Geringfilterung – der Thread ...

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Thumper

Moderator
Teammitglied
Moin,

Habe ich das richtig verstanden?
Hast du. So wenig wie möglich, so viel wie nötig.
Ich bin mittlerweile auch wieder auf Tonröhrchen + grober Schwamm vorne weg umgestiegen und hab wohl eher mehr im Filter als notwendig wäre, allerdings hilft das bei größeren Rückschnitten.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Jo,

hast du. ^^ Ergänzend lässt sich erwähnen, dass deine Beschreibung sich auf die Nitrifikation bezieht und soweit recht übersichtlich ist. Strömung spielt eine Rolle in der Vermeidung von Mulmecken und falls sich jenseits der leicht zu gewährleistenden Nitrifikation irgendwelche "diffuse" Probleme zeigen, kann man mit ein bisschen mehr Filtermaterial spielen. Kann was bringen. Zur Zeit habe ich drei Becken völlig ohne Filtermaterial und eins mit einem größeren, original bestückten Prof 3 - testweise. ^^

Gruß Nik
 

Joshi2000

Member
Hallo Nik,

hast du bei deinem relativ feinkörnigen Sand schon mal Düngekapseln verwendet?

Soweit ich das verstanden habe, reduzierst du durch den feinen Sand die biologischen/chemischen Reaktionen im Boden, damit du ein unverfälschtes Feedback auf die Flüssigdüngung bekommst. Kann der Dünger aus den Bodenkapseln sich überhaupt soweit im dichten Boden verteilen, dass er von den Wurzeln der Pflanzen aufgenommen werden kann?

VG
Jo
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Jo,

ja, allerdings in einer 300 l GFK-Teichschale mit dem gleichen Sand den ich in den Aquarien verwende. Der Sand hat sich als ausgesprochen durchlässig erwiesen, d.h. ich hatte im Wasser irgendwie so 5 mg/l Phospat messen können.
Habe ich mir später im Aquarium zunutze gemacht und einige mit durchlässiger Bodenkammer unter dem Sand versehen. Das ist strömungslos, d.h. es wird nur in ein Rohr Dünger getropft, das mit der Bodenkammer verbunden ist. Nur per Diffusion ist das schon nach 2-3 Tagen vom Rohr in die Bodenkammer, durch den Sand ins Freiwasser.

Da habe ich Kontrolle, mit den Düngekapseln, auch Lehmkugeln hat man die nicht. Abgesehen davon braucht man die sowieso nicht. Umgekehrt diffundieren Nährstoffe vom Wasser in den Sand und ich hatte schlicht noch keine Pflanze, die sich nicht mit ausschließlicher Wasserdüngung gut versorgen ließe.

Gruß Nik
 

Joshi2000

Member
Hallo Nik,
das hört sich interessant an. Ich baue jetzt mal 2 gleiche Becken mit reinen Wurzelzehrer in Sand. Einmal mit Dünger im Boden und einmal ohne. Das muss ich ausprobieren.
Danke für den Input.
VG Jo
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Jo,

dann findest du möglicherweise eine Beobachtung mit Cryptocorynen im ungedüngten Sand interessant. Mir war aufgefallen, dass ein ganzer Bestand die Wurzelspitzen aus dem Sand herausstreckte. Gerade, unverzweigt, fein, etwa 10-20 mm hoch.
Nachdem ich die Wasserdüngung erhöhte, verschwanden diese Wurzeln vollständig.
Echinodoren sind mir schon mit reiner Wasserdüngung zu groß geworden, die größeren Arten sind im ungedüngten Sand immer noch Becken sprengend. Irgendwie bin ich letztens an eine kleinere geraten, die wurde mir im 45 cm Cube zu dominant. Man kann sie mit Blätter abzwicken kleiner halten, sieht dann aber in der Zeit scheiße aus. Ausläufer bildete sie trotzdem Ich kann mit denen nicht, die ist rausgeflogen.

Lange Rede, kurzer Sinn, vermutlich bekommt man die mit Wurzeldüngung größer, nur, man braucht es nicht. Wenn die Wurzelzehrer (*im Allgemeinen) nicht wachsen, dann liegt das idR. nicht am ungedüngten Sand! *Mir ist kein Wurzelzehrer eingefallen, der nicht mit ausschließlicher Wasserdüngung gut konnte.

Gruß Nik
 

nik

Moderator
Teammitglied
... ich sehe nur einen einzigen Vorteil einer Nährstoffversorgung über das Substrat: man kann Stängelpflanzen bis an die Wurzeln runterschneiden! Nur mit den Wurzeln im ungedüngten Sand brauchen die sonst ewig bis die wieder aus dem Quark kommen. Muss man paar Blätter dranlassen, dann geht das eindeutig schneller. Das ist mit Abstand der wesentliche Grund für meine Spielereien mit der Bodenkammer und der Diffusionsdüngung! Der Rest ist geschenkt.

Gruß Nik
 

Savoie

Member
Die hier üblichen Pflanzenbecken, schwach besetzt, brauchen keine Substratfilterung.

Hallo Nik

Ich beschäftige mich derzeit mit der Bestückung meines Filters, nach dem bei mir Bartalgen auftreten. Ich hatte in meinem Filter 2 Körbe Substrat. Am Wochenende hatte ich diesen auf einen reduziert und schaue mir nun die Entwicklung an.

Immer wieder lese ich von schwach und stark besetzen Becken, aber wieviele Tiere in einem Becken definieren ein schwach oder stark besetztes Becken?

Gruss
Kevin
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Kevin,

das ist immer ins Verhältnis zur Bepflanzung zu setzen. Ein gut bepflanztes Becken verträgt auch ohne Substratfilterung erstaunlich viel Besatz - besser die zugehörige Fütterung. Es geht immer um die organische Belastung. Die meisten Pflanzenbecken gewährleisten eine ausreichende Nitrifikation. Strömung begünstigt das.

Dein Vorgehen halte ich im Sinne einer Geringfilterung aus Erfahrung nicht für sinnvoll.

Gruß Nik
 
Hallo,

ich wurde auf das Thema Geringfilterung aufmerksam gemacht, weil ich ein pflegeleichtes Becken starten möchte.

Wenn das Becken sich über die Bakterien auf Pflanzen/Steinen/Glasscheibe selbst im Gleichgewicht hält, wie verhält sich das dann bei Becken mit Wirbellosen?

Wenn ich in einem Becken Turmdeckelschnecken, Geweihschnecken, Amanos und Red Sakura habe, die vorzugsweise Algenaufwuchs und Bakterien vertilgen, ist das dann nicht kontraproduktiv?

Da wird sich doch auf Dauer kein Biofilm halten können oder bin ich falsch informiert, was den Ernährungsplan der Wirbellosen angeht?

Vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen

Tobias
 

Julia

Well-Known Member
Hi Tobias,

das hat sich in den vielen Jahren, in denen ich jetzt Garnelen halte und Geringfilterung betreibe, noch nie als Problem dargestellt. Bei höherem Besatz ist mir allerdings schon aufgefallen, dass man die Garnelen ordentlich füttern muss, ergo der Biofilm nicht ausreicht. Die Aquarien sind trotzdem stabil. Ich habe nur Tonröhrchen und seit ein paar Wochen Fibalon in den Außenfiltern.
 
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nik

Moderator
Teammitglied
Moin Tobias,
Wenn ich in einem Becken Turmdeckelschnecken, Geweihschnecken, Amanos und Red Sakura habe, die vorzugsweise Algenaufwuchs und Bakterien vertilgen, ist das dann nicht kontraproduktiv?
nein. Üblicherweise werden sich falsche Vorstellungen vom Biofilm gemacht. Ein im aquaristischen Sinne reifer Biofilm ist kaum wahrnehmbar und kann sowieso schon nicht großartig Besatz ernähren. Anfangs sieht das anders aus, da ist der Biofilm mehr oder weniger wahrnehmbar und ich sorge inzwischen immer dafür, dass ich beim Einfahren eines Beckens Blasenschnecken drin habe, die den Biofilm abweiden. An deren zahlenmäßiger Entwicklung kann man Rückschlüsse ziehen, denn auch ungefüttert gibt es einen Schneckenpeak, der von einem unreifen, sich noch einpendelnden Biofilm herrührt. Mit gewolltem Algenaufwuchs ist es eher schwierig, denn ein reifender Biofilm hat schon die Tendenz Algen auszukonkurrieren.

Gruß Nik
 
Hallo nochmal,

danke für die Antworten. Das klingt sehr gut. Ich denke, dann probiere ich das mal so. Das wäre erst mein zweites Becken, dementsprechend mangelt es mir an Erfahrung.

Wegen einer Empfehlung für eine geeignete Filterpumpe gehe ich in den Technik Bereich oder erübrigt sich das, weil die alle ähnlich gut sind?

Mit freundlichen Grüßen

Tobias
 

Saartan

Active Member
@nik danke für die viele Mühe, dies alles zusammen zu tragen.

ich muss zugeben, dass es manchmal den Anschein hat, Dir würde es auf die Nerven gehen die gleiche Frage zum 100sten Mal beantworten zu müssen. Oder Dich mit Leuten auseinander zu setzen, die offensichtlich nicht vor haben sich mit dem was Du sagst auseinanderzusetzen.

finde ich schade, weil ich der Meinung bin dass Du überwiegend absolut richtig liegst, und das in einem Bereich den fast jeder anders sieht als du.

Ich persönlich kann im Wesentlichen das was Du zur Geringfilterung sagst völlig nachvollziehen.

mir drängen sich aber verschiedene Fragen auf:

1. wenn es rein um die Wasserbewegung im Becken geht: sollte ich dann nicht einfach Strömungspumpen einsetzen?

2. Für den eventuell notwendigen vorübergehenden Einsatz von Aktivkohle (nach Fisch Medikamenten Einsatz) oder Purigen reicht doch auch ein 30 Euro mini Außenfilter den ich auf Vorrat im Regal habe.

3. mir drängt sich immer mehr der Gedanke auf, dass Art und Zusammensetzung der Düngung wesentlichen Einfluss auf die Zusammensetzung des Biofilms haben. Du selbst hast das so ausgedrückt: jede Art der beteiligten Organismen wird sich so vermehren, dass jeweils die maximale Anzahl HUNGERNDER Organismen vorhanden ist. Das bedeutet aber, dass durch die Düngung mit urea in Deinen Becken eine um ein vielfaches höhere Anzahl nitrifizierender Organismen vorhanden ist als bei jenem der kein urea düngt. Die Fähigkeit DEINES Biofilms, einen Nitrit Peak zu puffern ist damit natürlich um ein vielfaches höher.

4. eine völlig unklare - weil ohne Labor wohl kaum zu beantwortende - Frage ist: wie viel Besiedlungsfläche benötigt der Biofilm um x mg von Stoff x
Y mg von Stoff y
Etc abzubauen.

theoretisch könnte man so berechnen, ob die im Becken vorhande Siedlungsfläche für den Biofilm ausreichend ist.

ich denke unter denjenigen die Dir zustimmen besteht Einigkeit darüber, dass das Ziel ist, möglichst viel vom Biofilm in das Becken zu verlagern. Zu wissen, wann das nicht mehr ausreicht und wieviel Fläche zusätzlich nötig ist, wäre ein massiver Vorteil.

5. angenommen, die Besiedlungsfläche in meinem Aquarium ist zu klein: wäre es nicht zu bevorzugen, eine geringe Menge Material mit extrem hoher Oberfläche in das Becken einzubringen, statt den Filter aufzustocken? Poröser Ton würde mir dazu einfallen.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Tobias,
Wegen einer Empfehlung für eine geeignete Filterpumpe gehe ich in den Technik Bereich oder erübrigt sich das, weil die alle ähnlich gut sind?
das ist eher eine Frage des Sizing von Filtergröße/-durchsatz und Filtersubstratmenge respektive Art der Filtermedien. Vielleicht hilft dir "Geringfilterung, der Thread" weiter.

Gruß Nik
 
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