DIY Makrodünger-"Dosierpumpe"

MarcelD

Administrator
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Hallo zusammen!

Ich hab' schon eine ganze Weile überlegt, eine oder mehrere Dosierpumpen für die Düngung meiner Becken anzuschaffen... mir ging das hin und her rennen mit den Düngerpullen von Becken zu Becken doch ein wenig auf den Geist :roll: Allerdings haben die nicht zu unterschätzenden Kosten hierfür mich doch immer wieder davon abgehalten, für das Geld kann man sich andere schöne Dinge kaufen... z.b. ein schickes Weißglasbecken :D Aber das nur am Rande.

Ich grübelte also schon eine ganze Weile, dann sah ich einen Beitrag auf Aquatic Eden, bei dem eine Tauchpumpe die Flüssigkeit aus einem Vorratsbehälter ins Becken befördert. Ok, kurz nachgesehen, was ich noch so an Pumpen liegen habe und einen Versuchsaufbau gestartet: Angefangen habe ich mit einer kleinen Eden Springbrunnenpumpe, die -natürlich- kläglich versagte. Also weiter mit einer No-Name Pumpe, eine Nummer größer... auch nichts. Dann kam eine Eheim Compact 300 zum Zuge, leider auch ohne Erfolg. Zuletzt nahm ich dann eine Eheim Compact 600 (da hätte es schon einen relativ großen Vorratsbehälter für gebraucht), aber auch das war bei der Förderhohe (ca. 1,3m) leider ein Schlag in's Wasser.
Ich hielt also Ausschau nach einer extern zu verwendenden Pumpe, aber die hätte bei erfolgversprechenden Leistungsdaten auch wieder um die 50,-€ gekostet. Das wollte ich auch nicht ausgeben, also hab ich erstmal wieder alles verworfen.

Dann allerdings kam ich auf den Gedanken, dass wenn man einen Vorratsbehälter nehmen würde, der sich (druck-)dicht verschließen ließe, evtl. mit einer Membranpumpe arbeiten könnte.
Also wieder auf in die Bastelstube, eine leere Düngerflasche samt Deckel geschnappt und in den Deckel zwei 5,5mm Löcher gebohrt. Durch diese Löcher werden dann ganz gewöhnliche 4/6mm Aquarienschläuche geführt, ist ein wenig hakelig, funktioniert aber irgendwann doch... und außerdem soll's ja dicht werden. Der Schlauch, der von der Luftpumpe kommt, wird nur wenige Millimeter in den Deckel geschoben, der andere (der in's Becken geht) soweit, dass er bis auf den Boden der Vorratsflasche reicht. Dann hab ich erstmal reines Wasser in den Vorratsbehälter gefüllt, die Pumpe angeschlossen und den Auslaufschlauch (der später ins Becken ragt) auf die zu erwartende Höhe gehängt. Und siehe da: es funktioniert :finger:
Mir wurde aber schnell klar, dass es noch einer Regulierung bedarf, 240ml Makro-Dünger (pro Minute) wären dann doch vielleicht etwas zuviel des Guten für das 300l Becken... Einen Lufthahn habe ich mich nicht getraut zu benutzen, da ich ehrlich gesagt Bammel hatte, dass der irgendwo Wasser rausdrückt. Also bin ich schnell in den Baumarkt gefahren und habe mir vom Gardena Micro Drip System "Absperr- und Regulierventile" geholt, die passen genau in den 4/6mm Schlauch und die Verbindung ist dicht.

Im nächsten Schritt habe ich dann alles am AQ verbaut und die benötigte Auslaufmenge eingestellt. Das war's... fertig. Die ganze Aktion hat mich knapp 5,-€ gekostet, da ich nur die Regulierventile brauchte und alles andere noch da hatte. Aber selbst, wenn man alles neu kaufen muss, halten sich Kosten dafür in Grenzen, denke ich.

Hier mal eine Aufstellung:
-Vorratsbehälter, "druckfest" (ich benutze eine ausrangierte Flasche vom Getränkesprudler. Die Düngerflasche, die ich zuerst nahm, blähte sich im Testbetrieb doch ganz schön auf)
-Membranpumpe (bei mir reicht eine TetraTec APS 50)
-Zeitschaltuhr (minutengenau sollte ausreichen)
-Regulierventil für die Düngerleitung (z.b. vom Gardena Micro Drip System)
-zwei Rückschlagventile - eines für die Luftleitung und eines für die Düngerleitung
-ausreichend AQ-tauglichen 4/6mm Schlauch (ich habe für die Lufleitung CO² Schlauch und für die Düngerleitung "normalen" grünen AQ-Schlauch benutzt)
-Kunstoff-Klemmleiste zur Befestigung der Düngerleitung in der Abdeckung (z.B. Conrad-Artikel-Nummer 582106-4U) / Bei offenen Becken ließe sich hier z.b. die "Nano-Schlauchführung" von Dennerle benutzen
-zwei Schlauchklemmen zur Sicherung des Rückschlagventils in der Düngerleitung (z.B. Conrad-Artikel-Nummer 581756-4U)

Anbei noch eine Skizze, anhand derer man vielleicht besser versteht, was ich meine :wink:


Schöne Grüße,
Marcel.
 

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proli

Member
Hi zum thema vieleicht sollte ich noch dieses system erwähnen bei gelegenheit ,übrigens sehr feine und einfach lösung hast du da!!!

http://cgi.ebay.de/GARDENA-Micro-Dr...66:2|39:1|72:1229|240:1318|301:1|293:1|294:50

was vieleicht auch noch wichtig ist...

* Wie lange sind die Kabel?
* Länge Kabel vom Trafo zur Steckdose: 2 Meter Länge Kabel von der Pumpe zum Trafo: 3 Meter


* Wo sind die Grenzen der GARDENA Urlaubsbewässerung?
* Sämtliche Tropfstellen müssen auf höherem Niveau als der Wasserspiegel des Wasserbehälters platziert werden. Eine Erweiterung der Tropfstellen ist begrenzt möglich, sofern die Pflanzen nahe des Wasserbehälters stehen. Das Niveau der Tropfstellen darf max. 1,5 Meter über der Wasseroberfläche des Wasserbehälters liegen.





mfg roland
 

Marmax

Member
Hallo Marcel

Eine Super Lösung, ich spielte auch schon mit dem gedanken mir so eine Anlage zu basteln allerdings habe ich eine Frage.

Du hast 2 Rückschlagventile verbaut....ist klar, gibt es zwischen den Ventilen einen unterschied ? d.h. einer ist für die Luft und der andere für die Flüssigkeit .....sind beide gleich ???

Setzt sich der für den Dünger mit der Zeit nicht zu ??? ist das der ganz normalle Rückschlagventil wie für die Luft ???

Ich nehme stark an das in die Wartungsliste auch dieser Ventil kommen muss und alle paar wochen wenigstens mit klarem Wasser durchgespüllt werden muß,ansonsten einer Super günstige Lösung.....TOP !!!
 

MarcelD

Administrator
Teammitglied
Guten Morgen Marek,

erstmal vielen Dank für dein Lob! :wink:

In der Luftleitung habe ich ein Rückschlagventil mit einer Metallfeder verbaut, dieses schließt auch nach langer Zeit noch zuverlässig dicht. In der Düngerleitung habe ich eines von "RedSea" verbaut, welches ich noch liegen hatte, aber eigentlich mit Sicherheit für Luft gedacht ist. Von der Bauart ähnelt dieses den Rückschlagventilen von Tetra.
Ob es sich mit der Zeit zusetzt, kann ich ehrlich gesagt noch gar nicht sagen... ich habe noch keine Langzeiterfahrung :D
Die ersten zig Testvorgänge haben jedoch einwandfrei funktioniert.

Sollte aber jemand ein geeigneteres Rückschlagventil für die Düngerleitung kennen, bin ich für Verbesserungsvorschläge selbstverständlich offen!


Schöne Grüße,
Marcel.
 

Marmax

Member
Danke für deine Antwort

ich habe tatsächlich einen Rückschlagventil aus V2A gefunden mit einem 6mm Anschluss ..........aber........Preis auf Anfrage...na toll... :bonk:

einfach mal in den Laden gehen und die Regale nach Kleinteilen durchforsten... :)
 

DrZoidberg

Active Member
Hallo Marcel,
gefällt mir sehr gut deine Lösung! :top: Wie lange läuft die Luftpumpe und wieviel ml kannst du so minimal pro Minute fördern? Hast du mal mit unterschiedlichen Füllhöhen Tests durchgeführt? Ich könnte mir vorstellen, dass bei geringer Füllhöhe der Vorratsflasche die Luftpumpe länger laufen muss, um die selbe Menge Dünger zu fördern. :?:
 

MarcelD

Administrator
Teammitglied
Hallo Christian,

die Pumpe in meiner Konstruktion läuft eine Minute. Der Regulierhahn ist so eingestellt, dass etwa 20ml Dünger ins Becken befördert werden. Die größte Fördermenge waren wiegesagt ca. 240ml bei rund 1,3m Förderhöhe.
Die Fördermenge bleibt erstaunlich konstant, auch wenn die Flasche leerer wird, da der Grunddruck, der in der Flasche herrscht, immer annähernd gleich zu sein scheint (wohl wegen der beiden verbauten Rückschlagventile).

Man könnte die Fördermenge nun auf unterschiedliche Arten weiter runter drehen: zum einen natürlich den besagten Hahn weiter zu drehen, was sich aber bei geringer werdenden Mengen als "Fummelarbeit" erweisen dürfte. Zum anderen ließe sich zusätzlich an dem Schlauchende, welches zum Becken hingeht ein "Endtropfer" aus dem Micro Drip System verbauen. Mann könnte dann erstmal am Hahn vorregulieren, um am Tropfer die exakte Einstellung vorzunahmen (Funktionsweise ähnlich den CO² Druckminderern). Als letztes fiele mir eine Sekundenzeitschaltuhr ein, diese kosten runde 20,-€.


Schöne Grüße,
Marcel.
 

disco-d

Member
Hallo Marcel,
ich bin eben durch Zufall auf diesen Thread gestoßen und habe Lust bekommen, mir auch eine Düngepumpe zu basteln. Meine Frage an Dich wäre was Du für Langzeiterfahrung mit der Konstuktion gemacht hast? Hast Du noch diese Pumpe im Einsatz oder neigt "man/Du" längerfristig doch dazu, andere Systeme vorzuziehen (oder wieder von Hand zu düngen?)
Liebe Grüße
Lutz
 

MarcelD

Administrator
Teammitglied
Hi Lutz,

diese Konstruktion hatte ich nur wenige Wochen in Betrieb. Schwachstelle ist meiner Meinung nach das Rückschlagventil, dass sich durch leicht "schleimig" werdende Dünger (zumindest im Transportschlauch; wohl wegen der ständigen Frischluftzufuhr in den Vorratsbehälter) langsam zusetzt. Dadurch wird die Durchflussmenge immer geringer und auch instabil.
Vielleicht kann man mal andere Ventile testen, war mir aber die Mühe nicht wert... ich dünge wieder von Hand. :)


Schöne Grüße,
Marcel.
 
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