Höhe der Beleuchtung über dem Becken.

ChrisWerner

Member
Hallo Zusammen!

Ich bin mir nicht ganz sicher, deshalb frage ich einfach mal nach.
Ich habe derzeit eine 2x 150 Watt HQI Belechtung über dem Becken hängen (130(L) x 60(B) x 70(H)).
In welcher Höhe würdet ihr die Beleuchtung über dem Wasserspiegel aufhängen? Der Bodengrund ist vorne ca. 7 und hinten ca. 14 cm hoch. Derzeit hängt die Leuchte ca. 15 - 18 cm über dem Wasser.

Danke und Gruß

Chris
 

ChrisWerner

Member
Um vielleicht nochmal drauf einzugehen warum ich frage, habe ich hier mal ein Bild angehängt.
Das Hemianthus in dem roten Bereich zeigt eine bräunliche Färbung und weisse, abgestorbene Blätter (direkt unter dem Lichtkegel der Leuchten). Das Hemianthus im äußeren (grünen) Bereich ist okay und auch etwas "buschiger" gewachsen. Klingt sehr nach zu intensivem Licht.
Da aber die Stängelpflanzen Nährstoffmängel zeigen und keine "Verbrennungen" obwohl sie ja eigentlich noch viel näher am Licht sind, bin ich mir nicht so sicher ob es nicht nur ein Düngeproblem ist.
Der NO3, PO4 und FE- Gehalt befindet sich übrigens seit einem Tag wieder im nachweisbaren Bereich, es sollte also mit den Mangelerscheinungen hoffentlich bald ein Ende haben.

Grüße
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Chris,


leider sehe ich kein Bild aber will dennoch mal auf deine Frage eingehen. Die Mangelerscheinungen direkt unter dem Lichtkegel resultieren aus keinen Verbrennungen. Obwohl deine Brenner ja schon einiges an Leistung liefern sind sie gegenüber der Sonne doch nur kleine "Funzeln" die nicht wirklich die Masse an Licht wiedergeben, um die Pflanzen zu verbrennen.
Jedoch haben die Pflanzen unter dem Lichtkegel einen viel höheren Stoffwechsel bzw. größeren Nährstoffverbrauch, als die in den äußeren Regionen.
Durch deine Düngung solltest du mit der Zeit eine starke Verbesserung der Situation feststellen. Bei deiner Lichtleistung benötigst du leider eben schon sehr viel von dem Dünger, da die Aufnahmeraten von Stengelpflanzen z.B. schonmal ca. 4 mg/l Nitrat am Tag ausmachen können.

Der Grund wieso das Hemianthus nur diese Mängel zeigt liegt sicher an der Tatsache, dass die Pflanzen um das knappe Nährstoffangebot konkurrieren und das Hemianthus da wohl ganz klar den kürzeren zieht. Dies wird vielleicht an der geringeren Biomasse liegen oder an der Vorliebe des Hemianthus ca. 80% des Nährstoffbedarfs über Bodendüngung aufzunehmen.

Ich garantiere dir eigentlich, dass sich mit höheren Nährstoffwerten dieses Problem lösen wird.
Deine 15-18 cm sind auf jedenfall nicht zu niedrig, denn je näher du an die Wasseroberfläche rangehst, desto mehr Licht haben deine Pflanzen zur Verfügung und desto schneller wachsen diese auch, was wie du auch festgestellt hast natürlich die Sache teilweise verkompliziert in Bezug auf das Nährstoffangebot etc.

Edit: ahhh jetzt sieht man auch das Bild ;).

Grüße
Tobi
 

ChrisWerner

Member
Wow.... prompte Antwort, sehr informativ. Du scheinst vollkommen im Thema zu sein! Vielen Dank!
Dann werde ich mal geduldig abwarten und hoffen, dass sich die Pflanzen bald erholen.
Mit dem Bild hab ich ein wenig rumfummeln müssen, bis ich es so hatte wie gewünscht. Erst wars zu klein, dann zu groß für den Upload... pixel.. usw :)


Grüße

Chris
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
;), ja danke für die Blumen :bier: . Durch viele Probleme in meinem Becken war ich förmlich dazu gezwungen mich sehr intensiv mit der Materie auseinanderzusetzen. So kann ich wenigstens über dieses Forum einige Leute daran teilhaben lassen. Besonders der Ansatz mit guter Nährstoffversorgung geht ja doch recht konträr zu vielen Meinungen in deutschen Aquarienforen. Diese beharren weitestgehend noch immer auf dem Ansatz, dass Nitrat und Phosphate eher gegen Null tendieren sollten (die Natur als großes Vorbild). Wenn man sich jedoch Bilder und Beschreibungen von Aquascaping Contests etc. ansieht wird man schnell sehen, dass so weltweit kaum noch wer düngt, es sei denn das Leitungswasser hat eh schon soooo hohe Nitrat und Phosphatwerte, dass eine Zudüngung eh nicht mehr von Nöten ist. Gerade das Thema Algen muss auch immer mit der Nährstoffversorgung zusammen genannt werden und auch dort stellen sehr viel mehr Leute die nach den neuen Ansätzen der Düngung (a'la "viel hilft viel" :D) ihre Nährstoffe zuführen fest, dass die Algen eben gerade unter den optimalen Bedingungen für die Pflanzen auch ausbleiben.


Bezüglich des Lichtes bietet sich noch eine weitere Möglichtkeit an, mit der Verringerung der Beleuchtungszeit, um den Pflanzen eine kleine Erholungspause zu geben. Sobald sie dann wieder prächtig wachsen kann man diese wieder hochsetzen. Als Richtwert sollten bei deiner Lichtleistung 10 Stunden absolut ausreichend sein für einen sehr guten Wuchs. 8 Stunden für ca. 2 Wochen würde den Stoffwechsel der Pflanzen etwas senken und dadurch der Nährstoffmangel etwas kompensiert werden. Mit ca. 12 Stunden wäre auch der absolute Maximalwert erreicht, bei dem du dann, unter optimalen Bedingungen, wohl nur noch am "Schnippeln" bist, um deinen Urwald klein zuhalten ;).


Ja... ich werde probieren eine automatische Bildanpassung zu integrieren, damit man sich damit nicht mehr abplagen muss. Optimal wäre es eh die Bilder nicht per Anhang im Thread zu untegrieren, sondern über den Button "Bilder uploaden". Damit werden diese dann sofort in deine Persönliche Gallerie verfrachtet.


Grüße
Tobi
 

ChrisWerner

Member
Bitte Bitte... du hast sie dir auch verdient :-D
So hatte ich das anfangs auch gelernt: NO3 ist böse aber bis zu einem gewissen Grad tolerierbar, PO4 ist aber sehr böse und sollte lieber -1 als 0 sein. Aber als ich dann das erste mal las, was Pflanzen so alles für Nährstoffe brauchen, bin ich schon ein wenig ins Grübeln gekommen. Das ich es sogar zusätzlich einbringen muss, habe ich erst jetzt durch die Mängelerscheinungen/Messergebnisse und durch dieses Forum erfahren. Ist aber eigentlich alles komplett logisch, wenn man darüber nachdenkt. In reinen Pflanzenbecken produzieren die Fische eben zu wenig NO3 um den Bedarf zu decken und PO4 ist sowieso Mangelware (natürlich bei entsprechendem Ausgangswasser).
Nunja, man lernt schließlich nie aus :)
Momentan habe ich eine Beleuchtungszeit von ca. 7 Stunden, das ist denke ich schon "wenig genug". Das Becken läuft ja erst seid 13.10.06 in dieser Einrichtung und Anfangs habe ich sogar nur 6 Stunden beleuchtet. Ich möchte jetzt allerdings die Zeit schrittweise bis 10 Stunden anheben, jedoch erst wenn der Nährstoffengpass überwunden und die Pflanzen wieder sprießen.

Gestern habe ich begonnen die Stängelpflanzen das erste mal zu beschneiden und wieder einzusetzen, da sie mittlerweile fast an der Oberfläche angekommen sind. Du kannst auf dem Bild ja erahnen, was das für eine Aktion ist :) Morgen gehts weiter.

Grüße

Chris
 

ChrisWerner

Member
Guten Abend zusammen!

Ich kann erfreulicherweise berichten, dass der Nährstoffmangel wohl überwunden ist und die Pflanzen wieder anfangen normal weiterzuwachsen. Die braunen Flecken und weissen Blätter vom Hemianthus verschwinden und die Stängelpflanzen treiben wieder mit normalen (nicht verdrehten) Blättern aus.
Die paar wenigen Schmieralgen haben sich auch trotz verstärkter Düngung zurückgezogen, was ebenfalls für die Barr'sche Theorie spricht.
Allerdings habe ich jetzt interesanterweise bemerkt, dass mein Leitungswasser neuerdings mit einem PO4 Gehalt <4 aus der Leitung kommt (ich habe es nocht nicht genau getestet). Ich bräuchte demnach also kein KH2PO4 mehr in meine Lösung geben. Was meinst du Tobi, soll ich es einfach weglassen und die KNO3 Dosierung so belassen?

Viele Grüße

Chris
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Chris !


freut mich sehr, dass dein Becken sich erholt ! Bin schon auf neue Bilder gespannt... es muss mitlerweile ja noch schöner aussehen ;).

Wenn dein Phosphatwert nun so hoch aus der Leitung kommt spricht wirklich nichts mehr für eine zusätzliche Phosphatdüngung Düngung. Falls irgendwann doch das Phosphat ein limitierender Faktor werden sollte wirst du es schon mitbekommen, aber bis dahin kann man auf jedenfall auf die Zusatzdüngung verzichten.

Grüße
Tobi
 
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