Filterung von winzigen Partikeln

Lixa

Well-Known Member
Hallo Erich,
Unser Teich hatte ein ähnliches Problem, aber eher in der Form grüner Schwebealgen. Es dauerte dann plötzlich nur 3 Tage und er war klar. Stadtessen tummelten sich viele Wasserflöhe im Wasser.

Wasserflöhe mögen die Strömung im Aquarium nicht so sehr, aber sie können sich länger halten und sogar vermehren wenn sie viel Nahrung finden. Eine Tüte Wasserfloh-Lebendfutter wäre doch einen Versuch Wert? Ich weiß übrigrens nicht woher die Wasserflöhe gekommen sind, aber ich hatte mehrfach den Teich aus dem Aquarium befüllt.

In meinem großen Aquarium haben winzige Süsswasserpolypen die Trübung gefressen und wurden selbst zur Plage. Klar, gibt es dann Gifte die gegen Polypen helfen, aber die Ursache ist ein Überschuss an Nährstoffen oder Ungleichgewicht im Plankton.

Mach doch Mal einen Erste Hilfe Thread mit dem Formular. Vielleicht düngst du zu viel oder Unausgeglichen. Wenn die Winzlinge sich erstmal gut vermehren kommt man kaum mit Entfernen hinterher.

Viele Grüße

Alicia
 

Erich 67

Member
Hallo Alica!

Warum die Einzeller sich bei mir so wohl fühlen, ist mir ja auch ein Rätsel.
NPK und Fe sind alle am untersten Limit - knapp an der Nachweisgrenze. Eigentlich schon von Anfang an.
Futter geb ich extrem wenig und wenn, dann eher Gemüse für die Garnelen.
Ein wenig habe ich die Wurzel im Verdacht - ob da nicht Zucker enthalten ist?

LG!
Erich
 

omega

Well-Known Member
Hi,

Wasserflöhe mögen die Strömung im Aquarium nicht so sehr, aber sie können sich länger halten und sogar vermehren wenn sie viel Nahrung finden. Eine Tüte Wasserfloh-Lebendfutter wäre doch einen Versuch Wert?
ob Wasserflöhe aus der Futtertierzucht seine Wimpertierchen fressen, kann ich nicht sagen, aber meine Moinas fressen die hiesigen Wimpertierchen jedenfalls nicht, denn dann würden sich die Wimpertierchen nicht derart vermehren.

Dort https://idw-online.de/de/news58556 steht auch:
"Während das größere tierische Plankton als typische Räubergruppe auf die Einzeller keinen Einfluß hatte, konnten die Laborexperimente sowie die Analyse der Freilanddaten einen deutlichen Einfluß der am Boden lebenden Tiere (wie z. B. Muscheln) auf die Gemeinschaft der Wimpertiere aufzeigen."

Mit "das größere tierische Plankton" ist dort u.a. der Wasserfloh gemeint. Erich bräuchte also eher Muscheln, um seine Wimpertierchenpopulation einzudämmen. Ist wohl illusorisch.

Meine Moinas fressen noch nicht mal die Schwebealgen, die ich in einem separaten Gefäß mit etwas Dünger, vom Aquarium angeimpft und unter viel Licht kultiviert hatte. Die Moinas sind davon alle draufgegangen. Das kommt wohl auch auf die Spezies von Schwebealge an.

Grüße, Markus
 
Zuletzt bearbeitet:

moskal

Well-Known Member
Hallo,

die Wurzeln oder und das Gemüse können ursächlich für die Pantoffeltierchen sein. Das verwerten die Pantoffeln allerdings nicht direkt, es gibt eine Vorverwertung durch Bakterien, die nicht hauptsächlich im freien Wasser sind. Weder gegen die Bakterien noch gegen die Pantoffeln die keine sind bringt UV auf Dauer was. Allerdings verschwinden die Pantoffeln nach einer Zeit meist von selbst.
Die Moinas sind davon alle draufgegangen. Das kommt wohl auch auf die Spezies von Schwebealge an.
die spezies von Schwebealgen ist sehr wichtig. Es gibt welche die sich in Beisein von Fressfeinden wie Moina und Daphnien zusammenschließen, dann immer noch schweben, die Brühe sieht für unser Auge sogar noch gleich aus, nur ist das dann zu groß für Daphnien und Moina. Sie verhungern dann mitten im Futter.
Dann gibt es welche die sogar eine stachelige Textur bilden also richtig Waffen auffahren wenn Fressfeinde da sind. Das ist in dem Kosmos Buch "Leben im Wassertropfen" sehr schön dargestellt. Ein und die selbe Alge kann je nach Umwelt anders aussehen.

Gruß, helmut
 

omega

Well-Known Member
Hi,

Allerdings verschwinden die Pantoffeln nach einer Zeit meist von selbst.
ha, bei mir sind es die Muschelkrebse im großen Aq., gegen die ich nichts auszurichten vermochte und die von selbst nahezu verschwanden. Rauskeschern ging zwar, aber sie vermehrten sich weiterhin ungehemmt. Dafür habe ich dort nun eine bis dato nie gesehene Menge Cyclops drin. Die sind zumindest besseres Fischfutter, wann dann mal wieder Fische einziehen werden. Aktuell sind nur Garnelen und Schnecken drin. Den letzten Rotkopfsalmler, blind, (von ca. 2013) haben die Garnelen skeletiert.
Wie die eine überhandnehmende Population zusammenbricht und eine andere Population emporsteigt, schon erstaunlich.

Grüße, Markus
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Warum die Einzeller sich bei mir so wohl fühlen, ist mir ja auch ein Rätsel.

@erich,
Weil die Bedingungen für die (Wimpertiere?) passen, genügend Futter vorhanden ist.
Nachgefragt, wie viel Mulm hast du im Aquarium?
Die Schwebstoffe im Wasser werden auch nicht nur aus Ciliata (Wimpertiere) bestehen.
Mulm absaugen:
Wenn ich Anschwemmungen aus meinem Mikrofaserfiltersack in ein Glas ausdrücke und davon eine Probe auf einen Objektträger gebe lassen sich z.B. mikroskopisch auch Pflanzenreste im Verrottungsprozess und Algensporen finden.
Wird die Probe aus dem Glas 1 Tag später wiederholt haben sich z.B. Ciliata schon um das zigfache vermehrt, Mulm ist ein Tummelplatz / Wohlfühloase für Ciliata.
Trübungen:
Weiße Schleier, Wassertrübungen verschwinden von selbst wenn sich die Balance eingefunden hat.
Große Wasserwechsel >80% helfen natürlich auch, (Anmerkung nicht jeder hat nur ein 10l Becken).
In meinem Aquarium ohne Technik entstand z.B. weißliche Trübung durch Bogengeißelflagellaten, grüne durch Ankistrodesmus angustus.
Im Grunde geht es um die Balance der Mikroorganismen/Populationsgrößen, dazu braucht es Zeit, die richtigen Wasserbedingungen, Nährstoffgleichgewicht.
Mein Filter lasse ich z.B in Ruhe damit sich eine Vielfältigkeit der Mikroorganismen bildet, stabil bleibt.
Das gleiche gilt auch fürs Aquarium, ich wechsle kein Wasser sauge aber bei Bedarf Mulm ab.
Bei mir funktioniert das, Bsp. mein Schaubecken. https://www.flowgrow.de/threads/opas-aquarium.607/page-33
 

Erich 67

Member
Hallo Kurt!

Mulm absaugen:
Wenn ich Anschwemmungen aus meinem Mikrofaserfiltersack in ein Glas ausdrücke und davon eine Probe auf einen Objektträger gebe lassen sich z.B. mikroskopisch auch Pflanzenreste im Verrottungsprozess und Algensporen finden.
Wird die Probe aus dem Glas 1 Tag später wiederholt haben sich z.B. Ciliata schon um das zigfache vermehrt, Mulm ist ein Tummelplatz / Wohlfühloase für Ciliata.

Wenn ich doch nur nennenswerten Mulm hätte! Selbst in der "Sammelecke", die aufgrund der Strömung wohl jedes Becken hat, komme ich auf eine lächerliche Ausbeute.
Ich stochere auch vorsichtig in den Bodendeckern herum, in der Annahme, dass sich hier etwas gesammel hätte.
Aber nach ~5 Litern Mulmwasser (von nur 30l insgesammt), finde ich nichts mehr.

Allerdings hat mich die Filter-Variante doch nicht in Ruhe gelassen und bin deiner Mikrofasertuch-Idee noch mal nachgegangen.
Diesmal allerdings mit einer Pumpe die mehr "bums" hat und das Tuch einfach 3-lagig um den Eingangskorb gewickelt.
Nach ~24 Stunden hat sich einiges getan. Man muss sich jetzt schon konzentrieren, um noch ein (vermeintliches) Partikel zu finden, und das Tuch war richtig braun gefärbt.
Ich hab auch generell den Eindruck, dass die Trübung jetzt schon so gut wie verschwunden ist.
Leider hab ich die beigefügte Aufnahme erst nach dem auswaschen und erneutem wickeln des Tuches gemacht - ärgerlich!

Ich werde das jetzt mal noch ein paar Tage so laufen lassen (auch wenn es ein bissi dämlich aussieht) :)
Genau genommen, bin ich mit der Filtertechnik zu einem millionenfachen Massenmörder geworden. Wenn auch an Einzellern ^^

LG!
Erich


20210713_192159.jpg
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

@erich,
dein Aquarium gefällt mir. Wasser sieht auf dem Bild gut aus/ sauber…

Allerdings hat mich die Filter-Variante doch nicht in Ruhe gelassen und bin deiner Mikrofasertuch-Idee noch mal nachgegangen.

Prima, von daher weiß ich dann wenigstens ob es auch anderweitig funktioniert.

Ich hatte bei mir schon mal eine Turbelle ausprobiert mit Druckseitig eingesetzten Filtersack.
Vorteil, der Mulm befindet sich innenliegend.

Turbellefilterung.jpg
Turbellefilterung.

Bei Ansaugung bleibt der Mulm außen angeschwemmt, beim herausnehmen lösen sich Schwebstoffe und gelangen wieder ins Aquarienwasser, muss ja nicht sein.
Meine Mikrofaserfiltersäcke kommen nach einmaligen Einsatz (Durchsatzverringerung) immer in die Waschmaschine.
Spült man den Filtersack nur unter fließend Wasser sieht man bei erneuten Einsatz dass die Durchflussmenge geringer ist wie nach einer Waschmaschinenwäsche.

Wenn ich doch nur nennenswerten Mulm hätte!
Man muss sich jetzt schon konzentrieren, um noch ein (vermeintliches) Partikel zu finden, und das Tuch war richtig braun gefärbt.

Wovon soll denn die braune Färbung herkommen wenn nicht von Schwebstoffe?
Die setzen sich als Mulm ab, vermute dass die Schwebstoffe sich zwischen deinen Pflanzen absetzen, bei mir ist das jedenfalls so.
In meinem Schaubecken setzt sich Mulm wenig auf den Anubiasblättern ab aber viel dazwischen, ist wohl Strömungsbedingt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Erich 67

Member
Hallo!

Wollte noch mitteilen, dass die Wimpertierchen nun scheinbar völlig verschwunden sind.
Danke nochmals an Markus, der überhaupt auf die Idee gekommen ist.
Und Danke an Kurt für die Idee mit dem Mikrofasertuch - die hat es letzen endes geschafft, alle zu filtern.
Generell bin ich nun von Mikrofasertüchern etwas angetan. Ich hab in meinem Dennerle-Eck-Innenfilter nun ein MF-Tuch im Einsatz und das Wasser war noch nie derart klar.
Das wird bei Becken in denen mehr los ist nicht klappen, aber in so kleinen Nanobecken mit geringstem Besatz und wenig Grobstoffen scheint das ideal zu sein.

LG!
Erich
 

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