Algenausbruch Hilfe!!!

Lixa

Well-Known Member
Hi,

@Saartan uff also ein Filter der zu effektiv ist für Pflanzen soll also schädlich für Fische sein? Ich filtere jetzt schon Jahre mit Siporax und konnte da nichts feststellen. Würde sogar soweit gehen das man in Gewissen Setups ohne Siporax etc nicht auskommt. Habe selbst Jahrelang große Räuber gehabt und hab ein 190er Filterbecken mit großteils Siporax genutzt sonst hätt ich alle 3 Tage Ww machen müssen. Matten alleine warn da etwas schwach auf der Brust.
Hallo Matze,
Siporax und Ähnliche Produkte (z.B. Eheim Substrat Pro) sind hervorragend für Aquarien mit hoher Belastung. Das können auch stark besetzte Becken mit Diskus sein, die wegen der hohen Temperatur auch hohe Stoffwechsel haben.

Am effektivsten funktionieren diese Produkte als letzte Filterstufe, nach mehreren Schwämmen, sodass bereits Stickstoffe zu Nitrat abgebaut und der Sauerstoff schon verbraucht wurde.

Ein Filter mit diesem Aufbau hatte ich mit Tubifex und winzigen Posthornschnecken besiedelt. Diese Tiere waren nur in den ersten Filterstufen zu finden. Entweder es gab in den späten Stufen keine Nahrung oder keinen Sauerstoff. Mein Substrat Pro war derart stark bewachsen, dass es mehr wie braune Götterspeise war mit Poren wie ein Schwamm. Der erste Hinweis, dass mir der Filter Probleme machte, zeigte sich nach jeder Reinigung. Zumindest beim Eheim Substrat ist das ein guter Test.
Der Aufbau der Denitrifikation braucht bei dem Substrat eher Monate als Wochen bis sie sehr stark wird. Kürzere Tests mit häufiger Filterreinigung dürften Denitrifikation hindern.

Zurück zum Thema: wenn es wirklich Bartalgen sind, half bei mir immer NP zu senken. Gerade wenn ich es mit P übertreibe erscheinen die Bartalgen an Blatträndern.

Viele Grüße
Alicia
 

omega

Well-Known Member
Hallo Alicia,

und der Sauerstoff schon verbraucht wurde
...
oder keinen Sauerstoff
was hat denn der Filter an Durchsatz und wie groß ist das Aquarium? Wenn dem so wäre, sind innerhalb weniger Stunden alle Aquarieninsassen erstickt. Außerdem würde der Filter nach Ammoniak und Schwefelwasserstoff stinken.
Ammoniak und Nitrit werden durch eine einzige Passage durch einen Topffilter nicht vollständig zu Nitrat abgebaut. Es braucht mehrere Durchläufe.

Grüße, Markus
 

Julia

Well-Known Member
Hi,

das Siporax wird von sauerstoffreichem Wasser umströmt, O2-Gehalte von über 10mg/l sind in stark bepflanzten und beleuchteten Aquarien keine Seltenheit. Auf der kurzen Strecke in das Siporax hinein (2mm?) muß der Sauerstoffgehalt auf Null runter, damit die Denitrifikation ablaufen kann. Überleg' mal, wieviel organisches Material es braucht, um das zu bewirken, wenn diese extrem große Fläche tatsächlich aktiv ist, also die Poren nicht verstopft sind und sie somit vom Wasser durchströmt werden.
Das ist doch vollkommen unrealistisch. Kein Aquarium ist organisch derart stark belastet, daß binnen 2mm der gesamte Sauerstoff verbraucht werden kann.
Hi Markus,
es gibt aber durchaus Bakterien, die trotz (Rest-)O2 Denitrifikation betreiben. Das sind ja alles keine obligaten Anaerobier und switchen zwischen ihren Stoffwechselwegen je nach Bedingungen um. Es kommt eben individuell auf die Bedingungen an und welche Bakterienspezies sich durchgesetzt hat. Ich wette, dass sich das SEHR stark unterscheiden kann, je nachdem, welches Aquarium man vor sich hat. Das würde auch erklären, warum dieser massive Nitratabbau nicht immer auftritt - manche schaffen es halt, genau die richtigen Bedingungen zu schaffen. Mit Siporax wird man das auch leichter in die Ecke schubsen können als mit "normalen" Tonröhrchen. Wenn um das Siporax viel Mulm gebunden ist, wird sich das mit dem O2 auch noch mal anders verhalten bzw. bis das Wasser dann bis in die tiefsten Schichten vorgedrungen ist, wird eben lieber Nitrat abgebaut, als auf O2 zu setzen (bzw dann ändert sich die Expression von verschiedenen Genen, aber wir schreiben hier ja kein Paper...). Da reicht eventuell schon, dass nachts die Werte absinken. Könnte mir gut vorstellen, dass man da einen Gradienten von außen➞innen im einzelnen Siporax-Röhrchen feststellen kann, welcher Stoffwechselweg bevorzugt wird. Eventuell wird das Wasser im Siporax auch so stark verlangsamt, dass der Sauerstoff "in der Tiefe"=2mm eben doch weg ist. Die Poren sind schon sehr fein!
Das Paper hier finde ich dazu recht interessant. Da gibts ne Tabelle mit Nitrat/O2 Gehalten: "Identification of active denitrifiers by DNA-stable isotope probing and amplicon sequencing reveals Betaproteobacteria as responsible for attenuation of nitrate contamination in a low impacted aquifer" https://academic.oup.com/femsec/article/94/2/fix181/4757058
Dann gibt es tatsächlich Pseudomonaden, die einfach so gerne Nitrat fressen: "Comparison of aerobic denitriÆcation under high oxygen atmosphere by Thiosphaera pantotropha ATCC 35512 and Pseudomonas stutzeri SU2 newly isolated from the activated sludge of a piggery wastewater treatment system" https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11298242/
Und hier noch ein schönes Paper, das ich aber noch komplett lesen muss: "Simultaneous nitrification and denitrification in moving bed bioreactor and other biological systems" (Full Text habe ich da, falls es bei euch nicht geht)

Edit: weiteres Paper, das ganz gut thematisch passt:
"The Effect of Oxygen on Denitrification in Paracoccus denitrificans and Pseudomonas aeruginosa" https://www.microbiologyresearch.org/content/journal/micro/10.1099/00221287-135-9-2445
 
Zuletzt bearbeitet:

omega

Well-Known Member
Hi Julia,

Eventuell wird das Wasser im Siporax auch so stark verlangsamt, dass der Sauerstoff "in der Tiefe"=2mm eben doch weg ist.
das habe ich doch bereits selbst erläutert. Und weil der Stofftransport dorthin derart verlangsamt ist, kann - wenn überhaupt - nur sehr wenig Nitrat veratmet werden. Die Frage, wodurch der Sauerstoff auf dem Weg dorthin verbraucht wird, bleibt nach wie vor offen. Derart verdreckt ist kein Aquarienwasser. Um 10mg/l O2 wegzuschaffen braucht es z.B. knapp 10mg/l Glucose (stellvertretend für irgendeinen org. Kohlenstoff oder Ammoniak oder Nitrit).

Da gibts ne Tabelle mit Nitrat/O2 Gehalten: "Identification of active denitrifiers by DNA-stable isotope probing and amplicon sequencing reveals Betaproteobacteria as responsible for attenuation of nitrate contamination in a low impacted aquifer" https://academic.oup.com/femsec/article/94/2/fix181/4757058
Was hat das mit Siporax zu tun? Dort geht's um Grundwasser.

Dann gibt es tatsächlich Pseudomonaden, die einfach so gerne Nitrat fressen: "Comparison of aerobic denitriÆcation under high oxygen atmosphere by Thiosphaera pantotropha ATCC 35512 and Pseudomonas stutzeri SU2 newly isolated from the activated sludge of a piggery wastewater treatment system" https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11298242/
Das spricht auch nicht für Siporax. Wenn's danach ginge, kann auch in jedem beliebigen Filtermaterial und sogar im Freiwasser Nitrat reduziert werden.

Und hier noch ein schönes Paper, das ich aber noch komplett lesen muss: "Simultaneous nitrification and denitrification in moving bed bioreactor and other biological systems"
Das paßt schon eher, aber: "used for treatment of municipal and industrial wastewater", also kein vergleichsweise sehr gering belastetes Aquarienwasser.
Und: "which grow as biofilm on the surface of the suspended carriers". Die setzen kein hochporöses Material wie Siporax ein. Also sollte Denitrifikation in allen Biofilmen stattfinden können, die dick genug dafür sind, also auch auf Tonröhrchen.

Ich kann mir höchstens vorstellen, daß bei Siporax die inneren, anäroben Bereiche einen Teil des von den äußeren Bereichen produzierten Nitrats veratmen. Wenn aber kein O2 in den inneren Bereich gelangt, gelangt auch kein Nitrat aus dem freien Wasser dorthin.

Grüße, Markus
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Markus,
das habe ich doch bereits selbst erläutert. Und weil der Stofftransport dorthin derart verlangsamt ist, kann - wenn überhaupt - nur sehr wenig Nitrat veratmet werden. Die Frage, wodurch der Sauerstoff auf dem Weg dorthin verbraucht wird, bleibt nach wie vor offen. Derart verdreckt ist kein Aquarienwasser. Um 10mg/l O2 wegzuschaffen braucht es z.B. knapp 10mg/l Glucose (stellvertretend für irgendeinen org. Kohlenstoff oder Ammoniak oder Nitrit).
die Studie betrachtet simultane Nitrifikation und Denitrifikation im Siporax. Kohlenstoffversorgung erfolgt mittels Glucose, eine SE-Lösung für die Bakterien, bischen Karbonat zur pH-Pufferung, desweiteren NH4Cl, NH4NO3,KH2PO4/K2HPO4. Alles fette Lösungen.
Im Auslaufwasser wurde soweit gelöster Sauerstoff gemessen, dass der Denitrifikation verhinderte. Die fand im Inneren der Siporax Ringe statt. Das was du als Verunmöglichung ausreichenden Stofftransports angeführt hattest, die Verstopfung der Poren, ist der Grund für den ausreichenden Gradienten des Saurstoffgehaltes außen und innen im Siporax. Das führte unter den Bedingungen - Säule mit 57 mm Durchmesser, 200 mm hoch mit Siporax gefüllt, bis zur völligen Verstopfung des Reaktors. Nach der Spülung brauchte es etwa 3 Tage um wieder die vorherige Abbauleistung zu erreichen.

Man kann natürlich annehmen, das funktioniert alles aus diesen und jenen Gründen im Aquarium nicht, sehe ich nicht so, ich denke, das wird auch mit niedrigeren Gehalten im Zulauf funktionieren. Dafür sprechen schon in der Praxis erhöhte NO3-Verbräuche, die sich ganz gut Siporax zuordnen lassen, die mit dem Entfernen von Siporax ebenfalls nachließen. Denitrifikation kann schon im Mulm funktionieren. Nitrat ist der flüchtigste Makronährstoff im Aquarium. Wenn du N, P, K in der Trockenmasse der Pflanze betrachtest, dann ist die entsprechende Düngung von (resultierendem) Nitrat weit überproportional höher als die von Phosphat und von K sowieso. Die gedüngten Mengen passen schlicht nicht zu dem was in der Pflanze landet und da ist die Lücke beim NO3 am größten.

Fällt dir außer Denitrifikation noch was ein, was das Nitrat nennenswert verschwinden macht, was diese Lücke - zwischen Zugabe und dem was in der Pflanze landet - erklären könnte?

Finde ich übrigens nicht Mal sonderlich spannend, da das, wenn es denn die einzige Wirkung von Siporax wäre, mit NO3-Zugaben ausgeglichen werden könnte.

Anders sieht es mit von mir vermuteten weiteren Wirkungen von Siporax aus, z.B. die häufige Korrelation von Siporax und Rotalgen. Zu oft machte Siporax oder keins den Unterschied von Rotalgen oder keine aus.
So ist es halt so, dass man sich zur Denitrifikation noch mehr oder weniger gehaltvoll auseinandersetzen kann, aber sind wir mal ehrlich, sonderliche aquaristische Relevanz hat so ein ausgeglichener Nitratverbrauch näherungsweise keine. Die Rotalgen sind viel häßlicher. Wenn ich die haben wollte, dann wäre Siporax ein must have. Und ja, ich könnte nicht sicher sein die dann auch zu erreichen. Trotzdem.

Gruß Nik
 

PygmaeusMatze

Active Member
Hi Nik,

Da unheimlich viele Leute Siporax nutzen passiert es wohl auch das Leute mit Siporax Rotalgen haben. Ich könnte auch sagen alle mit Heizstab im Becken bekommen Algen.
Gibts denn irgendeinen belegbaren Zusammenhang?
Ich hab Rotalgen im Becken mit Hmf aber nicht in den Becken mit Siporax. Ich bin mir sicher da würden sich genausoviele Belege wie andersrum finden lassen. Wie schließe ich jetzt aufs Filtermaterial?

Mfg
Matze
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Matze,

früher filterte ich mit allem was gut und teuer war. Das lässt sich auch als Filterorgie beschreiben. Die Pinselalgen brachten mich haarscharf an den Rand der Hobbyaufgabe. Einige Paradigmenwechsel später hatte ich mit meiner Betriebsweise bis auf einen Sonderfall nie wieder Probleme mit Rotalgen. Wäre dieser Sonderfall "grüne Pinselalge" nicht, könnte ich sagen gar keine.

Und deiner Annahme, dass Siporax gleichgültig bezüglich Rotalgen ist, würde ich nur meinen Eindruck im Pflanzenforum Flowgrow entgegnen. Überzeugen will ich dich übrigens nicht, das ist deine Sache.

Zeigst du mir Bilder von deinen Siporax-Becken und ich zeige dir dann die Stellen von denen ich gerne Detailaufnahmen hätte. Sind die dann immer noch frei von Rotalgen?

Gruß Nik
 

PygmaeusMatze

Active Member
Hi Nik,

Ich mag nicht überzeugt werden ich würde nur gerne verstehn wieso und wie du drauf kommst. Was genau ist der Zusammenhang? Wieso bewirkt eine effiziente Filterung Pinselalgen? Wieso nicht bei jedem? Bist du sicher es liegt am Siporax oder gibt es ne andere gemeinsame Kausalität?
Das ist gewiss kein Angriff aber hier lesen viele und schmeissen dann ihr Siporax rauß was am Ende erstmal zu mehr Problemen führt als es beheben sollte.
Was genau macht denn Siporax mehr als ein bisschen Nitrat zu fressen das zu Pinselalgen führt?
Ähnlich das Nitrax, das ist ein stinknormaler feiner Schwamm mit ner Bakterientablette, dennoch schreit jeder um Gottes willen lass das rauß. Versteh ich nicht.

Gern auch per PN wir kapern den Thread schon aufs übelste x)

Mfg
Matze
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Matze,

um dir Mal das Problem zu verdeutlichen:
Das ist gewiss kein Angriff aber hier lesen viele und schmeissen dann ihr Siporax rauß was am Ende erstmal zu mehr Problemen führt als es beheben sollte.
Wie kommst du denn auf das schmale Brett? Woher weißt du das?

Wie lange verfolgst du Flowgrow? Wie war das mit den Bildern von deinen algenfreien Siporax- Aquarien?

Gruß Nik
 

PygmaeusMatze

Active Member
Hi,

Nun ganz einfach wenn du mal nen halben Filter rausschmeisst und was anderes nicht eingefahrenes reinpackst is die wahrscheinlichkeit groß das es zu Problemen kommen könnte.
Ich verfolge Flowgrow noch nicht lange dafür alle möglichen anderen Foren als stiller Leser.
Kannst du gerne haben, die jetzigen Becken sind aber recht neu da gibts nichts Ausagekräftiges zu sehen. Das eine ist ganz frei im anderen hab ich paar Bartalgen zugedüngt. Da ich erst seit der Pandemie auf den Trichter kam mal was schickes mit Pflanzen zu machen. Hab aber jetzt auch wenn man so nimmt über 25 Jahre Aquarien. Allerdings hatte ich auch Becken die über 5 Jahre+ mit Siporax ohne Rotalgen liefen (und wir reden hier von ordentlichen Mengen an Siporax 190l Filterbecken halb voll). Und momentan hab ich 2 mit HMF mit Pinsel oder Bartalgen.

Erklär mir doch bitte den Zusammenhang ich würde nur gerne wissen wie du zu deiner These kommst dann kann ich das nachvollziehen. Ich konnte das bisher nicht eindeutig bestätigen darum bin ich skeptisch.

Mfg
Matze
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Matze,
... da gibts nichts Ausagekräftiges zu sehen.
aha, um deine Aussage zu stützen dafür taugt es aber. Schau dich hier um und verschaffe dir einen Eindruck. Ich bin an so einer Diskussion schon grundsätzlich nicht interessiert, an Beobachtungen schon. Deinen Aussagen kann ich keinen Gehalt entnehmen. Es steht dir natürlich frei das zu belegen. Das ist und bleibt empirisch, mit allen Unwägbarkeiten!

Gruß Nik
 

PygmaeusMatze

Active Member
Hi

Nun dann kann ich auch behaupten Mattenfilter führt zu Rotalgen.

Lg
Matze
 

omega

Well-Known Member
Hallo Nik,

Alles fette Lösungen.
...
Das führte unter den Bedingungen - Säule mit 57 mm Durchmesser, 200 mm hoch mit Siporax gefüllt, bis zur völligen Verstopfung des Reaktors.
also nicht mit einem Aquarium vergleichbar sondern eher Richtung Gülle.

Man kann natürlich annehmen, das funktioniert alles aus diesen und jenen Gründen im Aquarium nicht, sehe ich nicht so, ich denke, das wird auch mit niedrigeren Gehalten im Zulauf funktionieren.
Spekulation. Angeblich funktionieren Wodkafilter bei <20mg/l NO3 trotz Siporax gar nicht gut. Warum sollte also Siporax in einem gewöhnlichen Topffilter nenneswert NO3 wegschaffen können.

Dafür sprechen schon in der Praxis erhöhte NO3-Verbräuche, die sich ganz gut Siporax zuordnen lassen, die mit dem Entfernen von Siporax ebenfalls nachließen.
Wo beschrieben? Ich kenne keinen Thread, der das so beschrieben hat.

Fällt dir außer Denitrifikation noch was ein, was das Nitrat nennenswert verschwinden macht, was diese Lücke - zwischen Zugabe und dem was in der Pflanze landet - erklären könnte?
Hmm, NO3 kann nicht ausgasen, oder? Bleibt nur Denitrifikation.
Wenn ich mir meinen Sandboden ansehe, an pflanzenlosen Stellen drin rumwühle, erkenne ich anaerobe Bereiche (gräulich verfärbt). Die riechen auch danach, im Bad, wo's Wasser abläuft, stinkt es dann entsprechend, wenn ich mit der Mulmglocke dort drin war.
Ich hab bei zugedüngten 8mg/l NO3, 0,2mg/l PO4 und gut 5mg/l K keine Wuchsprobleme bei meinen Pflanzen festgestellt, und das bei Starklicht und Mattenfilter, der ja angeblich bei pflanzenlastigen Aquarien vepönt ist.
Das Problem ist vllt. eher, daß Leute messen und Dünger nachkippen, weil sie meinen es sei zu wenig drin.

Grüße, Markus
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Markus,
also nicht mit einem Aquarium vergleichbar sondern eher Richtung Gülle.
wenn du Glucose, NH4Cl, NH4NO3, KH2PO4, K2HPO4, NaHCO3 und eine SE-Lösung so siehst, okay. Ich halte das für eine entbehrlich tendenzielle Bezeichnung wie deine in den Raum gestellten 10 mg/l O2. Erreicht dein Aquarium das? Vermutlich nicht. So viele sind das nicht, alsdass das zur Verallgeneinerung taugte. Nur weil etwas bestimmtes in der Studie herausgestellt werden soll, muss es nicht aquaristisch untauglich sein. Es gibt übrigens eine Versuchsreihe von Göbel und Untergasser von 1995 zum Siporax. Gibt es im Flowgrow einen Hinweis in einem Diskus-irgendwas, habe aber nichts genaueres gefunden.

Hmm, NO3 kann nicht ausgasen, oder? Bleibt nur Denitrifikation.
Wenn ich mir meinen Sandboden ansehe, an pflanzenlosen Stellen drin rumwühle, erkenne ich anaerobe Bereiche (gräulich verfärbt). Die riechen auch danach, im Bad, wo's Wasser abläuft, stinkt es dann entsprechend, wenn ich mit der Mulmglocke dort drin war.
Okay. Dazu muss es organische Verbindungen im Sand haben, mir ist das so im freien Sand noch nicht passiert. Wie sollen die Organika in den Mengen in den Sand gelangen? Da soll das dann gehen, im Siporax nicht?
Wenn Pflanzen kaputt gehen, die zugehörigen Wurzeln gammeln, okay, dann hat es recht leicht Desulfurikation. Das als Ort möglicher Denitrifikation anzunehmen bin ich noch nicht drauf gekommen, hat aber Charme.

Ich hab bei zugedüngten 8mg/l NO3, 0,2mg/l PO4 und gut 5mg/l K keine Wuchsprobleme bei meinen Pflanzen festgestellt, und das bei Starklicht und Mattenfilter, der ja angeblich bei pflanzenlastigen Aquarien vepönt ist.
Das Problem ist vllt. eher, daß Leute messen und Dünger nachkippen, weil sie meinen es sei zu wenig drin.
Naja, Mattenfilter funktioniert schon. Das habe ich mir Jahre lang testweise im 300 l Pflanzenbecken angesehen - im direkten Vergleich zum sonst sehr ähnlichen 240 l Becken, gering gefiltert. Das fand ich eindeutig. Mit Matte ging das auch, war um einiges aufwändiger.

Mit dem Dünger reinkippen, kann man so sehen, mir ist es kein unerhebliches Detail eines funktionierenden Aquariums, dass man reichlich Dünger reinschütten kann - ohne dass das Probleme nach sich zieht. Muss man aber nicht. Ich will auch ein Becken, dass ich auch mal zwei(, drei oder vier) Wochen sich selbst überlassen kann, ohne dass das in Problemen resultiert. Daran messe ich gute Aquarien.

Gruß Nik
 

omega

Well-Known Member
Hallo Nik,

wenn du Glucose, NH4Cl, NH4NO3, KH2PO4, K2HPO4, NaHCO3 und eine SE-Lösung so siehst, okay. Ich halte das für eine entbehrlich tendenzielle Bezeichnung
wieso? Wenn der Reaktor - nur mit Siporax befüllt, also kein Schwamm, keine Watte - völlig verstopft, muß das Wasser schon sehr stark belastet sein. Wie lange hat es gedauert, bis der Reaktor verstopft war? Steht das dort? Sowas kommt doch im Topffilter an einem Aquarium gar nicht vor, oder? Das würde am Aquarium m.E. Jahre dauern, wenn's überhaupt verstopft.
Das sind keine mit einem Aquarium vergleichbaren Bedingungen. Und die Anfütterung mit Glucose klingt auch eher nach einem Wodkafilter.

wie deine in den Raum gestellten 10 mg/l O2. Erreicht dein Aquarium das?
Ich gehe davon aus, daß stark perlende Pflanzen den O2-Gehalt so hoch und noch viel höher treiben. Kaspar Horst und Horst Kipper schreiben auf S. 125 in "Das optimale Aquarium" von 4-10,8mg/l O2 in einem 155x75x60cm Aquarium, Wasserstand 55cm, 2x250W HQI, bepflanzt mit Vallisneria, Sagittaria, Micranthemum, Echinodoren, Anubias nana, Lilaeopsis n.z., Tigerlotus und diverse Cryprocorynen.
In meinem Aquarium waren das dagegen überwiegend schnellwachsende Stengelpflanzen.

Wie sollen die Organika in den Mengen in den Sand gelangen?
Gegenfrage: wie sollen Organika in die Umkehrosmoseanlage gelangen, damit die Innenwand des Membranegehäuses und die Membrane gelb beschichtet sind und nach faulen Eiern stinken?
Bis ganz nach unten war den Sand (bis 12cm hoch) nicht verfärbt sondern nur ein niedrigere Bereich unterhalb geschätzt 2cm unter der Oberfläche.

Da soll das dann gehen, im Siporax nicht?
Ja klar. Im Filter herrscht doch eine ganz erheblich höhere Strömung und damit O2-Versorgung als im Sand.

mir ist es kein unerhebliches Detail eines funktionierenden Aquariums, dass man reichlich Dünger reinschütten kann - ohne dass das Probleme nach sich zieht.
Ich hab' damals zu Zeiten ohne NPK-Düngung mal reingepinkelt, mit dem Resultat, daß der Pflanzenwuchs mächtig zugelegt hat.

Grüße, Markus
 
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