehlender Temperaturunterschiede.

Ich kann auf dem Foto nur einen sehr hellen Fisch erkennen, der ein T.chuna zu sein scheint. Alles andere ist reine Spekulation.
 

moskal

Well-Known Member
Ich habe mir den Link zum Aquarium angesehen, Klick ,und bleib dabei: Für die Fische ist das dauerhaft eine zu warme Haltung. Ganz besonders für die empfindlicheren Farbzuchten wie sie im Link zu sehen sind. Der Rest passt absolut.

Ich würde Sommers noch Drosophila auf die Wasseroberfläche schmeißen und schwarze Mückenlarven verfüttern, sobald es welche gibt. Aber davon werden sie auch nicht älter.

Gruß
Helmut
 

roteweste

Member
Hallo Helmut,

danke für deine Ausführungen. Das liest sich in sich schlüssig. Was ich mir allerdings nicht erklären kann ist, dass man im Internet von Haltungsbedingungen von 24-26 Grad liest.

Ich nehme nicht an, dass andere Labyrinthfische dauerhafte Wärme besser vertragen, oder? Ansonsten muss ich mich mal bei den Südamerika Barben umsehen.
 

DEUMB

Active Member
Entschuldigung, habe ich richtig gelesen: ‚Der Rest passt absolut. ‘?

Die Haltung von T. chuna die ich kenne und auch praktiziert habe, beinhaltete deutlich bepflanztere Aquarien und auch deutlich mehr Pflanzen an der Wasseroberfläche, was auch zu einem gedämpfteren Licht im Aquarium geführt hat. Somit waren meine Aquarien mit chunas auch nicht so hell. Eine Aquariumgestaltung wie in diesem Video (es ist nicht von mir) entspricht deutlich mehr einer guten Haltung von T. chunas.

Das Aquarium klick ist schön - keine Frage - aber kein Aquarium für chunas.

Aber habe keine Lust mich herumzustreiten und habe gesagt was ich dazu zu sagen habe.
 

moskal

Well-Known Member
Hallo,

T. labiosa kann wärmer aber für den finde ich dein Aquarium zu klein.
wie wäre es mit Pseudosphromenus dayi? Wunderschöne fische. Habe ich in Kerala schon mehrfach in Natur beobachten können.

Gruß
Helmut
 

moskal

Well-Known Member
Entschuldigung, habe ich richtig gelesen: ‚Der Rest passt absolut. ‘?
du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen, ganz besonders, wo du richtig gelesen hast.
Links eine Möglichkeit ein Revier zu bilden und rechts eine Möglichkeit ein Revier zu bilden. Passt super.
 

DEUMB

Active Member
Alles klar, ich denke mir ab jetzt meinen Teil zu diesem Unsinn.
 

moskal

Well-Known Member
Ich poste so lange zur Entspannung ein Foto:

BILD0670.jpg

Da stehe ich auf den letzten Ausläufern des Himalayas, das da unten ist der Ganges, dort ist er noch nicht verschmutzt. Da unten gibt es T. chuna. Das war anfang Mai, die Schneeschmelze in den Bergen beginnt eben und das Wasser ist zwar noch spärlich aber sau kalt. Pflanzen gibts keine und die cunas vom letzten Jahr schwimmen in Schwärmen im freien Wasser. Große, ältere Fische habe ich nicht gefunden. Wenn dann mehr Wasser da ist, ist alles was jetzt braun ist überschwemmt. Die Grenze von der vertrockneten, braunen ex-Vegitation zur grünen, jetz emersen Vegitation ist das Laichgebiet der chunas. Sie schlüpfen dann praktisch in einem riesen Heuafguss. Dann gibts auch für kurze Zeit grün unter Wasser. Sonst nicht. Aber von diesem Grün aus haben die Fisch Blick ins freie Wasser. Sie halten sich am Rand davon auf.

Edit:
Habe noch ein Foto mit Schaumnestern gefunden, ganz ohne grün und zwar Fadenfische aber keine chunas:
IMG_2570.JPG
Direkt neben dran war ein richtig grünes Reisfeld
 
Zuletzt bearbeitet:

roteweste

Member
Danke für die tolle Einblicke.

Mir ist noch ein Punkt gekommen, der die These von moskal stützen könnte. Bevor die Männchen ihren Ende entgegennehmen, also in der Zeit, in der sie noch gesund sind, legen sie nochmal sehr produktiv Schaumnester. Vielleicht merken die irgenwie, dass ihre biologische Uhr irgendwie um ist.

Nun möchte ich meine Aquarium nicht wegen einer Fischart komplett umkrempeln. Gibt es Fische, die ein ähnliches Verhalten aufweisen und ähnlich farbenfroh sind, aber besser zu meinen Haltungsbedingungen passen ?
 

Ähnliche Themen

Oben