Durchflussarmatur für Ph-Elektroden

Hallo,

ich habe mich ein wenig in die Ph-Steuerung eingelesen. Immer wieder trifft man auf Durchflussarmaturen, in denen die Elektroden außerhalb vom Becken untergebracht werden.

Hier im Forum wurde immer wieder davor gewarnt, die Elektroden unter der Wasseroberfläche des Beckens zu betreiben, da aufgrund des höheren statischen Drucks, die KCl aus der Elektrode rausgedrückt werden kann. Aber ist dies wirklich der Fall? Ist das schon einmal jemandem passiert oder betreibt jemand von euch eine solche Armatur im Unterschrank?

Da ich bis auf Wasserein- und Auslaus alles an Technik aus dem Becken entfernt habe, würde ich natürlich auch gerne die Elektrode außerhalb unterbringen. Ein Technikbecken ist nicht vorhanden, somit muss eine andere Lösung her.

Wie steht es denn zusätzlich mit der Messgenauigkeit, wenn die Elektrode in einem stark durchströmten Rohr messen soll. Da habe ich gelesen, dass man sie in einem Bypass betreiben soll?! Sollte die Elektrode generell im Zu- oder Ablauf eingesetzt werden? Ich nehme an, dass das Messergebnis verfälscht wird, wenn man den Ph-Wert im Zulauf direkt nach dem Außenreaktor bestimmt?!
 

Roger

Active Member
Hallo Korbinian,

das Problem bei den KCL gefüllten Elektroden ist nicht das die Füllung herausgedrückt wird, was man sogar über das verschliessen der Entlüftungsbohrung verhindern könnte, sondern das kein KCL mehr über das Diaphragma ausfliessen kann!
Die KCL-Lösung schützt das Diaphragma und erhält die Messgenauigkeit. :!:

Es gibt wohl auch von Schott Elektroden die Druckfest sind, aber soweit ich weiß sind die Gel-gefüllt und nahezu unbezahlbar.
Ich meine Axel (bunterharlekin) hat sich solch eine gegönnt, finde aber den Thread nicht mehr in dem er dazu geschrieben hat. Mich würde interessieren ob es bei Ihm zuverlässig funktioniert und welche Elektrode er genau verwendet hat.

Gel gefüllte und damit geschlossene Elektrodensysteme sind etwa bis 1bar Druckfest. Allerdings wird sich das auch dort recht bald auf die Lebensdauer und Messgenauigkeit auswirken denke ich.

Ach so, eine Möglichkeit die KCL gefüllte Elektrode doch im Unterschrank zu verstauen fällt mir gerade noch ein. Man kann die Entlüftungsbohrung über einen Schlauch mit einem KCL Vorratsbehälter verbinden der sich oberhalb der Wasseroberfläche befindet. Dadurch wird der statische Wasserdruck aufgehoben.
 

moeff

Member
Hi,

der Link verweißt lediglich auf ein PH-Controller, da ist nichtmal eine Sonde im Umfang ;) Ich werde in 3-4 Wochen meine Standard N61 mal im Unterschrank unter Druck testen. Habe aber leider keine Vergleichssonde für einen Messvergleich - drucklos im Becken.

Grüße Marco
 

moeff

Member
Hi,

wenn ich bisdahin noch eine druckfeste Elektrode organisiert bekomme werde ich das natürlich sein lassen. Kann mir aber halt auch nicht vostellen, das ich die N61 in einem Durchflussarmen Bypass zerstört bekomme. Klar ist sie nicht für die Anwendung gedacht.

Problematisch ist das man echt wenig im Netz dazu findet, habe mir diverse physikalische Sachen durchgelesen aber nichts gefunden wie ich:

1. den Druck errechne bei vorhandener Durchflussmenge / Rohrdurchmesser, Rohrlänge vernachlässigt
2. ich den Wasserdruck und den Atmosphärendruck und so weiter einfließen lasse

meine physikalischer Hochpunkt liegt leider schon ca 10 Jahre zurück ;)

Grüße Marco
 

styro

Member
Hallo Korbinian

Schön, Dich mal wieder zu lesen...... :D

Hier im Forum wurde immer wieder davor gewarnt, die Elektroden unter der Wasseroberfläche des Beckens zu betreiben, da aufgrund des höheren statischen Drucks, die KCl aus der Elektrode rausgedrückt werden kann. Aber ist dies wirklich der Fall? Ist das schon einmal jemandem passiert oder betreibt jemand von euch eine solche Armatur im Unterschrank?

Passiert ist mir das noch nicht, jedoch habe ich mal vergessen den Nachfüllstöpsel der Elektrode zu entfernen/durchbohren. Das KCL konnte deshalb nicht ungehindert aus der Elektrode austreten, und die Messung wurde recht schnell träge. Erst beim Kalibrieren habe ich mir die Elektrode genauer angeschaut und den Fehler bemerkt. Somit kann ich Rogers Antwort bestätigen, daß der KCL-Fluß gegeben sein muß um die Funktion der Elektrode sicher zu stellen.

Da ich bis auf Wasserein- und Auslaus alles an Technik aus dem Becken entfernt habe, würde ich natürlich auch gerne die Elektrode außerhalb unterbringen. Ein Technikbecken ist nicht vorhanden, somit muss eine andere Lösung her.
Wenn ich Deine Aufstellung so richtig in Erinnerung habe, würde ich die Elektrode am/im Auslaufrohr auf Höhe des Beckenwasserstandes platzieren. So kriegtst Du die Elektrode zwar nicht aus dem Becken, aber man sieht sie zumindest nicht. Ausserdem wirst Du schnell den Vorteil einer "dunkel" aufgestellten Elektrode zu schätzen lernen. Ausserdem hat es den Charme, daß Du nachfüllbare Standardelektroden verwenden kannst und der ganzen Problematik einer Elektrode in einer Durchflußßarmatur (mögliche Leckage, druckfeste Elektrode, zusätzliche Armaturen um die Elektrode ausbauen/kalibrieren zu können) aus dem Weg gehst.


Wie steht es denn zusätzlich mit der Messgenauigkeit, wenn die Elektrode in einem stark durchströmten Rohr messen soll. Da habe ich gelesen, dass man sie in einem Bypass betreiben soll?! Sollte die Elektrode generell im Zu- oder Ablauf eingesetzt werden? Ich nehme an, dass das Messergebnis verfälscht wird, wenn man den Ph-Wert im Zulauf direkt nach dem Außenreaktor bestimmt?!
Schau mal in Deine Mailbox. Habe Dir hierzu mal was eingescannt, daß eigentlich recht selbsterklärend ist. Ebenso macht es einen möglichen Einbauort wie oben beschrieben deutlich.

Gruß

Georg
 

nik

Moderator
Teammitglied

moeff

Member
Hi,

auch eine gute Lösung, muss ich das Aqua wohl noch ein Stück vorziehen :( das wird erst wieder in paar Monaten sein.

Grüße Marco
 
Hallo,

danke für eure Antworten.

Generelle Frage: Wie lange halten sind solchen Elektroden? Habe ich das richtig verstanden, dass die KCl gefüllten wie die N61 von Schott nur nachgefüllt werden müssen und dadurch "unbegrenzt" haltbar sind? Die druckfesten Varianten dürften dann ja Gelelektroden mit kürzerer Haltbarkeit sein?!

Können die Kabel von Elektrode zur Steuereinheit "beliebig" lang sein? Wenn ich die Elektrode im Becken unterbringe, brauche ich mindestens 2 Meter Kabel. Wie ist denn so ein Kabel aufgebaut? Ich müsste , um es sauber zu verlegen, den Anschlussstecker entfernen. Sind die Kabel aufwändiger geschirmt oder verarbeitet, dass man die Stecker nicht so ohne weiteres abbauen kann? Und wir weit kann die Elektrode denn ins Wasser eintauchen?

Sollte das alles gehen, dann könnte ich die Elektrode auch "unsichtbar" in die Einlassverrohrung schrauben (mündet ca. 5cm unter der Wasseroberfläche). Ähnlich wie Nik es gemacht hat, oder wie auf den gescannten Bildern von Georg (danke dafür!).
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Korbinian,
magickalpe":2wuzwzuo schrieb:
Generelle Frage: Wie lange halten sind solchen Elektroden?
generelle Antwort: solange sie sich kalibrieren lassen.

Habe ich das richtig verstanden, dass die KCl gefüllten wie die N61 von Schott nur nachgefüllt werden müssen und dadurch "unbegrenzt" haltbar sind?
Nein, der Verbrauch an KCL ist prinzipbedingt. Die Membran ist ein Verschleißteil. Eine Messkette, die sich nicht mehr kalibrieren lässt, kann man versuchen zu reaktiveren durch Austausch der KCL-Lösung und mehrtägigem Bad darin.

Die druckfesten Varianten dürften dann ja Gelelektroden mit kürzerer Haltbarkeit sein?!
In der Tendenz ja. Ich bin aber auch schon mit einer Gelelektrode 4 Jahre 'rum gekommen. So 2-4 Jahre Lebensdauer kann man veranschlagen. Ich habe ja schon einige durch, das schwankt schon erheblich.

Können die Kabel von Elektrode zur Steuereinheit "beliebig" lang sein? Wenn ich die Elektrode im Becken unterbringe, brauche ich mindestens 2 Meter Kabel. Wie ist denn so ein Kabel aufgebaut? Ich müsste , um es sauber zu verlegen, den Anschlussstecker entfernen.
Beliebig lang, weiß ich nicht! Meine gezeigte Glaselektrode ist eine günstige polnische Laborelektrode mit nur 120cm Kabel. Das ist zu kurz und nach langem Überlegen/(erfolglosem)Recherchieren habe ich mir von Conrad eine BNC-Kabelverlängerung geholt. Funktioniert einwandfrei. Abschneiden würde ich die BNC-Buchse aus zwei Gründen nicht: das Löten ist fummelig im Unterschrank und du müsstest das mit jeder neuen Messkette wieder machen. Außerdem brauchst du ein gewisses Spiel, damit du die Elektrode kalibrieren kannst

Sind die Kabel aufwändiger geschirmt oder verarbeitet, dass man die Stecker nicht so ohne weiteres abbauen kann? Und wir weit kann die Elektrode denn ins Wasser eintauchen?
Zur ersten Frage kann ich nichts sagen.
Da die Glaselektroden mit offener Einfüllöffnung betrieben werden, beantwortet sich die Frage von selbst. ;) Bei Gelelektroden gibt es welche mit Einfüllöffnung und welche ohne. Es kommt darauf a, eine entsprechende Gelelektrode lässt sich wohl auch untergetaucht betreiben.

Sollte das alles gehen, dann könnte ich die Elektrode auch "unsichtbar" in die Einlassverrohrung schrauben (mündet ca. 5cm unter der Wasseroberfläche). Ähnlich wie Nik es gemacht hat, oder wie auf den gescannten Bildern von Georg (danke dafür!).
Im Ansaugrohr sollte/könnte Unterdruck herrschen. Verklebt habe ich es mit Innotec Adhäseal. Das schreibe ich meist falsch, aber eine Suche im Forum nach Innotec hilft weiter.

Gruß, Nik
 

styro

Member
Hallo Korbinian

Nik hat ja bereits das meiste beantwortet.
Bezüglich der Kabellänge, meine N61 hat ein 5m langes BNC-Anschlußkabel (das sollte dann also für die meißten Anwendungen reichen). Würde nicht selber am Kabel frickeln sondern mir gleich die passende Länge organisieren.

Das Ganze wurde hier schon mal angesprochen:
Link


Gruß

Georg

PS: Kürzlich gab es die N61 auch fabrikneu in der Bucht
 
Hallo,

dann weiß ich bescheid... danke euch.

@Georg:

Bezüglich der Kabellänge, meine N61 hat ein 5m langes BNC-Anschlußkabel (das sollte dann also für die meißten Anwendungen reichen). Würde nicht selber am Kabel frickeln sondern mir gleich die passende Länge organisieren.

Ich muss das Kabel durch eine Holzplatte ziehen. Da will ich dann aus optischen Gründen das Loch nur so groß bohren, wie das Kabel dick ist. Der Stecker ist ja größer. Aber ich schau mir das am besten mal live an.
 

styro

Member
Hallo Korbinian

Ich muss das Kabel durch eine Holzplatte ziehen. Da will ich dann aus optischen Gründen das Loch nur so groß bohren, wie das Kabel dick ist. Der Stecker ist ja größer. Aber ich schau mir das am besten mal live an.

Das läßt sich machen, kein Problem

Gruß

Georg
 
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