GH Boost N - Erfahrungsaustausch

@Tobi,

an dieser Stelle auch nochmal dankeschön für die Probe und anschließend an meine Vorredner:

Meine Probeflasche ist in absehbarer Zeit leer ( bei einem Verbrauch von 50 ml die Woche in 9 Wochen ), würde den Mix gerne gegen Kosten erwerben.

Gruß, Peter
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi,

man darf sich gerne an mich wenden (per Mail an info ät aquasabi.de), wenn man den Mix weiterhin nutzen möchte. Weitere Tests sind momentan nicht geplant. Ich habe viele Flaschen verteilt und möchte erstmal etwas Feedback bekommen. Danach kann die nächste Testrunde losgehen.
 

Arami Gurami

Administrator
Teammitglied
Hallo zusammen,
etwas offtopic (bitte schimpfen, wenn ich das unterlassen soll):
@Tobi und Marcel:
Ich finde es sehr interessant, daß ihr so viel Nitrat düngt (düngen müßt?) Ich nehme an, ihr seid beide eher die "Pflanzenleser und nicht Wassertester" und seid deshalb auf diese Verbrauchswerte gekommen. In meinem neuen Becken (160l mit 150w HQI) habe ich einen ähnlichen Verbrauch von 6+ No3 täglich, ansonsten bekomme ich halt Algenbefall in Form von Fusselalgen, Bartalgen und verstärkter Cladophora Wuchs. Zwar nicht viel, nur minimal, aber ich merke, daß sich das Gleichgewicht zugunsten der Algen verschiebt.
Habt ihr da ähnliche Erfahrungen gemacht?
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Aram,

gebe mal ungefragt meinen Senf dazu. Ich sehe das eigentlich in beiden Becken von den Kids. Die laufen an sich gut, im Sinne von völlig algenfrei, aber was die Düngen, da kann ich mir ständig irgendwelche neuen Mängel an den Pflanzen ansehen. Die sehen das nicht oder akzeptieren das, ich weiß es nicht. Ein stabiles Becken kriegt man wirklich nur schwer aus der Bahn. Das gilt sowohl für Mängel als auch Überschüsse.

Gruß, Nik
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi,

also ich bekomme hier eigentlich nur 3 unterschiedliche Algen:

Cladophora => wochenlanger CO2 Ausfall
Pinselalgen => zu üppig Mikrodünger/Eisenvolldünger/Eisendünger
Grüne Scheiben => unterschiedliche Gründe, schwer an einer Sache festzumachen, da die Scheiben unterschiedlich grün werden ;).
Ansonsten treten nicht wirklich Algen auf.

NO3 dünge ich so viel, da nicht alles bei den Pflanzen ankommt. Es soll da auch eine Untersuchung hisnichtlich der Stickstoffaufnahme mit radiaktiv markiertem Stickstoff geben, welche aufzeigt wie wenig gedüngter Stickstoff in den Wasserpflanzen landet. Hat mir ein Referent auf dem Wasserpflanzensymposium erzählt. Ich werde zusehen, dass ich an die Studie mal rankomme bzw. mal eine Quelle nennen kann, da es mich auch sehr interessiert.
Primär schnappen sich wohl Bakterien usw. den Stickstoff.
Wenn ich z.B. viel weniger dünge, dann stagnieren bei mir einige Pflanzen. Sicher kann man sich aber wohl auch so üppige Stickstofffressende Bakterienkulturen ranüchten, jedoch funktioniert bei mir diese Art der Düngung recht gut.
 

java97

Active Member
Hi Tobi,

Wäre da evtl. die (ergänzende) Düngung über Ammonium, dass ja direkt aufgenommen wird, eine Möglichleit?
Ich dünge seit kurzem zusätzlich verstärkt mit Urea und Ammonium und beobachte stärkere Assimilation und schnelleres Wachstum.
(die anderen Stickstoffarten (KNO3, Magnesium-, Calciumnitrat) habe ich ja schon durch...
Stickstoff-(meinst Du damit Nitrat= NO3?-)-fressende Bakterienkulturen sind doch anaerob. Im gut durchströmten Aquarium finden die doch keine guten Lebensbedingungen, oder?
 

Peda 22

Member
Hi zusammen,

@ Aram + Tobi: Wie hoch ist denn euer NO3-Wert in den Becken? Das ihr nicht messt weis ich, aber rechnerisch gesehen wieviel wird täglich zugeführt und wieviel hat das Ausgangswasser?
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Tobi,

ich befürchte, ich weiß nicht mal was Cladophora ist. Mal suchen - die hatte ich wohl noch nicht. Pinselalgen kenne ich nur zwei Zustände, entweder extremer Befall oder gar nichts. Ich weiß, wirkt extrem, aber ich hatte in meinen Becken seit einem Zeitpunkt, d.h. einer Umstellung vor 13-14 Jahren und den Becken im Umfeld in denen ich (auch im wörtlichen Sinn) die Finger drin hatte, nicht mal auch nur den Anflug einer Pinselalge. Dazu gehörten auch durchaus nicht seltene Phasen der Bequemlichkeit in denen ich EI frei Schnauze düngte. Das führt mich zu der Frage, kannst du irgendwelche Grenzen erkennen, bei welcher Menge einer üblichen Volldüngung, also SE,Fe,(K,) Probleme auftauchen?

Der Stickstoffververbrauch von Cyanobakterien ist bekannt, für eine Bakterienblüte, die ich mir lange angesehen hatte, kann ich das nur bestätigen. Erstaunlich wie viel Stickstoff die binden kann. Ist nur ein Gedanke, in einer Summenbetrachtung wird von einem Biofilm ein gewisses Maß an Stickstoff gebunden, abhängig von Quantität und Sättigung. Darüber hinaus sollte es keinen sonderlichen Bedarf/Verbrauch haben, denn der Stickstoff im Biofilm wird mit dem Absterben der Bakterien frei und steht wieder zur Verfügung. Unberücksichtigt bleibt der Stickstoffverbrauch durch Denitrifikation. Weitere Möglichkeiten des nennenswerten Verlustes an N wüsste ich nicht. Trotzdem werde ich mir bei nächster Gelegenheit eine stickstoffbetonte Düngung genauer ansehen. Genauso wie eine K-reduzierte Düngung. Letztere könnte besser passen obwohl sich bei mir mit KNO3 bestenfalls mäßige K-Anreicherungen ergaben. Da denke ich aber, dass das unterschiedliche Potenzial an "Verflüchtigung" für N und K eine wichtige Rolle spielt.
Bei meinem gut einjährigen Teichlein funktioniert die Düngung nicht richtig. Optisch ist der klar und lässt nur ein Fadenalgenproblem erkennen. Das habe ich mit den üblichen Maßnahmen allerdings nicht im Griff! Das einzige, was funktioniert, sind Weidenzweige als Symptombekämpfung. Die machen aber das Wasser zu braun. Interessanterweise ist der Biofilm glitschig, nach meiner Einschätzung also ungünstig. Der Teich wird zwar nicht gefüttert, hat aber mehrmals im Jahr erheblichen organischen Eintrag. Möglicherweise spielen frühere Stufen der Mineralisation von organischen Stoffen bezüglich Biofilm eine Rolle. Könnte auch hinsichtlich der Empfindlichkeit mancher Becken bezüglich Urea- und/oder Ammoniumdüngung von Bedeutung sein.

/OT

Gruß, Nik
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Volker,

mit Stickstoff meine ich jegliche Formen von Stickstoff... nicht nur Nitrat. Da ich pers. in meinen Becken alle Formen der Stickstoffdüngung bereits durchgespielt habe und hier ein wahres Arsenal an Stickstoffsalzen liegen habe, kann ich für mich nur sagen, dass ich mit dem Spezial N und GH Boost N am Besten fahre. Alles andere hatte bei mir deutliche Nachteile und/oder brachte keine nennenswerten Vorteile. Ammonium wird ja auch nur bis zu einem recht geringen NO3 Pegel präferiert aufgenommen. Vieles davon sollte sich in NO3 umwandeln, falls man üppiger düngt. Ich habe sowohl Urea wie auch Ammoniumdüngung sehr exessiv betrieben und für mich eben keine Vorteile gesehen.

Aber jedes Becken ist anders.... von daher kann der ein oder andere sicher tolle Ergebnisse mit Carbamid oder Ammoniumdüngung erzielen.

Ich meine auch nicht gezielt irgendwelche bestimmten Bakterien in Bezug auf die Stickstoffzehrung, ich beziehe mich allein auf die eine Aussage von Dierk Wanke auf dem Wasserpflanzensymposium. Klingt für mich pers. einleuchtend, aber soll hier keinen Beweis für irgendwas darstellen. Ich fahre bei meinen Becken momentan mit dieser Düngung extrem gut. Ich habe üppigsten Pflanzenwuchs und dies ist kombiniert mit eigentlich keinen wirklichen Algen.
Allein die Rottöne meiner Pflanzen sind momentan etwas grünlich ;).... aber hier will ich mal in naher Zukunft durch etwas mehr Eisen nachhelfen bzw. mal schauen ob es die Farbtöne wieder in eine andere Richtung verschiebt.
 
Hallo,

zwischendurch möchte ich dann auch mal wieder meine bescheidenen Beobachtungen beitragen:

Bis mir das Spezial GH Boost N zur Verfügung stand, habe ich versucht, das aufgehärtete Osmosewechselwasser bzw. hinterher das Beckenwasser mit Kaliumnitrat, Magnesiumnitrat und Spezial N bzw. danach Hirschhornsalz auf einen guten Nitratlevel zu bringen bzw. zu halten. Hierzu habe ich das Spezial N bzw. Hirschhornsalz nicht auf Stoss, sondern täglich gedüngt, um Ammoniumspitzen zu vermeiden. Seit 2 Wochen kommt das GH Boost N zum Einsatz und ich bringe das Becken von Anfang an bei Wasserwechsel auf 20 mg/l Nitrat. Der Wasserwechsel war Sonntag und spätestens heute hätte ich eigentlich Nitrat in irgendeiner Form nachgedüngt. Das messen heute früh hat aber ergeben, daß das Nachdüngen momentan hier bei mir im Diskusbecken entfallen kann, der Nitratlevel hält sich. Somit erfolgt die nächste Gabe mit dem nächsten Wasserwechsel nächsten Sonntag. Das mag bei jedem anderen Becken anders sein. Somit eignet sich das GH Boost N bei mir anscheinend vorzüglich. Mit dem vorherigen Einsatz von KNO3 kam es übrigens im Laufe der Zeit zu Kaliumanhäufungen, die habe ich so wie es aussieht jetzt auch nicht.

Während dieser ganzen Zeit blieb die CO2-Zufuhr über Steuerung unverändert bei immer gleicher KH. Vor dem Einsatz des GH Boost N begann eine deutliche Assimilation abends gegen 19:30, seit Einsatz des GH Boost N beginnt das ganze schon nachmittags um 16:00. Die Pflanzen ziehen wesentlich früher mehr CO2, was ich an dem länger andauernden CO2 Nebel durch UP Inline Atomizer gegenüber vormittags sehe. Ich weiß, daß man das Blubbern auch schon viel früher am Tag erzeugen kann, das ist aber von mir nicht unbedingt gewollt. Soviel zu meinen aktuellen Erfahrungen.

Gruß, Peter
 

Arami Gurami

Administrator
Teammitglied
Hallo zusammen,
ich finde diese Stckstoffverbrauchdiskussion sehr interessant! Vielleicht kann ein Mod das mal in einen anderen Thread verlagern, damit wird hier die GH Boost N Diskussion nicht stören. :D
 

Ben G.

Member
Hallo,

betreffend diesen angeblichen NO3-Verbrauch durch Bakterien, braucht es kein extra Thema, weil es da nicht wirklich etwas zu diskutieren gibt.

Der einzige (bisher bekannte) „biologische“ Vorgang, bei dem Stickstoff-Verbindungen zu Stickstoff-Gas umgesetzt werden, ist die De-Nitrifikation. Solche Bakterien können auch ohne freien (im Wasser gelösten) Sauerstoff überleben, solange zumindest „gebundener“ (in Form von Nitrat) vorhanden ist.

Da die Redox-Potenziale aller Einzelschritte (die bei der De-Nitrifikation ablaufen) positiv sind, können „De-Nitrifikanten“ Nitrat als Elektronenakzeptor (Oxidationsmittel) für ihren oxidativen Energiestoffwechsel (oxidative Phosphorylierung) nutzen, wenn kein (oder zumin. nur sehr begrenzt) freier Sauerstoff verfügbar ist (= anoxische, bzw. zumindest hypoxische Bedingungen).

Im Gegensatz zur Nitrifikation kann die De-Nitrifikation außerdem von einem einzigen Bakterien-Stamm durchgeführt werden - z. B. durch „Pseudomonas denitrificans“, welche auch in einem Aquarium vorhanden sein können.

Die De-Nitrifikation verläuft in mehreren Teilschritten und wird jeweils von einem spezifischen Enzym katalysiert. Die Nitratreductase erfolgt durch ein in der Zellwand lokalisiertes Enzym und ist für die Umwandlung von Nitrat zu Nitrit verantwortlich.

Das entstehende Nitrit wird ebenfalls durch ein Membran-gebundenes Enzym zu Stickstoffmonoxid (NO) und anschließend durch die NO-Reductase über Distickstoffmonoxid (N2O) und weiter mit Hilfe der N2O-Reductase zu molekularem Stickstoff (-Gas) reduziert, welches letztlich freigesetzt wird.

Da die Energieausbeute bei der „Veratmung“ von Nitrat aber deutlich geringer ist (als die von Sauerstoff) machen selbst „die“ das nur, wenn und weil ihnen nichts anderes übrig bleibt. Findet deshalb nur statt, wenn kein (bzw. so gut wie kein) freier (gelöster) Sauerstoff vorhanden ist.

Dass so etwas in einem typischen Pflanzenbecken stattfinden würde, ist deshalb praktisch unmöglich – außer vielleicht, wenn man den Filter mehrere Jahre nicht reinigt.

Hat man allerdings so etwas wie „Purigen“ im Filter, braucht man sich nicht zu wundern, wenn das Becken noch etwas mehr Nitrat verbraucht – hat dann aber halt nichts mit Bakterien zu tun.

Grüße
Ben
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Ben,

naja... in der Studie ging es wohl nicht um Purigen und Nitrat, aber da muss man eh mal schauen, bis ich die Studie auch mal gelesen habe. In meinen Becken muss ich auch ohne Purigen so viel düngen :).
 
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