Digital optimal?

Servus

Member
Hallo, nachdem ich den Thread bei den Aquarienvorstellungen ohne Erfolg platziert habe, versuche ich es hier noch einmal. Mich würden da andere Meinungen schon interessieren.

ich hätte mal ein Frage. Wie seht ihr das?
Wenn die größten Aquarien-Wettbewerbe über Fotos entschieden werden. Wie wichtig ist dann das Foto und im Umkehrschluss, wie unwichtig ist das Becken, wenn es nur um 1/200 einer Sekunde geht?
Dass Becken ob des großen benötigten Blendenumfangs schwer zu fotografieren sind ist klar, dass das mit digitalen Hilfsmitteln leichter geht, ist auch klar. Aber wo ist die Grenze des Erlaubten? Oder anders gefragt, gibt es eine "moralische" Grenze für digitale Veränderungen?
Ist es inzwischen "State of the Art", dass Aquarienbilder bearbeitet werden, weil es die Technik relativ einfach und unkompliziert erlaubt? Sind Fotos der Becken in einer vernetzten Welt, in der der der Aquarienclub nicht mehr über der Straße zu finden ist, sondern eben verteilt auf der ganzen Welt, Teil der Aquaristik? Mir fällt gerade Gorillaz ein. Ist das eine Band? Oder ist ein Aquarium, das nur am Computer erschaffen wird, ein Aquarium?
Fragen über Fragen, das ist ja schon fast philosophisch

Würde mich über eure Statements und Meinungen freuen?

Beste Grüße

Andi
 

gartentiger

Active Member
Hi Andi,

Beziehst du dich auf digitale Bearbeitung oder auf die Verwendung von Hilfsmitteln beim Fotografieren?

Und dann muss man natürlich auch die Art der digitalen Bearbeitung unterscheiden.

Ein einfacher Beschnitt ist schon ein Teil der Bearbeitung, selbst die Bildaufnahme als Jpeg ist schon eine Bearbeitung, da die Kameras intern das Bild über diverse Algorithmen aufbessern :wink: Manche machen das besser und viele auch deutlich schlechter. War übrigens schon immer so, dass die Einsteiger-DSLR eine deutlich bessere JPEG-Routine programmiert bekommen haben als hochwerte Profi-Gehäuse. Warum, ist eigentlich selbsterklärend. Von den Kompaktknipsen ganz zu schweigen :pfeifen:

Wenn man die Wettbewerbe ganz genau nehmen würde, dann dürfte man nur die Einsendung von Rohformaten wie RAW oder eben Kleinbildnegativ u.ä. zulassen. Das Bildmaterial müsste dann allerdings durch eine unabhängige wie auch immer geartete Einrichtung bearbeitet werden. Das gehörte schon bei der analogen Fotografie zwingend dazu und wird auch in Zukunft dazu gehören.

Die Grenze liegt natürlich im Hinzufügen oder Entfernen von bildinhaltlich relevanten Elementen wie Hinzufügen oder Entfernen von Besatz und Pflanzen,....

Tatsache ist folgende:

Ein sehr gut gestaltetes Becken kann durch ein schlechtes Bild deutlich einbüßen und ein weniger gut gestaltetes Becken durch eine professionelle Aufnahme deutlich profitieren.

Gruß Chris
 

Servus

Member
Hallo Chris,

gemeint habe ich jede Art der "Optimierung". Dabei ist es eigentlich ja nicht so wichtig, ob das mit fotografischen (z. B. 10 Zusatzblitzen, wie Amano schreibt, dass er die beim Fotografieren verwendet) oder computertechnischen Hilfsmitteln erzielt wird.
Was ich meine ist: es entsteht ein Bild, das nicht der täglichen Realität entspricht, aber sehr wohl für die BetrachterInnen eine Realität darstellen könnte.
Und wenn ich zulasse, dass mein Becken für den "Final-Shot" mit 5 Zusatzleuchten ausgeleuchtet wird, dann kann ich ich doch eigentlich auch zulassen, dass der eine Fisch noch "verschoben" wird, weil er dort optisch besser aussieht. (Weil das könnte ja durchaus der Realität entsprechen).

Ich bin da selber "wickel-wackel". Egal wo man die" Grenze des Erlaubten" zieht (du ziehst sie für dich beim Hinzufügen oder Entfernen von bildinhaltlich relevanten Elementen) es ist immer eine Gradwanderung zwischen Wirklichkeit und Utopie.

Zu den Wettbewerben: ich hatte vorgestern ein Gespräch mit einem Berufsfotografen und nachdem ich ihm erzählt habe, wie die Einreichbedingungen da sind, hat er lapidar gemeint: "Na dann ist das ja eher ein Fotografiewettbewerb, oder eventuell noch ein Photoshopwettbewerb."

Ich habe für mich beschlossen, wenn die besseren AquariengestalterInnen auch schönere Fotos von ihren Becken haben liegt das nicht an ihren fotografischen Fähigkeiten :D Und dann schaue ich mir immer voll der Freude und mit ein bisschen freundlichem Neid die tollen Bilder an und arbeite weiter an meinem Aquaristik-Know-how.

Beste Grüße Andi
 

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